4. Dezember

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Alex - izzi

Teil 1/2

Hey, ich bin Luna. Seit zwei Tagen lebe ich nun in Köln. Leider. Köln ist zwar eine wunderschöne Stadt, allerdings muss ich jetzt mit dem Freund meiner Mutter, Markus, und seiner Tochter, Jacqueline (sorry, zu klischeehaft xD), auskommen. Wir wohnen jetzt nämlich mit diesen beiden Hohlbirnen zusammen. Keine Ahnung, was Mum an diesen Typen so findet: Halbglatze und 3-Tage-Bart. Jacqueline muss wohl alles von ihrer Mutter abbekommen haben, sie ist im Gegensatz zu ihrem Vater recht hübsch und hat mittellanges, braunes Haar. Doch nervig ist die, das könnt ihr mir glauben. Wir sind zwar beide gleich alt, 19, aber unsere Geschmäcker gehen in zwei verschiedene Richtungen. Sie ist so eine Art Barbie 2.0 während ich mit meinen langen, pechschwarzen Haaren wie ein "heranwachsender Emo" aussehe, so Jacki. Und falls es euch interessiert, warum ich noch nicht ausgezogen bin: Ich studiere. Sagt alles, oder?

Heute muss ich wieder mal morgens zur Uni. An den anderen Wochentagen habe ich Glück und muss nur Nachmittags hin. Doch nicht heute, nicht Mittwochs. Da ich als einzige im Haus aufstehen muss, ist das Bad auch nicht besetzt und ich bin recht schnell fertig. Schnell schnappe ich mir noch eine Banane und mein vorbereitetes Essen und bin schon aus dem Haus. Auf dem Weg zur Uni noch schnell einen heißen Kakao beim Bäcker holen und schon bin ich startklar für den Tag.

Im Hörsaal angekommen setzte ich mich auf einen der vielen freien Plätze. Es ist noch recht früh, erst halb neun, weshalb ich anfange zu frühstücken.

"Kann ich mich hier hinsetzen oder hältst du für jemanden den Platz frei?"

Ein Jungen mit dunkelblonden Haaren und hellblauen Augen schaut mich fragend an. Ich klopfe neben mich auf den Platz, da ich den Mund noch voll habe. Der Junge setzt sich und ich schlucke schnell runter.

"Ich bin Alex. Kannst mich aber auch gerne izzi nennen. Und du?"

"Luna. Nett, dich kennen zu lernen." Ich lächel izzi an. Wir unterhalten uns ein wenig über unser Studium, bis schließlich die Lesung beginnt. Irgendwann mal schiebt izzi mir einen kleinen Zettel rüber. Darauf steht eine Telefonnummer und ein 'c:' Ich lächel ihn an und stecke den Zettel in meine Hosentasche.

Nachdem die Lesung vorbei ist fragt izzi mich: "Hast du Lust noch zu Starbucks zu gehen?"

Ich nicke und wir machen uns gemeinsam auf den Weg. Währenddessen erzählt izzi ein wenig über sich und ich über mich.

"Seid wann lebst du hier in Köln?", fragt er mich.

"Erst seit zwei Tagen. Der Freund meiner Mutter wohnt hier; wir sind zu ihm und seiner Tochter gezogen. Und da ich studiere, habe ich nicht das Geld um auszuziehen, obwohl ich schon 19 bin."

"Mhm, dass ist etwas blöd. Sind die beiden den zumindest nett?"

Ich lache kurz auf. "Nett? Dieses Mädchen ist der Teufel auf Erden als Barbie verkleidet. Ihr Ziel ist es einfach nur mich zu quälen und nerven."

izzi lacht. "Ach komm, so schlimm kann sie doch gar nicht sein."

"Soll ich es dir beweisen? Kannst ja morgen mal mit zu mir kommen."

"Gerne. Wieviel Uhr?"

"15? 16? Irgendwie so dazwischen. Ich schick dir später meine Adresse." Ich weiß nicht wieso, aber irgendwie weiß ich, dass ich ihm vertrauen kann.

"Abgemacht. Hättest du jetzt auch noch ein bisschen Zeit?", fragt er mich. "Dann könnte ich dir Köln ein bisschen zeigen."

"Ja, wieso nicht? Echt nett von dir."

"Kein Problem." Er lächelt mich an. Ich lächel zurück.

Pünktlich um 15:30 Uhr bin ich Zuhause. Ich schnuppere und bemerke, dass meine Mutter schon Mittag gekocht hat.

"Hallo?", rufe ich. Vielleicht bin ich ja alleine zuha...
*hier bitte Assi-Slam-Sprache denken* "Boah, sei doch mal still, ich telefoniere. Hm? Ja, sorry Mandy, dieser Emo schreit hier durch das Haus. So, was wolltest du mir zu Kevin sagen? Der ist echt süß, nä?"

Wäre ja auch zu schön gewesen. Barbie 2.0 stolziert mit ihrem überdimensionalen Smartphone durch den Flur, welchen sie als Catwalk benutzt. Ich seufze, gehe in die Küche und stelle fest, dass Mama Kartoffeln mit Grünkohl gemacht hat. Also kein Mittagessen. Grünkohl ist nämlich so ziemlich das ekelhafteste, was ich je gegessen habe.

Ich nehme mir also nur ein Wasser, gehe in mein Zimmer und verbringe dort den restlichen Abend.

"Jacqueline, Luna? Kommt ihr mal bitte runter?", höre ich gegen 19 Uhr die Stimme von Markus. Oh nein. Wenn wir beide runterkommen sollen, kann das ja nichts gutes heißen. Ich gehe die Treppe hinunter ins Wohnzimmer und setzte mich zu den restlichen dreien auf das Sofa.

"Wir haben euch etwas zu sagen.", verkündet meine Mutter feierlich.

"Wir...", fängt Markus den Satz an.

"...sind...", führt meine Mutter ihn fort.

"Verlobt."

Mir klappt der Kinnladen runter.

"Wie bitte, was seid ihr?"

"Verlobt?!", ruft nun auch Jacqueline.

"Ja, Markus hat mir voher einen Antrag gemacht", schwärmt meine Mutter.

Ich glaube, das hier ist grade der einzige Moment, wo Jacki und ich uns einig sind: Dass wir keine Stiefschwestern sein wollen.

"Na herrlichen Glückwunsch...", murmelt sie und stolziert zurück in ihr Zimmer. Ich umarme Markus und meine Mutter. Hätte Markus keine Tochter würde ich mich wirklich freuen.

"Glückwunsch auch von mir.", sage ich mit einem gezwungenen Lächeln.

"Danke, mein Schatz.", lächelt meine Mutter mich an.

"Ich bin dann mal wieder hoch, muss noch ein wenig was für die Uni machen. Ach, übrigens kommt morgen Besuch für mich, jemand von der Uni, so gegen 3, 4 Uhr.", erzähle ich rasch.

"Ist gut.", nickt meine Mutter und ich gehe wieder in mein Zimmer.

Verlobt. Na, das kann ja heiter werden...

Sorry, wenn hier etwas nicht stimmt, aber... ich studiere halt nicht und weiß nicht genau, wie das alles geht :D Frohen 4. Dezember euch allen ♡ ~ Vinellope ~

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