Auf geheimer Mission

935 68 7
                                    

Auf geheimer Mission

Clea PoV

Als ich durch das Portal von Abraxas trat, fand ich mich binnen weniger Sekunden auf dem Planeten wieder, was man im Universum Erde nannte. Und ich musste zugeben, dass sich der Planet seit meinem letzten Besuch kaum verändert hatte. Er war immer noch sonderbar und so viel anders als Taleria, was mich wohl eher abschrecken sollte, aber irgendwie fand ich genau das ziemlich faszinierend.

Denn hier gab es keine prachtvollen goldenen Paläste, Technologie wie wir sie besaßen und auch die Zeit verlief hier anders. Sie verging weitaus schneller als bei uns. Was bei uns eine Minute war, war für die Menschen eine Stunde und eine Stunde auf unserem Planeten konnte mehrere Stunden oder sogar einen ganzen Tag hier bedeuten.
Es war also kein Wunder, dass wir Talerianer viel langsamer alterten als die Menschen. Außerdem besaßen wir auch übernatürliche Fähigkeiten und würden wir auf der Erde leben, würde man uns wohl glatt als Superhelden oder derartiges bezeichnen, was es hier angeblich ja auch geben sollte. Nur im äußerlichen Erscheinungsbild unterschieden wir uns so gut wie gar nicht von den sterblichen Erdlingen, denn wir sahen aus wie sie und konnten uns daher auch perfekt unter ihnen tarnen. Das machte es mir natürlich einfach, unter ihnen zu wandeln und dabei nicht als andere Spezies erkannt zu werden.

Ich begab mich nun direkt ins Getümmel und warf einen Blick auf die Stadt, wo ich schon einmal gewesen war: New York! Diese Stadt war riesig und in meinen Augen ziemlich außergewöhnlich. Zwar wusste ich nicht warum, aber irgendwie gefiel es mir auf der Erde, obwohl ich zugeben musste, dass die Menschen hier teilweise sehr gewöhnungsbedürftig waren.

Einige von ihnen waren ziemlich zurückhaltend und mehr als schreckhaft, was außergewöhnliche Dinge anging, die sie nie zuvor gesehen hatten und andere wiederum, waren selbstgefällig, arrogant und unglaublich besserwisserisch. Da war es kein Wunder, dass Einige unter ihnen auch machthungrig wurden und die Menschen manchmal drauf und dran waren, sich selbst zu zerstören. Ihnen fehlten eindeutig das richtige System der Gleichberechtigung und der nötige Respekt unter ihren Mitmenschen. Diese Dinge würden das Zusammenleben auf diesem Planeten zumindest etwas harmonischer machen. Aber dennoch hatte ich etwas übrig für die Sterblichen und in meinen Augen strahlten sie trotz allem eine gewisse Stärke aus, obwohl sie im Grunde unglaublich zerbrechlich waren.

Meine grünen Augen fixierten meine Umgebung und ich versuchte, mich so unauffällig wie möglich zu verhalten. Denn ich wollte möglichst kein Aufsehen erregen und so unscheinbar wie die Menschen wirken, damit meine Anwesenheit gar nicht erst bemerkt wurde. Das würde die Mission um ein vielfaches einfacher machen, allerdings machte mir wohl meine Garderobe einen Strich durch die Rechnung. Denn meine schwarze Hose, die schwarzen Stiefel, samt dem dunkelblauen Obergewand, welches mir bis zu den Oberschenkeln reichte und die dunkle lederne Jacke schien doch auffälliger zu sein, als ich gedacht hatte. Dabei hatte ich mich schon gegen einen elastischen Overall entschieden, der für Missionen normalerweise bei uns üblich war, aber mein Outfit fing somit dennoch die Blicke von ein paar Menschen ein, was ich jedoch ignorierte.

Ich war immerhin nicht zum Vergnügen hier, sondern befand mich auf einer wichtigen Mission und da die Kommunikation durch die weite Entfernung abgeschnitten war, war ich auf mich allein gestellt. Meine Mutter, so präzise sie eben war, hatte mir natürlich noch etliche Dinge aufgezählt, auf die ich doch unbedingt achten sollte und vermutlich hätten wir noch im nächsten Jahrhundert in meinen Gemächern gestanden, hätte ich sie nicht darauf hingewiesen, dass es nicht meine erste Mission auf der Erde war. Mein Vater hatte zwar beteuert, dass er mir vertraute, aber mich dennoch daran erinnert, wie wichtig diese Mission war und dabei wusste ich doch selbst, was davon abhing, dass ich den Zeitstein fand und sicher nach Hause brachte.

Tja, meine Eltern hatten nicht viel übrig für die Erde und für ihre Bewohner schon mal gar nicht. Das war wohl auch der Grund, weshalb die Erde in ihren Augen unbedeutend und geringschätzend war. Ich war nur froh, dass ich nicht so engstirnig war und ich spielte schon mit dem Gedanken, einige Gesetze zu ändern, wenn ich erstmal auf dem Thron von Taleria saß. Und das, obwohl ich niemals Königin werden wollte.

Doctor Strange - Revenge of MordoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt