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inner peace

‚Somehow I found peace
in the pieces you left my heart in'

5 a.m.
Y/N P.O.V

Die Nacht habe ich mit nachdenken verbracht, während ich durch die Stadt schlenderte. Geschlafen habe ich nicht, zuviele Gedanken plagten mich, ich konnte einfach nicht zur Ruhe kommen. Die Nacht mochte ich schon immer lieber als den Tag, ich genoss die Stille, die Einsamkeit. Es tat gut alleine zu sein und einen klaren Kopf zu bekommen.

Einige Stunden verbrachte ich damit, doch meine Füße wurden müde, weswegen ich beschloss eine Pause einzulegen. Ich setzte mich auf eine der Bänke, schlug meine Beine übereinander. Einige Menschen gingen an mir vorbei, sie machten sich auf den Weg zur Arbeit. Ich verweilte einige Minuten in dieser Position, beobachtete die Umgebung, als ich schließlich eine Statue erblickte. Aus der Ferne und im aufsteigen der Sonne fiel es mir schwer zu erkennen um welche Statue es sich handeln könnte. Deswegen beschloss ich mich aufzuraffen und etwas näher heran zu gehen.

Als ich Nahe genug an die Statue gegangen war, betrachtete ich das Kunstwerk genauer, ich kenne es noch von meinem letzten Besuch in Seoul. Ein älterer Mann gesellte sich zu mir, lächelte mich an.

„Hallo" begrüßte mich der ältere Herr.

Ich lächelte ihn an, wendete meinen Blick danach aber gleich wieder der Statue zu.

„Ich habe sie noch nie hier gesehen, ich komme jeden Tag hierher" er versuchte ein Gespräch aufzubauen.

Ich hörte ihm garnicht richtig zu, zu sehr war ich auf die Statue fixiert, schöne Erinnerungen hängen an ihr. Plötzlich platzte es aus mir heraus:

„Denken Sie oft an ihre Vergangenheit?"

Der Mann sah mich verblüfft an, er erwartete wohl nicht, dass ich ihm antworte. Ich hatte meinen Blick immernoch auf die Statue gerichtet.

„Nein, ich denke nie an die Vergangenheit, ich lebe den Augenblick, denke an das Hier und Jetzt. Ich habe Frieden mit mir und meiner Vergangenheit geschlossen." antwortete er und winkte mir, bevor er mich alleine zurückließ.

Seine Antwort veranlagte mich zum nachdenken.
Ist es so einfach Frieden mit sich selbst zuschließen und die Vergangenheit hinter sich zulassen? Den inneren Frieden zu finden?

Oft habe ich meine Gedanken an das verschwendet, was einmal war, was einmal sein wird. Doch das war mein Fehler, ich hätte das hier und jetzt in Betracht ziehen sollen.... den inneren Frieden mit mir schließen sollen. An meiner Vergangenheit kann ich nun nichts mehr ändern, was passiert ist, ist passiert. Doch es hat mich geprägt, mich zu dem Menschen gemacht der ich heute bin. Eine stolze, unabhängige Frau.

Ich lächelte in mich hinein, faltete meine Hände zusammen und verbeugte mich vor der Statue, um mich dann auf den Weg nachhause zumachen. Heute Nacht wurde mir einiges klar. Wer ich bin, und dass ich stolz auf mich sein kann. Ab heute lasse ich die Vergangenheit hinter mir, blicke nach vorne..

6:35 a.m.
Taehyung P.O.V

Ich habe die ganze Nacht kein Auge zugedrückt, wartete auf Y/N's Heimkehr. Immernoch sitze ich auf der Couch, sehe mir im Fernsehen irgendeine Comedyshow an, der ich allerdings keine Aufmerksamkeit schenke. Ich rapple mich auf, möchte gerade in die Küche gehen. Doch aufeinmal höre ich wie jemand einen Schlüssel in das Haustürschloss steckt. Ruckartig bleibe ich stehen, fixiere meinen Blick auf den Eingang.

Die Person öffnet die Tür und tritt herein. Die Hoffnung, dass es Y/N sei, lässt sofort wieder nach... es ist Jungkook, der Brötchen für das Frühstück geholt hat.

Er sieht meinen enttäuschten Blick, kann sich daraus reimen, dass sie noch immer nicht aufgetaucht ist. Sein Gesichtsausdruck ändert sich, er wirkt genau so besorgt. Auch er hat die Nacht nicht geschlafen, hat bei Freunden angerufen und gefragt ob sie denn jemand gesehen hat. Doch leider war dies auch keine weitere Hilfe.

„Tut mir Leid Tae..." er geht einige Schritte auf mich zu, möchte mir eine Hand auf die Schulter legen.

Das Geräusch von schweren Schritten unterbricht seine Geste, wir beide blicken in Richtung Tür, welche noch immer offen stand. Schnaufen war zu hören, langsam bewegte ich mich auf die den Eingang zu, als plötzlich Y/N vor meinen Augen erschien. Meine Augen begannen feucht zu werden, Erleichterung machte sich in mir breit. Sofort rannte ich die letzten Meter auf sie zu, grinste sie freudestrahlend an. Auch sie sah erleichtert aus, ich konnte ein Glänzen in ihren grünen Augen erkennen.

Ich packte sie mit meinem Arm an ihrer Teile und legte die andere Hand auf ihren Hinterkopf, zog sie somit in eine innige Umarmung. Meinen Kopf lehnte ich an ihre Stirn, ihrer verweilte an meiner Brust. Ich konnte meine Tränen nicht mehr zurückhalten, genauso wie sie. Doch es waren Tränen der Freude, die sich den Weg über meine Wange hinunterbahnten.

Ich bemerkte, dass Y/N zitterte und hörte ihr Zähneklappern. Schnell zog ich mich aus der Umarmung zurück, schaute ihr besorgt in die Augen.

„Ich habe mir solche Sorgen um dich gemacht."

Als ich sie genauer betrachtete, konnte ich erkennen, dass ihre Kleidung total durchnässt ist.
Schnell holte ich eine Decke von der Couch und legte sie ihr um die Schulter. Ich lächelte sie fürsorglich an, nahm ihre Hände in meine um sie etwas zu wärmen.

Ich sah ihr an, dass sie langsam müde wurde, ihre Augen begannen zu flattern und sie ließ immer wieder ihren Kopf nach vorne kippen. Sie ergab sich ihrer Müdigkeit und lehnte ihren Kopf an meiner Schulter. Ich beschloss, sie auf die Couch zu legen damit sie sich erholen kann.

Eine Hand legte ich ihr um den Rücken, die andere unter ihre Knie. Mit einem Schwung hob ich sie hoch, hielt sie mit meinen Armen gut fest. Sie brummte nur, legte ihren Kopf wieder an meine Brust. Ich musste bei diesem Anblick schmunzeln, sie ist einfach so süß. Mit langsamen Schritten gehe ich auf die Couch zu und lege sie sanft darauf ab. Ich setze mich neben sie und fahre ihr mit meinen Fingern behutsam durch die Haare. Sie schenkt mir noch ein kleines Lächeln, bevor sie entgültig eindöst. Nie hätte ich gedacht, dass mir ein Mädchen jemals so den Kopf verdrehen könnte...
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Habe irgendwie Probleme gute Kapitel zu schreiben ;(

Before youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt