Es war Montag. Den ganzen Tag schon musste ich mir anhören, wie Sissy und Stella sich über die Party von Samstag unterhielten. Sie schwärmten von Thomas, Lewi und Jakob. Doch am häufigsten fiel der Name von Nil und das störte mich aus irgendeinem Grunde gewaltig.
„Hast du seine Haare gesehen, Sissy. Diese kinnlange ... Mähne aus dichten braunen Haaren ist doch einfach der Hammer."
Gereizt stellte ich etwas zu heftig den Karton auf dem Fließband ab. Überrascht schauten die Zicken zu mir herüber.
Stella zog graziös eine Augenbraue nach oben. „Alles in Ordnung mit dir, Lehrling? Du siehst... etwas gestresst aus."
„Mir würde es besser gehen, wenn ihr mir etwas unter die Arme greifen würdet, als nur schnattern hier herum zu sitzen." Fauchte ich sie an.
„Na, na, na Olivia, wie redest du denn mit deinen Kolleginnen." Erklang die kalte Stimme von der Elster hinter mir. Erschrocken drehte ich mich schnell um und senkte den Blick.
„Verzeihung, Chefin. Ich war nicht ganz bei mir."
„Vielleicht findest du ja wieder zu dir, wenn du nach Ladenschluss noch das Lager etwas auf Vordermann bringst."
Diese dämliche Kuh! Ich schluckte schwer, ehe ich knapp nickte. Das war es wohl mit meinem freien Abend.
***
Es war schon seit einer halben Stunde Ladenschluss und ich war komplett alleine hier. Die Elster, Sissy und Stella waren pünktlich verschwunden, nur ich musste noch aufräumen.
Jemand schnappte hinter mir laut nach Luft. Erschrocken fuhr ich zusammen und wand mich zu dem Neuankömmling um.
„Ich fasse es nicht, dass sie dir das antut!" Wütend schaute Marissa, die Messe an alten Kartons an.
„Es hätte schlimmer sein können."
„Du wirst einmal etwas lauter und bekommst gleich diese Arbeit? Ungerechter geht es echt nicht mehr!"
„Ist halt so."
„Kündige endlich!"
„Nein!" beendete ich das Thema und ging wieder an die Arbeit. Ich hatte kein Bock meinen ganzen Abend hier zu verbringen.
„Das Thema ist noch nicht beendet!" Ich ignorierte Marissa einfach. Nach einer Weile gesellte sie sich seufzend zu mir und schaute in einen der Kartons. „Was soll mit dem ganzen Zeug passieren?"
„Ich mach das schon. Geh du auf diese Party und amüsiere dich."
„Vergiss es! Nil möchte dich sehen."
Überrascht schaute ich auf. „Ehrlich?"
Marissa grinste mich breit an. „Jap. Er hat eindeutig nach dir verlangt. Also, wo muss jetzt was hin?"
Schnell erklärte ich meiner Freundin, wo welche Dinge aus den Kartons einsortiert werden mussten – das brauchbare Zeug in die Regale und das andere in den Container. Nach noch nicht mal einer Stunde war alles erledigt und wir konnten uns fertig machen für die zweite Party. Endlich würde ich Nil wiedersehen. Mein Herz tat einen erfreuten Hüpfer.
_________________________________________
Und, wie findet ihr es bisher?
Die nächsten Kapitel kommen bald. Ich hoffe ihr lest weiter.
Eure MaSoFeh
DU LIEST GERADE
altes, neues Märchen - Aschenputtel
Ficção AdolescenteDas alte Märchen Aschenputtel der Gebrüder Grimm mal anders. Es war einmal ... ... eine junge Frau namens Olivia. Von ihren Eltern verlassen und von ihren Kolleginnen und Chefin ausgenutzt führt sie kein interessantes Leben. Das ändert sich, als sie...