Aufatmen

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Ginny stürmte schon fast in das Zimmer rein, was Harry ein kleines Grinsen entlockte, als er sie sah.

„Harry!", rief sie erleichtert und lächelte seit zwei Tagen mal wieder. Der Angesprochene streckte seinen Arm aus und hielt ihr seine Hand hin, die sie nur allzu gerne nahm. Dann zog er sie zu sich, nahm ihr Gesicht in beide Hände und küsste sie. Sie erwiderte den Kuss voller Glück und Dankbarkeit und genoss einfach nur den Moment. Als sie sich langsam voneinander lösten, setzte sich Ginny wieder auf den Stuhl neben sein Bett und betrachtete ihn eingehend.

„Bei Merlins Bart, hast du mir wieder einen Schrecken eingejagt! Weißt du eigentlich, was für Sorgen ich mir in den letzten Tagen gemacht habe?!", versuchte sie halbherzig streng zu klingen, doch die Erleichterung darüber, dass es Harry gut ging war zu groß. „Versprich mir, dass du ab jetzt gesund bleibst!"

„Ich hoffe doch, dass ich dir das versprechen kann", erwiderte Harry und auch er musterte sie eingehend. „Du siehst ganz schön fertig aus. Hast du in den letzten Tagen überhaupt was gegessen oder geschlafen?"

„Geschlafen ja, gegessen eher weniger. Aber ich bin jetzt auch egal, wie geht es dir?", winkte sie ab.

„Den Umständen entsprechend gut. Ich bin schon gestern Abend aufgewacht, nachdem sie mich behandelt hatten"

„Und warum erfahre ich erst jetzt davon, dass es dir gut geht?", fragte die Rothaarige leicht vorwurfsvoll.

„Ich wollte dir noch etwas Ruhe geben, weswegen ich den Heilern gesagt habe, sie sollen dir erst heute Morgen bescheid geben. Denn ich weiß, dass du wieder hättest die ganze Nacht hier sein wollen", antwortete Harry und Ginny musste sich eingestehen, dass er wahrscheinlich Recht hatte.

In der nächsten Woche pendelte Ginny wie auch schon in der Woche zuvor immer zwischen ihrem Haus, dem Trainingsgelände und des St Mungos hin und her. Harrys Zustand hatte sich innerhalb der Woche weiterhin verbessert und schließlich durfte er an diesem Freitag das Krankenhaus verlassen. Als er durch den Kamin zu Ginny und sich nach Hause rauschte, wurde er direkt schon von seiner Frau empfangen, die ihm in seine Arme rannte.

„Ich bin so froh, dass du wieder hier bist!", sagte sie und schmiegte ihren Kopf an seine Brust.

„Ich bin auch froh wieder hier bei dir zu sein", antwortete er und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. Er folgte ihr in die Küche und staunte nicht schlecht, als er den Gedeckten Tisch und das dampfende Essen erblickte.

„Du bist doch echt verrückt!", sagte Harry und schüttelte den Kopf.

„Warum?", fragte Ginny lächelnd.

„Weil du dich nach dem Training auch noch in die Küche stellst und meinen Job übernimmst zu kochen"

„Ich dachte nach dem ganzen Krankenhausfraß hast du mal wieder etwas richtig leckeres zum Essen verdient!", sagte sie und bedeutete ihm sich zu setzten, was er auch tat.

„Du wirst jetzt aber nicht direkt wieder arbeiten gehen, oder?", fragte Ginny, als sie am Tisch saßen und sich über das Essen hermachten.

„Nein, keine Sorge, so belastbar bin ich noch nicht. Ich werde von zu Hause aus arbeiten und meinen ach so geliebten Papierkram erledigen"

Zufrieden nickte Ginny. Eigentlich hatte sie von ihrem Mann erwartet, dass er sich wieder auf seine Arbeit stürzen würde, war aber umso erleichtert, dass er es nicht vorhatte, denn noch so zwei Wochen, würde sie nicht aushalten. Als Ginny am Montagmorgen aufwachte und neben sich blickte, merkte sie, dass Harry schon aufgestanden war. Sie stand auf und tapste in sein Arbeitszimmer, wo sie ihn vor einem Papierstapel vorfand.

„Guten Morgen", sagte er, als er sie erblickte.

„Morgen", murmelte sie verschlafen zurück.

„Ron hat mir bevor er zur Arbeit ist die ganzen Akten vorbei gebracht und ich dachte ich sortiere sie schon mal", erklärte er auf ihren fragenden Blick hin. „Lust auf Frühstück?" Sie nickte und folgte ihm die Treppe runter. Der Tisch war schon gedeckt und die beiden genossen ein ausgiebiges Frühstück.

„Hast du schon irgendeinen Verdacht, wer hinter den ganzen Vorkommnissen stecken könnte?", fragte Ginny und schlurfte an ihrem Kaffee.

„Nein, aber ich werde weiterhin daran arbeiten, da ich auf keinen Fall möchte, dass nochmal so etwas passiert" Er blickte auf die Uhr. „Musst du dich nicht langsam fertig machen für das Training?", fragte er.

„Ich gehe heute nicht zum Training", sagte Ginny leise, ohne ihn anzugucken „Gwenog weiß Bescheid"

Harry runzelte die Stirn. „Warum gehst du nicht? Du hast bisher noch kein einziges Training verpasst. Geht es dir nicht gut?", fragte er verwirrt, doch sie schüttelte den Kopf.

„Nein mir geht es gut, es ist nur", sie brach ab und schwieg kurz. Nun nahm sie all ihren Mut zusammen. „Harry, ich muss dir was sagen..."

Everything's over? - Hinny FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt