-15-

339 17 0
                                    

No more chance

Wer noch um die Vergangenheit trauert, kann nicht mehr in die Zukunft blicken.'

Y/N P.O.V

„Was hälst du davon, die Party in einer Diskothek nachzufeiern, hier in der Wohnung hätten wir nämlich viel zu wenig Platz." schlug Namjoon vor.

Es sind nun einige Stunden vergangen, seitdem wir nach Hause gekommen sind. Gerade wollten wir die Party für nächste Woche planen. Allerding war ich mit meinen Gedanken ganz wo anders, bei dem bevorstehenden Treffen mit Jackson. Ist es wirklich eine kluge Idee mich mit ihm alleine zu treffen. Sollte ich mich denn überhaupt mit ihm treffen. Ich sah auf meine Armbanduhr, es war 16:45. Allmählich wurde ich unruhig und ich hatte ein mulmiges Gefühl im Bauch.

„Y/N?" hörte ich plötzlich jemanden sagen.

„Eh ja. Ja klar machen wir so. I-Ich muss jetzt auch los. Tschau." stammelte ich, nahm schnell meine Jacke von der Couch und schlüpfte in meine Boots. Ich schloss die Tür hinter mir und atmete einmal tief aus. „Alles wird gut Y/N" versuchte ich mir Mut zuzusprechen.

Schnellen Schrittes machte ich mich auf den Weg zum Park, hoffte, dass keiner der Jungs mich sah.

Nach 10 Minuten kam ich auch endlich an und ich konnte eine mir bekannte Silhouette im dämmernden Licht erkennen. In langsamen und leisen Schritten näherte ich mich der Person, die auf einer der Bänke saß. Als ich vor ihm stand erhob er seinen Kopf, seine Hände hatte er auf seinen Schoß gelegt. Ich beschloss, mich neben ihn zu setzen.

„Hi" war das einzige, das ich herausbrachte.

Doch er gab mir keine Antwort, sah mich nur mit seinen flehenden Augen an. Trotz unserer Vergangenheit, tut es mir weh ihn so zu sehen.
Er hatte immer seine Probleme damit seine Gefühle anderen gegenüber zu zeigen, aus Angst zu schwach zu wirken. Doch dies beweist seine Stärke, seinen Mut.

„Y/N, e-es tut mir so verdammt Leid ich wo-„

Ich merkte wie meine Augen anfingen feucht zu werden. Ihn so zu sehen machte mich fertig. Auch wenn ich ihn hasse, er war meine allererste Liebe, und es schmerzt.

„Ich will keine deiner Entschuldigungen hören Jackson." schneidete ich ihm das Wort ab, wollte vor ihm nicht schwach werden.
„Hätte ich dir etwas bedeutet, dann hättest du so etwas nie getan, noch nicht einmal daran gedacht." fügte ich noch hinzu.

„Aber i-ich wollte es doch nicht" er senkte seinen Blick, traute sich nicht mich länger anzusehen.
Ich sah ihn weiterhin an, wollte dass er weiterspricht.

„Y/N ich..." er wollte nach meiner Hand greifen, doch ich entzog sie ihm. „Es war alles eine Wette..." ich erstarrte bei diesen Worten.

Alles vor dir verschwimmt, du konntest die Tränen nicht mehr zurückhalten. Du senkst deinen Blick, starrst auf den Boden. Deine Arme schlingst du um deine Brust, eine plötzliche Kälte durchfährt dich. Weitere Tränen flossen, alles um dich herum wurde stumm.
Eine Wette, du warst eine Wette...

... waren die einzigen Worte, an die du gerade denken konntest. Du konntest nicht hören, wie Jackson nach deinem Namen rief. Es ist, als hätte sich die Welt um dich herum ausgeschaltet.

Regentropfen prasselten auf dich, ein Gewitter zog auf. Auch dies blendest du aus... deine Gedanken immer noch bei dem, was Jackson gerade sagte. Du wusstest, dass er mit dir spielt, doch nie im Leben hättest du gedacht, dass es sich dabei um eine seiner ermbärmlichen Wetten handelt. Und so fühlst du dich gerade, einfach nur erbärmlich.

Ruckartig stehst du auf, willst einfach nur verschwinden. Du willst dich zurück in dein Zimmer verkrichen, dir deine Ohrstöpsel in die Ohren stecken und alles um dich herum vergessen.

Du drehst dich nochmals um, siehst ihm tief in die Augen. Eine weitere Träne, die du wegen ihm vergießt, tropft von deinem Gesicht. Sie spiegelt den Schmerz, den du erneut fühlst, wider.

„Weißt du was der größte Fehler dabei war? Zu glauben, dass du mich lieben könntest." du musterst ihn, siehst nur die Leere in seinem Blick, er wirkt so leblos. Ein frustrierter Seufzer entfährt dir, du schüttelst den Kopf. Du wendest dich zum gehen, lässt ihn einfach sitzen. Du erwartest nicht, dass er dich aufhält, nein. Denn das hat er noch nie, immer musstest du den ersten Schritt machen. Doch heute war es der letzte Schritt, den du machtest.

Plötzlich hörst du Schritte hinter dir und jemand greift nach deinem Handgelenk. Abrupt bleibst du stehen, blickst wieder zu Boden.

„Ich.."
„Was?" schneidest du ihm das Wort ab, weiterhin den Blick nach unten gerichtet.

„Ich liebe dich Y/N, bitte gib mir noch eine Chance." deine Augen weiten sich, weitere Tränen bilden sich. Du drehst dich um, musterst erneut sein von Tränen durchnässtes Gesicht. Vor ein paar Jahren wärst du noch ausgeflippt, diese drei Wörter aus seinem Mund zuhören. Nie hat er sie erwidert. Doch jetzt lässt es dich kalt.

„Dafür ist es zu spät, Jackson" du erblickst eine weitere Träne auf seinem Gesicht. Langsam lässt er dein Handgelenk los, er ist wie erstarrt. Du weißt, dass du tief in dir noch Gefühle für ihn hegst. Doch es ist zu spät dafür, du willst dir dieses Leiden nicht noch einmal antun. Du willst mit ihm abschließen, mit deiner Vergangenheit... entgültig. Du willst, dass es aufhört weh zu tun, dem Schmerz endlich entfliehen.

Das wars, alles war gesagt. Du wendest dich wieder dem gehen, entfernst dich immer weiter von ihm, von dem Menschen, der dir alles genommen hatte. Als du aus seinem Blickfeld bist stellst du dich unter einen Baum, du bist platschnass vom Regen. Du lehnst dich mit den Rücken an, lässt dich langsam zu Boden sinken. Du ziehst deine Beine an deinen Oberkörper, schlingst deine Arme darum, erneut brichst du in Tränen aus. Dein Gesicht vergräbst du in deinen Knien, du willst nicht, dass dich jemand so sehen kann. Schon wieder wurdest du von deiner Vergangenheit eingeholt. Immer und immer wieder. Doch jetzt ist Schluss damit... entgültig.

Taehyung P.O.V

Einige Stunden sind nun vergangen und Y/N hat sich nicht mehr blicken lassen. Ich fing an mir allmählich Sorgen um sie zu machen. Ich habe sie schon einige Male angerufen, doch jedes Mal ging nur die Mailbox dran. Die Ungewissheit, dass es ihr gut geht, plagt mich. Nach meinem letzten Versuch sie anzurufen hielt ich es nicht mehr aus und ich beschloss mich auf die Suche nach ihr zumachen. Alleine ist sie in der Dunkelheit nicht sicher und es könnte ihr sovieles zustoßen.

Ich berichtete Jungkook von meinem Vorhaben und er meinte ich solle Bescheid geben, wenn ich sie gefunden habe. Ich zog mir einen Pullover und meine Schuhe an, machte mich sofort auf den Weg.

20 Minuten vergingen und ich habe noch keine Spur von ihr, mittlerweile haben wir es schon 22 Uhr. Ich wollte gerade wieder den Park verlassen, als ich ein leises wimmern hörte. Ich horchte genauer hin und und näherte mich der Stelle, von der es auskam. Das Schluchzen wurde lauter und die Person hatte ihren Kopf in beiden Händen vergraben.

Ich fühlte mich schlecht und entschied mich der Person meine Hilfe anzubieten. Also setzte ich mich neben sie und streichelte ihr langsam über den Rücken.

„Psscht... Alles wird gut." flüsterte ich ruhig in die Dunkelheit."
Das Mädchen blickte zu mir auf. Der Schock stand mir ins Gesicht geschrieben.

„Taehyung?"
————————————————————
Whoop Kapitel 15 geschafft :)

Before youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt