Was passiert einem Mädchen auf einem Jungeninternat? Die 16-jährige Ava Beaufort hat so ziemlich alles verloren, doch wird ihr der Neuanfang auf einen Internat für junge Männer gelingen? Und wird sie es schaffen, sich den Respekt von diesen Jungen a...
"Bis zur nächsten Stunde sucht ihr bitte zu allen europäischen Ländern die dazugehörigen Haupstädte heraus.", beendete unser Erdkundelehrer die Stunde, die ich nur wie in Trance mitbekommen hatte. Nicht einmal seinen Namen wusste ich. Die seltsame Nachricht in meinem Rucksack hatte mich so schockiert, dass mir egal war, welches Land die meisten Einwohner hatte. Um mich herum sah ich nur fröhlich plaudernde Schüler, die happy waren den Schultag endlich hinter sich gebracht zu haben und jetzt alles zusammen packten um so schnell wie möglich aus dem Klassenzimmer zu kommen. Um nicht blöd da zu stehen, tat ich genau das selbe und steckte mir den Zettel in meine hintere Hosentasche.
"Nein, die Hauptstadt von Bulgarien ist Sofia!", beharrte Noah. "Sofia ist doch n Mädchenname und keine Stadt du Schlaumeier.", entgegnete Kace. "Also wenn du das glaubst, dann musst du dringend nochmal..." "Was meinst du denn, Ava?", unterbrach ihn Kace. "Ava? Alles okay?", fragte er mich nochmal, als ich nicht reagierte. "Jaja, alles super.", brachte ich dann doch noch heraus und schmiss mir meinen Rucksack über die Schulter.
"Wie sollen wir denn die blöden Hauptstädte raussuchen, wenn wir nicht googlen können?", meckerte jetzt auch noch Ash los. "Also bei mir abschreiben dürft ihr sicher nicht!", maulte Noah und ging schnurstracks geradeaus. "Toll, dann können wir jetzt erstmal in die Bibliothek um uns Atlasse zu holen.", seufzte Kace sarkastisch. "Atlanten. Die Mehrzahl von Atlas sind Atlanten und nicht Atlasse.", rief uns Noah über die Schulter zu. Kace machte eine Geste, als wolle er ihn erschießen und streckte Noah's Rücken dann noch den Stinkefinger hin.
"Willst du nicht mit in die Bibliothek kommen?", fragte mich Jonathan, da ich nicht wie die anderen abbog, sondern geradeaus weiter lief, um zu meinem Zimmer zu kommen. "Ne, sorry ich muss noch anderes Zeug machen, aber wir sehen uns ja spätestens beim Abendessen oder vielleicht besuch ich euch vorher noch.", verabschiedete ich mich und sobald ich alleine war, lief ich automatisch schneller. Ich hab mich hier noch nie wirklich unwohl gefühlt - vielleicht fehl am Platz, aber nie hatte ich dieses seltsame Gefühl, beobachtet zu werden.
Kurz vor meinem Zimmer angekommen zuckte ich zusammen. "Heyho Ava!", begrüßte mich Sawyer, der gegen den Türrahmen seines Zimmers stand und mir mit einer Hand zuwinkte und - natürlich - mit den Augenbrauen wackelte. Anstatt irgendwas zu entgegnen, riss ich meine Schlüssel brutal aus meinem Rucksack und schlug die Zimmertür fester als normal hinter mir zu.
Ich schmiss mich auf meine Bett, stand dann wieder auf und holte einen Collegeblock und Stift. Leider leidete ich unter einer ziemlichen Schwäche für Notizbücher und Listen, also dachte ich mir: Dann mach ich mal eine Stalker-vermeiden-Liste!
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Das mit den Kampfsport war bestimmt keine schlechte Idee - immerhin weiß man nie, wann man mal in einer Situation sein wird, in der froh darüber ist, Kampfsport gelernt zu haben. Je mehr ich darüber nachdachte, desto begeisterter wurde ich auch von der Idee. Außerdem fragte ich mich, ob ich den Jungs von dem Zettel erzählen sollte, oder lieber nicht? Dieses S. mit dem Herz deutete ziemlich eindeutig auf Sawyer hin und so wenig ich ihn bis jetzt auch leiden konnte, diese Aktion war wirklich nicht okay. Andererseits - wieso sollte er so eine Scheiße machen? Seine Augenbrauen sagen wirklich mehr als tausend Worte es je könnten. Ufff wenn das so weiterging dann wird das hier echt keine schöne Zeit. Und ich bin erst seit einer Woche hier! Sawyer würde ich in Zukunft noch mehr meiden, als ich es davor schon getan hatte und meinen Rucksack werde ich nie wieder alleine irgendwohin stellen. Es war zwar nur ein Zettel, aber der war schon seltsam genug - mehr davon kann ich echt nicht ertragen.
Anstatt mich weiter mit unerfreulichen Gedanke zu beschäftigen, nahm ich das Stück Blockblatt aus meiner Hosentasche und legte es auf die letzte Seite meines Mathebuches - alle ekelhaften Dinde auf einen Platz. Hätte ich ein Foto von Sawyer würde es jetzt sicher auch in einem alten Mathebuch vergammeln. Eleichtert, den Zettel weg von mir zu haben, machte ich mich an die Erdkundehausaufgabe. Zwar hatten wir nur einmal in der Woch Erdkunde, aber da ich nicht gleich am Anfang mit vergessenen Hausaufgaben da stehen wollte, machte ich sie lieber gleich als garnicht. Für die auflistung der Hauptstädte brauchte ich wahrscheinlich eine Stunde weniger als Ash, Kace und Jonathan. Das Zauberwort war - Google. DANKE Technik!
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Das Blockblatt mit der Hausaufgabe ordnete ich sofort in meinen Ordner ein, damit es auch ja nicht verloren ging - ich hatte zwar gegooglet, aber immerhin alles mit Hand geschrieben! Da es bereits später Nachmittag war, lohnte es sich nicht zwar nicht mehr mit Rain reiten zu gehen, aber einen Besuch konnte ich ihm auf jeden Fall abstatten. Schnell tauschte ich meinen Rock gegen eine schwarze Jeans und schlüpfte in wärmere Schuhe. Diesmal dachte ich sogar daran, mein Handy mit zu nehmen, da ich leider keine Armbanduhr besaß - ein Problem, dass ich schnell beheben sollte - und nachdem ich mich zweimal vergewissert hatte, dass meine Tür wirklich abgeschlossen war, lief ich im Laufschritt die Treppen hinunter. Hatte ich den Jungs eigentlich schon von Rain erzählt? Zum Glück waren die Gänge weitesgehend leer und von Sawyer fehlte auch jede Spur. Aus der Eingangstür draußen, lief ich geradewegs in den Regen - was für eine Überraschung! Mit dem dichten Wald um das Anwesen und dem dunklen Himmel wirkte es hier fast täglich düster und traurig, aber im Gegensatz zu anderen Leuten hatte ich nicht wirklich was gegen Regen - normalerweise freute ich mich sogar darüber. Aber es war echt unpassend, wenn man einen Weg von etwa 3 Minuten zu gehen hatte, um sein Pferd zu besuchen.
Fast am Pferdestall angekommen hörte ich plötzlich Stimmen - naja, eher eine Stimme. Leider sprach diese Person zu leise, um sie von meiner Position aus verstehen zu können und da ich ein neugieriger Mensch bin und sich hier noch nie eine Menschenseele hat blicken lassen, konnte ich nicht anders als zu lauschen. Um wenigstens einen kleinen Gesprächsfetzen verstehen zu können schlich ich mich näher heran. "Du... sehr hübsches Pfer...", die Person - die definitiv ein Junge war - wollte wohl gerade Pferd sagen, als ich mit einem lauten Scheppern zu Füßen des Typen fiel, der gerade eben ein Gespräch mit einem Pferde geführt hatte. Leider hatte ich gedacht, die Schaufel wäre etwas zum festhalten gewesen, doch dem war nicht so gewesen. Ein kühles: "Aha.", war das einzigste, was von ihm kam. Als ich hochschaute und erkannte, wem ich vor die Füße gefallen war stockte mir schon zum zweiten Mal an diesem Tag der Atem. "Du?!", rief ich erstaunt.
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-> Sollte Ava den Jungs von diesem seltsamen Zettel erzählen?
-> Wer ist wohl der Junge im Stall? :)
Bald sind die Sommerferien schon wieder vorbei - help D: Aber keine Sorge - ich werde trotzdem weiter regelmäßige Kapitel hochladen ^^