Traum oder Erinnerung?

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Rena P.O.V

An seinem Gesichtsausdruck konnte man nichts ablesen. Nichts konnte verraten wie er sich gerade fühlte oder was er gerade dachte. In ein so ausdrucksloses Gesicht hatte ich schon lange nicht mehr geschaut. Gespannt wartete ich seine Antwort ab. "Ich werde...", weiter kam er nicht, da sich zwei riesige Drachen vom Himmel stürtzten und uns fast wegpusteten. Könntet ihr nicht ein bisschen mehr Rücksicht auf andere Personen, die viel kleiner sind wie ihr, nehmen?, schnautzte ich Yura an. Die weiße Drachendame senkte ihren großen Kopf und schaute mich mit einem ihrer strahlenden Augen an. Tut mir leid. Ihr seid aber auch so winzig, dass es schwer ist euch nicht zu übersehen, antwortete sie und blinzelte ein Mal. Freundlich streichelte ich ihr über den Kopf und meinte dann noch spaßig: Und du bist so fett, dass man ganz Uru'baen mit deinem Fleisch versorgen könnte. Spielerisch beleidigt schwang Yura ihren Kopf weg, nur um dann einen komischen Brülllaut auszustoßen, der sich wie ein Lachen anhörte und ich musste auch anfangen zu lachen.

Murtagh besprach sich derweil mit Dorn und gespannt warteten wir darauf, dass Murtagh uns nun endlich erzähte, ob er mit uns kommen würde. Als sich Murtagh zu uns umdrehte, hatte er noch immer den selben undurchdringlichen Gesichtsausdruck. "Ich werde mit euch kommen.", sagte Murtagh schließlich und ich stieß einen Seuftzer aus. Yura brüllte und teilte mir mit, dass sie froh war wieder nach Alagaesia zu können. "Ich freue mich, dass ein weiterer Drachenreiter nach Alagaesia kommt und Königin Nasuada unterstützt.", erklärte ich höflich. "Ich freue mich auch, wieder nach Alagaesia zu kommen. Königin Nasuada hat mir bei unserem Gespräch mitgeteilt, dass du sie bei deiner Rückkehr sofort aufsuchen sollst, da sie dir bezüglich der Magier, die andere Magier überwachen sollen, etwas mitzuteilen hat." "Danke, dass du mir das gesagt hast."

Ich lag nun zusammengerollt neben Yura und Garjzla schnurrte neben ihr. Ich hatte dem Kater heute erkären müssen, dass Murtagh mit uns kam, da er zu spät gekommen war. Heute war ein aufregender Tag gewesen. Seit ich zurückdenken kann, hatte ich eigentlich ein ziemlich aufregendes Leben. Ich frage mich, was vor dem Tag war, an dem ich am Strand dieser Insel aufgewacht war. Ich sollte wohl auch mal schlafen. Morgen brechen wir auf.

Traum von Rena:

"Wohin fahren wir eigentlich?", fragte ich. Eine große Elfenfrau antwortete mir: "Weit weg von zu Hause. Ganz weit weg von deinem Vater und seinem blöden Drachen." Traurig sah ich auf das Meer hinaus. Die Wellen prallten gegen den Schiffsrumpf und verschwanden. Nur ein wenig zurückgebliebener Schaum zeigte, dass die Wellen einmal existiert hatten, bis eine neue Welle kam und den Schaum wegspülte. "Was hast du eigentlich gegen Shruikan?" "Seit Galbatorix' erster Drache gestorben ist, ist er verrückt und Shruikan hat ihm zu Macht verholfen.", erklärte die Elfenfrau und schaute in einen Spiegel. Ihre langen, schwarzen Haare hatte sie über die Schulter gelegt und zu einem Zopf geflochten. Plötzlich kam vom Himmel etwas herabgestürtzt. Ein riesiger und pechschwarzer Drache, auf dem ein Mann mit einer unglaublichen Ausstrahlung saß, flogen direkt auf das Schiff zu. Galbatorix!, dachte ich und hielt schützend meine Hände über den Kopf. Eine Explosion riss das Schiff auseinander. Holzbretter und abgetrennte Körperteile flogen durch die Luft. Über mir nahm ich ein hämisches Lachen wahr, während ich vom Schiff gerissen wurde und in das dunkle Meer fiel. Ein Kopf fiel neben mir ins Wasser. Zu meinem Entsetzen erkannte ich das Gesicht der Elfenfrau, mit der ich geredet hatte. Schmerz breitete sich überall in meinem Körper aus, als ich auf die Oberfläche des Wassers traf und sich ein Holzsplitter in meine Seite bohrte. Das Wasser neben mir färbte sich rot vor Blut. Das war das letzte, bevor ich bewusstlos wurde.

Traum Ende

Entsetzt fuhr ich hoch. Das waren Erinnerungen gewesen! Ich erinnerte mich wieder an den Tag, bevor ich am Strand erwacht war, allerdings wusste ich nicht, wer diese Frau war. Yura regte sich neben mir. Was ist los Rena? Du bist so unruhig, besorgt schnupperte der Drache an mir. "Es ist alles gut. Ich habe mich nur an etwas erinnert." Interessiert schaute Yura mir in die Augen und auch Garjzla spitze interessiert die Ohren. "Galbatorix ist...", ich wollte gerade weiter erzählen, da kam Murtagh und erklärte uns, dass es Essen gab und dass wir in einer Stunde aufbrechen würden. "Ich erzähle es euch später." "Was erzählst du später?", fragte Murtagh neugierig. "Nicht so wichtig."

Eragon FF - Der weiße DracheWo Geschichten leben. Entdecke jetzt