X Die Offenbarung

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>>Robert, was passiert jetzt mit David?<<
Doch ehe sie sich versahen erfüllte gedämpftes Licht den Eingangsbereich des Krankenhauses wieder. Nebengebäude und Laternen blieben jedoch auch weiterhin aus.
>>Das Notstromaggregat. Ihm wird nichts passieren. Für solche Fälle sind die Krankenhäuser ausgerüstet.<<
Versicherte Robert der besorgten Rebecca. Er wusste jedoch nicht für wie lange ein solches Aggregat halten würde. Ob die Kraftwerke um Peoria für solche Beben gebaut wurden? Stillschweigend sprach er die Hoffnung aus, dass bis zum Verbrauch der Notreserven, der Strom in Peoria wieder fließen würde. Robert betrachtete das Gebäude vor sich eine Zeit lang, war sich nicht wirklich sicher, ob das Gebäude auch jetzt noch genügend Sicherheit bieten würde. Nicht dass er den Architekten nicht vertraut hätte, doch Peoria war kein Erdbebengebiet und das Beben, das die Menschen hier erleben durften war nicht unbedingt harmlos. Ein Blick in das Innere des Gebäudes verriet, dass durch das Beben angerichtete Chaos. Umgeschmissene Automaten, Pflanzen. Am Boden zersplitterte Leuchtröhren, Gläser und Papiere aus Akten, sowie aufgewirbelter Staub, der die Luft erfüllte. Als die ersten Menschen wieder das Krankenhaus betraten, zögerten Rebecca und Robert nur kurz, bevor sie es ihnen gleich taten.
>>Es bringt nichts, hier draußen zu warten.<<
Das Krankenhaus war wie aus dem Schlaf gerissen. Das einstige rege Treiben, das noch vor Stunden hier herrschte, kehrte zurück. Schlimmer noch, war Chaos ausgebrochen. Orientierungslos schritten die Menschen durch die Gänge. Patienten verließen ihre Zimmer und drängelten sich zum Tresen und versuchten so viele Informationen wie möglich über den Vorfall zu bekommen. Oben an der Decke hing ein Fernseher, welcher funktionierte. Das Gerät war immer noch laut genug, dass man verstehen konnte, was in den Nachrichten gesagt wurde. Robert und Rebecca wollten natürlich wissen was los war, legten den Kopf in den Nacken und lauschten der Stimme der Nachrichtensprecherin.
>>Der Stromausfall erfasst Peoria und Umgebung. Die durch das kräftige Beben verursachten Schäden sind noch nicht abschätzbar. Jedoch scheint es auch Beben an der Ostküste gegeben zu haben, welche ebenfalls erheblichen Schäden an der Infrastruktur der Städte angerichtet haben. Wir halten Sie auch weiterhin auf dem Laufenden der Ereignisse.<<
Robert schluckte tief, verstand nicht was gerade um ihn herum passierte. Im Gegensatz zu dem, was hier passierte, schien das Ereignis mit Asmodai so winzig klein und unbedeutend zu sein.
>>Denkst du es hat etwas damit zu tun?<<
Die Frage kam nur vorsichtig aus Rebecca heraus, sie fürchtete die Antwort, die Robert ihr hätte geben können. Doch sie wollte die Gewissheit haben, ob sie mit ihrer Vermutung wirklich hätte richtig liegen können. Ohne eine nähere Erläuterung von Rebeccas Seite, wusste Robert genau wo seine Freundin den Zusammenhang sah. Flauros, Asmodai und die Beben. Robert schwieg, sagte nichts darüber, malte sich einzig und allein in seiner Vorstellung aus, dass ein Zusammenhang zwischen den Ereignissen nicht unwahrscheinlich sein konnte. Er versuchte fest die Hoffnung zu behalten, dass all das nur ein unglücklicher Zufall war, der nichts mit den Gefallenen zu tun haben konnte.
>>Robert.<<
Forderte Rebecca erneut eine Antwort. Er schüttelte unsicher den Kopf. Schließlich wandte er den Kopf vom Fernseher ab und fixierte Rebecca. Er sprach seinen eben stattgefundenen Gedankengang aus.
>>Lass uns hoffen, dass es sich nur um einen Zufall handelt.<<
Rebecca schluckte nervös, nickte dann ein wenig. Das Personal des Krankenhauses schaffte es allmählich die aufgebrachte Menschenmenge zu beruhigen. Über die Lautsprecheranlage wurde eine zusätzliche Visite angekündigt. Alle Patienten wurden aufgefordert wieder in ihre Zimmer zurück zu kehren. Auch die meisten Besucher konnte man dazu bewegen sich mehr oder weniger ruhig bei den Sitzgelegenheiten nieder zu lassen. Sie riefen die Leute einzeln zu den verschiedenen Stationsleitstellen, um ungeklärte Fragen beantworten zu können. Das Krankenhaus schien auf eine solche höchst unwahrscheinliche Katastrophe vorbereitet zu sein. David war bei weitem nicht der Einzige, der zu dieser Stunde operiert wurde. Die Sorge der Menschen war berechtigt und nachvollziehbar. Robert und Rebecca fühlten sich in diesem Moment machtloser denn je. Dieser gewaltigen Kraft der Natur hatten sie nichts entgegenzusetzen. So man auf Gesines Worte vertrauen durfte, hatten sie nicht einmal gegen Asmodai etwas anrichten können und Asmodai hatte nicht gelogen, als er Robert mitteilte, dass der Dolch ihm nichts hätte anhaben können. Hin und wieder versicherte Robert sich paranoid ob sich denn noch der Dolch in der Innenseite seiner Jacke befinden würde. Immer wieder tastete er danach, fühlte sich für einen weiteren Moment in Sicherheit, nachdem er ihn berührt hatte.
>>Mr. Weatherby, bitte melden Sie sich bei Leitstelle 44. Mr. Weatherby, bitte melden Sie sich umgehend bei Leitstelle 44.<<
Verlautbarte die weibliche Stimme mittels Tonanlage. Robert saugte tief Luft durch die Nasenlöcher ein und prustete sie angestrengt wieder aus. Er war angespannt und wusste, dass es nur zwei mögliche Antworten gab, die ihn nun erwarten konnten.
>>Bleib du hier, ich werd nachsehen, was sie wollen.<<
Er versteckte die Angst vor dem was hätte kommen können, indem er ernst aber bestimmt wirkte.
>>Ja.<<
Gab Rebecca einverstanden von sich, rührte sich nicht vom Fleck, als Robert sich plötzlich erhob und in einen langen Gang marschierte. Falls es sich denn wirklich nicht um die erhoffte Antwort handelte, die die beiden sich erhofft hatten, wollte Robert Rebecca nicht die erste sein lassen, der diese Botschaft mitgeteilt werden sollte. Er folgte der Beschilderung, sah zu dem Aufzug, der ihn zur Leitstelle 44 führen würde. Die Aufzüge waren zwar betriebsbereit, doch für wie lange? Neben dem Aufzug war die Tür zum Treppengebäude. Robert entschloss sich für den beschwerlichen, aber wohl auch sicheren Weg.
Der Treppengang wurde nur von einem matten Licht erleuchtet und die Höhe der Treppenstufen kostete ihn Einiges an Kraft. Während er das Gebäude erklomm, hatte er Zeit, seinen nächsten Zug zu planen. Doch er zweifelte, dass es so etwas wie den richtigen Weg geben würde. Ben war wieder bei Bewusstsein und Robert wollte ihn auf keinen Fall noch mehr in diese Geschichte reißen. Für sich wusste er, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis Ben ein ähnliches Schicksal wie O'Brian ereilen würde, wenn er eine Teilnahme an diesem unschönen Spiel zulassen würde.
>Vielleicht ist es sogar besser, wenn er bei Gesine bleiben würde und ich das hier allein zu Ende bring.<
Er wusste, dass er weder Asmodai noch den anderen Engeln oder Gefallenen irgendetwas entgegensetzen konnte. Nun konnte Robert seinen Vater verstehen. Es brauchte keine Entschuldigungen mehr für dieses geheime zweite Leben, welches er neben seiner Familie führte. Jeffrey wollte weder seine Söhne noch seine Frau in diese Situation mit hineinziehen. Doch wenn man Benjamins Traum glauben durfte – was David O'Brian anzweifelte – spielte Jeffrey ein ungleiches Spiel mit seinen Mitspielern. Zwischen Familie und diesen himmlischen Geschöpfen konnte kein Leben existieren, egal wie sehr der alte Weatherby das auch versucht hatte. Zuletzt holte ihn die bittere Realität ein und entriss der Familie ihr sorgenfreies Leben.
>>Wie?<<
Sprach Robert für sich selbst aus. Niemand hörte ihn. Lediglich die endlos wirkende Höhe des Ganges und das flackernde Licht der gedämpften Leuchten.
>>Wie schaffe ich zu was du nicht in der Lage warst?<<
Er beschleunigte seine Schritte, langsam wurden Schweißperlen auf seiner Stirn sichtbar. Es dauerte eine Weile, bevor er am Ziel ankam. Dann öffnete er die schwere Tür und betrat den Trakt, der ihn zu Station 44 führen würde. Die Intensivstation befand sich im Erdgeschoss. Dass man ihn nun hier her führte, musste einfach für O'Brian sprechen, dessen war sich Robert sicher. Doch vielleicht handelte es sich auch nur um das Prozedere, um ihm mitzuteilen, dass es schlecht ausgegangen sei? Diese Station war äußerst ruhig. Ab und an ging eine Schwester an Robert vorbei. Er wartete am Tresen der besagten Stationsleitung. Eine Schwester kam aus einem der Krankenzimmer heraus und ging direkt auf Robert zu.
>>Mr. Weatherby?<<
Er nickte hastig.
>>Ja, gibt es was Neues über Pater O'Brian?<<
Die Schwester ließ nicht lange auf sich warten und berichtete vom Verlauf der Operation.
>>Die gute Nachricht, die Ärzte konnten rechtzeitig die erforderlichen Eingriffe machen, die lebensnotwendig für den Pater waren. Er schien wirklich einen Schutzengel gehabt zu haben.<<
>>Und die Schlechte?<<
Die junge Schwester sprach mit nur äußerst gedämpfter Stimme.
>>Er liegt immer noch auf der Intensivstation. Sobald der Pater wieder stabil ist, wird er hier her verlegt werden. Er trug schwerwiegende Verletzungen im Kopfbereich davon und wurde in ein künstliches Koma versetzt, um die Schwellung des Hirns zu lindern.<<
Robert hatte nicht damit gerechnet, dass eine Schwester ihn über Davids Zustand aufklären würde. Ohne der jungen Frau weiter zuhören zu wollen, wandte er sich ganz plötzlich um und verließ die Leitstelle wieder.
>>Mr. Weatherby.<<
Rief sie ihm hinterher. Robert aber reagierte nicht.
War dies die Antwort, die er sich erhofft hatte? Es war weder die eine noch die andere Antwort die er erwartet hatte. O'Brian war am Leben, doch es ging ihm nicht gut, er war nicht außer Lebensgefahr. Die Schwester konnte nichts dafür – doch Robert wollte seine Last nicht auf ihr ablassen. Genau deswegen entfernte er sich so abrupt von ihr. Er wusste, dass er nichts mehr weiter tun konnte und Rebeccas Wunsch somit erfüllt war. Egal wie unmenschlich dieser Gedankengang auch war – er war es, das wusste er – doch er musste weiter, mit Rebecca. Seine Schritte beschleunigten sich. Erneut betrat er das Treppenhaus. Er übersprang einige Treppen auf dem Weg nach unten, wollte schnell wieder bei Becca sein. Der Rückweg dauerte nicht halb so lang wie der Aufstieg zur Station 44. Wieder im Untergeschoss angekommen, eilte Robert die verwinkelten Gänge entlang. Die Leuchten an den Decken flackerten unruhig. Es sah beinahe so als kämpfte das Licht, um am Leben bleiben zu können. Hinter der nächsten Ecke befand sich der Eingangsbereich, wo Rebecca auf ihn warten würde. Als er sie erblickte, verfluchte er den Moment, sie alleine gelassen zu haben – denn sie war keines Wegs mehr allein. Jemand hatte sich zu ihr gesellt. Sie umarmte die männliche Person, die etwas größer als sie war. Robert erkannte nicht sofort in wessen Umarmung seine Freundin da lag. Er sah lediglich ihr Gesicht, die zusammengekniffenen Augen, die Erleichterung und das zufriedene Lächeln, das die markanten Gesichtszüge prägte. Roberts Schritte verlangsamten sich etwas – in seinem Gesicht keimte Unsicherheit auf.
>>Es ist wie ein Wunder.<<
Erklang Davids Stimme dann, der in Roberts entgegengesetzte Richtung sprach. Eisige Kälte fuhr Roberts Rücken hinunter und er fühlte sich so als hätte sein Herz genau in diesem Moment aufgehört zu schlagen.
>>Robert!<<
Erklang laut die erleichterte Stimme Rebeccas.
>>Becca, David...<<
Die Umarmung löste sich und beide, David und die junge Frau sahen nun in Roberts Richtung.
>>David.<<
Hauchte Robert nochmals leise aus, während er den alten Priester musterte. Er schien in Ordnung zu sein, präsentierte ihm ein sanftes Lächeln.
>>Es ist alles in Ordnung. Ich verstehe es zwar nicht, doch seht mich nur an.<<
Erklärte der Pater dann die Situation kurz und bündig.
>>Du bist wieder auf den Beinen und ich dachte deine alten Knochen würden es nicht schaffen.<<
Ein Lächeln zierte Roberts Gesicht.
>>Ich habe Pater O'Brian angeboten mit nach Vernon zu kommen Robert. Er wird uns helfen den Schlüssel zu finden.<<
Robert fixierte Rebecca, wirkte für einen kurzen Moment tiefgründig überlegend. Beide, sowohl Rebecca als auch David bemerkten die Regung in Roberts Gesicht.
>>Ich weiß, ich hätte dich fragen sollen – doch für ihn ist es hier genauso gefährlich. Er kann nicht einfach hier bleiben.<<
>>Das bezweifel ich nicht.<<
Gab Robert keck als Antwort.
>>Doch wir sollten uns beeilen. Vielleicht ist der Feind näher als wir denken.<<
Schlug O'Brian eilig vor und legte abwartend seinen Blick auf Robert ab. Dann wieder das Flackern der Lampen über den Köpfen der Menschen. Robert legte den Kopf etwas in den Nacken und sah zur Decke. Er befürchtete weitere Beben.
>>Auch das zweifel ich nicht an. Doch warum auf einmal dieser Meinungswechsel? Ich dachte du müsstest für die Menschen da sein, die deine Hilfe als Priester brauchen?<<
Gab er O'Brian als Antwort und hinterfragte seine Beweggründe berechtigter Weise, noch während er in die Lampen sah.
>>Wir haben gesehen zu was dieses Geschöpf in der Lage war. Es wäre feige, wenn ich mich hinter all den Mauern der Kirche verstecken würde. Ich muss helfen soweit es mir möglich ist.<<
>>Worauf warten wir dann noch?<<
Auch Rebecca schien es nun ziemlich eilig zu haben. Robert richtete seinen Blick wieder auf Rebecca und nickte dann langsam.
>>Eine Frage habe ich da noch, die mich einfach nicht los lässt.<<
Anerkennend nickte O'Brian und forderte Robert somit indirekt auf, die Frage zu stellen.
>>Ich wurde gerade eben aufgerufen und war auf Station 44. Mir wurde gesagt, du lägest nach der Operation im Koma.<<
Erschrocken sah Rebecca zu O'Brian hinüber.
>>Im Koma...<<
Sprach David leiser werdend nach und sah überlegend zu Boden. Es machte wirklich den Anschein als hätte er davon nichts gewusst.
>>Fakt ist das ich gerade eben aufgewacht bin und ich muss sagen das es mir äußerst gut geht, seit ich die Augen wieder geöffnet habe. Zumindest stehe ich hier vor euch.<<
Robert schüttelte ungläubig den Kopf.
>>Das ist unmöglich.<<
Aus dem verwinkelten Gang, den Robert eben passiert hatte, als er von Station 44 kam, hörte man schnelle und laute Schritte. Robert drehte seinen Kopf zur Seite, sah einen jungen Arzt rennen. Der weiße Kittel verriet ihm, dass es sich um einen Arzt handeln musste. Zielgerichtet rannte er auf die drei zu. Völlig außer Atem geraten begann er dann zu sprechen.
>>Mr. O'Brian!<<
Er schnappte nach Luft und musterte den Priester nur ungläubig.
>>Sie sind einfach auf und davon.<<
David nickte ihm etwas zu und sprach mit beruhigender Stimme.
>>Immer mit der Ruhe mein Sohn.<<
Der Arzt schüttelte den Kopf.
>>Die Tatsache, dass du hier vor uns stehst, scheint ihn wohl ebenso sehr zu verwundern wie uns.<<
Doch David verharrte auch weiterhin auf seiner Aussage.
>>Wenn ich euch sage, dass es mir gut geht. Seht mich an – ich stehe hier vor euch, atme, spreche und fühle mich wie ein gesunder Mensch.<<
>>Aber das grenzt...<<
Robert vollendete den Satz des Arztes.
>>An ein Wunder.<<
Der Arzt, Rebecca und Robert waren gleicher Maßen erstaunt von der aktuellen Situation. Das Licht flackerte erneut heftig auf und erlosch dann unerwartet. Robert hatte große Zweifel an der Richtigkeit dieser Situation. Er glaubte nicht an plötzliche Wunderheilungen und fühlte, dass etwas nicht in Ordnung sein konnte. Er wollte kein Risiko für Rebecca und sich selbst eingehen. Der Dunkelheit wegen, wurden die Menschen zunächst unruhig. Die Angst vor der ungewissen Gefahr, die hätte eintreten können, wurde in den Menschen wiedererweckt. Sie wurden lauter und obwohl der Dunkelheit, wusste Robert ganz genau wo Rebecca stand, eilte mit zwei Schritten zu ihr, umschloss ihre Hand und sprach laut.
>>Komm mit!<<
Er hetzte in Richtung Ausgang, zwang Rebecca die ersten Meter hinterher, ehe sie mit ihm schneller Schritt hielt. Die junge Frau vertraute Roberts Handeln. Nachdem er die Tür nach draußen geöffnet hatte, rannte er so schnell er nur konnte, ließ Rebeccas Hand dabei nicht los.
>>Aber was ist mit Pater O'Brian?<<
>>Wir müssen so schnell wie möglich weg.<<
Dann riss sich Rebecca von Robert los.
>>David ist noch da drinnen. Wir können ihn nicht einfach so zurücklassen.<<
Für Robert war die Situation jedoch klar. Diese Person konnte nicht David sein. Gerade eben wurde ihm noch mitgeteilt, dass der Priester auf der Intensivstation läge. Er sah die Situation nüchtern - Eine so rasche Genesung bei derartig schwerwiegenden Verletzungen war nicht möglich.
>>Becca bitte. Das war nicht David. Vertrau mir.<<
Er streckte die Hand wieder nach ihr aus, schwieg und erhoffte sich ihr Vertrauen.
>>Du musst mir einfach vertrauen. Dieser Mann – das war nicht unser Pater O'Brian.<<
Man konnte ihm die Angst und den Zweifel vom Gesicht ablesen. Die junge Law brauchte nicht lange, vertraute ihm, umgriff die Hand des Mannes und sie rannten gemeinsam den Weg um das Krankenhaus herum, an der Straße entlang. Niemand war auf dem Gehsteig an der Straße.
>>Wir müssen schnell zum Wagen.<<
Robert wollte Peoria so schnell wie ihm nur möglich verlassen. Es war seine Heimatstadt und trotzdem fühlte er sich hier nicht mehr sicher. Die herrschende Dunkelheit und die Einsamkeit vor dem Krankenhaus unterstützte die bedrückende Stimmung. Die Beben hatten die Menschen verscheucht. Sie verkrochen sich. Abrupt bremste Robert ab und blieb an Ort und Stelle stehen. Der Griff seiner Hand, welcher Rebecca an ihn band, wurde zunehmend fester. Er versuchte sie hinter sich zu drängen, wollte sie vor dem Schützen, was vor ihm lag. Der Weg wurde den beiden versperrt und das Ziel war nur mehr eine greifbar nahe Illusion. Gute zehn Meter vor ihnen entfernt stand David.
>>Du scheinst mich in der Aufregung vergessen zu haben Junge.<<
Mit der freien Hand griff Robert in die Hosentasche und zog seinen Autoschlüssel hervor. Er ließ Rebeccas Hand los und drückte ihr den Schlüssel in ihre nun freie Hand – sah sie dabei nicht an. Mit gefestigter Stimme und angespannter Mimik gab Robert dann Rebecca Anweisungen, während er Davids Gestalt aufmerksam fixierte.
>>Du musst den Wagen erreichen.<<
Sie schüttelte den Kopf.
>>Und was ist mit dir? Komm mit!<<
Dann fuhr Roberts Hand hinter die Jacke. Aus der Innentasche zog er dann den Dolch heraus.
>>Er wird uns einholen. Lauf du durch den Park. Ich bleib hier und verschaff dir Zeit.<<
Davids Erscheinung kam dann gemächlich näher.
>>Ich dachte wir wollten alle drei zusammen nach Vernon fahren? Nun soll Rebecca allein zurück und das obwohl wir in so kurzer Zeit, schon so viel miteinander erlebt haben?<<
Fragte David mit übertrieben lauter Stimme nach und spielte auf unschuldig, während er beide Hände wehrlos nach oben hob. Er sah Becca und Robert abwechselnd und abwartend an – forderte eine Antwort.
>>Robert, bitte komm mit!<<
Flehte Rebecca den jungen Weatherby mit schnellen Silben schon nahezu an. Dieser biss die Zähne fest aufeinander.
>>Ich hab den Dolch, ich komm hier klar.<<
Sie zögerte noch. Robert aber wollte, dass sie so schnell wie nur möglich von hier verschwand.
>>Ich versprech es dir.<<
Mit auf ihr lastenden Zweifeln entfernte sie sich zunächst zögernd vom Gehsteig und betrat die angrenzende Grünfläche, den Park des Krankenhauses. Dann stürmte sie hektisch durch das Geäst, umklammerte den Autoschlüssel dabei fest. Sie rannte durch Sträucher und an Bäumen vorbei, konnte in der Dunkelheit kaum etwas sehen, behielt jedoch die Orientierung bei sich.
>>Wie schade, ich hätte sie gerne hier bei uns gehabt. Doch dann werde ich mich später ihrer annehmen müssen.<<
Robert richtete den Dolch nach vorne, fixierte Davids Gestalt aufmerksam, ließ die Erscheinung des Priesters nicht mehr aus den Augen.
>>Was hast du mit David gemacht Asmodai?<<
Dann kam Roberts Gegenüber einige Schritte gemächlich näher, während er die Hände hinter dem Rücken verschränkte und begann zu sprechen.
>>Du hast es sofort gesehen, mh? Du bist wirklich der Sohn deines Vaters. Doch es ist ganz einfach Robert.<<
Ein diabolisches Grinsen zierte das alte Gesicht, welches Robert so noch nie an David gesehen hatte.
>>Dann spuck es endlich aus.<<
Roberts Ungeduld amüsierte Davids Gestalt so sehr, dass er kurzzeitig zu Lachen begann.
>>Nachdem dein Vater sein Spiel beendet hatte, überließ er euch den nächsten Zug. Bereitwillig hast du die für das Spiel notwendigen Werkzeuge an dich genommen und trägst nun das Werkzeug des Samaels und die Informationen über den Schlüssel in deinen Händen. Es macht dich einfach nur zum Nachfolger deines Vaters.<<
Robert krauste die Stirn in Falten.
>>Wir haben den verdammten Schlüssel noch nicht. Unser lieber Samael wäre wohl nicht äußerst erfreut darüber, wenn du mich hier einfach erledigen würdest.<<
Asmodai löste die Verschränkung der Hände und winkte ab.
>>Du scheinst nicht zu wissen wer ich bin oder? Kein Mensch sollte dieses Objekt je zu Augen bekommen. Ihr seid ein Hindernis für diejenigen, die die wahre Veränderung anstreben. Ich möchte nicht, dass ihr den Schlüssel findet. Wir werden ihn selbst an uns nehmen. Und nun gib mir die Informationen über den Schlüssel.<<
Wieder kam Asmodai in Davids Gestalt etwas näher. Robert krauste die Stirn in Falten, warnte Asmodai.
>>Du sollst nicht näher kommen!<<
Wieder lachte Asmodai nur auf und schien Gefallen an Roberts Gemütslage zu haben.
>>Du weißt, dass dieser Zahnstocher mir nichts anhaben können wird – du zögerst das Unvermeidliche nur weiter hinaus. Meine Worte scheinen dich ein wenig aus der Fassung gebracht zu haben Weatherby. Es ist wirklich atemberaubend zu sehen wie sehr du an dieser Geschichte verzweifelst.<<
Robert versuchte Fassung zu behalten.
>>Samael und Flauros wollten den Schlüssel unbedingt von uns haben. Warum sollten sie so plötzlich ihre Meinung ändern? Der ganze Aufwand im Sand Ridge State Park und die Wiederbelebung des Bartonville Sanatorium. Wieso das alles?<<
Prompt gab Asmodai die Antwort, nach der Robert so tiefgründig grub.
>>Um ehrlich zu sein, stehe ich weit von den Beweggründen Samaels entfernt. Er verfolgt seine eigenen Ziele, die sich weit entfernt von den meinen befinden.<<
Dabei fixierte Asmodai den Dolch in der Hand des Mannes.
In Roberts Kopf wurde das neblige Bild ein wenig klarer, als er an Gesines Worte denken musste, die verkündeten, dass Asmodai nicht etwa ein Engel, sondern ein kontrollierter Dämon war. Der ernüchternde Gedankengang durchdrang Robert so blitzartig, dass er ihn aussprach.
>>Ihr habt nie gemeinsame Sache gemacht.<<
Robert ließ Davids Gestalt dann für einen Moment aus den Augen, warf seinen tiefgründig überlegenden Blick zu Boden.
>>Jemand anderes hält die Fäden in den Händen.<<
Die Blicke der beiden kreuzten sich wieder, doch Asmodai nutzte den Moment der Unachtsamkeit und stand plötzlich direkt vor Robert.
>>So? Selbst wenn dem so ist, hast du im Moment ganz und gar andere Sorgen.<<
Nach den Worten stieß Asmodai Robert mit der linken Handfläche gegen die Brust. Der Junge hatte keine Möglichkeit zu reagieren. Logik und Naturgesetzte spielten keine Rolle. Zumindest nicht wenn man einem überirdischen Wesen gegenüber stand. Auch wenn der Dämon bis eben noch einige Meter von Robert entfernt war, gelang es ihm binnen weniger Herzschläge, Robert anzugreifen. Augenscheinlich war es nur ein sanfter Stoß gegen die Brust, dessen Resultat jedoch stärker ausfiel als man es erwartet hätte. Robert wurde gute zwei Meter über den steinigen Boden geschleudert und fiel hart auf dem Asphalt der Straße auf. Trotzdem umklammerte er den Dolch immer noch fest, wollte die lebensnotwendige Waffe nicht abgeben. Weatherby war noch vom Angriff in der Kirche angeschlagen und die Rippen schmerzten nach dem Schlag sogar noch mehr. Die starken Schmerzen fühlend, atmete er schwerfällig, sah zu Asmodai hinauf und richtete den Dolch wieder gegen ihn.
>>Jammer nicht so viel rum Junge. Es sind nur Prellungen, die vergehen würden. Da du aber sowieso sterben wirst, werde ich ein wenig Licht ins Dunkel bringen, um deinen verwirrten Geist Ruhe zu geben. Die Geschichte dieser Welt wurde bereits vor Äonen geschrieben und beendet. Bisher nahm alles seinen vermeintlich geordneten Lauf. Der Schlüssel sollte auf die Erde gebracht werden – in etwa einer Woche.<< Robert versuchte sich selbst am Boden auf Distanz zu schleppen. >>Also ist er noch gar nicht hier?<<
Wenn Asmodais Worte die Wahrheit waren, war Jeffreys Suche umsonst.
>>Der Schlüssel wurde lange vor dem eigentlichen Plan auf diese Welt gebracht - im Geheimen. Nie sollten Menschen über den Aufenthaltsort Bescheid wissen, geschweige denn den Schlüssel gar selbst in ihren wertlosen Händen halten dürfen.<<
Asmodai kam wieder näher an Robert heran, bückte sich zu ihm hinunter. Prompt stach Robert zu. Doch seine Hand wurde von der Hand des Priesters abgefangen. Der Druck war unglaublich enorm, passte nicht zum Erscheinungsbild von David.
>>Und doch hat Samael davon Wind bekommen und es geschafft seine eigenen Schachfiguren aufzustellen. Dieser verdammte Bastard.<<
Asmodais Fluch galt Samael. Er war allem Anschein nach kein Verbündeter von ihm. Robert wurde klar, dass es mehrere Fronten geben musste und ihm wurde auch bewusst, auf welcher Seite er wohl gerade in diesem Moment stand. Er war laut Asmodai Samaels Mitspieler, egal ob er das wollte oder nicht. Weatherby sah sein bevorstehendes Ende schon klar vor seinem geistigen Auge. Er hatte dieser Kraft nichts mehr entgegenzusetzen. Unter Schmerzen trieb er die Konversation weiter an, erhoffte somit aus der aktuellen Situation Zeit gewinnen zu können.
>>Wer kontrolliert dich dann?<<
Doch Asmodai ging nicht weiter darauf ein.
>>Selbst wenn ich es dir sagen würde, wäre diese Information nur unnützes Wissen für dich, welches nach deinem Tod wieder aus deinem Gehirn entschwinden würde.<<
Der junge Mann kniff die Augen zusammen.
>>Sorry David.<<
Dann führte er schnell die freie Hand unter die, mit der er den Dolch umfasste, ließ den Dolch fallen, fing ihn mit der anderen Hand und stach in das linke Bein von Davids Gestalt. Diesen geschickten und schnellen Zug hatte Asmodai nicht erwartet. Ein lauter, langanhaltender und ohrenbetäubend hoher Schrei ertönte aus dem Mund der anscheinend menschlichen Gestalt. Die bekannten Gesichtszüge des Priesters verschwanden augenblicklich und wie im Kirchengebäude auch, verformte sich das Gesicht. Eine unmenschliche, in die Länge gezogene Fratze, mit ledriger Haut und purpurnen Augen präsentierte sich Robert. Schwarze Linien zogen ihre Muster durch Asmodais Gesicht und er löste den Griff um Roberts Hand, während des hysterischen Schreis. Robert nutzte diesen sich ihm bietenden Moment, erhob sich schnell, auch wenn unter Schmerzen. Asmodai tobte immer noch vor Wut. Ein aufkommender Wind kehrte in die Straße vor dem Krankenhaus ein, berührte erst sanft Roberts Gesicht. Aus der Wunde des Dämons trat ähnlich wie bei Flauros, die weiße, dickflüssige Substanz aus, welche ein weißes Licht beherbergte. Asmodais Gesichtszüge nahmen wieder Davids Form an, die schwarzen Linien und purpurnen Augen verblieben jedoch und kennzeichneten die Gestalt als das, was sie in Wirklichkeit war.
>>Du zögerst es nur hinaus.<<
Wiederholte Asmodai für Robert nun ein wenig deutlicher und schien recht wenig beeindruckt. Der Wind wurde zunehmend stärker und Roberts Blick wurde dann zum Ende des Feldes, welches dem Krankenhaus gegenüber lag, gezwungen. Ein grelles Licht erhellte den Himmel kurzzeitig. Dichte nebelige Wolken hatten den gesamten Horizont in der Ferne bedeckt und der Wind wurde zunehmend stärker, löste die eine Vielzahl von Blattlaub der Bäume. Wieder kam Asmodai näher.
>>Das wird dir nicht noch einmal gelingen. Zuvor werde ich dir jeden deiner Finger einzeln ausreißen.<<
Dann ein Donnern, nicht weit entfernt und ein zittriges Erbeben des Bodens, auf dem die beiden verweilten.
>>Was machst du?<<
Prüfend sah Robert auf den Boden unter sich, dann schnell wieder zu Asmodai hinüber.
>>Bist du für die ganzen Beben verantwortlich!?<<
Robert konfrontierte Asmodai mit den sich kürzlich angehäuften Katastrophen. Zum einen wollte er erneut etwas Zeit herausschlagen, hoffte auf Beccas baldige Ankunft. Zum anderen wollte er wirklich wissen ob die Ursache für die Beben bei Asmodai oder seinen Gefolgsleuten lag.
>>Du bist nicht sehr belesen mein Freund.<<
Stellte Asmodai dann sicher fest. Weatherby sah zweifelnd zu seinem Gegenüber.
>>Sag schon, waren das du und deine kranken Freunde?<<
Forderte Robert erneut nach einer Antwort.
>>Die dekadenten Geschöpfe, die dachten die Vorherrschaft über diese Sphäre zu haben – einzig und allein sie sind für all das Geschehene und das was Geschehen wird verantwortlich.<<
>>Die Menschen?<<
Mutmaßte Robert unsicher.
>>Mit der wachsenden Gier nach immer mehr wurde es eingeläutet. Wie Parasiten habt ihr diese Welt ausgesaugt und seid bis zum jetzigen Moment noch nicht satt und das obwohl ihr euch darüber bewusst seid, dass alles einst versiegen sein wird. Ihr habt euch bereits überfressen und macht dennoch weiter. Obwohl ihr euch darüber bewusst seid, dass andere nach euch kommen werden, schert ihr euch nicht darum und genießt es in vollen Zügen.<<
Robert prustete kurz spottend Luft durch die Nase, versuchte somit die Aussagen von Asmodai abzuwerten.
>>Und das lasse ich mir von einem Dämon sagen?<<
Das besagte Wesen in Gestalt des Priesters nutzte den kurzen Augenblick der Stille und musterte Robert ausgiebig. Es wirkte fast schon so als wäre er darüber gekränkt gewesen.
>>Gegenseitig vergießt ihr Blut vom Fleisch eures Fleisches und habt bewiesen, dass Eure Gattung nicht lernfähig ist. Ihr braucht Fleisch um Fleisch zu sein, habt mehr davon gebraucht als nötig und doch gibt es die, die vom Fleische kommen.<<
Robert versuchte den Worten zu folgen, schüttelte nur langsam den Kopf.
>>Was willst du mir damit sagen? Ich kann nichts für all das was die Menschen tun und was sie nicht tun. Ich bin nur eine einzige Person, kann nichts daran ändern.<<
Ein sanftes Schmunzeln umspielte die Lippen des Wesens.
>>Du machst es dir einfach. Das sind Ausreden, die die Schuld von euch nehmen sollen. Der Weg der Tugend ist ein schwieriger und schmerzhafter und deine Gattung hat gelernt dem Schmerz aus dem Weg zu gehen. Nur das eigen Wohl war und ist immer noch im Vordergrund.<<
Robert wurde dann lauter.
>>Aber ich kann nichts daran ändern! Ich bin nur ein Mensch!<<
Auch Asmodai verzog das Gesicht etwas, die Ungeduld wurde größer.
>>Denkst du ich habe dein Spiel nicht durchschaut? Zeit gewinnen, um dem eigenen Tod entrinnen zu können? Akzeptiere, dass du dem großen Ende beiwohnen wirst. Es ist völlig belanglos, ob ich dich hier töte oder nicht. Am Ende werde ich bekommen wonach ich verlange.<<
Robert füllte die Lungen mit Luft, indem er einen tiefen Atemzug machte und schien Asmodai gegenüber gefestigt.
>>Soweit werde ich es nicht kommen lassen!<<
Das Schnurren des Motors war zu hören und die Scheinwerfer des Coupés konnte er auf Meilenweiter Entfernung erkennen.
>>Die Menschen verkriechen sich bereits in ihren Höhlen. Das was sie nicht kennen, macht ihnen Angst. Tief in ihrem Inneren wissen sie was ihnen allen bevorsteht. Der Weg ist nicht mehr weit und die Geschichte bereits bekannt.<<
Robert ging einige Schritte rückwärts. Der Wagen mit Becca kam immer näher.
>>Du kannst dem vorbestimmten Schicksal der Menschheit nicht entkommen Weatherby. Die Geschichte wurde bereits geschrieben und wird ihren zwangsläufigen Pfad einnehmen. Du wirst keine Ausnahme darstellen. Auch die kläglichen Versuche Veränderungen hervorzubringen, werden keine Früchte tragen.<<
Ehe man sich versah, stand der Wagen neben Robert, welcher sich ein ganzes Stück von Asmodai entfernt hatte. Rebecca, lehnte sich über die Mittelkonsole, stieß die Tür auf.
>>Aber ich kann und werde es versuchen.<<
Dann stieg er ein­. Rebecca trat in die Pedale, ließ die Reifen des Wagens durchdrehen und fuhr mit rasanter Geschwindigkeit davon. Robert sah in den Rückspiegel. Asmodai machte keine Anstalten, die beiden zu verfolgen.
>>Wieso verfolgt er uns nicht?<<
Kam es hektisch aus Becca heraus, die den Lenker fest umklammerte und ihren Blick trotz ihrer Unausgeglichenheit, vor sich auf der Straße liegen hatte.


Over The Sunset - RevelationWhere stories live. Discover now