4. Kapitel

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„Was?“ Harry wusste nicht, was er sonst noch sagen sollte. Warum fragte Louis ihn so plötzlich ob sie essen gehen wollten? Natürlich würde Harry gerne ja sagen, aber sein Vater würde ihn bestrafen, wenn er wieder so spät zu Hause ankam.

„Na, ob du Essen gehen willst. Dein Magen hat geknurrt und vier Brötchen sind dir wegen mir runtergefallen, deshalb will ich mit dir Essen gehen, um das wieder gut zu machen.“ Louis lächelte.

Kopfschüttelnd ging der Junge ein paar Schritte zurück. Nein, er konnte nicht mit Louis Essen gehen. Er durfte und konnte nicht. „Nein.“, sagte er deshalb kurz und knapp.

Schlagartig sah Louis ihn betroffen und traurig an. „Oh. Na dann. Tut mir leid. Ich hoffe Samstag steht noch?“ Louis versuchte zu Lächeln, ein falsches Lächeln. Harry konnte aber nicht ja sagen, auch wenn er es so sehr wollte.

„Nein. Sorry“, wieder einmal so kurz und knapp wie es nur ging, verließen die Wörter Harry's Mund. Er bereute es sofort. Ja...ja, er wollte ja sagen. Ja, er wollte sich mit ihm treffen. Aber nein, er wollte nicht alles dafür tun, um sich mit ihm treffen zu können. Nein, er wollte nicht wieder eine Strafe bekommen, wenn er sich mit ihm treffen wollte.

Einige Zeit wurde nichts erwidert, bis Louis sich fasste und genauso kurze und knappe Antworten sammelte: „O-okay, wie du willst. Ich w-will dich nicht stören. Tschüss“ Louis drehte sich um...und ging. Diesmal hielt Harry ihn nicht auf und gab doch nach, diesmal ließ er ihn gehen.

Traurig drehte er sich auch um, sah nicht einmal, wie Louis sich wieder zu ihm drehte und auf ein Date Samstag kämpfen wollte, er ging einfach seinen Weg nach Hause und erwartete wieder in sein Zimmer eingesperrt zu werden.

Er hasste es, Louis abserviert zu haben. Warum hatte er nicht einfach zugesagt? Warum war er nur so dumm und hat nein gesagt? Es war scheiße von ihm selber. Er mochte Louis doch. Und wie es aussah, mochte Louis Harry auch.

Wahrscheinlich nicht mehr. Harry konnte sich gut denken, wie Louis einen Hass auf ihn verspürte, weil er ihn abserviert hatte. Bestimmt fragte er sich jetzt, wie er so einen eingebildeten Jungen nur auf ein Date fragen konnte.

Dumm. Das war Harry. Er war dumm wie ein Stück Brot. So ein niedlicher Typ fragte ihn auf ein Date und er sagte ja. Am nächsten Tag sagte er dann aber nein. Wo war denn der Sinn daran?

Vielleicht hatte er gestern zu sehr auf sein Aussehen geachtet, dass er nichtmal wusste, was er da zugesagt hatte? Okay, Quatsch, er war zu sehr von seiner Schönheit geblendet, aber er wusste ganz genau was er da von sich gab.

Aber hatte nicht nachgedacht. Nein, das hatte er wirklich nicht. Und jetzt hat er dem tollen Jungen einen verfickten Korb gegeben.

Zu Hause angekommen klingelte er an der Tür. Wie gewohnt öffnete sein Vater mit Ruck die Tür und sah ihn wütend an. Es stank wieder fürchterlich nach Alkohol. Gerade setzte sein Vater an, Harry anzuschreien, da fiel sein Blick hinter Harry.

„Wer zur Hölle ist das?!“, fragte er wütend. Oh nein, bitte lieber Gott, es sollte nicht Louis sein. Harry drehte sich rasch um und erblickte Louis, wie er nervös drein blickte und langsam eine Hand zur Begrüßung hob.

„Niemand!“, sagte Harry schnell. Er hatte Angst, dass sein Vater jetzt vor Louis ausrastete und Louis danach wusste, wie ekelhaft sein Dad doch war. „Dad, lass uns rein gehen.“ Mutig legte er eine Hand auf die Brust seines Vaters und drückte ihn rein. Dieser aber wich seiner Hand geschickt aus.

„Fass mich nicht an, du kleines-“ Er stoppte. Vor Leuten wollte er nicht der gemeine Vater sein. Deswegen setzte er ein falsches Lächeln ein und legte eine Hand um Harry's Schulter. „Stell ihn mir doch mal vor, mein kleiner.“

Harry's Herz pochte so laut. „I-ich kenne ihn n-nicht“, sagte er leise und wollte wieder einmal weinen.

„Ich bin Louis Tomlinson, Sir“, kam Louis ihn zuvor und ging ein paar Schritte auf die beiden zu, um dem älteren Mann die Hand zu reichen. Er war nicht blöd um zu merken, was für eine Angst Harry vor seinem Vater hatte. Wie sein Vater ihn vorher beleidigen wollte.

Deswegen auch wollte er nun alles tun, um Harry nicht alleine mit so einem betrunken Mann zu lassen. Er roch, dass sein Vater Alkohol getrunken haben musste, weswegen er ein wenig Angst um Harry hatte.

„Und woher kennen Sie meinen Sohn?“, fragte sein Dad. Harry kniff die Augen zusammen, um nicht anfangen zu weinen. Ihm war so sehr danach einfach mal los zu weinen.

„Von der Schule. Wir müssen zusammen einen Projekt machen und unser Lehrer meinte, wir sollen uns zu Hause treffen und alles bearbeiten. Harry war hier, um zu fragen, ob er wohl zu mir kommen konnte.“ Louis setzte ein atemberaubendes Lächeln auf seine Lippen.

„Nein“ Und schon hatte er Harry ins Haus gezogen und die Tür geschlossen. Er war wütend gewesen. Und Louis hatte alles schlimmer gemacht, indem er seinen Dad anlog. „Ein Projekt also?“, er lachte trocken, „Ich zeig dir, was mein Projekt für heute ist!“

Nicht einmal was machen konnte Harry, da hatte er ihn schon auf den Boden geworfen und schlug mit seiner flachen Hand auf seine Wange. Es brannte, aber das was jetzt kommen würde, war wahrscheinlich schlimmer.

„Mein Projekt lautet: Verprügle deinen Projekt-Partner, bis er nicht mehr atmen kann, damit ich ihn endlich los bin.“ Er ließ Harry los und erhob sich. Mit geschickten Handgriffen hatte er seinen Gürtel ausgezogen und streichte langsam darüber.

„Willst du mein Projekt-Partner sein?“ Und schon hatte Harry einen festen Schlag mit dem Gürtel auf seinen Kopf bekommen. Er keuchte auf und kniff seine Augen zusammen. 

Mit seinem Kopf kam er näher und tat so, als würde Harry ihm was ins Ohr zuflüstern. Er lachte. „ Du sagst ja? Oh na dann, lass uns mal weiter machen!“ Wieder einmal spürte er einen Schlag, diesmal auf seine Hände. Danach auf seine Wange.

„Och, kein Grund zu heulen, mein lieber! Das hast du doch selber verdient, oder nicht? Du weißt, dass ich Recht habe. Wenn mein Sohn zu einer Schwuchtel wird, kann ich nicht anders.“ Harry hatte nicht einmal bemerkt, dass er weinte.

„Du willst dich mit einem Jungen treffen? Das kannst du tun, wenn du in der Hölle bist! Da laufen genug Schwuchteln herum, kannst dir dann einen aussuchen.“

Harry hasste solche Tage am meisten. Da kriegte er nur noch Schläge ab, bis er Bewusstlos wurde und dann irgendwann aufwachte. Er musste, wenn er denn aufgewacht war, alles sauber machen. Sein Dad ließ ihn dann einfach zurück.

Und heute war so ein Tag. Während Harry Bewusstlos wurde und auf dem Boden lag, ging Louis seinen Weg nach Hause und dachte nach: Irgendwas stimmt hier überhaupt nicht...

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Smile For Me [Larry]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt