Blinder Lauf ins Verderben

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Tobias mimte von nun an noch mehr, nur noch den Entgegenkommenden mit einer freundlichen Art mir gegenüber.
Und Ich ???
Wusste nicht in welches Verderben meine Naivität führt, ja mir fehlten Weitblick, Menschenkenntnis, Selbstbewusstsein und hinter menschliche Fassade zu schauen.
Schlicht die Erfahrungen.
Man,ich war gerade 18 Jahre alt und keine Frau die mit beiden Beinen fest im Leben stand.
Mich ließen Trennung und Scheidung meiner Eltern oftmals neben mir stehen, haltlos und sehr zerbrechlich im Inneren.
Praktisch die willkommene Beute nach "Frischfleisch" für Tobias, den Wolf im Schafspelz.
Damals 1998 war ich noch lange nicht so behaftet mit Schickssalsschlägen wie Ich es heute bin, der Verlust eines geliebten Menschen ändert dich und deine heile, bekannte Welt.
Tobias verlor zuvor seine Mutter, was ich persönlich sehr schlimm finde und damals stimmte es mich traurig.
Allerdings ist es eine Weltentrennung von dem eigenen Schmerz und Verlust dann zum Täter sexuellen Missbrauch zu werden.
Dafür gibt es in dem Zusammenhang keinerlei Entschuldigung oder persönliches Verständnis soviel Qual über einen anderen Menschen hereinbrechen zu lassen.
FAHRE ZUR HÖLLE TOBIAS.
Nur, ich stand am Anfang mit allem und dem Kontakt mit Tobias, zugegeben er brachte mich etwas weg vom Kummer wegen meinem ersten Freund Roberto.
Aber ich war innerlich weit entfernt mich neu zu verlieben, sah Tobias als netten Jungen an der ebenso nett zu mir war.
Kein an ihn denken im Bett liegen, tagsüber mit Schmetterlinge im Bauch einen Blick erhaschen und innerlich froh sein ihn gesehen zu haben.
Mich erstaunte seine nette Art aber ich war auch nicht Feuer und Flamme.
Tobias erweiterte den Kontakt nicht ins Private,wir haben uns einfach nur wenn in der Maßnahme gesehen, bis er mich eines Tages ins Kino eingeladen hat mit der Frage was ich am Samstag mache.
Hätte ich nicht besser Nein sagen können, Tobias wäre sicherlich nicht sauer geworden, billige und spassuchende Mädchen gab es zu Hauf wie Sand am Meer.
Ich weiß noch das sich Peggy ihm an den Hals warf, sie war sicherlich kein Mädchen mit Charisma oder einem netten Gesicht, aber braucht man das wenn man nur ficken will.
Ja, Tobias schien die Mädchen zu nehmen wie die Feste fallen sagt man als Sprichwort.
Bei Tobias war das bitterer ernst mit süssem, richtigen Geschmack seiner Wahl ohne sich zu beklagen.
Könnte mir echt eine reinhauen, zwar war ich jung und total unerfahren aber mich widerte das so an, keine zwei Wochen später war Peggy flachgelegt und keine Aufmerksamkeit mehr wert für Tobias, der Wolf hatte wieder neue Beute erlegt.
Allerdings beruhte dies bei Beiden auf gegenseitigen Einvernehmen, in der schnellen Nummer kam niemand zu kurz, auf seine Kosten und keinem ist Schaden zugefügt worden.
Vermutlich wollte Tobias mal was anderes erlegen als schnellerlegte weibliche Beute wie Peggy.
Was sollte ich werden für ihn, jedenfalls keine feste Freundin die man gerne hat und mit ihr Zeit verbringen möchte.
Alles nur das nicht, das bekam ich deutlich zu spüren von ihm.
Eher lange Leine, lieber was mit Kollegen machen und Bong rauchen in seiner Bude, am Wochenende feiern gehen in der Turbinenhalle Oberhausen, dort musstest du keine Drogen konsumiert haben der Laden war berüchtigt verrufen das die Drogen quasi auf dem Boden lagen.
Zum feiern ging kaum jemand dorthin eher zum Drogen konsumieren und kaufen.
Tobias war ein Kiffer und scheinbar stolz darauf, auch etwas das ich erst viel später erfahren sollte, aber nicht von Tobias Nein von einem Kollegen der sich verplappert hat und dachte ich wüsste davon.
Nein, woher denn bitte?
Nach unserem Kinobesuch hielt mich der freiheitsliebende Tobias auf Distanz und Abstand aber in mir seine neue feste Freundin wissen der Penner.
Ich habe es mitgemacht, wollte ihn nicht bedrängen wegen dem Tod seiner Mutter und dachte er braucht nur etwas Zeit für sich.
Miriam wache auf, der Typ hatte keine guten Absichten mit Dir.
Aber diese Warnung blieb unausgesprochen und mein Bauchgefühl wohl eher inaktiv.
Naive, dumme Nuss das war ich einfach.
Aus dieser Komfortzone für Tobias wurde eine ganze einsame Insel auf der sich Tobias komplett wohl zu fühlen schien, alles toll, alles cool aber mein fester Freund hatte selten Lust und Interesse mich zu sehen.
Ja, traurig aber wahr mein eigener Freund nutzte jegliche Vorzüge und auch das menschliche Verständnis tratt er mit Füssen.
Er sah nur sich und seine Intressen und ich war keins davon.
Das Fatale,ich wollte es besser machen als bei Roberto und mir eine neue, zweite Trennung ersparen denn wie weh es tun kann wusste ich schmerzlich nur zugut.
Ja, ich wollte wiedergutmachen bei Tobias was mit Roberto gescheitert ist.
Ich war einfach zu jung um es anders zu machen und besser wissen können.
Tobias war schlechter zu erreichen, als der amerikanische Präsident, mit dem Unterschied er wollte sein Ding machen statt Honeymoon und einen auf verliebt machen mit mir.
Vorgemacht hat er mir sehr viel und ich glaubte es und auch ihm.
Bare Münze statt getürkte Karten zu sehen, das beschrieb mich und meine gutmütige Naivität.
Du wirst am Ende drauf zahlen, weil du und deine Gefühle für ihn unwichtig sind.
Nur weder ich sah dies noch gab es jemand mit dem ich reden konnte.
Ich war so alleine auf dieser Welt und mein eigener Freund sollte dies auch nicht ändern aber ich war so blind.
Von Liebe rede ich nicht, aber ich mochte ihn und wir waren zusammen, er sollte langsam merken nicht alleine zu sein mit seinem Kummer keine Mutter mehr zu haben.
Tobias trat es mit Füssen und ich fing mit der Zeit an ihm förmlich hinterzulaufen in der Annahme das Richtige für beide zu tun.
Wie der geschickte Samariter für Tobias, nicht jeder will Hilfe und gerettet werden.
Heute würde ich Tobias eher fallen lassen bräuchte er eine rettende Hand, keine von meinen würde ich ihm jemals wieder reichen.
Oder gibst Du dem Teufel deine Hand, nachdem er DIR deine Seele geraubt hat?
Ja,ich wollte immer noch daran glauben das es Tobias einfach schwer hat auch mit menschlicher Nähe oder neues Vertrauen aufzubauen.
Aber dann vom netten Jungen zum zurückgezogenen Einsiedlerkrebs der lieber was mit den Kollegen machte statt mich bei sich haben?
Die erste Zeit, ersten Wochen war es in Ordnung für mich ohne Bewertung oder Gedanken der Hase läuft eindeutig in die falsche Richtung.
Doch mit der Zeit fängt auch ein naives Mauerblümchen an traurig zu sein und daran zu denken, das doch dein erster Freund jede Minute bei mir sein wollte was für mich schon oft zuviel war.
Weil ich einfach mit Roberto meinen ersten FREUND hatte und nicht wusste was ich tun soll und wie ich es richtig mache.
Der Mensch lebt von Vergleichen aber ich war zugut darin mir einzureden Tobias hat es einfach momentan sehr schwer.
Ja,ja und Schneewittchen ist nicht an einem vergifteten Apfel in den Schlaf gefallen, dessen Ende nur ein Kuss der echten Liebe beenden konnte.
Boah, Miriam 2.0 mit 39 Jahren ist sauer, wie kann man bitte so ein krankes Schwein sein wie Tobias.
Gutmütigkeit belächeln und ausnutzen bis zum Äußersten ist eine menschliche Verfehlung in meinen Augen.
Was habe ich ihm bitte getan?
Nichts !!!
Miriam 2.0, ich die erwachsene Version meiner, hätte mit meiner Impulsivität mehr Feuer und Hitze entstehen lassen und Tobias dem Erdboden gleichgemacht.
Bis zur Unkenntlichkeit verbrannt, was übrig bleibt nur seine sterblichen Überreste und Asche.
Niemand würde mir, meiner jüngeren und lebensunerfahrenen Version jemals wieder weh tun, Schreckliches antun oder verletzten.
Aber Miriam 1.0 war alleine und schutzlos.
Tobias hatte kein Festnetz oder Handy, nichts und er schien es auch nicht zu beklagen.
Kollegen wussten wo man ihn findet und die guten Kollegen wo Tobias wohnte.
Seine Adresse hat sich bis heute fest in mein Gedächtnis gebrannt und das ist nun 21 Jahre her.
Den Tatort prägt sich ein Opfer wohl immer gut ein.
Meiner war Voerde -Friedrichsfeld im Kreis Wesel, Böskenstrasse 8.
Meine Erinnerung bleibt bis heute glasklar, schärfer als ein Adler aus der Luft seine Beute erkundet.
Aber langsam kam der Vergleich an meinen ersten Freund auf, Roberto war immer nach der Arbeit bei mir am We während Tobias sich rarr machte und mit Abwesenheit glänzte.
Erreichbar war er nur über seinen TelMi, ein Nachrichtenmessenger als SMS die man ihm schickte und das Gerät benachrichtigte wer sich bei ihm gemeldet hat.
Anrufen konnte man aber nicht mit dem Gerät, scheinbar fehlte ihm der Wille und Interesse.
Schleichend kamen Gedanken auf, das er seine Kollegen und Zeit mit ihnen mir vorzog.
Mittlerweile waren drei Monate vergangen seitdem ich seine feste Freundin wurde, in der Zeit habe ich ihn vielleicht dreimal gesehen.
Zu mir wollte er ungern, mied nicht nur mich sondern auch mein Zuhause und Mutter.
Tobias zeigte keine Besserung und Einsicht, munter und unbeschwert lebte er sein Leben als hätte er keine Freundin.
Wie unbeschwert sollte ich bald persönlich erleben.
Das Pradoxe, er hat sich nie gemeldet bei mir von sich aus, reagierte nicht auf meine Nachrichten und ich fing an das Telefon zu hüten in der Hoffnung er meldet sich bei mir und die Sorge den Anruf zu verpassen bin ich kurz weg und ausser Haus.
Bescheuert.
Worauf warten, Monate lang stand das Telefon stumm und kein Anruf kam von ihm.
Ich war wirklich sehr traurig über sein Verhalten.
Kein Trost oder gutes zureden von meiner Mutter, ich wollte ihr nichts erzählen um sie nicht zu betrüben mit meinem Kummer.
Und Freunde hatte Miriam 1.0 keine.
So lief ich unaufhaltsam in mein Verderben, kein halten oder stoppen von Familie oder Freunden.
Am eine Aussage erinnere ich mich noch gut, Peter Schmitz der mit mir früher zur Schule ging in Voerde, kannte Tobias und sagte zu mir: Tobias ist kein guter Umgang für dich.
Ließ mir nichts anmerken und nahm mir die Worte von Peter auch nicht wahrlich zu Herzen.
So schlimm wird es nicht sein, dachte ich mir und musste wieder daran denken was Peter über Tobias sagte, verdammt was soll sein Verhalten?
Früher war ich sehr schüchtern und eher ruhig fast still ohne laut werden oder fluchen wie es heute öfter aus mir rausbricht.
Dennoch ich war sehr traurig und mit Tobias reden war kaum möglich, ihn zu packen bekommen noch schwieriger als einen glatten Aal in den Händen halten.
An Tobias war nur schwer ranzukommen sowohl im Kontakt, Erreichbarkeit und menschlich.
Tobias bestimmte alles, wann man sich sieht und eben ob er dazu Lust und Laune hat.
Und Miriam 1.0 durchschaute ihn nicht richtig.
Vergleiche stellte ich an, aber das war auch schon alles, verstrickt in dem Netz der Naivität und meiner Aufgabe es besser machen zu wollen als mit Roberto.
Der Wolf im Schafspelz nahm seine wahre Größe an und niemand sah es nicht mal Ich.
Gerade ich nicht, die Tage wandelten sich in Wochen und daraus sind Monate des Alleinsein und alleine gelassen geworden vom eigenen FREUND.
TOBIAS sollte noch einen Gang zulegen, mittlerweile war Juli 1998 seit April waren wir zusammen und eiskalt in einer bestimmten Art knallte er mir vor den Kopf zur LOVEPARADE in Berlin zu fahren.
Buuum, was sollte ich bitte sagen mir fehlten die Worte.
Wie beide unternahmen nie etwas zusammen, einmal ins Kino und das war es dann schon.
Ich war halt zu schüchtern um etwas sagen können, sprachlos musste ich es wieder einmal hinnehmen.
Auch an der Stelle hatte ich noch die Möglichkeit meinem Verderben zu entkommen, aber wer war da und konnte sagen: Lasse den Idiot laufen, niemand und stattdessen nahm das schreckliche Unheil unwissend seinen Lauf.
Tobias fuhr ohne Überlegung oder Gedanken an mich oder wie ich mich fühle mit Kollegen zur LOVEPARADE nach Berlin.
Und auch hinterher ließ er nichts von sich hören.
Funkstille ohne Trennung das war Tobias und Miriam 1.0 hatte langsam genug davon mich immer hinzuhalten und sein Ding durchziehen als sei ich Luft.
GENUG schon aber ich war jung und nicht fähig zu sagen: FICK DICH NICHT MIT MIR.
So machte Tobias munter weiter und mit mir was er wollte, wie es jeder Wolf im Schafspelz nun einmal tut.

SEELENRÄUBER (FSK 18)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt