8. Dezember

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Taddl - Let's Taddl

Oh mein Gott, ich bin so aufgeregt. Endlich habe ich es geschafft, mich mit meinem Schwarm Niklas zu treffen. Gerade fahren wir nebeneinander auf unseren Longboards durch Köln umd schweigen uns an. Ich weiß nicht wirklich, was ich sagen soll; er anscheinend auch nicht. Kommt es mir nur so vor oder sieht er gelangweilt aus? Hm, wahrscheinlich irre ich mich nur. Grade überlege ich, was ich sagen könnte, als der Asphaltboden zu Pflasterstein wechselt. Niklas hält an und steigt vom Board, doch ich bemerke es leider zu spät und leg mich der Länge nach hin, mit dem Kopf vorran.

Leicht benommen stehe ich einige Sekunden später wieder auf.

"Fabi, alles okey? Du hast Nasenbluten und eine fette Schramme auf der Stirn.", fragt Niklas mich. Besonders besorgt klingt er allerdings nicht.

Reflexartig greife ich mir in's Gesicht. Das etwas an meiner Stirn ist, habe ich auch so bemerkt. Die Stelle pocht ziemlich, und brennen tut sie auch noch.

"Hast du ein Taschentuch?", frage ich Niklas, welcher den Kopf schüttelt. Damit das Blut nicht weiter an mir herunter läuft, halte ich meine Hand unter meine Nase. Währenddessen guckt Niklas sich gelangweilt die Gegend an. Da ich leider ziemlich stark blute, ist meine Hand auch schnell voller Blut.

"Fabi, das sieht voll ekelig aus. Können wir endlich weiter?"

Entgeistert starre ich Niklas an. "Ist das dein Ernst? Ich habe eine Wunde und Nasenbluten und du fragst mich, ob wir endlich weiter können?"

"Ja mahn, dass ist voll peinlich, wenn du hier so rumstehst und fast anfängst zu heulen deswegen."

"Ich heule doch gar nicht.", meckere ich ihn wütend an. "Und wenn ich dir peinlich bin, dann kannst du dich direkt mal verpissen." Den letzten Satz habe ich ihn in voller Lautstärke an den Kopf geschmettert. Scheiß egal, ob wir in der Öffentlichkeit sind oder nicht.

"Hätt ich sowieso gemacht. So ein Kindergarten hier." Und mit diesen Worten schnappt er sich sein Longboard und fährt schnell davon.

"Arschloch.", murmle ich noch leise, während mir langsam die Tränen kommen. Da ich eh schon in der Nähe vom Rheinufer bin, fahre ich das kurze Stück dorthin und setze mich in den Kies. Inzwischen läuft mir kein Blut mehr das Gesicht herunter sondern eine Träne. Kurz darauf folgen die zweite, dritte und die vierte. So sitze ich eine Weile lautlos am Ufer und heule.

"Ähm, entschuldige, ist alles okey?" Jemand tippt mir auf die Schulter. Ich öffne die Augen und blicke zu einem Jungen ungefähr in meinem Alter, also so um die 20 rum. Er hockt vor mir und guckt mich verwirrt, aber doch besorgt an.

"Naja, sieht nicht grad danach aus, oder?", frage ich ihn leise zurück. Was erwartet er auch schon von einem heulenden Mädchen.

"Liebeskummer?"

Erstaunt blicke ich ihn an. "Woher...?"

"Erkennt man am verschmierten Make-Up. Obwohl da normaler Weise nicht so viel Blut dabei ist." Das bringt mich zum lachen.

"Hey, du kannst ja sogar lachen.", sagt der Junge und lacht mit. "Ich bin übrigens Taddl.", stellt er sich vor.

"Fabienne. ", gebe ich von mir.

"Schöner Name.", lächelt Taddl mich an.

Ich lächel auch, doch da es langsam Abend und es kälter wird, fange ich an, zu zittern, was er auch direkt bemerkt.

"Hier, meine Jacke, du frierst ja. Und komm, nimm ein Taschentuch. Halloween ist seit einem Monat vorbei, das Make-Up brauchst du nicht mehr."

Dankbar nehme ich beides entgegen.

"Jetzt fehlt nur noch ein heißer Kakao und alles kann wieder gut werden.", seufze ich.

"Wollen wir zu Starbucks gehen? Dann könnten wir vielleicht auch ein wenig reden.", fragt Taddl.

¤ Heiligabend ¤

Kaum zu glauben, dass das erst vor nicht mal einem Monat passiert ist. Wir sind dann gemeinsam zum nächsten Starbucks gegangen, wo ich ihm die Kurzfassung von meinem Treffen mir Niklas erzähl habe. Taddl hat mich aufgemuntert und als wir fertig mit reden waren, haben wir Nummern ausgetauscht und uns öfters getroffen. Inzwischen bin ich sogut mit Taddl befreundet, dass wir Weihnachten zusammen mit seinen Freunden feiern.

Und heute ist endlich Heiligabend. Ich liebe den Winter, ganz besonders die Weihnachtszeit. Da ist irgendwie immer alles so festlich und liebevoll. Schon früh bin ich bei Taddl und seinem besten Freund Ardy in der Wohnung und helfe beim kochen und schmücken. Um 18 kommen dann auch die ganzen restlichen Personen, wie Simon, Caty, Dner, izzi und sogar Nilo ist dabei. Gemeinsam setzten wir uns an den Tisch und essen zuerst Gänsebraten und als Nachtisch Wackelpudding. Dann geht es in's Wohnzimmer, zu den Geschenken. Meine liegen schon längst dort; und auch die anderen legen ihre nun dazu. Wir setzen uns auf's Sofa, rund um den Weihnachtsbaum herum. Der Reihe nach bekommt jeder ein Geschenk und darf ein weiteres Geschenk an jemnden weitergeben. Ich bekomme einige Sachen, wie zum Beispiel eine Totoro Mütze von Dner oder ein Backbuch von Caty. Nur von Taddl bekomme ich nichts. Ich weiß, an Weihnachten gejt es nicht nur um die Geschenke, aber bei Taddl hätte ich mich schon gefreut, wenn er mir etwas geschenkt hätte. Naja, dann eben nicht.

"Und jetzt müssen wir noch singen.", ruft Simon fröhlich in die Runde. Und so singen wir erst 'Oh Tannenbaum' ,dann 'Stille Nacht, Heilige Nacht'  und schließlich auch, auf meinen Wunsch, da es mein Lieblingsweihnachtslied ist,  'Have yourself a merry little christmas'

"Tschau Brudis, frohe Rest-Weihnachten euch noch!", sagt Taddl grade zu Dner und izzi. Die beiden waren mit mir die letzten, die hier geblieben sind. Alle anderen sind schon nach Hause in ihre eigenen Wohnungen gegangen.

"Danke, euch auch. Das war ein echt schönes Fest, sowas müssen wir wiederholen.", antwortet Dner.

izzi nickt zustimmend. "Auf jeden Fall."

Ich winke den beiden noch einmal und schon sind sie im Treppenhaus verschwunden.

Taddl schließt die Tür. Ardy ist schon in sein Zimmer gegangen, da er noch eben nach gucken wollte, wie die Resonanz zu seinem Weihnachtsspecial war.

"Du Fabi?", fragt Taddl mich und schaut mir in die Augen.

"Vermisst du nicht irgendwas?"

"Vermissen? Ich?" Verwundert ziehe ich die Augenbrauen hoch. "Nicht das ich wüsste."

"...Dein Weihnachtsgeschenk von mir?", fragt er mich.

Meine Augen werden groß. " Du hast doch etwas für mich?"

"Natürlich, warum sollte ich grade dir nichts schenken?" Taddl lacht. "Dazu musst du aber erst den Kopf etwas höher machen und dann die Augen schließen."

Ich befolge seinen Anweisungen, halte den Kopf höher und schließe die Augen. Gefühlte tausend mal die Sekunde klopft mein Herz bestimmt in diesem Augenblick, denke ich leicht lächelnd. Plötzlich spüre ich Taddl's Hand, wie er mir vorsichtig eine Haarsträhne aus dem Gesicht wischt und sie mir hinter's Ohr steckt. Einige Sekunden ist es komplett still. Dann höre ich Taddl's Bewegungen und spüre auch schon seine Lippen auf meinen. Etwas zaghaft drückt er sie an meine und legt seine Arme noch um meine Hüften. Leicht drückt er meinen Körper an sich, während wir uns weiter küssen.

Nachdem wir unsere Lippen langsam voneinander lösen, lege ich meinen Kopf auf seine Brust und kuschel mich an ihm.

"Weißt du, ich wollte dir dein Geschenk nicht so gerne vor den anderen geben. Ich hoffe, du verzeihst mir?"

Kurz hebe ich meinen Kopf wieder, gebe ihm einen Kuss auf die Wange und lehne mich wieder an.

"Schon geschehen."

Es tut mir saumäßig leid, dass die Kapitel irgendwie in einer falschen Reihenfolge sind und, dass das Kapitel erst jetzt kommt :o ich kann' leider nicht ändern :c Trotzdem: Frohen 8. Dezember euch ♡ ~ Vinellope ~

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