Kapitel 3

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Ich stieg in mein Wagen und fuhr zu mir nach Hause. Nebenbei lief das Lied von „Little Mix- Think about us". Ich war so vertieft in das Lied, das ich garnicht merkte, wie schnell ich fuhr. Ich bremste bisschen ab, um meine Geschwindigkeit zu reduzieren. Als ich an der Ampel stehen blieb, schweifte ich wieder in Gedanken.

Plötzlich hörte ich ein Knall und wie mein Auto etwas nach vorne ging. Nicht deren ernst. Ich schaute in den Innenspiegel und sah einen schwarzen Mercedes, der scheinbar mir drauf gefahren ist. Fluchend stieg ich aus dem Auto und ging auf das mir ein Unfall verursachte Auto zu. „Sag mal gehts noch?" schimpfte ich den Fahrer, der sich nicht mal die Mühe machte aus dem Wagen auszusteigen. Die Fenster waren getönt, deswegen konnte ich auch den Fahrer nicht sehen. Ich hörte unzählige Autos Hupen und Leute aus dem Fenster schimpfen. „WAS WOLLT IHR?! FAHRT HALT VON WO ANDERS. SEHT IHR NICHT DAS EIN UNFALL HIER IST!" schrie ich zum Schluss. Das gehupe wurde weniger und einige Autos fuhren an mir vorbei. So ist es recht, verpisst euch alle, dachte ich mir. Ich drehte mich nun wieder um und ging wieder zu dem schwarzen Mercedes, dessen Fahrer jetzt draußen stand und mich belustigt betrachtete.
Als ich das Gesicht von dem, der mir mein wunderschönes Auto demoliert hat genauer sehen konnte, stockte mir der Atem. Ich blieb abrupt stehen und sah die Person vor mir nur an. Das kann doch nicht wahr sein. Wieso um alles in der Welt, muss ausgerechnet diese Person vor mir stehen. Die Person, die sich vor Jahren einfach verpisst hat und sich nie wieder gemeldet hat. Die Person, die mir das Lieben als aber auch Verlust zu gleich gezeigt hat. Die Person, die mir mein Herz aus der Brust genommen, auf den Boden geworfen und es kaputt gemacht hat. In einem Satz, die Person, die mir neben meinen Eltern das 2 mal mein Leben zerstört hat.

Sofort rappelte ich mich auf und lies mir nichts anmerken. Die Person, vor mir starte mich an. „Können sie nicht aufpassen?! Ich mein bei einer roten Ampel bleibt man stehen! Haben sie nicht gesehen das ich stehen geblieben bin?! Das Auto ist schließlich kein kleines Auto." regte ich mich auf. „Tavia?" sprach die Person das erste mal.

Das erste mal nach Jahren, hörte ich seine Stimme. Das erste mal nach Jahren, hörte ich wieder meinen Namen aus seinem Mund.

„Was bilden Sie sich ein, mich mit dem Vornamen anzusprechen? Wer gibt Ihnen das Recht?" lies ich mich nicht ablenken. „Du siehst anders aus." hörte ich ihn wieder sagen.
„Meine Versicherung wird sich bei Ihnen melden." gab ich nur von mir fotografierte seine Unfallstelle und meine, war grade dabei in mein Auto einzusteigen, als er mich plötzlich am Arm packte. Alles kam hoch. Jedes Erlebnis, jedes Wort einfach alles was ich mit ihm erlebt hatte, kam plötzlich hoch. Ich drehte mich abrupt um und riss mein Arm von seiner hat. „Fass mich nicht an! Was bildest du dir ein, mich anzufassen?!" fuhr ich ihn scharf an.
„Tavia, hör mir bitte-„ ich unterbrach ihn. „Zuhören? Ich soll dir zuhören? Ich hab dir vor genau vor 3 Jahren zugehört, als du mir sagtest, das ich Zeitvertreib für dich war. Das du nicht mal den Mum hattest, es mir ins Gesicht zu sagen, stattdessen es mir in einer scheiss Sms geschrieben hast. Noch einmal, hör ich Dir nicht zu!" ich riss mich endgültig von ihm und stieg in mein Wagen.

Mit Vollgas fuhr ich los. Tränen kamen mir. Von 1,2,3 Tränen, wurde ein schluchzten. Ich merkte wie sich alles in mir zusammenzog. Alles was ich die letzten Jahre unterdrückt habe kam hoch. Plötzlich kamen mir die Bilder wieder hoch.

-Flashback-

„Ihr gewünschter Gesprächspartner ist zurzeit nicht erreichbar, bitte hinterlassen Sie eine Nachricht nach dem Signalton." *düüüd* „Jason, wo bist du? Ich Versuch dich seit 2 Tagen zu erreichen, bitte ruf mich zurück." wimmerte ich in den Hörer. Ich lies mich auf den Küchenstuhl nieder und legte mein Kopf in die Hände. Wo ist er nur?

3 Tage vergingen und dann es kam kein Lebenszeichen von Jason. Ich zog mich zurück, schloss alles aus und redete nicht mehr. Ich hab die Zeit schon fast vergessen. Was zu essen, daran dachte ich nicht mal. Von schlaf war nicht die Rede und mein Blick wanderte immer wieder zur Tür, in der Hoffnung, das Jason reinkommt.
Langsam raffte ich mich und lief ins Bad um mal wieder zu duschen. Ich streifte meine Klamotten vom Körper und stieg in die Dusche. Das warme Wasser prasselte sanft über mein Rücken. Plötzlich kamen mir die Tränen und ich fing an zu weinen. Ich lies alles raus, den ganzen Schmerz und dieses unerträgliche Gefühl, wiedermal verlassen geworden zu sein. Meine Tränen wurden immer mehr. Ich merkte, das ich kaum atmen konnte. Dieser Schmerz hörte nicht auf. Es hörte einfach nicht auf. ‚Wie konnte er nur?' war die einzige Frage die mir durch den Kopf ging.

The Girl From ProtectoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt