Der Umzug

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Abreise Tag - Mitte August

Selinas Sicht:

Glücklich wache ich auf und springe aus meinem Bett. Heute ist es endlich so weit. Heute werde ich zu Luna fliegen. Ich freue mich schon sehr darauf. Die Sachen habe ich schon gepackt, immerhin werde ich zwei Wochen bei ihr bleiben. Da braucht man schon mal einiges an Klamotten. Ich kontrolliere schon zum vierten Mal, ob ich wirklich alles eingepackt habe. Nach dem ich damit fertig geworden bin, gehe ich gut gelaunt runter in die Küche. Meine Eltern sitzen schon am Tisch, meine Mom wünschte mir guten Morgen, aber von meinem Dad brauche es dies nicht erwarten. "Hast gestern nicht etwas vergessen.", seine Stimme ist wie immer streng. Ich kenne ihn nicht anderes. Doch gerade weiß ich wirklich nicht, was er von mir möchte. "Du warst dran mit spülen. Hast du es getan? Nein. Hast du dein Badezimmer sauber gemacht? Auch nicht. Also nenne mir einen Grund warum ich dich gehen lassen soll.", er guckt mich wütend an. "Ihr habt die Tickets bezahlt. Und du hasst es wenn, man das Geld für unnützige Dinge ausgibst.", sage ich und versuche ihm nicht in die Augen zu sehen. "Unter anderem weist du, wie sehr ich Luna vermissen.", er nickt nur. Heute bin ich mal so einsichtig, da ich wirklich nicht streiten willl. Jedenfalls nicht heute. "Du gehst nicht.", sagt er nur streng. "Aber Dad.", will ich protestieren. "Nichts Aber. Anstatt mir zu sagen, warum du es nicht gemacht hast. Sagst du mir irgendein scheiß den ich gar nicht wissen will."; zischt er mich an und wirft wütend die Zeitung auf den Tisch. Anstatt, dass meine Mom auf meiner Seite ist, sitzt sie nur da und trinkt ihren Kaffee. Ohne darauf zu achten was mein Dad sagt, gehe ich hoch und packe meine Sachen ein. Sie können mich mal. Ich bin mehr als Volljährig ich kann dahin wo ich will. Dies können sie mir nicht verbieten. Ich werde es mir nicht nehmen lassen Luna zu treffen, egal was sie sagen. Ich werde heute Fliegen.

Mitgepacktem Koffer gehe ich runter. Ich höre wie Dad nur so schreit. Wie wütend er auf mich ist, dass er so eine Undankbare Tochter hat. Kaum hat er mich und meine Koffer gesehen kommt er auch mich zu gekommen und versperrt, mir den gang. "Hab ich nicht gesagt, dass du hier bleibst", schreit er schon fast wütend. "Du kannst mir nichts verbieten. Ich bin Volljährig. Du kannst mich mal.", schreie ich nun zurück. Ich weiß, dass ich dies lieber nicht machen soll. Aber ich lasse mir von ihm ganz sicher nichts sagen. "Du undankbares Stück. Aber gut, wenn du willst. Entscheide dich. Entweder du bleibst hier und wir vergessen das ganze Drama. Du bist unsere liebe Tochter und ich werde dich nie wieder anschreien oder sonst was. Wenn du allerdings jetzt gehst, brauchst du nicht mal im Traum daran denken, dass du wieder zurückkommen kannst. Dann bist du für uns gestorben.", flüstert er es mir bedrohlich ins Ohr. Er wusste, wie man mit mir umgehen muss, um mich vom bleiben zu überzeugen. Aber wenn ich einmal bei Luna bin. Werde ich ganz bestimmt nicht weggehen. Soweit kommt es noch. 

Mit erhobenen Kopf gehe ich an ihm vorbei. "Gut, denn willst du nicht wissen was mit Sean passiert ist.", sagt er nur laut, als ich bei Amys Auto angekommen bin. Bevor ich noch was machen konnte, dreht er sich um und schließt die Tür. Als Amy mein geschocktest Gesicht sieht kommt sie sofort zu mir. "Was ist denn los?", fragt sie und nimmt mein Koffer ab. Ich winke nur ab. Wenn ich mit jemanden darüber rede ist es Luna. Sie versteht es wenigstens. Als wir im Auto sitzen bricht sie die Stille. "Wann kommst du eigentlich wieder?", fragt Amy mich ruhig. "Ich komme gar nicht wieder. Ich hatte Streit mit meinem Eltern. Sie haben gesagt, entweder bleibe ich oder ich gehe für immer.", erkläre ich schulter zuckend. Mir ist es egal, dass sie mich vor die Wahl gestellt haben. Ich habe jetzt nur ein Problem, was mit Wohnen angeht. Ich glaube schon, dass Luna mich erstmal bei sich aufnimmt. Als wir am Flughafen ankommen, laden wir mein Gepäck aus ihrem Kofferraum aus und gehen gemeinsam zum Check in.  Dort umarmen wir uns stark. Ich hab sie ja schon sehr lieb. "Wir bleiben aber im Kontakt, oder?", fragt sie unsicher nach. Ich sehe sie lächelnd an. "Natürlich bleiben wir im Kontakt.", sie umarmt mich nochmals lächelnd. "Bestell Luna schöne Grüße aus Deutschland.", ruft sie mir zu als sie zurück zu ihrem Auto geht. Ich rufe ihr noch ein "Mach ich", zu. Nun geht es los. Endlich sehe Luna wieder.

Zeitsprung - Denver

Endlich bin ich in Denver angekommen. Der Flug war so lange, vor allem, da ich nochmal in New York umsteigen musste. Ich werde nie wieder von Deutschland nach Denver ziehen. Dies hat mir komplett gereicht. Nachdem ich meine Koffer vom Rollband genommen habe, mache ich mich auf den Weg nach draußen. Dort sehe ich schon Luna stehen. Als sie mich sieht, kommt sie auf mich zu gerannt und umarmt mich fest. "Endlich sehe ich dich wieder."; flüstert sie in mein Ohr freudestrahlend. Nach kurzer Zeit lösen wir uns und sie blickt zu meinen Koffern. "Will du bei mir einziehen?", fragt sie scherzhaft, was ich nur mit einem neutralen Blick quittiere. "Wir reden Zuhause darüber.", murmele ich leise und helfe ihr, die Koffer einzuladen. Endlich weg aus Deutschland.

Von Freunden zu SchwesternWo Geschichten leben. Entdecke jetzt