It's Raining Man (wtf?) pt 2

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Ji-Hope

POV Jimin

Als ob meine Laune nicht schon schlecht genug war, fing es auch noch aus Kübeln an zu regnen, sobald ich aus dem Bus stieg. Na ganz toll, wieso kam meine Mom auch gerade heute noch auf den Gedanken, dass sie so unbedingt noch ein Geschenk brauchte? Es war doch schließlich nicht mein Problem, wenn sie da nicht eher dran dachte, oder?  

Wie der liebe Sohn der ich war, behielt ich diese Gedanken jedoch für mich. Es ging mir zwar gewaltig gegen den Strich, aber ich war auch nicht gerade scharf drauf, mir nachher den ganzen Stress antun zu müssen, wenn meiner liebsten - könnt ihr euch hier mal  Gänsefüsschen und einen Seufzer von hier bis Amerika vorstellen? Danke - Tante auffiel, dass wir sie mal wieder vergessen hatten. 

Versteht mich nicht falsch, ich liebte meine Familie und könnte mir mein Leben ohne sie nicht vorstellen, doch meine Tante..Die war eine Marke für sich. Es war anstrengend in ihrer Nähe zu sein und es kostete mich jedes Mal eine Lastwagenladung an Beherrschung, mich zusammenzureißen und nicht irgendwas dummes zu erwidern, sobald sie den Mund aufmachte. Sie redete einfach so wahnsinnig viel Müll, das konnte kein Mensch aushalten. Die einzigen Ausnahmen waren, wenn sie wütend war und das war sie leider ziemlich häufig. Zumindest hatte ich den Eindruck wenn sie bei uns war, denn - Überraschung - meistens bekam ich ihre Wut ab.

Das war wohl auch der Grund, warum ich sie so überhaupt nicht ausstehen konnte. Ich hatte nicht wenig Lust einfach in den nächsten Ein-Euro Laden zu gehen und ihr einen riesen Haufen Schleim zu kaufen, aber wie gesagt, ich wollte mir selber den Stress ersparen, den ich dadurch ganz sicher haben würde. Außerdem wollte ich das meiner Mom dann doch nicht antun, also steuerte ich im Regen irgendeinen Klamottenladen an und holte einen Gutschein.

Nachdem ich bezahlt und die Gutscheinkarte in meine Gesäßtasche gesteckt hatte, stellte ich mich seufzend in den Eingang des Geschäftes und fragte mich, ob ich wohl die Geduld hatte, mich hier so lange aufzuhalten, bis der Regen zumindest etwas weniger wurde. Mit einem kurzen Blick zurück zu der alten Verkäuferin stellte ich fest: Nein, die Geduld hatte ich nicht, denn die Frau sah mich schon die ganze Zeit so komisch an und ich fühlte mich langsam echt nicht mehr wohl hier.

Ich zog also einfach meine Jacke aus und hielt sie mir wie einen Schirm über den Kopf. Ich würde einfach so schnell wie möglich bis zur nächsten Bushaltestelle rennen und hoffen, dass mein Impro-Schirm mich wenigstens etwas vor der Nässe schützte. Denn draußen war es kalt und wie man sich unschwer denken konnte, waren Kälte und Nässe eine echt beschissene Kombi. 

Zum Glück würde ich mich nicht durch eine völlig überfüllte Shoppingmeile quetschen müssen, denn offenbar hatte kein anderer Mensch Lust, bei diesem Wetter shoppen zu gehen. Verständlich irgendwie, denn, ach ja, ich hatte da ja auch keine Lust drauf.

Mit einem letzten Seufzen öffnete ich endlich die Ladentür und rannte durch den Regen. Ich war noch nicht mal an der Hauptstraße, die ich überqueren musste, da war ich schon völlig durchweicht und fror bis auf die Knochen. Ihjaaa, soviel zu meiner Hoffnung, die Jacke würde mich wenigstens ein wenig trockener halten.

Ich kam an der Ampel an und wartete, dass sie grün werden würde, da wurde der Himmel mit einem Mal ganz hell und ließ mich mit einer unschönen Vorahnung zurückschrecken. Als dann auch direkt darauf ein lautes Donnergrollen folgte, schreckte ich nur noch mehr zurück und sah mich eilig nach irgendetwas um, wo ich mich unterstellen könnte. Ich hasste Gewitter!

Mein Blick fiel auf ein mehrstöckiges Gebäude, in dessen Erdgeschoss sich ein kleines Café befand. Die Tür befand sich unter einem kleinen Abdach und ich zögerte nicht länger, dorthin zu rennen und mich einfach in den Eingang zu stellen. Allem Anschein nach, war das Café eh geschlossen, also stand ich auch niemandem im Weg, der vielleicht auf die hirnrissige Idee kommen könnte, sich doch bei diesem Wetter nach draußen zu wagen. 

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