Drohungen

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Es schien ein ganz normaler Oktober Tag, als Harry Potter das Ministerium betrat. Er steuerte, wie jeden Tag sein Büro in der Aurorenabteilung an. Dort erwarteten ihn ein paar Berichte zum Durchlesen und noch weiterer Papierkram. Dieser fiel, zu Harrys Leidwesen als Leiter der Aurorenzentrale, immer zu genüge an. Er liebte seinen Job als Auror immer noch, wie am ersten Tag, doch Papierkram war wirklich nicht seins, aber was sein musste, musste sein. Es klopfte an der Tür und kurze Zeit später trat ein Mann namens Bennet Davis ein. Er war ein erfahrener Auror und ein paar Jahre älter als Harry.

„Hey Bennet, was gibt's", fragte Harry und bot ihm an sich zu setzen.

„Ich wollte mit dir noch den einen Fall besprechen, an dem wir gerade dran sind"

„Und, gibt es was neues?", hakte der Schwarzhaarige gespannt nach.

Bennet nickte. „Wir haben einen Hinweis bekommen, von wem diese Drohungen sein könnten, jedoch ist das ein ziemlich verschlüsselter Hinweis. Wir arbeiten daran den Hinweis zu entschlüsseln"

„Ok, dann gib mir bitte direkt Bescheid, wenn ihr was Neues habt. Dann werden wir präziser an diesem Fall arbeiten und kommen hoffentlich mal weiter", erwiderte Harry und rieb sich über die Stirn.

„Klar mache ich. Übrigens habe ich gehört, dass deine Frau wieder schwanger ist. Herzlichen Glückwunsch und schöne Grüße an deine Frau!", sagte Bennet dann.

„Danke Bennet, werde ich ihr ausrichten!" Kurz darauf verließ der Auror das Büro und Harry widmete sich wieder den ganzen Papieren. Nach ein paar Stunden, kurz vor Harrys Feierabend, klopfte es wieder und Bill Weasley trat ein.

„Hey Bill"

„Hey Harry", begrüßte der Angesprochene seinen Schwager. „Ich habe den Gegenstand mit meinen Kollegen mehrmals überprüft, doch es liegt kein Fluch darauf. Hast du Ginny schon von den Drohungen erzählt?"

Harry schüttelte den Kopf und seufzte. „Nein, ich möchte nicht, dass sie sich Sorgen macht"

„Du musst es ihr aber irgendwann sagen"

„Ich weiß, Bill, nur ich weiß nicht wie und wann ich das anstellen soll", sagte Harry etwas verzweifelt. „Soll ich einfach hingehen und sagen: ‚Hey Ginny, wir bekommen geheime Drohbriefe von Leuten, die damit drohen dich umzubringen, aber sonst ist alles gut'?!"

„Harry, das ist meine Schwester, von der wir reden. Sie will bestimmt die Wahrheit wissen und wenn du ihr es verschweigst, machst du die Sache auch nicht besser. Gibt es denn bisher was Neues?"

„Du hast ja Recht, nur es ist einfach schwierig. Und nein, es gibt nicht wirklich was neues, außer einen verschlüsselten Hinweis, über den wir noch nichts genaueres wissen", erklärte der Schwarzhaarige und ehe Bill was erwidern konnte, kam ein silbernes Pferd in den Raum.

„Ginnys Patronus!", sagte Harry nur, ehe dieser in Ginnys Stimme zu sprechen begann:

Harry, ich bin im St Mungos mit Ron und Hermine. Das Baby ist da. Informiere bitte die Familie...

Harry und Bill schauten sich an, ehe Bill meinte, dass er die Familie informiere und Harry schon mal ins St Mungos sollte. Er apparierte direkt dorthin und wurde von der Hexe am Empfang in die richtige Etage geschickt, da kam Ginny auch schon auf ihn zugelaufen und umarmte ihn.

„Harry, da bist du ja. Sie ist wundervoll!", sagte die Rothaarige nur.

„Du hast sie schon gesehen?", fragte Harry aufgeregt.

Ginny nickte. „Ja, Hermine wollte mich bei der Geburt dabeihaben. James ist heute ja sowieso bei meiner Mum"

Sie nahm Harrys Hand und zog ihn hinter sich her in eines der Zimmer. Dort lag Hermine im Bett mit einem kleinen Bündel im Arm und lächelte Harry an. Ron saß neben ihr und hatte nur Augen für seine Tochter. Harry und Ginny gingen auf die drei zu und ohne etwas zu sagen, reichte Hermine das kleine Baby an Harry weiter.

„Dürfen wir vorstellen: Das ist unsere Tochter Rose", sagte Ron voller stolz und beobachtete seinen besten Freund und seine Tochter.

„Sie ist wunderschön!", erwiderte Harry leise. Er und Ginny blieben noch eine Weile, bis der Rest der Familie kam und es langsam eng im Zimmer wurde. Also verabschiedeten sie sich und apparierten mit James, den Molly mitgenommen hatte, nach Hause. Harry machte sich ans Essen, während Ginny sich und James schon mal die Schlafklamotten anzog. Sie setzte James in den Hochstuhl und ließ sich selbst auf einen Stuhl fallen, ehe Harry mit vollen Tellern an den Tisch kam. Er setzte sich zu den beiden und sie aßen.

„Geht es dir gut, Gin?", fragte Harry nachdem er seine Frau eine Zeit lang beobachtet hatte.

„Ja, ich bin nur ziemlich kaputt. Es war ein anstrengender Tag und jetzt kann ich nachvollziehen, wie hilflos und nutzlos du dich wohl gefühlt hast bei James' Geburt", lachte Ginny. „Nur du warst damals wenigstens ein wenig entspannter, als Ron es heute war. Du hättest ihn mal sehen sollen. Man dachte, er würde das Kind bekommen"

„Kein Wunder, dass Hermine dich dabeihaben wollte", schmunzelte Harry. Er überlegte kurz und nahm dann seinen Mut zusammen, um Ginny das zu sagen, was er ihr eigentlich schon hätte früher sagen sollen.

„Harry, alles in Ordnung?", fragte die Rothaarige, bevor er was sagen konnte.

„Ja, ich meine nein. Gin, es ist so, dass wir in der Aurorenzentrale an einem Fall arbeiten. Bei dem Fall geht es um Drohbriefe, die unsere Abteilung erhalten hat", fing er an.

„Und?", hakte sie nach und wirkte dabei sehr ernst.

„In den Drohbriefen geht es um dich. Diese Leute, die die Briefe verschickt haben wollen... dich umbringen" Er machte eine kurze Pause. "Die Drohungen kommen in kleinen Boxen. Bill und seine Kollegen haben die Boxen schon geprüft, aber da liegt kein Fluch drauf", erklärte er schließlich und beobachtete Ginnys Reaktion ganz genau. Sie atmete einmal tief durch.

„Bill weiß davon?", fragte sie. Harry nickte.

„Wer noch aus der Familie?"

„Niemand. Ron hatte ja die letzten beiden Wochen frei und sonst arbeitet niemand aus der Familie in Abteilungen, die dafür benötigt werden", antwortete ihr Mann.

„Kann das so bleiben? Es soll niemand erfahren, denn ich möchte nicht, dass sich jemand um mich Sorgen macht. Bill und du reichen mir schon", fragte Ginny.

„Natürlich, aber was sagst du dazu?", fragte Harry langsam.

Sie seufzte. „Um ehrlich zu sein, habe ich keine Ahnung, was ich dazu sagen soll. Klar bin ich geschockt, aber wir haben schon viel schlimmere Sachen erlebt. Das kriegen wir auch noch hin. Irgendwie wundert es mich auch nicht, dass die Briefe über mich sind. Die Leute, die dich kennen wissen mittlerweile, dass es dir nichts ausmacht, wenn du bedroht wirst. Aber wenn jemand den du liebst geschadet wirst, dann ist es für dich am schlimmsten"

„Mir ist schon in den Sinn gekommen, dass es irgendein Todesser sein könnte, aber das ist nahezu unmöglich. Alle von denen sind tot oder in Askaban", überlegte Harry.

„Harry, es muss kein Todesser sein, der mir oder dir schaden will. Um ehrlich zu sein glaube ich es auch nicht, dass es einer ist. Ich habe so das Gefühl, dass es jemand ist, der uns wirklich kennt, sonst hätte niemand irgendwelche Gründe oder irgendeinen Vorteil darin, mich umzubringen", sagte die Rothaarige mit ernster Miene.

„Aber wer würde sowas tun?"

„Keine Ahnung, vielleicht irgendwer, der sich an uns rächen will"

Everything's over? - Hinny FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt