Das kann nicht sein!

1K 33 2
                                    

Ich saß gerade auf dem Badezimmerboden angelehnt an der Kommode und betete zu allen was ich kannte das meine Vermutung nicht richtig war. Dabei dachte ich über das letzte Jahr nach.

Die ersten Monate der Beziehung von Alex und mir waren ein Traum. Er war da nach einer anstrengenden Schicht. Wir redeten über alles oder sahen uns einfach nur Filme an. Wir aßen zum Abend oder zum Frühstück zusammen. Doch ab dem 6 Monat unserer Beziehung ging er wieder in Clubs. Wenn ich nach Hause kam war niemand , außer die Mädels da. Alex kam entweder spät in der Nacht oder gar nicht zu mir ins Bett. Er schlief auch teilweise nur noch in seiner Wohnung.

Am Anfang dachte ich es wäre eine Phase des Abstandes , was jedes Paar mal brauchte aber diese Phase hielt sich bis jetzt. Jetzt sind wir über ein Jahr zusammen und er bestätigte mir jeden Tag das ich eigentlich gehen sollte , doch ich hielt daran fest. Ich hielt an den Alex fest der am Anfang immer für mich da war.

Das piepsen meines Handyweckers holte mich aus meinen Gedanken. Ihn ausstellend sah ich auf den Schwangerschaftstest den ich in meinen Händen hielt.

Positiv.

>> Verdammt!<< , fluchte ich.

>> Lia ist alles okay? << , fragte mich die Stimme von Toto.

Ich öffnete die Badezimmertür und sah sie mit Tränen in den Augen an. Bevor sie fragen konnte drückte ich ihr den Test in die Hand , drehte mich wieder Richtung Badezimmer und übergab mich in die Toilette, wie so oft in der letzten Zeit.

Mir wurden meine Haare hochgehalten und  über den Rücken gestreichelt.

>> Bist du dir sicher? Diese Test sind nicht immer richtig! << , kam es von Toto.

>> Die Anzeichen sind aber schon seit drei Wochen da.<< , flüsterte ich und spülte meinen Mund aus.

>> Wir fahren jetzt zum Frauenarzt << , sagte sie entschlossen. Toto packte mich an meinem Arm , nahm sich ihren Autoschlüssel und zog mich hinter sich her.

Wir fuhren gemeinsam zum Arzt warteten und kamen auch relativ schnell dran.

Während ich auf der Liege beim Frauenarzt lag, Toto saß neben mir und hielt meine Hand, kam mir wieder das Gespräch zwischen Alex und mir ins Gedächtnis , das wir geführt hatten als ich die ersten Anzeichen war genommen hatte.

Flashback

>> Sag mal wie denkst du eigentlich über Kinder Alex ?<< , fragte ich ihn.

Er sah mich an und lachte.

>> Wieso lachst du denn jetzt? Das war eine ernst gemeinte Frage!<< , fragte ich ihn verwirrt.

Sein Lachen hörte direkt wieder auf.

>> Lia ich will keine Kinder. << , sagte er ernst.

>> Niemals?<< , fragte ich leise nochmal nach.

>> Niemals! Wenn du welche willst musst du dir jemanden suchen der da Lust und Zeit für hat!<<

Damit war für ihn das Gespräch zu ende , da er die Wohnung verließ um mit den Jungs Feiern zu gehen. Wie die letzten Abende auch immer.

Ende

>> Herzlichen Glückwunsch! Sie sind im ersten Monat schwanger. << , riss mich die Ärztin erfreut aus meinen Gedanken.

Das darf doch wohl nicht war sein. Mir liefen die ersten Tränen übers Gesicht. Toto neben mir war auch Sprachlos.

>> So reagieren die meisten Frauen auf ihre Schwangerschaft .. << , sie wollte weiter reden doch ich nahm mir Tücher um das Gel von meinem Bauch zu wischen , sprang auf und verließ den Raum fluchtartig.

Diese Szene war jetzt schon wieder zwei Wochen her und ich hatte Alex immer noch nichts gesagt.
Kira wusste jetzt auch Bescheid und sie riet mir es ihm zusagen, genau wie Toto.

Aber auch wenn ich es gewollt hätte Alex war die letzten zwei Wochen gar nicht aufgetaucht und mein Pager war gefühlt im Dauereinsatz.

Kurz um ich hatte nur noch Stress. Dies merkte anscheinend auch mein Baby, das ich nach dem ersten Schock akzeptiert hatte. Ich hatte mich sogar schon dabei erwischt wie ich Namen für egal welches Geschlecht raussuchte und mir sogar meine Zukunft mit ihr oder ihm ausmalte. Nur leider wusste ich das die Zukunft die ich gerne wollte niemals statt finden würde. Ich war mir sicher das in dem Moment wo Alex erfährt das ich schwanger war die Flucht ergreifen würde und ich alleine da stehen würde.

Die Jungs saßen gerade auf unserer Couch , auch Alex ,als mein Pager wieder ging.

Aufstöhnend rappelte ich mich auf.

>> Ich bin mir zu hundertprozent sicher das Dr. Miller es auf mich abgesehen hat und das seit einem Jahr!<< , maulte ich.

Toto sah mich besorgt an als ich mir kurz den Bauch hielt. In diesem hatte ich nämlich seit gut drei Tagen Schmerzen.

>> Ist alles gut? Soll ich vielleicht gehen?<< , fragte jetzt Kira, die das auch gesehen hatte.

Die Jungs sahen uns verwirrt an.

Den beiden einen Todesblick schenkend ging ich zur Haustür , >> Nein alles gut!<<

>> Lia du musst dich ausruhen! Du bist seid fünf Tagen nur noch zwischen dem Krankenhaus und ihr am Pendeln!<< , kam es besorgt von Toto.

Bevor ich was sagen konnte fragte Maxwell lachend , >> Warum behandelt ihr sie so? Ist sie schwanger oder was?<<

Er hatte es nur als Scherz gemeint , da die anderen auch lachten doch als sie in unsere , jetzt, bleich gewordenen Gesichter sahen wurde es sofort still.

>> Lia?<< , fragte Alex mich und stand langsam auf.

>> Äh<< , kam es von mir.
Mein Pager gab noch ein Ton von sich was mich schnell ein , >> Ich muss los!<< , hinzufügen ließ.

Ganz toll hinbekommen!

Im Krankenhaus angekommen wurde mir mitgeteilt das ich in den OP mit Dr. Miller sollte. Besser konnte der Tag doch nicht mehr laufen oder?

Mich umziehend spürte ich des öfteren einen Schmerz durch meine Bauchgegend fahren , doch ich ignorierte ihn.

>> Sind sie bereit Dr. Scholz?<< fragte mich Jack als ich vor ihm stand.

Ich nickte einfach als Antwort und wir gingen fertig desinfiziert in den OP.

Der OP ging jetzt seit 4 Stunden. In dieser Zeit hatte mich Dr. Miller mindestens sechs oder sieben Mal fertig gemacht und mir erzählt wie inkompetent ich doch sei. Außerdem durchzog mich mindestens alle fünf Minuten ein Schmerz in meinem Bauch den ich kaum aushielt.

Wir waren gerade dabei den Patienten zu zumachen als ich mich an eine OP Schwester wand ,>> Können sie für mich zu Ende machen? << , sie nickte freundlich und ich ging aus dem Raum raus.

Den Mundschutz riss ich mir von meinem Mund und stützte mich an dem Waschbecken vor mir ab.

Mein Atem ging stockend und der Schmerz in meinem Bauch wurde immer schlimmer.

>> Dr. Scholz was denken sie eigentlich wer sie sind das si.....<< , fing Dr. Miller an zu schreien brach aber ab als er meinen Zustand mit bekam.

Er eilte zu mir hin und fing mich auf, da meine Beine nachgaben.

>> Lia was ist los? << , fragte er besorgt.
Da die Schmerzen ziemlich stark waren konnte ich nicht Antworten.

Jack saß auf dem Boden und hatte meinen Körper auf seinen Schoß und in seinen Armen gebettet. Er rief um Hilfe die auch sofort kam.

Mir wurde eine Atemmaske auf gesetzt und mein Körper auf eine Trage gehoben.

>> Ich bin schwanger!<< , murmelte ich.

>> Was hast du gesagt?<< , fragte mich July , eine Assistenzärztin aus meinem Jahr.

>> Ich bin seid über einem Monat schwanger!<<

Was die Ärzte danach riefen verstand ich nicht mehr. Meine Sicht verschwand und die Geräusche um mich verblassten bis ich nur noch Dunkelheit spürte.

Bound to you (lx ff)✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt