Kapitel 13 [Mark]

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"Na, was gibt's?" Marco sah verwirrt zu Jackson, der ihn an eine Stelle geführt hat, wo niemand war. Auf dem Hinweg hatt er so viele verschiedenen Szenarien im Kopf gehabt, worüber Jackson mit ihm sprechen wollte. Doch er wusste es einfach nicht.
Sein Herz pochte ihm bis zum Hals. Er konnte einerseits Jacksons Frage kaum erwarten, andererseits wollte er einfach nur weglaufen. Nervös schluckte er.
"Marco...", setzte Jackson zögernd an. "Ich dachte mir, ich will lieber ehrlich mit dir sein."

"Ehrlich?! Ehrlich womit?!"

"Es tut mir Leid, dass ich dich geküsst hab." Jackson atmete tief durch.

"Moment... aber...? Hat er nicht gesagt, er hätte es vergessen!?"

"Und sorry wegen der Nachricht gestern. Ich hab nicht so viel drüber nachgedacht und es dir dann geschickt... tut mir Leid, war echt unsensibel von mir."
"Uhm... schon gut?" Als Marco wusste nicht, was er sagen sollte. Er wusste nicht, wie er darauf reagieren sollte.
"Ich will unsere Freundschaft nicht kaputt machen... deshalb...", stammelte Jackson. Ihm war die gesamte Situation sichtlich unangenehm.
"Jackson... wieso hast du Angst, dass dadurch unsere Freundschaft kaputt geht?", wollte Marco leise wissen. Mark versuchte sich zu beruhigen. Er war Marco. Er konnte es nun fragen. Er traute es sich. "Hast du etwa... Gefühle für mich?"
Jackson schwieg kurz. Dann öffnete sich sein Mund leicht und er blickte Marco direkt in die Augen. "Ich... weiß nicht...? Vielleicht...?"
Marks Herz fing an unkontrolliert schnell zu schlagen. Seine Lippen verzogen sich unwillkürlich zu einem breiten Lächeln und mit einem mal reagierte sein Körper wieder schneller.
Er umarmte Jackson und flüstert leise: "Ich weiß... wir kennen uns noch nicht so lang... aber ich mag dich auch sehr gerne... mehr als nur einen Freund. Jackson... wollen wir es probieren...?"
Er löste sich von ihm und sah ihm schwer schluckend in die Augen.

"Wie wird seine Antwort sein...?"

Jackson blickte ihn leicht perplex an, ehe er auch strahlend lächelte. "Natürlich!"
Diesmal war es Jackson, der Marco umarmte.
Mark war überglücklich.

"Ich bin... mit Jackson zusammen...!"

Als sie sich langsam voneinander lösten, zögerte Marco kurz. Dann sammelte er all seinen Mut zusammen und beugte sich zu Jackson vor und küsste ihn. Es fühlte sich so anders an, als damals auf der Party. Oder als Jackson ihn vor der Haustür geküsst hatte. Es waren beide Male sehr kurze Berührungen gewesen.
Doch dieser Kuss ging länger. Und fühlte sich viel intensiver an.
Er konnte das Gefühl gar nicht beschreiben. Er war überglücklich.
"M- Marco...!" Jacksons Wangen waren rötlich gefärbt und er hatte ein schüchternes Lächeln, eins das Mark noch nie an ihm gesehen hatte.
Sein Herz fühlte sich so an, als wäre es auf einer Achterbahn.
"Was ist deine letzte Stunde heute?", wollte Jackson wissen. "Wenn du Zeit hast... willst du zu mir kommen?"
Marco lächelte ihn an. "Klar, gerne. Ich hab Physik... Raum 215b."
Der Pausengong zerstörte die Stimmung, die zwischen den beiden lag.
"Lass uns zurück", raunte Marco und Jackson nickte leicht.
Schweigend schritten sie nebeneinander zurück zum Klassenzimmer.
Es war zwar ein Schülerchaos um die beiden herum, doch es schien sie überhaupt nicht zu stören. Es war, als wären sie nur zu zweit.
Und dieses Gefühl ließ Mark warm werden in der Brust.


"Endlich...!" Jinyoung streckte sich.
Marco sah zu ihm. "Du und Mark, ihr habt echt viele Kurse gemeinsam."
"Yep!" Jinyoung grinste und legte einen Arm um Mark. "Wir sind nicht ohne Grund beste Freunde."
Mark nickte lächelnd- bestätigend.
"Hey." Mark blickte zur Tür. Sein Herz schien kurz auszusetzen. Jackson stand da.
Dieser nickte Mark und Jinyoung zu, bevor sein Blick nur noch Marco galt.

"Dieses Lächeln, das er mir schenkt..."

Mark schluckte schwer.

"Nein, warte... das er Marco schenkt..."

Auf einmal fühlte es sich so an, als hätte ihm jemand in den Magen geschlagen.
Er fühlte sich im Herz irgendwie... leer an.

"Wieso...? Ich bin nun endlich mit Jackson zusammen... wieso fühle ich diese... Leere?"

Er stand als Marco rasch auf und lächelte Jackson warm an. Dann schnappte er sich seine Tasche, lief zu ihm und umarmte er ihn.
Jackson hakte sich mit seinem kleinen Finger an Marcos kleinen Finger ein.
Eine kleine Berührung. Doch sie löste in ihm so viel Freude und Wärme aus, dass seine Ohren sogar rot wurden.
Dann gingen sie zusammen aus dem Klassenzimmer.
Jinyoung neben Mark schnappte erstaunt nach Luft.
Mark starrte sich als Marco und Jackson hinterher.
Die Freude und Wärme war verflogen. Stattdessen klammerte eine eisige Kälte sein Herz und schien es zerreißen zu wollen.
Er fühlte sich ganz und gar nicht gut.

"Eifersucht... ich bin eifersüchtig... auf mich selbst...?"


Two Bodies {Markson}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt