BTS - Vampire Academy (BTS Ff)

Kapitel 7: Das große Geheimnis

„Keine Sorge, ich hab' dich!" Namjoon funkelte mich aus seinen blutroten Augen an und drückte mich noch fester an seine Brust. „Wir sollten hier verschwinden!" Er wartete auf eine Reaktion von mir, doch ich brachte kein Wort hervor und starrte ihn einfach nur entgeistert an. Ich war wie in Trace. Irgendwo hinter mir hörte ich das grässliche Kreischen der Monster und das Knacken von Knochen. Gerade wollte ich herumreißen und nachsehen, ob es Hoseok auch gut ging, als plötzlich erneut alles um mich herum verschwamm.

Der kalte Wind rauschte an mir vorbei und ich sauste in Namjoons Armen durch die eisige Nacht. Meine Gedanken überschlugen sich und ich versuchte mir verzweifelt einen Reim auf das Ganze hier zu machen. Wer oder was waren diese Monster? Warum verfolgten sie uns? Was war mit Hoseok und Namjoon los? Und warum hat er mich einfach so vom Geländer gestoßen? Was hatten sie mir in meinen Drink getan, dass ich mir gerade einbildete ich würde fliegen? Und warum erinnert mich das alles hier an einen dieser schlechten Horrorfilme, dich ich als Kind immer mit meinem Vater gesehen habe?

Im nächsten Moment hatten wir anscheinend unser Ziel erreicht, denn Namjoon machte halt und wir schwebten nun über den hohen Dächern des alten Schlosses. Mein Herz raste und meine Hände waren eiskalt. „Alles klar?", versicherte sich mein Retter und sah besorgt auf mich herab. Alles klar? Ob alles klar ist? Ich sterbe hier gleich mit meinen 18 Jahren an einem Herzinfarkt und der Typ fragt mich in allem Ernst ob „alles klar" ist? Ha, schön wär's....

„Wie.....wie hast du das eben gemacht?", stotterte ich und warf einen zaghaften Blick in die Tiefe. Wir schwebten bestimmt 50 Meter über dem Boden. Meine Knie wurden weich und ich krallte mich schnell in den Stoff von Namjoons Hemd.

Namjoon legte den Kopf schief und verzog das Gesicht. Dabei blitzten scharfe Eckzähne auf, die im Licht des Mondes wie kleine Perlen aussahen. „Ach komm schon, Flo! Sag bloß, du hast es immer noch nicht bemerkt?" „Bemerkt? Was soll ich bemerkt haben? Das hier ist doch alles total normal", äffte ich hysterisch. Namjoon lachte auf. „Ich denke normal ist das letzte Adjektiv, das uns beschreibt!" Ich schnaufte verächtlich.

„Seltsam, gruselig, komisch, angsteinflößend, spooky, abnormal.......soll ich weitermachen?" Namjoon schüttelte den Kopf. „Nein lass mal und frag endlich, was dir die ganze Zeit das Hirn zermartert. Du wirst schön langsam schwer!"

Ich war mir nicht sicher ob ich das jetzt wirklich fragen sollte. Ich denke, es würde noch abwegiger klingen, sobald ich es laut ausspreche. Wohlmöglich lag ich auch komplett falsch und ich war diejenige, die hier nicht mehr alle Tassen im Schrank hatte. Andererseits wies alles darauf hin und schön langsam sehnte ich mich nach Antworten. Antworten, die mir Gewissheit verschafften.

„SEID IHR VAMPIRE?", stieß ich schließlich hervor und starrte in Namjoons rot-blitzende Augen. Kurz herrschte Stille................., dann verzog Namjoon den Mund zu einem breiten Grinsen. „BINGO!" Er schnalzte mit der Zunge und leckte sich die Lippen. „100 Punkte an dich. Das hat aber auch gedauert! Ich hätte wetten kommen, du kommst früher drauf!"

Mir wurde schwindelig. Das alles konnte doch nicht wahr sein. Kann mir bitte jemand einen Tritt geben und mich aus diesem Albtraum wecken? Ich kniff verzweifelt die Augen zusammen und sammelte mich, indem ich einmal tief ein und ausatmete.

„Gut", meinte ich nach kurzem Nachdenken und sah zu Namjoon auf. „Was gut?" „Gut, ihr seid Vampire. Ich seh's ja ein. Aber das bringt mich jetzt auch nicht weiter. Soll ich etwa Angst bekommen, aufspringen und weglaufen. Etwas unpraktisch in meiner Situation, denkst du nicht?" Ich beugte mich vorsichtig nach vorne und deutete auf den Boden, der locker 50 Meter tiefer lag.

Namjoon sah mich überrascht an. „Du glaubst mir?" Ich nickte langsam. „JA und NEIN, aber nachdem was mir in den letzten Tagen so aufgefallen ist, stellt die Tatsache, dass ihr alle Vampire seid, eine recht gute Erklärung dar. Also ja, ich schätze für den Moment muss ich wohl damit leben, dass gerade meine gesamte Weltanschauung über den Haufen geworfen wurde!"