1 ❦„wer sind sie?" pt. I

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🌿 𝐣𝐢𝐦𝐢𝐧

Mir ist verdammt schlecht; ich mochte mich übergeben, als ich die Augen öffne.

Jeder einzelne meiner Knochen schmerzt, als ich versuche mich von dem harten Boden zu erheben, doch es endet nur damit, dass ich wie ein Häufchen Elend auf dem Boden kümmere. Schon beinah kommen mir die Tränen, aber jetzt will ich noch nicht aufgeben; irgendwie werde ich hier wieder fliehen können, daran glaube ich.

"Junge, ich fick den doch nicht.", höre ich eine laute Stimme von unten und sofort zuckte ich zusammen, wobei ich voller Schmerz aufkeuchen muss.

"Schau dir den Arsch an, Mann!"

Reden sie etwa über mich? Ich hoffe nicht, denn vergewaltigt zu werden, ist sowie von den meisten Menschen dieser Erde wohl nicht das Ziel.

"Ugh, sei leise."

Ein lautes Knirschen von Treppen, die gerade aufgestiegen werden, hört man aus den vermeintlichen Flur, ehe die Tür aufgeschlossen wird, was sofort nur noch mehr Panik in mir auslöst. Tut mir nichts!

"Ah, bist du wach, huh?"

Jemand kommt auf mich zu, doch durch die Dunkelheit weiß ich weder, wie diese Person aussieht, noch wie nah er mir bereits ist.

Ein tiefes Lachen, welches pure Gänsehaut auf meiner nackten Haut auslöst, ertönt. "Du bist mega niedlich, Kleiner. Und noch so dünn und zart.. Hoffentlich verreckst du nicht so schnell."

Ich versuche irgendwie die Richtung der Stimme ausfindig zu machen. Aber ich bin viel zu desorientiert, und das macht mich fertig; genauso wie die Art, mit der er zu mir spricht.

"Ey, Tae, is er wach?", höre ich jemanden rufen.

"Halt die Fresse, sonst verrate ich ihm gleich noch deinen Namen."

Von der Sprechweise her könnte man sagen, sie wären Freunde, haben engen Kontakt zu einander oder stehen sich nahe, jedoch bin ich immer noch mehr als verwirrt. Wer sind sie? Tae?

"Oh." Mit einem Mal klang die Stimme so nah und doch, als würde sich die Person, die die diese Worte aussprach, Kilometer weit weg befinden. Sie war kalt und rau, fremder als vorher und sofort bekomme ich ein mulmiges Gefühl im Magen.

Erst als jemand mein Kinn zwischen seinen Zeigefinger und Daumen klemmt, und dieses fast zerquetscht, fühle ich, wie nah er mir eigentlich ist. Ich möchte brechen; so ekelhaft fühlt es sich alleine von ihm berührt zu werden und den Geruch von Zigarettenqualm einzuatmen, welcher von ihm ausgeht.

"Siehst doch ganz süß aus, hm?" Er leuchtet mir mit seiner Taschenlampe ins Gesicht, worauf ich meine Augen zusammenkneife und wieder weinen mag; ich will einfach nur nach Hause.

"Ich will dich auf jeden Fall unter mir, Sweetie." Er schaltet das nervige, viel zu grelle Licht wieder aus; es blendet mich so sehr, dass ich den Typen nicht mal ansehen kann.

"Bah, besprich das, wenn ich nicht dabei bin.", erhebt der Mann, "Tae", ich vermute mal: rechts, neben mir.

"Dann geh.", befiehlt ihm der Mann vor mir, ehe er sich ebenfalls erhebt. "Sag Jeongguk, er soll der Hure was zu Essen geben und so."

"Ich- bin keine.. Hure...", sage ich leise, bevor ich nachdenken kann. Ich bereue sofort alles und hasse mich dafür, dass ich meine verfickte Zunge nicht zügeln kann.

"Wie bitte?", zischt der angsteinflößende Mann, der sich doch wieder zu mir beugt. "Wiederhol, was du gesagt hast."

Ich konnte nicht atmen; nicht, wenn mir vor Panik der Hals wie zugeschnürt ist, also winsel ich nur und bete innerlich um mein Leben.

"Wiederhol. Es. Sofort." Mir kommen die Tränen, -wieder- und dieses Mal läuft mir sogar eine einzelne über die Wange.

"I-Ich hab.. g'sagt.., d-dass ich k-keine bin..."

Sofort spüre ich einen brennenden Schmerz auf meiner Wange; seine Hand klatscht laut über meine weiche Haut, was mich sofort zum weinen bringt; wie ein Baby, oder eher einem um Ergebung flehender Sklave, knie ich auf dem Boden und weine, bete um meine Leben.

"Ach, sag Gguk doch nicht Bescheid, wie lassen den Kleinen ein paar Tage hungern.", sagt er, während ich immernoch weine, und erst danach richtet er sich wieder an mich.
Ganz nah kommt er, da mein Kopf immernoch zur Seite liegt, und legt sein Gesicht auf meine freigelegte Halsfläche.

"Du bist eine Hure, Park Jimin. Du bist meine kleine Hure, verstanden?", haucht er gegen meine hauchzarte, empfindliche Haut. Dann setzt er einen kleinen Kuss auf meine Halsschlagader, und noch einen, bevor er zart in mein Schlüsselbein beißt.

Vielleicht scheint er sanft, doch jeder seiner Berührungen tut weh und ich möchte einfach nur, dass er aufhört.

Die Tür fällt ins Schloss und Tae muss den Raum verlassen haben, und das mit einem verächtlichen Schnauben.

Und schon spüre ich, wie seine Hände unter mein dünnes Shirt gleitet.

frühlingswind ❦𝐲𝐨𝐨𝐧𝐦𝐢𝐧Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt