>>Das hättest du nicht tun sollen.<<
Beklagte sich Robert, der immer noch Schmerzen zu haben schien. Das Blut der Platzwunde lief ihm über das Gesicht hinunter. Doch was Benjamin mit Jeffreys Aufzeichnungen getan hatte, bereitete ihm derzeit größere Sorgen. Benjamin aber war sich über keinen Fehler bewusst.
>>Lassen wir diese bodenlose Diskussion einfach bei Seite, ja?<<
Robert schüttelte nur den Kopf.
>>Bist du dir denn bewusst was du da gerade getan hast?<<
Kam der Vorwurf eindringlich und laut aus ihm heraus.
Benjamin wandte sich ihm zu.
>>Wir sollten uns erst einmal um Rebeccas Schwester kümmern.<<
Robert präsentierte seine derzeitige Ratlosigkeit strich sich angespannt mit der ausgebreiteten Linken durch sein Haar nach hinten. Gesine hatte sich bereits Jessica zugewandt und versuchte das Mädchen zu beruhigen.
>>Es sind nur kleine Kratzer, ich werde mich darum kümmern Liebes.<<
Jessica zögerte einen langen Moment, versuchte das eben Passierte zu verarbeiten. Sie verstand nicht was um sie herum geschehen war, begriff nicht wo sie hier war und warum sie hier auf ihre Schwester, Robert und seinen Bruder traf. Gesine nahm Rebeccas Schwester bei der Hand.
>>Es ist alles gut. Hier bist du in Sicherheit.<<
Das nussbraune Augenpaar verharrte auf Gesine, musterte sie abschätzend. Jessica fürchtete sich, wusste nicht wer die Frau bei ihr war. Als hätte Gesine die Gedanken der jungen Frau lesen können, gab sie Rede und Antwort über die eigene Person.
>>Ich bin Gesine, die Tante von Robert und Benjamin. Es wird alles wieder gut Jessica.<<
Beruhigend nickte Gesine Rebecca zu, um ihr verdeutlichen zu können, dass sie die Situation unter Kontrolle hatte. Rebecca erwiderte das Nicken und sprach der Frau somit ihr vollstes Vertrauen zu. Benjamin stand immer noch vor dem Haus. Der ratlose Blick von Robert wurde ihm aufgezwungen. Unterdessen hatte Rebecca ein kühles Tuch aus der Küche besorgt, das sie in kaltes Wasser getränkt hatte.
>>Robert, vorsichtig.<<
Sie drückte es ihm wortlos, mit äußerster Vorsicht auf die Stirn.
>>Drück es auf die Wunde.<<
Dankbar nahm Robert das Tuch entgegen und tat wonach Becca verlangte.
>>Danke dir.<<
Auch Law betrachtete die beiden Brüder nun mit fragender Mimik.
>>Was tun wir jetzt?<<
Prompt antwortete Robert.
>>Viele Auswahlmöglichkeiten stehen uns nicht mehr zur Verfügung, mh?<<
Dann traf sein auffordernder Blick Benjamin. Dieser gab jedoch keine Antwort auf Roberts rhetorische Anspielung und zog sich geradewegs in das Haus zurück.
>>Ben?<<
Hakte Robert nach. Doch dieser verfolgte seinen Weg, ohne sich umzudrehen.
>>Benjamin!<<
An der Kellertür angekommen, wandte sich Ben nochmal um.
>>Schließt die Tür wenn ihr rein kommt. Asmodai wird wieder kommen.<<
Ratlos sah Robert zu Becca hinüber.
>>Was meint er?<<
Doch Rebeccas brachte ein ebenso unwissend Gesicht wie Robert hervor. Dann ging Benjamin in den Keller hinunter. Dort angekommen, sah er Gesine, die Jessica behandelte. Gesine hatte ein weißes Leinentuch in Alkohol getränkt und tupfte Jessicas Wunden an der Schulter ab. Jessica hatte sich von der Jacke und ihrem Oberteil befreit und hielt mit ihren Händen die Ecken einer dünnen Decke fest, die ihren Oberkörper einhüllte. Schmerzerfüllt verzerrte Jessica das Gesicht während Gesine ihre Wunden abtupfte.
>>Wie geht es dir?<<
Hakte Ben dann nach, als er Jessica leidend vor sich sah. Sie sah Benjamin fragend an.
>>Was ist hier los? Kenn ich dich?<<
Benjamin zwang sich ein Lächeln auf, das nicht zur aktuellen Situation passte. Er und Jessica hatten sich schon einige Male gesehen. Vielleicht hatte er der Schlag ihr Gedächtnis getrübt?
>>Ich bin Benjamin, Roberts Bruder.<<
Jessica deutete ein kaum merkliches Nicken an.
>>Ich bin Jessica – Beccas Schwester.<<
Jessica wollte immer noch wissen was hier los war, fühlte sich mit der momentanen Situation überfordert.
>>Was ist hier los? Wie bin ich hier hergekommen?<<
Benjamin warf Gesine einen zweifelnden Blick zu. Diese registrierte den Blickkontakt, stoppte für kurze Zeit das Abtupfen der Wunden und schüttelte nur sanft den Kopf.
>>Dieser Kerl...<<
Ben überlegte für kurze Zeit, doch nicht so lang, dass man die folgenden Worte unbedingt als Lüge hätte enttarnen müssen.
>>Er hat dich entführt, wollte uns hier treffen, um einen Tausch auszuhandeln.<<
Jessicas Augenpaar lag ungläubig auf Benjamin.
>>Aber wie kam ich hier her? Ich weiß, dass ich bis vor wenigen Augenblicken noch am Flughafen war.<<
Benjamin hatte Schwierigkeiten sich während dieser kurzen Zeit eine passende Ausrede überlegen zu können.
>>Nun ja...<<
Seit kurzer Zeit befanden sich Becca und Robert wieder im Keller. Benjamin weitete die Lüge weiter aus.
>>Er rief mich an und sagte mir, dass er dich bewusstlos bei sich haben würde. Er hat bekommen was er wollte und wird nicht wieder kommen.<<
Die sich um Asmodai drehenden Gedanken sollten schwinden und Jessica nicht weiter beschäftigen. Jessica wurde dann unerwartet laut.
>>Es war Pater O'Brian. Wieso? Wieso macht er so was?.<<
Robert schluckte schwer, als er Davids vollständigen Namen hörte. Auch Benjamin war überrascht, dass Jessica O'Brian kannte und hatte nicht damit gerechnet. Jessica hatte die Gestalt des Priesters anhand der Stimme erkannt. Der älteste Weatherby schüttelte den Kopf.
>>Ich weiß nicht was dir dieser Scheißkerl verabreicht hat, aber es war nicht David.<<
Er wollte den Unfall nicht erwähnen. Allem Anschein nach kannte Jessica David – wie sehr, wusste er zu diesem Zeitpunkt nicht. Doch wenn Jessica ihrer Schwester nacheiferte, dann hatte Jessica David über die Jahre wohl genauso lieb gewonnen wie Rebecca. Eine weitere Schreckensnachricht wollte und konnte er der jungen Frau nicht zumuten. Jessica zögerte. Dann kam Rebeccas Versuch Roberts Verteidigung für O'Brian zu stützen.
>>Du kennst Pater O'Brian. Er war immer für uns da, egal wie ungünstig der Zeitpunkt für ihn auch schien. Es war nicht Pater O'Brian.<<
Jessica schien nicht vollkommen überzeugt gewesen zu sein.
>>Für dich war er vielleicht da. Doch ich hasse ihn.<<
Robert war über diese schroffen Worte erstaunt. Schließlich bekam sie von allen Seiten die gleiche Botschaft mitgeteilt.
Dann erhob Robert abermals das Wort.
>>Kann ich dich kurz sprechen?<<
Die Worte waren an Gesine gerichtet. Diese reagierte sofort auf Roberts Bitte, legte das in Alkohol getränkte Tuch auf den Tisch neben sich und sprach zu Jessica.
>>Es wird noch ein wenig Brennen. Aber bald wird es verheilen, keine Sorge.<<
Dann wandte sie sich Rebecca zu.
>>Mein Liebes, kannst du mit Jessica nach oben gehen und ihr ein passendes Oberteil aus meinem Schrank geben?<<
Rebecca nickte kurz.
>>Natürlich. Komm mit.<<
Bevor die jüngere Law ihrer Schwester folgte, sah sie nochmal zu Gesine.
>>Vielen Dank Ihnen Ma'am.<<
Gesine winkte ab.
>>Ich bin einfach nur Gesine Kleines. Es bedarf hier keinerlei Förmlichkeiten.<<
Anerkennend nickte Jessica, bevor Rebecca sich ihrer Schwester wieder zuwandte.
>>Na dann lass uns mal nach oben gehen und sehen, ob wir was Passendes für dich finden.<<
Die beiden Schwestern verließen den Keller gemeinsam.
Nachdem die Weatherbys für sich alleine waren, lagen die Blicke der Anwesenden auf Benjamin.
>>Du sagtest er würde vielleicht wiederkommen. Warum denkst du das?<<
Wollte Robert nun in Erfahrung bringen, war sich dessen bewusst, dass Benjamin etwas verheimlicht haben musste.
Auch Gesine hakte nach.
>>Bitte? Könnte mich jemand aufklären?<<
Benjamin atmete hörbar auf, ging zum Zentrum des Raums und zog einen Zettel aus der Hosentasche.
Neugierig folgte Robert seinem Bruder und las die Worte, die auf dem Stück Papier standen.
>>Zamran ael acaro.. Was ist das?<<
Auch Gesine näherte sich dem Zentrum und nahm den Zettel in die Hand.
>>Henochisch.<<
Stellte sie nach einem kurzen Moment fest.
>>Bitte?<<
Robert verstand nicht und Gesine setzte ihre Erklärung fort.
>>Edward Kelly schrieb sie im 16. Jahrhundert für die Queen nieder. Angeblich kommunizierten ihm Engel die Worte.<<
Roberts ratloser Blick schnellte zwischen Ben und Gesine hin und her.
>>Eine Sprache der Engel?<<
Ben brachte einen kurzen Einwand hervor.
>>Die Sprache der Engel.<<
Der ältere Weatherby schüttelte immer noch den Kopf und Ben erhob erneut das Wort, um Licht ins Dunkel bringen zu können.
>>Es stimmt, Dad hat Abaddon Aufenthaltsort in seinem Notizbuch festgehalten – doch das wird Asmodai nicht helfen.<<
Auch weiterhin lasteten die erwartungsvollen Blicke auf Benjamin.
>>Abaddon hielt sich laut Dad in einem Seniorenheim in Dijon auf.<<
Gesine ergänzte Benjamins Erklärung.
>>Frankreich.<<
Benjamin nickte etwas.
>>Genau.<<
>>Und? Dann ist Asmodai nun unterwegs nach Frankreich?<<
Setzte Robert nach und Benjamin fuhr fort.
>>Im besten Fall, ja. Doch Dad erklärte Abaddons Verhalten indem er ihn mit dir verglich.<<
Robert legte den Kopf etwas zur Seite und sah Ben stutzig an.
>>Wie mein eigener Sohn und sein Coupé, ein spontaner Kerl. Verstehst du was das bedeutet?<<
Gesine mischte wieder bei.
>>Abaddon verweilt nicht lange an einem Ort und wechselt seinen Aufenthaltsort stets.<<
Beipflichtend nickte Ben. Doch Robert verstand immer noch nicht so richtig.
>>Wenn Abaddon viel herumkommt, wie konnte Dad ihn finden?<<
Auch darauf schien Benjamin eine Antwort zu haben.
>>Dad hielt es genau fest: Das in mein Blut getränkte Werkzeug, das für Abaddons Untergang bestimmt wurde, ist der Schlüssel, der den Hüter offenbaren wird. Wenn man im Engelskanon seinen Wunsch ausspricht, der nach der Offenbarung des Ursprungs verlangt und somit den Ort zeigen soll, wo Himmel und Hölle zugleich sind.<<
Robert versuchte Benjamins Worte zu verinnerlichen.
>>Das Werkzeug für Abaddons Untergang...<<
Er überlegte kurz und sprach dann weiter.
>>Der Dolch von Samael?<<
Benjamin nickte etwas. Gesine konnte nicht fassen, dass ihr Neffe innerhalb so kurzer Zeit, so viel in Jeffreys Buch herauslesen konnte.
>>Der Dolch von Samael, getaucht in Dads Blut. Der Engelskanon bedeutet die henochische Sprache.<<
Gesine mischte nun bei.
>>Das heißt es ist noch nichts verloren und Jeffreys Notizen werden Asmodai nicht zum erwarteten Ziel führen.<<
Ein sanftes Lächeln, das Benjamins Hoffnung repräsentierte, schmückte sein Gesicht.
>>Gut gemacht Kleiner.<<
Robert war tatsächlich über alle Maßen erstaunt, dass Benjamin innerhalb einer so kurzen Zeitspanne eine solche Botschaft aufdecken konnte.
>>Asmodai hat nichts was ihm weiter helfen wird. Er wird versuchen ein Rätsel zu lösen, das ihm keine Antwort geben wird. Das ist meine Interpretation von Dads Notizen. Das muss nicht bedeuten, dass ich Recht behalten werde. Ich weiß nicht wie viel Zeit uns bleibt.<<
Doch Gesine setzte Benjamins zweifelnden Worten nur eine abwinkende Geste entgegen.
>>Unsinn. Euer Vater war ein helles Köpfchen und es wirkt fast so als hätte er am Ende damit gerechnet, dass ihr sein Büchlein in die Hände bekommt. Vielleicht sah er darin seine letzte Hoffnung.<<
Die beiden Brüder schwiegen als sie Gesine so reden hörten.
>>Ich habe alle nötigen Schriftstücke hier um den Wunsch in Henochisch übersetzen zu können. Du hast bereits gute Vorarbeit geleistet Benjamin. Den Rest werde ich übernehmen.<<
Auch Robert konnte nun wieder nach vorne sehen und sah dort einen Weg vor sich, der sie schließlich doch noch weiterführen hätte können.
>>Was werden wir mit Jessica und Rebecca anstellen?<<
Wollte Benjamin wissen – er selbst war sich nicht wirklich sicher, ob Gesines Haus die nötige Sicherheit gewährleisten hätte können, falls Asmodai zurückkehren würde.
>>Vielleicht wäre es das Beste, sie einfach mit uns zu nehmen?<<
Schlug Gesine mit einem Hauch von Unsicherheit vor.
Abwehrend hob Robert die Hände nach oben.
>>Mit uns zu nehmen? Was denkst du, was wir tun werden? Soll ich euch alle in meinen Wagen stecken und einen Road Trip machen? Das ist zu gefährlich.<<
Ben verteidigte Gesines Vorschlag.
>>Es ist vielleicht sicherer so. Asmodai oder einer seiner Gefährten werden mit Sicherheit irgendwie an Becca und Jessica herankommen und haben somit immer ein Druckmittel parat. Die Laws sind in unserer Nähe am sichersten.<<
Schwerfällig seufzte Robert. Er musste sich eingestehen, dass Benjamin Recht behalten würde. Gesine nahm sich dann der Übersetzung des Textes an und saß sich zu Tische. Sie wollte keine Zeit verschwenden. Zielgerichtet schlug sie ein Buch auf, fuhr mit dem Finger darin herum und notierte immer wieder Worte heraus.
>>Und was soll ich Jessica erzählen? Pass auf Jess, wir werden nun für längere Zeit unterwegs sein, da du allein nicht mehr sicher sein wirst, da ein übler Dämon unsere Fährte aufspüren möchte? Ganz nebenbei suchen wir nach dem Schlüssel, mit dem man die Hölle öffnen kann – ja wir wollen die Hölle öffnen um einen Dämon zu befreien, um den Weltuntergang verhindert zu können. Unser Ziel ist übrigens Moskau?<<
Kam es mit großer Leichtigkeit aus Robert heraus, gefolgt von einem erneuten Seufzer, der verdeutlichen sollte wie unglaublich diese Worte denn waren..
>>Kann doch alles nicht wahr sein.<<
Doch Benjamin versuchte Robert allumfassend zu überzeugen.
>>Willst du, dass ihr oder Rebecca etwas passiert? Willst du mit der Gewissheit leben müssen, dass du ihnen hättest helfen können, es aber nicht getan hast?<<
Solche Vorwürfe war Robert gar nicht gewohnt – vor allem nicht von Benjamin.
>>Nein... Natürlich nicht.<<
Benjamin ging dann in Richtung Treppenaufgang.
>>Was hast du vor?<<
Wollte Robert wissen.
>>Ich geh nach oben und erzähl ihnen, dass wir bald von hier aufbrechen müssen.<<
Robert vertraute seinem Bruder, wollte nicht wissen was genau er zu den Schwestern sagen wollte und ließ ihn einfach gehen. Gesine erhob sich, kurz nachdem Ben den Keller verlassen hatte.
>>Das sollte es sein.<<
Sie hielt einen Zettel in der Hand.
>>So schnell?<<
Robert war etwas stutzig.
Ein sanftes Schmunzeln umspielte die Lippen der alten Weatherby.
>>Wenn man das nötige Wörterbuch hat und sich mit ein wenig mit den grammatikalischen Gepflogenheiten verschiedener Sprachen auskennt, ist eine Übersetzung kein Problem.<<
Von der anfänglichen Abneigung, die er seit Anfang dieser Geschichte gegen seine Tante Gesine empfand war nichts mehr übrig geblieben. Er war sich nun dessen bewusst, dass er sich stets ein falsches Bild von ihr gemacht hatte. Er akzeptierte, sie als ein Teil seiner Familie – mehr als das, war er froh sie bei sich zu haben. Er konnte nicht genau sagen wie weit er es ohne Gesine geschafft hätte. Sein kleiner Trip hätte wohl ein jähes Ende genommen.
>>Und was brauchen wir jetzt?<<
Man hörte seiner Stimme an, dass er keinerlei Zeit mehr verschwenden wollte. Robert wollte schnell voranschreiten - der Geschichte ein Ende bereiten, um wieder ein normales Leben führen zu können. Ja er erhoffte sich abschließende Normalität am Ende dieses Weges. Er dachte an eine einfache Zukunft in der Werkstatt, mit Rebecca an seiner Seite. Eine Zukunft in der er sich mit seinem Bruder traf, um ein oder zwei Bier zu trinken. Auch eine Zukunft in der Gesine wieder ein Teil ihrer Familie werden würde. Es war genau in dieser schwierigen und ungewöhnlichen Zeit, in der Robert erkannte, dass er trotz allem was passiert war, immer noch eine Familie hatte.
Eilig machte sich Gesine zum hinter ihr stehenden Regal auf und zog zielsicher eine lange Papierrolle aus einem der Fächer.
Sie schob die störenden Sachen auf dem Tisch bei Seite und breitete kurzer Hand die Rolle aus. Diese entpuppte sich als Weltkarte.
>>Nun kommen wir zum kniffligen Teil. Laut Jeffrey wird sein eigenes Blut gebraucht, um den Weg zu Abaddon zu finden. Doch jetzt an sein Blut zu kommen könnte etwas schwierig werden.<<
Robert hatte bereits eine Lösung, krempelte den Ärmel am linken Unterarm nach oben und zog den Dolch.
>>Was machst du da?<<
Roberts Tatendrang versetzte die alte Weatherby in Erstaunen. Denn das war es nicht was sie vom Jungen verlangen wollte.
>>Wenn nicht mein Blut, welches dann? Deines? Das will ich dir nicht antun Tantchen und Ben ist erst seit kurzem wieder auf den Beinen, ihm möchte ich das nicht zumuten.<<
Seine Worte klangen plausibel.
>>Gib mir das Tuch bitte.<<
Engstirnig musterte Gesine Robert, der bereits den Dolch in der Rechten hielt.
>>Gesine – bitte.<<
Bat er sie nochmals und sein Blick lag auf dem mit Alkohol getränkten Stück Stoff. Wortlos griff Gesine nach der Flasche Spiritus und dem Tuch und tunkte es erneut in die Flüssigkeit. Im Anschluss überreichte sie es Robert.
>>Was ist schon ein bisschen Blut.<<
Versuchte er sich selbst gut zuzureden, um die Sache so weit wie möglich herunterspielen zu können und wusch im Anschluss mit dem Tuch über die Klinge.
>>Nicht das ich Angst vor irgendwelchen Dämonenkeimen hätte.<<
Kam es mit spöttischem Unterton aus ihm heraus. Im Anschluss legte er die Klinge auf der Oberseite des Unterarms an. Kurz vorher, nachdem Benjamin nach oben gegangen war, ging er bis zur Küchenschwelle, erkundigte sich ob Rebecca und Jessica dort waren – keine Spur von den beiden. Sie mussten noch im Obergeschoss, in Gesines Zimmer gewesen sein. Nach den jüngsten Ereignissen war der junge Weatherby besorgt, wollte nichts mehr den Zufall überlassen. Eilig machte er sich zum Treppenaufgang auf, um Gesines Zimmer erreichen zu können. Er wusste wo Gesines Zimmer lag, hörte jedoch die Stimmen der beiden Frauen nicht. Vorsichtig trat er an das Zimmer heran, befürchtete bereits das Asmodai wieder zurückgekehrt war.
Er verschaffte sich einen Blick in das Zimmer, welches von einer etwa 1,80 großen Standlampe mit gelben Licht beleuchtet wurde. Mitten im Zimmer stand Jessica, ihm dem Rücken zugewandt und vom Oberteil befreit.
Im gleichen Moment berührte ihn eine Hand an der Schulter und eine vertraute Stimme sprach aufgeregt zu ihm.
>>Benjamin!<<
Als Jessica die Stimme ihrer Schwester hörte, versteckte sie den entblößten Oberkörper mit ihren Armen und wandte sich erschrocken um.
Auch Benjamin wandte sich perplex um, hatte nicht vor das zu sehen, was er gesehen hatte.
>>Ich wollte...<<
Er brachte keinen anständigen Satz, geschweige denn eine Entschuldigung aus sich heraus.
>>Hast du gesehen wonach du gesucht hast?<<
Hakte Becca schroff nach. Benjamin versuchte sich zu verteidigen.
>>Du verstehst das falsch Becca, ich wollte bloß sehen ob es euch gut geht – glaub mir.<<
Rebecca hielt mit der anderen Hand ein weißes Oberteil fest.
>>Du wusstest, dass sie sich umziehen würde. Ich war nur kurz fort um etwas von meinen Sachen zu holen. Gesines Sachen passen ihr nicht.<<
Rebeccas anschuldigende Mimik drang Ben bis unter die Haut.
>>Ich wollte wirklich nur nach euch sehen.<<
Sprach er ihr leise entgegen. Rebecca ging dann schnurstracks an Ben vorbei und schloss die Tür hinter sich. Verdutzt verweilte Benjamin an Ort und Stelle, rührte sich nicht. Die Tür öffnete sich wieder einen Spalt.
>>Warte bis wir rauskommen.<<
Wies Rebecca ihm dann knapp aber prägnant an.
>>In Ordnung.<<
Am liebsten wäre der junge Mann vor Scham im Boden versunken.
>>Sie kennt mich doch. Sie weiß, dass ich nicht wie Robert bin.<<
Grummelte er vor sich hin. Er wollte nicht als Perversling angesehen werden. Doch so schnell passieren eben Missverständnisse und genau damit musste Benjamin nun umgehen können. Nach wenigen Momenten öffnete sich die Tür. Reflexartig wandte Ben den Kopf zur Seite. Der Hinterkopf blickte nun in Richtung Tür. Er hörte wie sich die Tür wieder schloss.
>>Was ist los?<<
Es war Rebecca, sie flüsterte. Weatherby drehte den Kopf in ihre Richtung.
>>Du musst mir glauben ich...<<
Rebecca rollte mit den Augen und stöhnte leise auf.
>>Ich kenne dich Ben. Es war ein Versehen, das hab ich auch ihr gesagt. Ist okay. Ich versteh es, sie versteht es.<<
Damit beschwichtigte sie das eben Passierte ein wenig für Ben. Erleichtert sprach er dann aus, wofür er eigentlich gekommen war.
>>Ich bin wegen Asmodai hier.<<
Rebecca sah den jungen Mann fragend an, runzelte die Stirn in Falten und hakte leise und zögernd nach.
>>Wieso, was ist los?<<
Ben versuchte ruhig und gelassen zu bleiben, während er sprach.
>>Es ist noch nicht vorbei, wir müssen weiter. Asmodai wird wieder kommen. Gib Jessica Bescheid, dass wir bald losfahren.<<
Völlig überrumpelt von dem was Benjamin gerade eben gesagt hatte, verschlug es ihr die Sprache. Sie packte ihn am Arm.
>>Warte einen Moment. Was redest du da?<<
Der junge Mann blieb gehalten, versuchte ihr die Situation so ruhig wie nur möglich zu erklären.
>>Mit dem was ich Asmodai gegeben habe, wird er weder den Schlüssel noch Abaddon finden können. Wir haben alles hier um den Schlüssel vor ihm zu erreichen.<<
Rebecca senkte den Blick vor dem jungen Mann und sah auf einen unwichtigen Punkt des Bodens. Verwundert hob sie den Kopf wieder an, verstand nun was Benjamin getan hatte.
>>Du hast ihn reingelegt.<<
Doch auch Benjamin wollte ebenso schnell wie sein Bruder handeln.
>>Ihr müsst mitkommen. Hier seid ihr nicht sicher. Du musst Jessica sagen, dass Robert und ich noch einen Verwandten besuchen möchten, ehe wir nach Peoria zurückkehren.<<
Sie hob den Blick wieder an.
>>Hast du gesehen was er Jessica angetan hat? Wieder eine Lüge und dann soll ich sie irgendwohin mitnehmen? Ich weiß nicht mal was ihr vor habt Ben. Ich kann das nicht verantworten – nein Ben.<<
Die Tür hatte sich wieder geöffnet, die nun bekleidete Jessica stand in der Türschwelle und hakte nach.
>>Was kannst du nicht verantworten?<<
Schließlich wanderte das nussbraune Augenpaar der jungen Frau zu Ben hinüber.
>>Was ist hier los?<<
Sie wusste, dass man ihr nicht alles gesagt hatte, spürte die angespannte Situation, als sie den zweifelnden Ausdruck ihrer Schwester mitbekommen hatte und die Ernsthaftigkeit in Bens Mimik gesehen hatte. Aber Erklärungen von ihm brauchte sie im Moment nicht zu hoffen.
>>In einer Stunde brechen wir auf.<<
Dann wandte Ben sich um, und ging den Treppenaufgang wieder hinunter. Die Scham Jessica gegenüber war ihm immer noch in sein Gesicht geschrieben.
>>Warte Ben.<<
Rief Becca ihm hinterher. Doch er ging einfach weiter. Jessica verstand die Situation nicht. Ben überließ die Erklärungen Rebecca..
>>Becca.<<
Kam es fast schon auffordernd aus Jessica heraus. Die ältere Law sah zu ihrer Schwester hinüber.
>>Ich bin mir auch nicht ganz sicher.<<
Dann folgte Rebecca Benjamin nach unten und Jessica ging ihrer Schwester eilig nach.
>>Was habt ihr vor?<<
Hakte Becca nochmal lauter nach. Doch Ben folgte auch weiterhin seinem Ziel und betrat die Treppe, die hinunter zum Keller führte. Die Law Schwestern wollten in Erfahrung bringen was genau die Weatherbys vorhatten und waren daher auf dem Weg zum Kellerraum. Gerade als Benjamin über die Türschwelle trat, sah er wie Robert Samaels Messer an der Oberseite des Unterarms angelegt hatte.
>>Robert!<<
Brachte er dem Bruder entsetzt entgegen.
>>Was habt ihr vor?<<
Hörte man Beccas Stimme, die immer näher kam. Schnell schloss Ben die Tür hinter sich und sperrte sie ab.
>>Ihr habt schon damit angefangen?<<
Ein wenig Blut drang aus der frischen Wunde, die Samaels Dolch zu verdanken war.
>>Wieso holst du Becca nach unten? Sie sollte auf Jessica aufpassen.<<
Robert war verärgert. Doch Ben versuchte ihn zu beruhigen.
>>Keine Angst, Jessica ist bei ihr.<<
Hartnäckig versuchte Rebecca die Tür zu öffnen, rüttelte heftig am Türknauf und klopfte dagegen.
>>Überleg dir etwas.<<
Forderte Robert. Gesine drängte ihn, weiter zu machen, auch wenn sie im Moment nicht hinsehen konnte. Ihr war unwohl dabei, das Blut eines Familienmitgliedes sehen zu müssen.
>>Bestreich den Dolch mit deinem Blut.<<
Wie gesagt, so getan. Robert konnte über den brennenden Schmerz hinwegsehen und rieb das Blatt des Dolches über die rote Flüssigkeit.
>>Robert, Ben!<<
Schrie Rebecca auf. Die Ungewissheit über das was hinter der Tür stattfand, machte sie nervös. Doch vor allem hatte sie davor Angst, zurückgelassen zu werden. Ben startete mit einer Ausflucht.
>>Ihr könnt jetzt nicht rein!<<
Zweifelnd traf Roberts Augenpaar auf Benjamin.
>>Wirklich Ben? Sie können nicht?<<
Gesine mischte sich wieder ein.
>>Die Spitze der Klinge muss nun auf der Karte zentriert werden.<<
Das Hämmern gegen die Tür nahm kein Ende. Robert machte einen Schritt auf den Tisch zu, fixierte die Karte und stach den Dolch in das Holz, durch die Karte hindurch.
>>Robert ist splitterfasernackt, er zieht sich gerade um.<<
Das Blut auf dem Klingenblatt floss langsam zur Spitze der Klinge und sammelte sich auf der Karte an.
Robert drückte die Hand auf die kleine Schnittwunde, es blutete immer noch ein wenig.
>>Der Engelskanon.<<
Forderte Robert seine Tante auf. Diese nahm dann den Zettel zur Hand und las langsam die für Menschen befremdlich wirkende Sprache.
>>Zamran ael acaro.<<
Rebecca gab nicht auf.
>>Als hätte ihn das je Mals davon abgehalten, mir gegenüber zu treten.<<
Benjamin runzelte die Stirn in Falten und sah irritiert zu Robert hinüber. Dieser zuckte nur mit den Schultern.
>>Sie hat Recht, überleg dir etwas anderes.<<
Gesine setzte den Engelskanon trotz des eigentümlich stattfindenden Gesprächs fort.
>>T odzamran madariatza od...<<
>>Wir sind gleich so weit.<<
Rief Ben dann zur Tür. Gesine beendete die Übersetzung.
>>A aala orocaha casoga.<<
Dann ließ sie die Hand sinken, mit der sie den Zettel vor Augen hielt und sah abwartend zur Einstichstelle des Dolches, wo sich das Blut angesammelt hatte.
>>Was nun?<<
Robert wirkte unsicher. Das Klopfen an die Kellertür hatte aufgehört. Die Weatherbys waren um den Tisch versammelt und sahen abwartend auf die Karte.
>>Sollte sich nicht irgendetwas tun?<<
Ben war sich selbst unschlüssig. Vielleicht hatte er die Niederschrift seines Vaters doch falsch verstanden. Die Zweifel in ihm wuchsen. Dann hörte man die Tür sperren.
>>Sie weiß wo der Schlüssel ist?<<
Hakte Ben schnell nach und ehe er eine Antwort in Erfahrung bringen durfte, öffnete sich die Tür und Rebecca stürmte die Tür hinein. Sie sah sofort wie sich Robert den Arm hielt, sah das Blut und rannte eilig zum älteren der Weatherby Brüder hinüber.
>>Was hast du getan?<<
Gesine ergriff das Wort, zog die Aufmerksamkeit von Ben, Robert und Rebecca in gleichen Maßen auf den zentralen Punkt im Raum.
>>Es tut sich was.<<
Tatsächlich schien eine kleine Ansammlung des Blutes sich auf der Karte selbstständig zu machen. Über den Nordatlantischen Ozean nach North Carolina.
>>Das ist schon mal gut, er ist in den Staaten.<<
Merkte Robert an. Rebecca traute ihren Augen nicht als sie den Dolch, das Blut und die Karte sah.
Auch Jessica näherte sich dem Geschehen. Benjamin wandte sich ihr zu.
>>Was passiert hier?<<
Fragte sie mit ruhiger, fast schon zerbrechlich wirkender Stimme nach.
>>Wir sehen uns nur eine Karte an.<<
Sie schüttelte sanft den Kopf.
>>Eine Karte von was?<<
Dann strich sie sich eine der blonden Strähnen aus dem Gesicht. Unwillentlich musste Benjamin an ihren nackten Oberkörper denken, schluckte etwas.
>>Es geht weiter über South Carolina.<<
Stellte Robert fest, als sich das Blut weiterhin seinen Pfad über die Karte bahnte. Jessica hörte Robert sprechen, versuchte an Benjamin vorbeisehen zu können. Doch dieser stellte sich ihrem Blickfeld entgegen.
>>Robert und ich wollen einen alten Verwandten besuchen.<<
Jessica schien etwas irritiert darüber.
>>Und warum müssen Becca und ich mit nach South Carolina? Wieso könnt ihr uns nicht in Peoria abliefern? Ich wollte mit meinen Freunden nach San Diego. Ich kann hier nicht bleiben. Sie warten bestimmt schon auf mich und verpassen den Flug.<<
Benjamin fand keine Antwort darauf. Für ihn und alle anderen klang es absolut unlogisch, sie einfach so mit zu nehmen. Keine Ausrede hätte gepasst.
>>Falsch, es geht nach Georgia.<<
Ertönte Roberts stimme laut und deutlich.
Tatsächlich hatte ein winziger Blutstropfen im nordwestlichen Bereich von Atlanta seinen festen Punkt gefunden.
>>Das ist in der Nähe von Atlanta. Wo genau? Wir brauchen eine genauere Karte.<<
Verlangte Robert im Anschluss. Daraufhin drehte sich Gesine wieder um, griff gezielt in das Regal, aus dem sie die Weltkarte herausgezogen hatte. Sie zog einen Atlas heraus, öffnete das Buch und blätterte ein wenig darin herum. Dann fuhr sie mit dem Finger darauf herum. Ihr Blick wechselte von der Weltkarte zum aufgeschlagenen Atlas. Nach kurzer Zeit schien sie auch schon den etwaigen Punkt gefunden zu haben. Dort wo der Blutfleck sich zur Ruhe gesetzt hatte war genau eine Stadt.
>>Cartersville. Es muss Cartersville sein.<<
Gesines Worte ließen Jessica noch unsicherer werden.
Ben atmete tief ein.
>>Okay, ich sag dir die Wahrheit.<<
Binnen eines Moments versammelten sich alle Blicke mit fragwürdiger Mimik auf Benjamin.
>>Ben?<<
Kam es zweifelnd aus Robert heraus.
Dieser schüttelte jedoch nur etwas den Kopf.
>>Es ist hier nicht sicher. Nicht hier, nicht sonst wo in Wisconsin oder in Illinois.<<
Rebecca erhob das Wort.
>>Ist gut Ben, wir kommen mit. Du musst nichts weiter sagen.<<
Rebecca konnte nur erahnen was die Brüder da getan hatten, nachdem sie den Dolch und das Blut gesehen hatte. Sie wusste wonach Asmodai und Samael suchten und konnte sich die Antwort auf dieses äußerst ungewöhnliche Geschehnis gerade eben, selbst geben. Jessica fühlte sich hintergangen, als sie ihre Schwester reden hörte.
>>Nein! Wie kannst du nur immer so voreilig handeln? Er soll es mir erzählen.<<
Wieder atmete Benjamin tief ein.
>>Die Erdbeben und Stürme werden schlimmer und in Georgia gab es noch keinerlei Anzeichen für solche Katastrophen. Es dient einzig und allein zu unserer Sicherheit. Sie haben die Schulen, den Flughafen und die Universität in Peoria geschlossen. Für den Moment gibt es keinen Grund dorthin zurück zu kehren. Die Städte sind in Aufruhr. Bis es sich legt, müssen wir hier weg.<<
Er fühlte sich schlecht dabei, ihr nicht die ganze Wahrheit erzählen zu können. Weder die Schulen noch der Flughafen von Peoria war geschlossen. Doch es war zu ihrem Besten, das redete er sich zumindest ein. Er hoffte, dass sie wussten, was das Beste für die jungen Frauen war. Zögernd mit sichtbarer Unsicherheit nickte Jessica.
>>Danke für deine Ehrlichkeit. Danke, dass du im Gegensatz zu Rebecca ehrlich sein konntest. Doch wir können nicht mitkommen. Meine Mum ist in Peoria und ich werde sie sicher nicht zurücklassen und abhauen.<<
Doch Rebecca hatte bereits Vorkehrungen getroffen.
>>Jess – ich hab Mum und Dad angerufen. Sie wissen, dass du bei mir bist. Sie waren außer sich vor Sorge, als sie hörten, dass du den Flug verpasst hattest.<<
Jessica aber war weniger erleichtert über die Worte ihrer Schwester. Nein – sie fühlte sich ein weiteres Mal hintergangen.
>>Du hast Mum einfach so angerufen und das ohne mir Bescheid zu geben?<<
Becca versuchte ihrer Schwester klar zu machen, warum sie so gehandelt hatte.
>>Nein Jess. Ashley hat Mum angerufen. Du warst plötzlich einfach weg. Der Kerl hatte dich mitgenommen. Mum hat mich angerufen.<<
Stutzig sah Jessica ihre Schwester eine Weile an.
>>Du hättest mir das sagen können.<<
Becca gab schnelle Gegenworte.
>>Wann bitte? Mum hat mich vor 10 Minuten angerufen.<<
Dann wandte Jessica sich einfach um und ging die Treppen nach oben.
>>Warte Jess.<<
Rief Becca ihr nach. Benjamin wusste nicht was er tun sollte. Wie angewurzelt stand er da.
>>Ich wollte das nicht.<<
Seine Tante versuchte die Schuld von ihm zu nehmen.
>>Für solche Situationen gibt es keine Einheitslösung.<<
Auch Robert nickte ihm zu und sprach dann.
>>Ich werd mit ihr sprechen. Bereitet ihr euch vor. Bis nach Georgia sind es 800 Meilen und die meisten Straßen werden wegen den Beben überfüllt sein.<<
>>Einen Flug können wir wohl in der derzeitigen Situation genauso streichen.<<
Warf Gesine ernüchternd in den Raum. Die Anwesenden mussten sich zurück in Erinnerung rufen wie schlimm die Erdbeben und die Stürme wirklich waren und das sie die Infrastruktur auf Großteilen der Welt lahmlegten.
>>Packt bitte eure Sachen, ich möchte keine unnötige Zeit verlieren. Ihr wisst das dieses Monster wieder zurück kommt.<<
Roberts Botschaft war klar und deutlich. Einvernehmlich, in Stillschweigen nahmen die Menschen die Aufforderung an.
Rebecca ging gemeinsam mit Gesine nach oben und sie taten wonach Robert verlangte. Gesine versuchte Jessica zu beruhigen, ihr die Situation zu erklären. Weitere Ausflüchte um das Mädchen beruhigen zu können. Benjamin jedoch verweilte im Raum, sah Robert stillschweigend an. Dieser war damit beschäftigt einen Verband um seinen Arm anzulegen.
>>Tut's weh?<<
Brach Benjamin dann das Schweigen und Robert antwortete gelassen.
>>Das nicht, aber Asmodais perfide Umgangsart liegt mir immer noch im Kreutz. Auch der Schädel schmerzt.<<
Der jüngere der Weatherby Brüder bekam Zweifel am gesamten Weg, den sie nun eingeschlagen hatten. Das Unbekannte, das sie erwarten würde, war der Grund hierfür. Keiner wusste wirklich wohin genau denn der Weg führen würde und was sie zu erwarten hatten. All diese Zweifel in Benjamin waren immer schon vorhanden, selbst als er schlief und vom Dämon Asmodai persönlich in seinen Träumen besucht wurde. Doch in der Wirklichkeit sehen zu müssen, zu was Asmodai in der Lage war, ließ seinen Enthusiasmus weiter schrumpfen. Er bewunderte Robert, der so schnell wieder zu neuem Mut fand und dass einzig und allein durch die Botschaft ihre Vaters, die ihnen eine wirkliche Chance versprach.
>>Denkst du wir kommen damit klar?<<
Setzte Ben seinem Bruder mit Unsicherheit entgegen.
Robert erkannte die Zweifel in der Stimme von Benjamin.
>>Das sollten wir wohl.<<
Mehr hatte er nicht dazu zu sagen. Er schürte mit diesen Worten keine neue Hoffnung in Benjamin.
>>Wir haben gesehen zu was unsere Feinde im Stande sind.<<
Robert hob den Kopf etwas an und starrte zu seinem Bruder hinüber.
>>Unsere Feinde? Asmodai und seine Freunde? Oder gar die Person, die ihn kontrolliert? Bist du dir sicher, dass wir unsere Feinde schon getroffen haben? Wir haben es gesehen und das mehr als ein mal. Sie töten Menschen und das macht sie zu Feinden der Menschen. Doch die Tatsache, dass wir ihnen Kummer bereiten können, gibt mir den Glauben daran etwas ändern zu können.<<
Benjamin setzte seine Rede fort.
>>Asmodai ist hier einfach so mit Rebeccas Schwester aufgetaucht. Er hat die Welt vor unseren Augen manipuliert. Flauros hat das Bartonville Sanatorium wieder zum Leben erweckt. Wer sagt uns das ähnliche Dinge nicht wieder passieren werden? Wer gibt uns die Gewissheit, dass wir die Reise nach Georgia überleben werden?<<
Robert verknotete den Verband um seinen Arm und krempelte den Ärmel wieder nach unten, bevor er sich seinem Bruder näherte und seine Rechte auf die linke Schulterseite seines Bruders ablegte.
>>Ich kann ebenso wenig wie du in die Zukunft blicken. Doch ich weiß, dass es für mich der einzige Weg ist, den ich momentan gehen kann. Ein normales Leben führen?<<
Robert schloss die Augen, schüttelte einmal den Kopf langsam.
>>Das wäre eine Lüge Ben. Eine Lüge mit der ich nicht leben könnte. Wir haben das alles gesehen. Ich glaube es immer noch nicht und doch weiß ich, dass es die Wahrheit ist. Ich könnte nicht einfach zurückkehren und einfach so weitermachen. Dads Aufgabe ist nun unsere Aufgabe.<<
Er atmete tief ein und aus.
>>Vielleicht ist es hier wirklich sicherer für euch, vielleicht aber auch nicht. Ich werde nach Georgia fahren, um den Schlüssel zu finden, der Samael befreien wird.<<
Es war nicht die befriedigende Aussage, die Benjamin sind erhofft hatte. Robert wollte keine Zustimmung von seinem Bruder hören. Er hatte sich sein eigenes Urteil gebildet und wäre seinen Weg auch ohne Zustimmung gegangen. Er ging danach an Ben vorbei und bevor er den Treppenaufgang betrat, sprach er nochmal zu seinem Bruder.
>>Ich werde mich auf die Reise vorbereiten, entscheide selbst was du tun möchtest. Ich zwinge dich zu nichts.<<
Dann ging er nach oben. Benjamin musste an das Denken, was vor ihnen lag und hatte Angst, dass sich das Ereignis aus dem Sand Ridge State Park wiederholen würde. Er wollte nicht wieder jemanden verlieren. Dieses schreckliche Ereignis war unter anderem wohl auch Roberts Ansporn. Benjamin wollte kein Feigling sein, wollte nicht mit ansehen wie die Welt unter seinen Füßen weiter zusammenbrach. Denn der schleichende Prozess war bereits im Gange und hinterließ Chaos auf der ganzen Welt. Sie hatten etwas in Erfahrung gebracht, das anderen Menschen noch nicht bewusst war. Er begriff, dass ihm keine andere Wahl blieb. Rebecca und Jessica halfen Gesine das nötigste Gepäck zusammen zu suchen. Gesine packte einige ihre für sie wichtigen Bücher mit ein. Rebecca sah ebenfalls die potentielle Gefahr vor sich, dass wieder jemand hätte verletzt werden können und sammelte Medikamente und erste Hilfe Utensilien aus dem ganzen Haus zusammen. Jessica war immer noch irritiert und bestürzt zugleich, als sie sah was die Frauen alles zusammen packten. Wer konnte es ihr auch verdenken, bei dem was sie in kürzester Zeit miterleben durfte. Auch Robert hatte sich in der Küche eingefunden und sammelte ein paar alte staubige Dosen zusammen. Er wusste, dass wenn die Situation in den Staaten weiter so bleiben würde, die Menschen in großen Mengen die Läden stürmen würden, ähnlich wie es damals 2005 bei Hurrikan Katrina der Fall war. Er hatte die Bilder aus den Nachrichten im Fernsehen immer noch im Kopf.
All diejenigen Verpflegungsmittel, die auch auf lange Sicht nicht verderben würden, waren gefragt.
>>Warum brauchen wir so viele Sachen?<<
Hakte Jessica dann zweifelnd nach und erhoffte sich eine Antwort, die die sie bedrückende Unsicherheit lindern sollte. Benjamin hatte inzwischen auch die Küche erreicht und stand für Rede und Antwort bereit.
>>Wir wissen nicht wie prekär die Situation wird. Die Infrastruktur könnte durch all die Beben Schaden genommen haben. Das bedeutet, dass die Läden nur schwerlich an Lebensmittel kommen werden. Es ist sicherer auf alles vorbereitet zu sein, bis wir in Georgia sind.<<
Jessica konnte die Erklärung nachvollziehen, nickte sanft, ohne etwas zu sagen. Alle anderen kannten die Wahrheit besser. Keiner konnte mit Sicherheit sagen, dass der Bundesstaat Georgia von den Katastrophen unberührt gewesen blieb. Sie wussten es nicht. Vielleicht war es sogar schlimmer. Den Nachrichten konnte sie auf jeden Falls nichts Genaues entnehmen. Wenn es irgendwo in den Staaten sicher war, würde die Regierung es so lange wie möglich verbergen, um eine Massenhysterie verhindern zu können.
>>Du hast dich entschieden?<<
Hakte Robert nach, während er weiter in den Schränken nach Dosen herumkramte. Die Frage war an Benjamin gerichtet, der ihm auch gleich eine Antwort gab.
>>Du hast Recht, uns bleibt gar nichts anderes übrig.<<
Die Worte stimmten Robert mit Zufriedenheit, mehr wollte er gar nicht hören. Er war beruhigt darüber, dass sein Bruder an seiner Seite bleiben wollte, brachte dies jedoch nicht zum Ausdruck, sondern setzte sein Tun auch weiterhin fort. Benjamin schloss sich den anderen an und half bei den Vorbereitungen für die Reise, die sie in das 800 Meilen entfernte Georgia bringen würde. Auch wenn die Zeit ihnen im wahrsten Sinne davonrannte, wollten sie für zwei Stunden rasten, bevor sie die Reise antreten würden. Doch weder Robert noch die Anderen fanden wirklich Schlaf. Dort waren zu viele Gedankenspiele, die die neuerfassten Erfahrungen verarbeiten wollten. Obwohl er so geschaffen und müde von all den Anstrengungen war, hielten ihn diese Ströme aus unbeantworteten Fragen wach. Robert war immer schon einer derjenigen Personen gewesen, die nicht zur Ruhe kommen konnte, wenn am jeweiligen Tag eine Aufgabe unerledigt geblieben war. Doch er kannte sich selbst so sehr, dass er sich das selbst eingestehen konnte und sich selbst davon überzeugen wollte, am gleichen Abend nichts mehr erreichen zu können. Es half nicht sofort. Doch nach einiger Zeit schlief er schließlich ein – auch wenn äußerst unruhig. Als er wieder zu sich kam, konnte er zunächst nichts sehen. Und doch bemerkte er, dass seine Hände sich selbstständig gemacht hatten. Die Rechte umfasste etwas und er lag auf dem Rücken – genauso wie er eingeschlafen war. Der Blick wurde klarer. Er lag unter einem Wagen, auf einem Rollbrett und versuchte mit einem Schraubenschlüssel eine Mutter zu lösen. Robert wusste nicht sofort was er da tat oder wie er hier her kam. Er was sich absolut sicher darüber, dass er bei Gesine – in Vernon eingeschlafen war. Als ihm plötzlich eine schwarze Flüssigkeit entgegen tropfte und sein Gesicht berührte, musste er instinktiv einen Fluch aus sich heraus lassen.
>>Verdammt noch mal!<<
Schließlich wusste Robert wo er war und was er tat. Es war wie eine Eingebung über das was er hier tat.
>>In dieser Werkstatt wird nicht geflucht – wie oft soll ich dir das noch sagen?<<
Vernahm Robert schließlich die ältere und durchaus bekannt klingende Stimme.
Das Öl tröpfelte auch weiterhin auf seine Wange. Er hörte eine Stimme, die er schon seit Jahren nicht mehr gehört hatte. Robert wusste um die Wahrheit Bescheid. Er war sich darüber im Klaren, wie diese Geschichte wirklich ausgegangen war und das es nicht sein konnte. Er stieß sich mit beiden Händen am Boden ab und schob sich so wieder unter dem Auto hervor. Vor ihm stand zweifelsohne der Mann, dem er die Stimme eindeutig zuordnen konnte. Etwa 1,80 groß. Dunkels Haar, welches schon größtenteils ergraut war. Er trug einen Overall und putzte dreckiges Werkzeug ab. Es war bereits spät abends und außer Robert und der Person war niemand mehr hier. Er befand sich mit diesem Mann in der Werkstatt – der Werkstatt, die die der Weatherbys war. Robert erhob sich äußert eilig, sah sich währenddessen ein wenig um. Die wohlbekannte Stimme des Vaters ertönte.
>>Deine Flüche haben dich noch nie weitergebracht.<<
Mit langsamen Schritten und äußerst zweifelnden Blick näherte sich Robert der Gestalt, die angeblich sein Vater war. Er wusste, dass Jeffrey und Elizabeth beim Autounfall umgekommen waren. Er war sich auch darüber bewusst, dass das hier ein Traum sein musste und er hier eigentlich nicht hingehörte. Er war in Vernon und musste träumen. Robert war unsicher, versuchte die Situation aufzulösen.
>>Wie oft muss ich es euch geflügelten Bastarden noch sagen? Mein Vater ist tot. Ihr könnt mich nicht verarschen.<<
Schließlich wandte sich Jeffrey um und schenkte seinem Sohn ein tröstendes Lächeln.
>>Das bin ich wohl und wie ich sehe bist du vorsichtig geworden.<<
Über diese Zugeständnis war Robert erstaunt. Diese Person konnte nicht sein Vater sein.
>>Asmodai.<<
Robert ballte die linke zusammen. Man wollte ihn erneut hintergehen um somit einen eigenen Vorteil aus der aktuellen Situation gewinnen zu können, dessen war sich Robert absolut sicher.
>>Ihr wurdet durch dieses Ereignis von Liz und mir getrennt und doch waren Benjamin und du nie alleine Junge.<<
Robert wirkte von diesen Worten unbeeindruckt und zeigte das auch deutlich.
>>Schluss mit den Spielchen. Ich falle nicht noch einmal darauf rein.<<
Wieder ertönte die Robert wohl am längsten bekannte Stimme. Sie versuchte sich mit ruhigem Tonfall zu erklären und trug ein großes Maß an Vernunft in sich – ganz wie es beim Vater – bei Jeffrey der Fall war.
>>Ich weiß, dass es für dich immer schwierig sein wird unterscheiden zu können. Doch da geht es nicht nur dir so mein Sohn. Selbst jetzt noch ist es für mich immer noch der unangenehmste Teil.<<
Robert krauste die Stirn ein wenig in Falten und sah die Gestalt des Vaters fragend an. Der angebliche Jeffrey sprach weiter.
>>Zeit ist kostbares Gut und ich darf sie nicht verschwenden – also erspar es mir, mich erklären zu müssen.<<
Robert schluckte im Anschluss schwerfällig.
>>Was ich angefangen habe, könnt ihr nicht zu Ende bringen.<<
Robert sah ihn zweifelnd an, schüttelte gefestigt den Kopf.
>>Weil wir eine Gefahr für dich darstellen?<<
Abwartend sah Robert die Gestalt vor sich an. Sie regte sich jedoch nicht, betrachtete Robert mit äußerster Ruhe an. Auch weiteres Warten lockte der Gestalt vor Robert keine Antwort heraus.
>>Na los - sag es mir.<<
Mit ruhiger und gedämpfter Stimme antwortete die Person, die wie Jeffrey aussah.
>>Weil ihr nicht wisst wohin mich mein Weg führte. Ihr seid euch der Materie nicht bewusst, mit der ihr euch eingelassen habt.<<
Roberts Gesicht strahlte alles andere als Glückseligkeit aus. Egal wer diese Gestalt war: Entweder sie wollte ihm davon abhalten diesen Weg nach Cartersville zu gehen – oder aber sie vertraute ihm nicht.
>>Ich kann und werde es schaffen – koste es was es wolle. Egal wer du bist – doch eines sollst du wissen: Ich werde nichts – und damit meine ich absolut nichts davon hinnehmen, was meiner Familie angetan wurde.<<
Die Gestalt von Jeffrey musterte Robert tiefgründig, bevor sie wieder zu Worte kam.
>>Das hier ist kein persönlicher Rachefeldzug unserer Familie. Es geht um weitaus mehr.<<
Robert setzte seinem Gegenüber tatkräftige Worte entgegen.
>>Dann werde ich es eben immer und immer wieder versuchen und das so lange – bis all die Schuld beglichen ist.<<
Der Mann vor Robert schüttelte leicht den Kopf.
>>Hast du denn diese Ausdauer überhaupt? Kannst du wirklich all diese Last auf deinen Schultern tragen?<<
Die Worte schienen bei Robert wohl nicht die gewünschte Auswirkung gehabt zu haben.
>>Solche Worte treiben mich nur weiter an. Wärst du wirklich mein Vater – würdest du das wissen.<<
Jeffrey aber lächelte nur sanft nach den Worten von Robert.
>>Was ist so lustig daran?<<
Schließlich sprach die Person vor Robert wieder mit ruhiger Stimme.
>>Du bist ein starrköpfiger Idiot. Weil du immer du sein wirst Bobby – egal wie oft wir dieses Gespräch auch geführt haben.<<
Robert wollte wieder etwas sagen, doch die Gestalt seines Vaters kam ihm zuvor.
>>Du kannst nicht jeden retten und noch weniger sollst du deine Mum und mich rächen. Nimm einfach deine Familie - Ben, Gesine und die Mädchen, und geh so schnell wie nur möglich nach Cartersville..<<
Robert war völlig perplex, als er den Bestimmungsort ihrer Reise aus dem Mund dieses Mannes hörte. Wenn es sich hierbei wirklich um Asmodai handelte – wie konnte er dann davon wissen? Doch er hatte noch weitere Worte.
>>Geh nicht zurück und schau nach vorne mein Sohn. Denn dort wird die Zukunft geschrieben werden – eure Zukunft.<<
Robert wollte noch etwas sagen, kam jedoch nicht dazu. Es wurde dunkler und er war unfähig die eigenen Stimmbänder zu benutzen. Er wollte noch so vieles sagen – doch er erinnerte sich im gleichen Moment nicht mehr daran, was durch seinen Kopf schoss und obwohl er sich nicht mehr erinnerte, war es ganz und gar so, als hätte er dieses Gespräch, mit seinem Vater schon zahllose Male geführt.
Es wurde schlichtweg beendet und Robert erwachte aus dem eigentümlichen Traum, der einen Charakter beinhaltete der eine weitaus weniger aggressive Botschaft hatte, als die Personen, die er zuvor getroffen hatte. Doch für sich wusste er, dass er niemanden vertrauen konnte – egal wie vertrauensselig diese Person auch wirken mochte. Er wusste was auf den Spiel stand und wie es ausgehen würde, wenn er sich beeinflussen ließe. Dieser Traum, der von Anfang an nicht mehr als das sein konnte, blieb dem Mann noch sehr lange im Kopf und würde es auch bleiben. Trotzdem weigerte er sich, diesen Vorfall auch nur einer einzelnen Person zu erzählen. Schließlich war es nur ein einfacher Traum. Er wollte diesen Weg auch weiterhin verfolgen und war fest entschlossen, die Geschichte seines Vaters zu einem Abschluss bringen zu können.
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Over The Sunset - Revelation
FantasíaAm Versöhnungstag ist es dem Gefallenen Samael erlaubt die Tiefen der Unterwelt zu verlassen, um auf Erden wandeln zu können. Mit einer verhängnisvollen Vorsehung im Gepäck sucht dieser Jeffrey Weatherby auf und verkündet ihm ein bevorstehendes Desa...