Chapter 6 - A new star comes up

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Weitere Tage waren vergangen, bis Chuuya aus dem Gefängnis entlassen wurde. Seitdem war er dem Braunhaarigen nicht erneut begegnet. Der normale Alltag des Mafiosi war zurückgekehrt.
Er bekam Aufträge, führte sie aus und trank das eine oder andere Glas Wein, mit dem er seine Abende ausklingen ließ. An Dazai versuchte er erst gar nicht zu denken, um nicht in die Versuchung zu kommen, ihn aufzusuchen.

Ich brauche diesen Idioten nicht an meiner Seite...“, waren seine Worte, die er noch im Gefängnis zu sich selbst gesagt hatte. Und diesen Worten ging er auch nach.
Seinen nächsten Auftrag bekam der Hutträger zusammen mit Akutagawa.
Sie beide müssten einen Botengang erledigen. Alleine zu gehen schien glatter Selbstmord, laut Ougai. Und sterben wollte Chuuya nicht unbedingt.
Zusammen mit dem Schwarzhaarigen begab er sich nun aus der Halle, zu einem Wagen, den die beiden nehmen sollten. Ein schwarzer Transporter.

Flink waren beide eingestiegen, der Blauäugige startete den Motor und fuhr schließlich los. Das gute an der Sache war, dass ihr Ziel außerhalb Yokohama lag. Somit gab es keine Möglichkeit, Dazai zu begegnen. Und darüber war Chuuya mehr als nur froh.

Zuerst verlief die Fahrt der beiden ruhig. Der Hutträger hatte sich entschieden, das Radio anzumachen. Nach einer Weile ergriff Akutagawa jedoch das Wort, um ihr Schweigen zu brechen: „Chuuya-san?“, fing Aku an, drehte seinen Kopf von der Straße weg, direkt zum orangehaarigen. „Was ist zwischen Dazai-san und dir vorgefallen? Du scheinst froh zu sein, ihn für ein paar Tage nicht sehen zu müssen... Aber was steckt wirklich dahinter?“

Ja, der Jüngere hatte den Älteren durchschaut. Er wusste, dass Chuuya irgendwas auf dem Herzen lag. Und so zeigte es auch dessen Reaktion. Der Mafiosi hielt das Lenkrad fester, den Blick weiterhin auf die Straße vor ihnen gerichtet. „Nichts.“, weigerte er sich, zu sprechen. „Ich muss mich auf die Straße konzentrieren. Wenn du so nett wärst und mich nicht nach dieser Makrele fragen würdest...“, legte er noch nach, erzielte damit glücklicherweise, dass Akutagawa erst einmal ruhig blieb. Nur das Radio machte noch Geräusche. Ihre Konversation nahm damit ein Ende. Zumindest vorerst.
Eine Weile verging, ehe der Hutträger auf den Seitenstreifen fuhr, das Radio leiser machte und zu dem schwarzhaarigen blickte.

Ich hab ihn beinahe abgestochen...“, beichtete er ihm nun, lehnte sich zurück und schloss langsam seine blauen Augen. „Aber war das nicht das, was du die ganze Zeit schon wolltest?“, kam als Antwort von Aku, der fragend eine Augenbraue hoch zog. Darauf musste sich Chuuya erst einmal auf die Lippe beißen, ehe er überhaupt antworten konnte: „Ja... bis ich erkannt habe... dass ich etwas für dieses scheiß Arschloch empfinde...“
Seine Hände umfassten das Lenkrad fest, der Mafiosi lehnte vorsichtig die Stirn an dieses.
Ich hätte ihn fast umgebracht... Ich wollte ihm nicht weh tun... Ich hatte vor lauter Frust, dass er die Seiten gewechselt hat etwas getrunken... Als wir uns getroffen haben... da wollte ich ihn niemals verletzen! Ich... war nicht ich selbst... Ich war einfach wütend...“

Es gab noch viel mehr zu erzählen, allerdings unterbrach Akutagawa den Älteren und lehnte sich zu ihm rüber, legte einen Arm um ihn und umarmte ihn sanft. Solange kein anderer dabei war, konnte der schwarzhaarige Mafiosi ruhig auch mal zeigen, dass selbst er nett sein konnte. Außerdem verstand er das Leid seines jetzigen Partners voll und ganz.
„Sei still...“, hauchte er Chuuya leise zu, strich diesem über den Rücken. Beim Thema Dazai war er besonders empfindlich, seit dem Tage, an dem er seinen ehemaligen Partner auf der feindlichen Seite gesichtet hatte.
„...Ich habe ihm befohlen, mir nicht mehr unter die Augen zu treten, als ich im Gefängnis saß...“, murmelte der Hutträger leise, hob vorsichtig den Kopf und blickte zu dem Jüngeren auf.

Er war bei dir im Gefängnis?“, kam ein wenig überrascht von dem Schwarzhaarigen. „Allein... allein das beweist doch schon, dass er dich wirklich mag. Chuuya. Er ist trotz allem noch zu dir gekommen. Vielleicht verspürt er ja sogar das gleiche für dich, wie du für ihn... nur hast du es nicht gemerkt?“ Akutagawa löste sich langsam von der Umarmung, zog sich zurück und schnallte sich wieder an. „An deiner Stelle würde ich zu ihm gehen, wenn der Auftrag ausgeführt wurde... Aber nun lass uns weiter fahren. Wenigstens bis zur besagten Stadt. Dort können wir uns die nächsten Schritte überlegen.“, schlug er vor, zwang sich kurz zu einem kaum merklichen Lächeln und sah zu, wie sich der Orangehaarige geschlagen gab.

Gut... du hast Recht. Lass uns jetzt erst einmal weiter.“, gab er nun noch von sich, startete erneut den Motor, drehte erneut leicht sas Radio auf und atmete tief durch, bevor er schlussendlich weiter fuhr.
Ihr Weg führte in eine fremde Stadt, die sie gegen Einbruch der Dunkelheit erreichten. Der Tank des Wagens war fast leer, doch zum Glück gab es eine Tankstelle, welche die beiden schon einmal für die zukünftige Heimreise besuchten.
Voll getankt ging es anschließend zu einem Hotel, wo sich beide jeweils ein Zimmer nahmen.

Danke für deine Worte vorhin...“, bedankte sich nun endlich der Ältere bei seinem Gegenüber, setzte ein leichtes Lächeln auf. „Ich hoffe du schläfst gut... Wir treffen uns hier morgen wieder, dann können wir alles weitere besprechen.“
Mit diesen Worten begab sich der Orangehaarige auf sein Zimmer. Dort blickte er erst einmal aus dem Fenster, blickte auf die Straße und stemmte seine Ellbogen auf die Fensterbank. Seine Hände waren gefaltet und sein Kinn nahm Platz auf seinen Händen.

Vielleicht hat Akutagawa Recht... und Dazai empfindet das gleiche... Aber... er nervt mich ständig... zieht mich runter...“
ein paar Gedanken kreisten im Kopf des Hutträgers herum, fanden jedoch kein Ende. Schließlich zog er sich vom Fenster zurück und setzte sich aufs Bett. Sachte legte er seinen Hut auf den Nachttisch neben dem Bett, zog sich bis auf die Unterwäsche aus und legte sich komplett ins Bett.
Kurzerhand landete die Decke über seinem Körper, seine Augen schlossen sich und der Mafiosi schlief, die Gedanken verdrängt friedlich ein.

Words hurt «Soukoku»Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt