16- open doors

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Natasha's pov:

Ich hatte mich das erste mal seit langer Zeit nicht in den Schlaf geweint, weshalb ich aufwachte und mich nicht so träge und motivationslos fühlte. Aber eins hatte ich, Schuldgefühle.

Und davon nicht gerade wenig, irgendwie tat mir Aiden leid. Er wollte mir gestern helfen, doch ich hab ihn einfach eiskalt weggedrückt... ich weiß, eigentlich wollte ich ja kalt sein und keine Gefühle zu lassen, doch ich hatte mich getäuscht, denn ich konnte es nicht.

Ich bin eben ein sensibler Mensch und kann meine Gefühle nicht unterdrücken auch wenn ich wünschte, ich könnte es. Nachdem ich zu dem Entschluss gekommen war, stand ich auf und begab mich ins Bad. Auf einem kleinen Wecker erkannte ich, dass es gerade mal viertel vor acht war.

Ich zog mich aus und ging unter die Dusche, als das Wasser auf mich hinunter prasselte, realisierte ich erst wie gut es mir tat hier zu sein. Ich fuhr die Narben an meinen Handgelenken ab und fand dass sie leicht verblasst waren, ob es stimmte oder es mir noch so vor kam konnte ich nicht unterscheiden.

Ich wusch meine Haare bis mir einfiel das meine gekauften Sachen noch gar nicht in meinem Zimmer waren, ich atmete tief durch und stieg aus der Dusche, das Handtuch, welches ich mir vor der Dusche auf den kleinen Hocker gelegt hatte, band ich mir schnell um und tapste mit meinen nassen Füßen aus dem Badezimmer zur Tür.

Doch ich starrte die Tür nur an, eigentlich wollte ich nach Aiden rufen, doch es war so früh und ich wollte ihn nicht wecken, aber vielleicht war er ja auch schon wach? Auf jeden Fall brauchte ich meine Sachen, weshalb ich nach 5 weiteren Minuten meinen Mut zusammen nahm und ganz laut Aiden rief.

Zuerst passierte nichts und ich dachte schon er würde mich vielleicht einfach ignorieren, doch das glaubte ich nicht. Ich legte meine Hand auf die Türklinke und drückte diese mit der Hoffnung, dass die Tür auf ging, nach unten.

Mir blieb das Herz stehen, als sie mit einem leisen Knarzen aufging und ich, nur in Handtuch bekleidet, auf den Flur trat. Mir war gar nicht aufgefallen wie schön dieser eigentlich ist. An den Wänden hingen mit Abstand zueinander zwei oder drei Porträts der Jungs und alte Familienfotos.

Die Wände selbst waren in einem wärmen braun Ton bestrichen, was leicht glänzte, wenn das Licht drauf fiel. Mit großen Augen und in Gedanken versunken bemerkte ich gar nicht, dass Aiden inzwischen neben mir stand und mich musterte

„Natasha? Was ist los? Du hast nach mir gerufen und warum trägst du nur ein Handtuch" mit diesen Worten und seiner tiefen Stimme holte er mich wieder aus meinen Gedanken und ich drehte mich zu ihm „Ich ähm, war duschen und da ist mir aufgefallen, dass ich meine Sachen brauche die ich gekauft habe" sagte ich leicht stammelnd und mir war es auf einen Schlag so unangenehm nur in Handtuch bekleidet vor ihm zu stehen, denn er fuhr mit seinen Augen mehrfach meinen Körper ab und musterte mich leicht amüsiert.

„Gut ich bring dir gleich deine Sachen" sagte er dann lief an mir vorbei und ging die Treppen runter. Etwas verwunderte es mich schon, dass er mich nicht wieder ins Zimmer steckte und abschloss, vielleicht hatte er es gestern einfach vergessen oder ihm war es egal, was ich aber nicht gerade glaubte. Solange ich auf Aiden wartete setzte ich mich auf mein Bett und dachte aus Spaß darüber nach, was man machen könnte damit das Zimmer einladender aussah.

Ich war zudem Entschluss gekommen, dass man viel Dekoration und Feingefühl dafür brauchen würde. Es klopfte an der Tür und keine Sekunde später steckte Aiden seinen Kopf durch den Türspalt und trat dann in mein Zimmer

„Hier sind deine Drogerie Sachen drin und hier ist ein Wäschekorb mit deinen Klamotten, ich hab noch zwei meiner Pullis reingelegt falls es dir zu kalt werden sollte" sagte er grinsend, stellte alles neben mein Bett und verschwand dann ohne Worte wieder aus dem Zimmer. Ein leichtes Lächeln zierte meine Lippen und ich suchte mir mein Zeug aus der Tüte und legte mir Klamotten dazu, ich stand auf und ging wieder ins Bad und legte alles bereit auf einer Ablage hin und stieg wieder in die Dusche.

Nach meiner Dusche fühlte ich mich endlich sauber und gepflegt. Ein Blick in den Spiegel sagte mir dass ich ziemlich blass und dünner geworden bin. Ich hasste diesen Anblick noch mehr als ich ihn davor hasste, ich sah ziemlich schlimm aus...

Ich nahm mir meine Klamotten von der Ablage und schlüpfte in meine neue Unterwäsche und darüber in meine Jeans und ein passendes Oberteil. Nachdem ich mir meine Haare gekämmt und trocken geföhnt hatte, kippte ich das Fenster im Bad und lief wieder in mein Zimmer.

Ich musste Aiden unbedingt fragen ob ich etwas Dekoration aufstellen dürfte. Plötzlich fiel mir die Tür ein und ich war neugierig ob er sie wieder offen gelassen hatte oder er seinen Fehler bemerkt hatte. Ich ging also zur Tür und öffnete sie so leise es ging. Ich war ziemlich überrascht als sie sich wieder öffnen ließ und ich in den Flur sehen konnte.

Noch bevor ich was anderes machen konnte, fing mein Magen an zu grummeln und bekam ziemlichen Hunger. Im ganzen Haus war es noch ziemlich still, weshalb wohl noch alle schlafen mussten, auch Aiden war nirgends zu sehen geschweige denn zu hören. Entschlossen mir etwas zu essen zu machen, schlich ich die Treppen herunter und sah um die Ecke, um sicher zu gehen, dass keiner in der Küche oder im Esszimmer war.

Niemand war zu sehen, weshalb ich in die Küche schlich und mich erst einmal umsah, es war eine große Einbau Küche mit allen möglichen Küchengeräten, von Herd bis zu einer Popcornmaschine, gab es hier alles. Mein Herz machte einen kleinen Sprung, als ich die ganzen verschiedenen Utensilien sah und ich bekam sofort den Drang für alle was zu kochen.

Doch ein Blick in den Kühlschrank verriet mir, dass daraus nichts werden würde, denn dieser war fast komplett leer. In Cartoons würde eine Fliege abgebildet sein, die da raus flog, so leer war dieser. Das einzige was ich erkennen konnte, waren Eier und ein paar Kräuter, aber ich glaubte auch dass der Haufen, der so stinkt, Käse sein sollte.

Ich machte den Kühlschrank schnell wieder zu und nahm mir ein Stück Papier und einen Stift und schrieb als Überschrift ganz groß Einkaufsliste drüber, darunter kamen dann alle möglichen Lebensmittel, denn mit dem was sie da zu sich nahmen würden sie keine weiteren 20 Jahre überleben

Kidnapped or RescuedWo Geschichten leben. Entdecke jetzt