"Lass mich los, Dad!", schreie ich, doch seine Hand hält mich unerbittlich fest.
Er quetscht sie um mein Handgelenk und ich versuche mich ihm zu entreißen.
"Nein! Du bleibst hier. Du hast bei diesem Kerl nichts verloren!", donnert mein Vater los und ich zucke zusammen. Die Lautstärke und die Strenge in seiner Stimme, machen mir Angst.
"Ich will zu ihm! Lass mich zu Knox.", bäume ich mich gegen meinen Vater auf, denn in mir tobt ein Sturm.
"Nein! Er tut dir nicht gut! Du kannst mit jedem Kontakt haben, mit jedem, aber nicht mit ihm!", schreit er mich an und drückt mich auf die Bettkante, von diesem beschissenen Krankenhausbett.
Er steht vor mir, mit seiner vollen Größe, in seinen Augen Wut.Ich muss an an meinem Vater vorbei. Irgendwie muss ich es schaffen, aus diesem Zimmer raus zu kommen. Ich muss zu Knox. Er muss hier noch irgendwo im Krankenhaus sein.
Ich überlege fieberhaft und sage: "Dad warum denkst du das? Knox ist... ."
"Ich muss dir nicht erklären warum ich so denke, wie ich denke. Fakt ist, dass du nicht zu ihm darfst! Du bist sechzehn, vergiss das nicht Junge. Ich habe dir zu sagen was du zu tun und zu lassen hast. Also komm damit zurecht!", fährt er mir über den Mund und bewegt sich keinen Zentimeter.So kenne ich meinen Vater nicht. Nein, ganz und gar nicht.
Er scheint völlig kalt zu sein, kalt und uneinsichtig.Immer noch überlege ich wie ich hier raus komme und wie ich durch das Krankenhaus komme, wie ich Knox finde und ihn sehen kann.
Warum versteht mein Vater nicht, dass Knox keine Schuld hat?
Warum versteht er nicht, dass es allein meine Schuld war, dass ich in das Auto der Garcias gestiegen bin?
Warum versteht er nicht, dass ich Knox jetzt gerade mehr brauche als alles andere auf dieser Welt?"Du solltest dich hinlegen. Versuch etwas zu schlafen.", versucht mein Vater mich zu beschwichtigen und ich runzle die Stirn.
Ich muss jetzt ruhig bleiben, oder zumindest nach außen hin diesen Anschein wahren.
Ich nicke und schwinge meine Beine ins Bett.
Mein Vater deckt mich zu und sagt dann: "Knox ist kein guter Umgang für dich. Versteh das bitte."
Ich nicke, doch meine es nicht ernst.Ich schließe meine Augen und hoffe dass mein Vater mir meine Show abkauft.
Ich liege da, habe die Augen zu und beginne, einige Minuten später meinen Atem schwer und gleichmäßig gehen zu lassen.
Hoffentlich glaubt mir Dad, dass ich schlafe.Es vergehen weitere Minuten.
Minuten die für mich so kostbar sind, denn ich weiß nicht wie lange Knox im Krankenhaus sein wird.
Ich will ihn doch nur sehen.Ich spüre die Hand meines Vaters auf meinen Haaren, wie sie sanft darüber streicht und höre ihn flüstern: "Es wird alles gut mein Junge. Ich geh mir eben etwas zu trinken holen und bin gleich wieder da."
Ich tue weiter so, als würde ich schlafen, merke die Hand, wie er sie wieder runter nimmt und dann höre ich wie die Zimmertür sich öffnet und sich wieder schließt.Schnell springe ich aus meinem Bett und eile zur Tür.
Leise öffne ich sie und linse hinaus.
Mein Dad ist nicht zu sehen, dafür aber die Security.
"Na wo willst du denn hin?", fragt der Kerl und ich antworte: "Ich muss meinem Dad noch etwas sagen."
Er nickt und tritt zur Seite.
Na ob der sein Geld wert ist, ist fraglich, aber es kommt mir gerade zu Gute.Ich schlüpfe aus dem Zimmer und schaue nach rechts und dann nach links.
Wo muss ich hin?
Wo ist er?
Wo ist der Mann, dem ich meinen ersten Kuss gegeben habe.Ich gehe in die Richtung aus der ich vorhin gekommen bin und schaue mich dabei immer wieder um, ob mein Vater irgendwo zu sehen ist, doch bis jetzt habe ich Glück.
Ich komme an dem Ort an, wo ich Knox vorhin hab sitzen sehen, doch auch da ist er nicht mehr.Ich drohe zu verzweifeln, da legt sich plötzlich, von hinten, eine Hand auf meine Schulter
Ich zucke zusammen. Bitte nicht mein Vater, jeder, aber bitte nicht mein Vater.
Vorsichtig drehe ich mich um und sehe Bryan.Ich atme erleichtert aus und er sagt: "Dein Vater weiß nicht, dass du hier bist, oder?"
Ich schüttel den Kopf und sage dann: "Nein. Bitte Bryan, wo ist Knox. Bitte, bitte bring mich zu ihm. Du bist doch sein bester Freund."
Tränen sammeln sich in meinen Augen und Bryan zieht mich kurz in seinen Arm, doch ich wehre mich, will dort nicht sein.
"Lass mich los. Ich kann das jetzt nicht. Bryan bitte, wo verdammt noch mal ist Knox?", frage ich und stehe gut einen halben Meter von ihm entfernt.
"Komm.", sagt er und ich laufe ihm hinterher, als er weiter sagt: "Ich bring dich zu ihm. Das kann sich ja keiner mehr mit ansehen hier. Es wird erhebliche Probleme mit deinem Vater geben, dass weiß ich jetzt schon, aber euch beide so leiden zu lassen, ist auch keine Lösung."Wir kommen vor einer Tür zum stehen.
Bryan legt seine Hand auf die Türklinke, schaut mich an und will die Tür gerade öffnen, da kommt ihm von drinnen jemand zuvor.
Die Krankenschwester läuft fast in Bryan hinein und sagt: "Oh entschuldigen sie bitte Mister Kingston. Mister Orville ist jetzt fertig." Dann schiebt sie sich an ihm vorbei und Bryan tritt zur Seite, gibt mir die Möglichkeit in den Raum hinein zu sehen und ich erblicke Knox.Er sitzt auf der Behandlungliege. Seine Finger krallen sich um die Kanten und sein Kopf ist gesenkt.
Oh mein Gott, da ist er. Da sitzt er.Ich gehe auf die Liege zu und habe das Gefühl als würde ich mich in Zeitlupe bewegen.
"Knox.", sage ich und meine Stimme klingt genau so brüchig wie vorhin schon.
Ich stehe mittlerweile in dem Raum und der Brünette schaut auf, erblickt mich und ich erstarre.
Ich bleibe stehen und ich habe das Gefühl, dass mich meine Beine nicht mehr lange halten.
"Rick.", sagt er, steht von der Liege auf und kommt auf mich zu."Halt mich fest. Bitte, halt mich einfach nur fest.", bringe ich bebend hervor und Knox eilt auf mich zu, zieht mich in seine Arme und hält mich fest, so fest und warm dass ich das Gefühl habe die Zeit bleibt für einen Moment stehen.
Ich kralle mich in sein Shirt, klammer mich an ihn, als drohe ich zu ertrinken und spüre seine Lippen wie sie mir einen Kuss auf den Scheitel geben.
Mehr wollte ich doch nicht. Ich wollte doch nur in seinen Arm."Wie... wie... geht es... dir.", stottert Knox, als hätte er Angst vor meiner Antwort.
Ich schaue ihn an, direkt in seine Augen und sage dann leise: "Jetzt gerade, in diesem Augenblick, geht es mir gut."
Ein kleines Lächeln umspielt seine Lippen und er will gerade etwas sagen da hören wir aber etwas ganz anderes."Auseinander!", knurrt mein Dad und ich zucke zusammen.
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You don't own me - Darkness over me
RomanceBand 3 der 'You don't own me'- Reihe Eine Entführung zu erleben ist schon schlimm genug. Eine Entführung zu Überleben ein Geschenk. Das Leben danach zu leben, oftmals eine Qual. Rick Vaughn muss sich in seinem Leben wieder zurecht finden, mit vielen...