Aufgeben ist keine Option

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Ginny setzte sich auf eine nächstgelegene Bank im verlassenen Korridor. Astoria setzte sich zu ihr. Ginny schwieg eine Weile und sagte schließlich:

„Nein, ich konnte Harry nicht einfach so aufgeben. Kurzzeitig, als ich kurz vor dem Verzweifeln war, habe ich es versucht, aber es ging einfach nicht. Ich hatte immer noch Gefühle für ihn und wusste, dass er auch noch welche für mich hatte. Einerseits war es sehr beruhigend, da ich wusste, dass es recht einfach werden würde irgendwann mal mit ihm wieder zusammen zu kommen. Andererseits wusste ich nicht wann Harry zurückkommen würde, wo er war, oder ob er überhaupt noch lebte. Dazu kam auch noch die Angst, dass wenn er irgendwann zurückkommen würde, er meine Gefühle nicht mehr erwidern könnte. Als wir uns dann bei der Schlacht um Hogwarts wiedergesehen haben, wusste ich direkt, dass meine Angst er würde mich nicht mehr wollen unbegründet war. Aber die Angst war immer noch da, dass einer von uns nicht überleben würde. Als es so aussah, dass Harry tot sei, habe ich nichts mehr wirklich wahrgenommen. Es war, als ob ich in der Zeit gefangen wäre. Die beste Überraschung meines Lebens war dann, als Harry plötzlich Voldemort in der Großen Halle gegenüberstand"

„Was hättest du gemacht, wenn er es nicht überlebt hätte?", wollte Astoria wissen.

Ginny seufzte. „Ich wäre höchstpersönlich zu Voldemort gegangen und hätte ihn entweder herausgefordert oder ihn gefragt ob er mich auch umbringen könnte"

„Ich finde es echt bewundernswert, dass du Harry nicht aufgegeben hast", bewunderte Astoria sie.

„Aufgeben war noch nie eine Option für mich. Ihn aufzugeben, war das unvorstellbarste für mich. Eher wäre Voldemort auf die Seite des Guten gewechselt, als dass ich Harry aufgegeben hätte. Und du solltest Draco auch nicht einfach so aufgeben. Rede mit ihm und gib ihm noch eine Chance. Denn Harry ist für mich das Beste, was mir bisher passiert ist und ich bin froh ihn nicht aufgegeben zu haben"

Plötzlich sprang ihre Freundin auf und sagte:

„Entschuldige mich, aber ich muss dringend mit Draco sprechen. Du hast nämlich so was von Recht!" Und schon war sie weg. Schließlich machte sich auch Ginny auf den Weg in den Gryffindorturm. Sie hatte Glück, dass Harry noch nicht vom Essen zurück war, denn dass hätte nur für überflüssige Fragen gesorgt, also sie machte sich schnell fertig und schlief relativ schnell ein, da sie wirklich müde war. Ein paar Stunden später wurde sie wach. Sie schaute auf die Uhr. Es war erst zehn Uhr abends, jedoch hatte sie bereits drei Stunden geschlafen. Sie hörte Schritte im kleinen Flur zu ihrem Zimmer und sich verabschiedende Stimmen. Kurze Zeit später trat Harry ins Zimmer ein.

„Habe ich dich geweckt?", fragte er, als er sah, dass Ginny wach war.

„Nein ich bin vor ein paar Minuten wieder aufgewacht", sagte sie und rieb sich verschlafen über die Augen.

„Ich saß noch mit Ron und Hermine zusammen im Gemeinschaftsraum. McGonagall hat uns übrigens beim Essen mitgeteilt, dass wir nächste Woche keinen Unterricht haben, dass heißt wir haben wieder mehr Zeit für uns"

„Hört sich gut an" Ginny grinste.

„Anscheinend geht es dir ja wieder besser. Morgen ist übrigens Hogsmeade Wochenende. Gehen wir mit Ron, Hermine, Neville und Luna wieder zusammen hin?" Harry schmunzelte.

„Können wir machen", sagte sie verschlafen und gähnte. Sie schloss wieder die Augen, jedoch schlief sie nicht direkt ein. Sie merkte, wie sich Harry ein paar Minuten später zu ihr ins Bett legte, ihr einen Kuss auf die Stirn drückte und „Gute Nacht" murmelte. Sie kuschelte sich an seine Brust und versuchte vergeblich wieder einzuschlafen. Den gleichmäßigen Atemzügen zufolge schlief Harry schon. Ginny hingegen lag wach und dachte nach. Sie blickte auf ihren schlafenden Freund und musste Lächeln. Was ihr jetzt alles fehlen würde, hätte sie ihn so einfach aufgegeben. Dann läge sie jetzt alleine im Bett, würde nicht bald von Zuhause ausziehen und würde schon gar nicht sich ihren Traum verwirklichen und als Spielerin für ihre Lieblings Quidditchmannschaft vorspielen. Harry war wirklich das Beste, was ihr bisher passiert war. Ihr ging es wieder sehr gut und sie hatte schon fast vergessen, dass sie sich nur wenige Stunden vorher übergeben musste. Vollkommen glücklich schlief sie schließlich ein. Doch schon am nächsten Morgen, als das erste was sie tat zur Toilette rennen und sich übergeben war, musste sie feststellen, dass irgendwas mit ihr nicht stimmen konnte...

Ich bin gerade eben eigentlich nur auf Wattpad gegangen um dieses Kapitel zu veröffentlichen, als ich bemerkt habe, dass diese Fanfiction die Nummer 1 unter den Fanfictions mit #hinny ist😍
An dieser Stelle möchte ich mich bei allen bedanken, die meine Fanfiction lesen und mögen.

-L

Everything's over? - Hinny FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt