Kap. 17

2.8K 62 3
                                    

Lesenacht 1/6

Lina

Als ich wieder wach wurde, merkte ich dass ich auf etwas weichem lag und fragte mich wie ich hier hin gekommen war.

Denn soweit ich mich erinnern konnte, war ich gestern mit Ana auf einer Party gewesen. Dort hatte mich ein Mädchen angekotzt und dann war ich im Badezimmer. Ich hatte nur noch Unterwäsche und meinen Mantel an, als dann er reinkam.

Hasan, der Mann den ich verachtete.

Er hatte mich geschlagen, wie damals. Aber wieso tat er mir das an? Ich hatte das doch nicht verdient.. Früher in der Beziehung hatte ich immer versucht nett und freundlich zu sein. Damals wollte ich noch keinen Sex mit ihm, das hatte er nicht verstanden und ab da fingen die Schläge an. Ich erinnerte mich noch ganz genau daran, wie ich ihm das gesagt hatte und wie dann alles anfing. Es war immer wieder ein schreckliches Gefühl, wenn ich mich daran erinnerte. Nachts hatte ich meistens immer Albträume, mit vielen verschiedenen Situationen.

Die Träume fühlten sich immer so echt an, als ob ich es noch einmal erleben würde. Ich wusste das die Beziehung schon lange her war, daher verstand ich noch immer nicht, weshalb mich die Erinnerungen so prägten. Schließlich war das alles doch vorbei, bis auf den Schlag gestern von Hasan.

Warum wollte ich ihn wieder sehen? Es war doch eigentlich klar, dass er sich nicht geändert hatte. Ich war einfach naiv und blind. Das würde ich wahrscheinlich auch immer bleiben.

Ich setzte mich nun auf und sah eine graue Wand vor mir mit verschiedenen Bildern. Rechts im Zimmer war ein Fenster, allerdings waren die weinroten Gardinen zugezogen. Auf dem Boden lag ein weißer Teppich. Neben dem schwarzen Bett standen jeweils zwei Nachtschränkchen. Auf dem Bett waren zwei Kissen, beide waren in grau. Die Bettdecke war in der selben Farbe gehalten.

Insgesamt war das Zimmer recht schön, aber ich kannte diesen Raum nicht. Deswegen stellte ich mir die Frage, wem dieses Zimmer gehörte und wie ich hier hin gekommen war.

Diese beantwortete sich, als die Zimmertür aufging und Mr. Sexy reinkam.

Ich sah ihn verwirrt an. "Was mache ich hier?"

Er schloss die Tür hinter sich. Er hatte eine graue Jogginghose und ein schwarzes T-Shirt an.

"Du warst gestern sturzbesoffen. Warum warst du das eigentlich? Ich hätte dich nicht so eingeschätzt."

Er kam auf mich zu und setzte sich auf das Bett. Mit erwartungsvollen Augen sah er mich an.

Eine Zeit lang sah ich ihn einfach nur an und überlegte was ich sagen sollte, denn ich wollte ihm nicht sagen dass ich geschlagen wurde. Das würde nichts bringen und es ging ihn nichts an.

"Ich habe dich etwas gefragt, also antworte mir auch.", verlangte er streng.

Dank dieser Stimme bekam ich eine Gänsehaut, was er natürlich bemerkte und sofort grinste.

"Darf ich nicht einfach Alkohol trinken ohne mich erklären zu müssen?", fragte ich genervt. Ich wollte ihm den Grund nicht sagen.

"Nein darfst du nicht, also antworte.", verlangte er.

"Ich.. Also das hat keinen Grund.", stotterte ich leider.

Er zog ungläubig einer seiner Augenbrauen hoch und sah mich zweifelnd an.

"Es geht dich einfach nichts an. Zufrieden?", sagte ich genervt.

Er sah mich eine Zeit lang nur an, meine Wange besonders aber zu meinem Glück sprach er mich nicht darauf an.

Er stand auf und ging zur Tür, dann sah er mich noch einmal an.

"Ich mache essen. Komm in 20 Minuten runter."

——————————————————

Nach dem Essen verschwand er in sein Arbeitszimmer und diese Zeit nutzte ich, um mich hier um zu sehen.

Die Küche kannte ich ja bereits, wegen der Nachhilfe Stunde.

Das Wohnzimmer war recht groß mit 2 Fenstern. Allerdings waren die weißen Gardinen zugezogen. Vor dem ersten Fenster war ein kleiner Schrank und dort stand eine Blume drauf. Was mich ein wenig überraschte, da ich nicht dachte dass er einen grünen Daumen besaß.

Die Couch war schwarz mit grauen und weißen Kissen. Eine graue Schmusedecke lag dort ebenfalls. Der Couch Tisch war weiß, dort lagen mehrere Magazine rum. Einen Bücherschrank besaß er. Sogar einen recht großen.

Ich ging darauf zu, um mir die Bücher genauer anzusehen. Es waren viele verschiedene Genres und die waren alle geordnet. Es erstaunte mich dass er so viele Menschen besaß, denn ich hätte ihn gar nicht so eingeschätzt.

Ein Buch fiel mir besonders auf. Ich nahm es aus dem Regal. Es war recht groß mit einem königsblauen Umschlag. Den Autor kannte ich nicht, genauso wie das Thema um das es ging. Dort stand nämlich: Das Geheimnis einer guten ddlg Beziehung

Irgendwo hatte ich schon mal von ddlg gehört, aber ich wusste nicht mehr wo ich das gehört hatte. Das war aber auch egal.

Ich öffnete das Buch und stieß auf das erste Kapitel mit der Überschrift: Was macht einen guten Daddydom aus? 

"Was machst du da, Lina?", ließ mich seine Stimme zusammen zucken.

Der Mann, der mir meinen Verstand raubt // #Wattys2019Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt