6. Meine persönliche Behandlung

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Wie ihr vielleicht noch wisst, hieß es am ersten Tag, dass ich morgen wieder gehen darf. Aus dem Morgen wurden, nach einem „ausführlichen" Gespräch mit dem Oberarzt, 10 Tage. Nach diesen 10 Tagen meinte man ich könne nächste Woche gehen. Und als die nächste Woche vorbei war, sagte man mir, dass sie keine Versprechen machen können wann ich endlich gehen durfte.

Somit wurden aus 11 Stunden letztendlich 52 Tage.
Ich fühlte mich wie im Gefängnis und fing an eine Strichliste zu machen.

Akute Fälle wie ich, die meistens "nur" suizidgefährdet und unangekündigt sind, bleiben in der Regel auch nicht lange und können oft nach einer Woche gehen, wo sie dann ambulant weiter behandelt werden. Das sind zu mindestens meine Erfahrungen bei anderen Patienten. Doch ich schien ja wirklich ein spezieller Fall zu sein, ohne etwas dafür zu tun.

Denn die alleinige Sicherstellung meines Lebens reichte den Ärzten nicht, weshalb ich einer kompletten Diagnostik unterzogen wurde. Diese beinhaltete einen IQ-Test, einen Orientierungstest, ein EEG, ein MRT und andere Tests deren spezielle Bedeutung mir unklar blieb.

(EEG: Messung der Gehirnströme und Nervengänge)
(MRT: Röngenbilder einzelner Schichten des Gehirns (Tumor-/Fremdkörperüberprüfung))

EEG

(Hier sitzt man nur 20 Minuten rum mit lustigen Saugnäpfen auf dem Kopf)

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(Hier sitzt man nur 20 Minuten rum mit lustigen Saugnäpfen auf dem Kopf)

MRT

(Und hier wird man nur mit dem Kopf in diese Röngröhre reingeschoben wo man 25 Minuten entspannt liegen bleibt

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(Und hier wird man nur mit dem Kopf in diese Röngröhre reingeschoben wo man 25 Minuten entspannt liegen bleibt. Das Dinge rumpelt zwar ein bisschen und macht komische Geräusche, tut an sich aber nicht weh.)

Also nichts schlimmes. Gehört in das Gesamtpaket Diagnostik nur mit rein um absolut sicher gehen zu können, dass da nichts ist. (Ich hatte natürlich keinen Tumor.)

Generell verlief die Diagnose sehr gut. Ich habe einen etwas höheren IQ xD und keinerlei körperliche Erkrankungen die für eine psychische Krankheit verantwortlich sein könnten.

Doch dann gab es noch die Sprechstunden mit meiner tollen Therapeutin und Doktorin die mich aufgenommen hat. Ich nenne sie mal Frau Kamin.

Frau Kamin war/ist ein sehr spezieller Mensch. Sie hat mich ständig mit ihrem Blick durchbohrt und seltsame Fragen gestellt. Ohne Scheiß. Diese Frau gehörte mehr in die Psychiatrie als jeder Patient den wir hatten. Sie machte mich ständig nervös und dank ihr habe ich so oft überlegen müssen, wie und was ich in meinen Sprechstunden sage, dass ich am Ende kaum etwas gesagt habe und somit als nicht kooperativ galt.

Never again! [Meine Zeit in der Jugendpsychiatrie]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt