...mit dem Schokokuchen...

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Musik dröhnte in meinen Ohren. Wie in Zeitlupe schritt ich durch die Schulflure und hatte den Tunnelblick. Ich ignorierte alle um mich rum, und ging erhobenem Hauptes den Weg zu meinem Spind. 

Als ich, bei meinem Spind angekommen, die Kopfhörer aus den Ohren nahm, war alles wieder ganz normal. Ich sah mich flüchtig um und seufzte. Langsam ließ ich meine Schultern sinken und packte die Sachen, die ich nicht benötigte, in den Spind. Dann steckte ich meine Kopfhörer weg und machte mich auf den Weg zum Unterricht. 

Wenn man eines über mich wissen sollte, dann das, dass ich morgens ziemlich schlecht gelaunt war. Und das hing auch nicht von dem Wochentag ab, denn ich hasste es einfach morgens zu reden. Deswegen hörte ich überall wo es ging Musik und gab mich somit meiner eigenen Welt hin. Wenn ich Musik hörte war ich weg. Alles wirkte gleich viel besser und cooler. Zum Beispiel der eigentlich ziemlich langweilige Gang zum Spind. 

Beim Klassenzimmer angekommen setzte ich mich hin und begrüßte die paar Leute, die ich flüchtig kannte. Meine Sitznachbarin versuchte ein Gespräch in Gang zu bringen, doch ich signalisierte ihr, dass ich keine Lust hatte zu reden, in dem ich ziemlich eintönige und gelangweilte Antworten von mir gab. Neben mir wurde laut gelacht und ich verdrehte die Augen. Ich hasste gute Laune am Morgen, fast noch mehr als reden zu müssen am Morgen. Somit beschäftigte ich mich an meinem Handy bis der Lehrer kam. 

Die ersten Stunden war ich immer still, weil ich keine Lust hatte. Also eigentlich war dies dann immer ziemlich entspannend, da ich nicht gezwungen wurde irgendwas zu sagen und einfach nur dasitzen und an irgendwas denken konnte. Manchmal stöpselte ich auch meine imaginären Kopfhörer rein und ließ in meinen Gedanken irgendein Lied abspielen, dass ich dann den Rest des Tagen nicht mehr aus dem Kopf bekam. 

Als der Lehrer den Unterricht beendete, packte ich meine Sachen zusammen und machte mich mit den vielen Schülern auf den Weg zur Mensa. Eigentlich ging ich nie in die Mensa, sondern setzte mich mit meiner Freundin Leila nach draußen auf den Schulhof. Doch da es regnete, mussten wir wohl oder übel mal in die Mensa gehen. Und die war natürlich noch voller als sonst. 

Als ich rein kam hielt ich erst mal Ausschau und fand Leila schließlich, wie sie gerade anderen Schülern versuchte klar zu machen, dass der Platz, auf den sie sich hinsetzten wollten, schon belegt war. Ich beeilte mich, damit ich ihr falls nötig helfen konnte. Doch als ich dort ankam, drehten sich die anderen Schüler gerade um und schoben sich genervt an mir vorbei.

Ich schob den Stuhl zurück und setzte mich hin. Als ich Leilas erleichternden Blick sah, musste ich sogar lächeln. 

,,Julie!'', rief sie und strahlte mich an.,,Bin ich froh, dass du gerade kommst. Ich weiß nicht was ich gemacht hätte, wenn die sich einfach hingesetzt hätten, ehrlich.''

,,Kein Problem. Zum Glück hat ja alles geklappt.'', erwiderte ich nur und lächelte schwach. 

Leila kramte aus ihrem Rucksack ihr Essen und stellte es auf den Tisch. Dann holte sie noch eine Box aus ihrem Rucksack und schob sie mir rüber. Ich öffnete sie und betrachtete das unfassbar lecker aussehende Schokokuchenstück. Die Glasur schimmerte in dem Licht der Lampen und ich sah in dem Teig die Schokoflocken. Außerdem roch er auch so gut, dass ich mich so freute ihn zu essen. 

,,Also wenn er so lecker schmeckt wie er aussieht, dann ist er perfekt.'', sagte ich nur und machte mich daran, ihn zu essen.

Leila und ich hatten so eine Tradition. Sie liebte es zu backen und ich liebte Kuchen. Also brachte sie mir jeden Tag immer ein Kuchenstück mit, den sie selbst gebacken hatte und ab und zu bewertete ich auch, wie er war. Leila probierte immer wieder neue Rezepte und somit war es auch schon vorgekommen, dass mir irgendwas gar nicht geschmeckt hatte oder aber, dass sie mir von dem einen Kuchen am nächsten Tag gleich ein zweites Stück mitgebracht hatte. 

Alles was wir suchen, ist Liebe | LeseprobeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt