3. Der erste Ball

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Marissa stoppte ihr Auto vor der dem riesigen Glashochhaus, in dem die teuersten Wohnungen der Stadt lagen. Einer der Pagen kam auf uns zu, als wir ausstiegen. Er übernahm den Schlüssel von Marissas Cabrio, stieg ein und fuhr es in die Garage. Als das Auto wegfuhr und damit auch meine letzte Chance abzuhauen, strich ich mit leicht zitternden Fingern über den grünen Stoff meines Kleides.

„Das Kleid sitzt unglaublich gut und es passt perfekt zu deinen roten Haaren, außerdem hebt es deine grünen Augen hervor." Marissa lächelte mich beruhigend an. „Du siehst einfach wunderbar aus, Via."

„Danke." Ich erwiderte ihr Lächeln leicht. „Und danke nochmal dafür, dass du das Kleid und die Maske für mich besorgt hast."

„Kein Problem. Wozu hat man denn Freunde. Und jetzt komm, die Party ist schon voll im Gange und wir sind wie üblich zu Spät." Sie marschierte los Richtung Eingang. Ich verdrehte die Augen und folgte ihr ohne ein weiteres Wort in das große, weitläufige Foyer.

Am Empfangstresen fing Marissa an, in ihrer Handtasche zu kramen. Nach einigen Sekunden schien sie gefunden zu haben, was sie gesucht hatte und zog eine edel wirkende Einladung hervor. Sie reichte sie weiter an die Freu hinterm Theresen. Diese verglich kurz etwas zwischen einem Zettel und der Einladung, bevor sie einen weiteren Pagen herbeiwinkte.

„Madam Seiler, dieser Herr wird sie und ihre Begleitung zur Party bringen." Wand sie sich schließlich an Marissa. Mit einem dankbaren nicken folgte Marissa dem Pagen. Nach einem letzten, verzweifelten Blick zum Eingang lief ich ebenfalls hinterher.

***

Wir fuhren in einem Fahrstuhl hinauf direkt in die Penthaus-Wohnung. Als die Türen sich öffneten, offenbarten sie einen großen Raum mit verglasten Wänden. Überall waren Leute. So viele Leute in eleganten Kleidern und Fracks mit Masken auf den Gesichtern. Schnell zog ich meine smaragdgrüne Maske aus der Tasche und setzte sie mir auf. Marissa tat es mir gleich. Danach mischten wir uns unter die Mange.

„Du meintest ˋˋkleine, private Party''." wand ich mich an meine Freundin.

Marissa zuckte mit den Schultern. „Ist es doch auch." Na klar, wer es glaubt... Sie fasste mich am Elenbogen und zog mich Richtung Bar. „Lass uns erstmal was trinken gehen."

Als wir endlich unsere Cocktails nach einer halben Ewigkeit bekamen, schoben wir uns bis zu diesen riesigen Fenstern durch. Staunend betrachtete ich die Aussicht, während ich meinen Trink genoss.

„Ah, da kommt er ja, unser Gastgeber." Rief Marissa aus und stürzet sich einem braunhaarigen Mann im schwarzen Frack mit silberner Maske in die Arme.

Lachend wirbelte er sie um die eigene Achse. „Marissa, Süße, es ist lange her, dass wir uns gesehen haben. Das blaue Kleid steht dir ausgezeichnet und deine Maske erst." Spielerisch tippte er an die Feder, die an ihrer Maske befestigt war. „Du hast immer noch einen exquisiten Modegeschmack, meine Lieb."

Marissa errötete leicht. „Danke Nelson. Du hast dich auch nicht verändert und dein Outfit sieht hinreißend aus."

„Außer, dass mich keiner mehr Nelson nennt, abgesehen von meinen Eltern, aber die zählen eindeutig nicht, hast du vollkommen recht." Dickes Ego, eindeutig.

„Wie geht es denn deinen Eltern?"

Nil winkte ab. „So wie immer. Haben sich in keiner Weise verändert." Er schaute an Marissa vorbei und sah mich direkt an. Seine Maske versperrte die Sicht auf seine Augen und erlaubten es mir nicht, abzulesen, was er dachte. „Wer ist denn deine hübsche Begleitung?" fragte er nun.

Marissa drehte sich zu mir und lächelte mir aufmuntern zu. „Nil Fauser darf ich dir eine Freundin von mir vorstellen."

Nil streckte mir die Hand entgegen und ich ergriff sie schüchtern.

„Schön dich kennenzulernen, Freundin für Marissa."

„Danke, gleichfalls." Erwiderte ich höflich, danach breitete sich ein spannungsgeladenes Schweigen zwischen uns aus.

Marissa schaute zwischen Nil und mir hin und her, leerte mit einem Zug ihr Glas und ging Richtung Bar davon. Über die Schulter warf sie uns ein „Ich hol mir kurz einen neuen Trink. Bin gleich wieder da." zu.

So standen ich und das heißeste Model der Welt uns gegenüber und keiner wusste was er sagen sollte.

„Hast du, Freundin von Marissa, auch einen Namen." Durchbrach er schließlich die Stille.

Ich lächelte schüchtern zu ihm auf. „Natürlich hab ich den."

Er trat einen Schritt näher zu mir und das Knistern zwischen uns wurde stärker. „Und wie lautet er?"

Ich wich einen Schritt zurück. Die Kälte der Glasscheibe, die sich in meinen Rücken presste, durchdrang mein Kleid. Mein Lächeln wurde etwas breiter, als ich mich dumm stellte. „Wie lautet wer?"

Er kam noch näher. Für mich gab es jetzt keine Fluchtmöglichkeiten mehr. Er blockierte mit seiner muskulösen Gestalt jede Chance zum Entkommen. So in die Ecke getränkt, nahm ich einen Hauch von Minze war.

„Dein Name. Wie ist dein Name?" wollte er bestimmt wissen.

„Nil, mein Freund!" unterbrach uns eine Stimme -Thomas. Nil wich augenblicklich ein paar Schritte zurück. „Wir wollen dir die zwei Damen vorstellen, die wir heute Vormittag kennengelernt haben."

Zu meinem Entsetzten begleitete ihn nicht nur die Zwillinge, sondern auch Stella und Sissy. Ich musste zwar zweimal hinschauen, ehe ich sie in ihren eleganten Kleidern und unter ihren Masken erkannte, aber sie waren es eindeutig. Scheiße!

Ohne auf das weitere Geschehen zu achten, machte ich mich aus dem Staub. Keiner beachtete mich. Naja, fast keiner. Nur ein Blick unter einer silbernen Maske verfolgte meinen Abgang und bohrte sich in meinen Rücken. Als die Menge mich verschluckte Atmete ich erleichtert und etwas traurig auf. Nil Fauser löste Gefühle in mir aus, die ich nicht ganz einordnen konnte. Negativ waren sie aber auf jeden Fall nicht.

An der Bar fand ich Marissa und zog sie trotz ihres Protestes zum Fahrstuhl. Ich wollte einfach nur weg von der Party und von Sissy und Stella.

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Hey Leute, :)

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Eure MaSoFeh

altes, neues Märchen - AschenputtelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt