Deep blue Secrets

Crash 04

Steve hatte sich wahrlich selbst übertroffen. Der Tisch neben dem Barbecuegrill brach vor saftigen Steaks beinahe zusammen.

"Setzt euch, nehmt euch was zu trinken, ihr wisst ja, wo alles ist!", meinte der Seal zu seinen Freunden und prüfte die Temperatur des Grills.

Danny trat an seine Seite. "Na du, alles klar? Habt ihr die bösen Buben die letzten Tage im Schach gehalten?"

"Wir haben uns Mühe gegeben. Aber nur ein paar kleinere Ganoven, nichts was nennenswert wäre."

Danny drehte sich um, damit er die Gesellschaft betrachten konnte. "Gut gemacht, großer Kahuna... du hast mal wieder die gesamte Ohana zusammengebracht. Max hat sogar Sabrina mitgebracht... es wird wohl ernst."

Zufrieden folgte Steve dem Blick und lächelte. "Ich gönne es ihm. Er hat es verdient. Und Jerry und der Doc? Hast du da mal was neues gehört?"

"Er ist sicher Feuer und Flamme... sie... noch unsicher...", mutmaßte Danny. "Jetzt musst nur du unter die Haube, Großer. Ich meine... an deinen Kochkünsten kanns nicht liegen, die sind ganz passabel."

"Ach lass mal. Mach du vor, ich machs dir vielleicht nach."

"Ich hatte meine Chance... zwei Mal... jetzt lass ich es vorerst lieber."

"Na und ich lerne aus deinen Fehlern, Partner!" Steve stieß mit seiner Bierflasche an Dannys an.

Schwer seufzend nahm Danny einen Schluck. So war das eigentlich nicht gedacht gewesen. Für Steve wäre eine Beziehung sicher gut und würde ihn etwas erden, aber nun wo er die Wahrheit kannte, war die Frage, ob so eine Beziehung überhaupt je eine Chance haben würde. Zumindest mit einer 'Menschenfrau'... Aber mit einer Nixe konnte er ihn ja schlecht verkuppeln...Er würde es also vorerst auf sich beruhen lassen müssen und einfach etwas mehr Zeit mit ihm verbringen, ohne dass sie an einem Fall arbeiteten.

Und dazu hatte er direkt zwei Wochen später Zeit genug, als sie bei einer, aus dem Ruder gelaufenen Verfolgungsjagd mit dem Auto gegen einen Baum donnerten - zu Dannys Groll aber während er selbst am Steuer saß - und Max sie wegen massivem Schleudertrauma aus dem Dienstverkehr zog.

"Schleudertrauma? Ich hab ein Trauma, ja, aber keins vom Schleudern, sondern von dem ständigen Gemotze auf der Beifahrerseite!", wetterte Danny munter drauf los.

Steve stand mit verschränkten Armen neben ihm. "Hättest du mich fahren lassen, dann wäre das nicht passiert."

"Entschuldige mal, dass wir nicht so schnell im Wechseln sind, um noch einem Flüchtigen hinterher zu kommen", zickte Danny zurück.

"Ich hätte ihn schon noch gekriegt", murrte Steve zurück und verschränkte die schmerzenden Arme. Mann, seine Muskeln hatten lange nicht mehr so protestiert.

"Der war im Athletikteam seiner Uni. Du hattest null Chance! Und was soll das nun heißen, 14 Tage krank geschrieben? Max, sie sind ein Leichendoc... das können sie doch gar nicht entscheiden."

"Das stimmt nicht ganz, Detective. Und da Sie mich auch sonst bei allen gesundheitlichen Fragen konsultieren, sollten Sie auch dieses Mal meinen Rat annehmen. Aber wenn es Ihnen lieber ist, dann können Sie selbstverständlich noch einen Allgemeinmediziner zu Rate ziehen. Ich würde diesem dann einfach meine vorläufigen Befunde zukommen lassen und er könnte dann entscheiden."

Danny verdrehte die Augen und erhob sich von der Kante des Krankenwagens auf dem er bis eben gesessen hatte, doch im nächsten Moment torkelte er nach vorne, schwankte bis zum Kofferraum eines Polizeiwagens und übergab den Inhalt seines Magens dem Strassengrabens. Steve war sofort an seiner Seite. "Ich glaube, das war Argument genug. Ich bring dich nach Hause, Danny."