Over The Sunset - Revelation

VI Spiegel der Realität

Wieder im Auto sitzend, machte er sich auf den Weg zurück in Richtung Peoria. Er hatte zwar keinen Schlüssel, war jedoch auf alles vorbereitet. Für Robert gab es nur zwei logische Sequenzen. Wenn Samael tatsächlich ein Teil der Wirklichkeit war, dann war es der Dolch wohl auch und würde seine Aufgabe erledigen können. Immer noch türmten sich die Zweifel höher auf als der Glaube an die Existenz von Engeln und doch musste er seinen Bruder unterstützen.
>>Sie muss verrückt sein.<<
Sprach er dann deutlich für sich selbst aus, schüttelte den Kopf dabei etwas. Wenn dieser gefallene Engel nur ein Hirngespinst von Benjamin war, würde Ben den Dolch als Schlüssel akzeptieren können. Doch nicht nur der Ausgang der Therapie machte Robert Kopfzerbrechen. Der Anruf war ungewöhnlich und Robert hatte ihm das Handy nicht umsonst dagelassen. Er musste so schnell wie möglich eintreffen – er wusste, dass sein kleiner Bruder ihn brauchte.
Egal welche Situation ihn dort erwarten würde, Robert fühlte sich bereit. Es war bereits 19 Uhr geworden und zu seinem Bedauern waren die Straßen mit Autos vollgestopft. Die Rückreise zum Sanatorium würde wohl etwas länger dauern als er gedacht hatte.
>>Den ganzen Tag hin- und herfahren.<<
Seine Gedanken lagen bei Ben. Inständig hoffte er, dass ihm nichts passieren würde. Er fragte sich, ob er die Polizei verständigen sollte, da er nicht wirklich wusste, was ihn dort erwarten würde. Doch die Wahrscheinlichkeit, dass Ben sich das alles nur einbildete war ebenfalls gegeben und würde sich eben diese Vermutung bewahrheiten, würden die Chancen, Ben dort raus zu bekommen, auf ein Minimum schrumpfen.
Der starke Regen sowie der zähfließende Verkehr hatten die Ankunftszeit etwas nach hinten verschoben. Es war bereits dunkel geworden – 23:30 Uhr - als Robert vor dem Bartonville Sanatorium angekommen war. Er ließ das Auto am Straßenrand stehen und parkte nicht direkt vor dem Sanatorium. Das erste merkwürdige Ereignis holte ihn bereits ein, als er feststellen musste, dass keine Lichter innerhalb des Sanatoriums brannten. Aus keinem der Fenster war ein Licht zu erkennen. Den Dolch hatte er in der Innenseite seiner Jacke verstaut, welche er nochmal abtastete um wirklich sicher zu gehen, dass er die Klinge auch mit sich trug. Zudem nahm er die Taschenlampe mit sich, die unter dem Sitz verstaut war. Er schluckte noch einmal tief, bevor er dann den Wagen verließ und eilig in Richtung Sanatorium ging. Er wusste nicht was dort los war. Vielleicht hatten die Patienten die Anstalt übernommen und das Personal überwältigt. Vielleicht war es aber auch nur ein Stromausfall – was nicht unüblich gewesen wäre. Robert konnte es sich im Moment nicht erklären, wollte der Sache jedoch auf den Grund gehen. Sein Bruder befand sich in diesem Gebäude und die Tatsache, dass dort kein einziges Licht brannte, machte den jungen Weatherby äußerst stutzig. Es war still, keine Autos waren hier vor Ort. Rings um das Sanatorium herum gab es vereinzelt einige hohe Bäume und einige Sträucher. Robert erinnerte sich nicht mehr an diese Pflanzen. Sie wucherten über den ganzen Platz. Er dachte daran, vielleicht in der Dunkelheit die Orientierung verloren zu haben. Zu seinem Erstaunen war auch die Umgebung von Bartonville finster. Daher leuchtete er mit der Taschenlampe voraus. Auf dem Weg zum Eingangsbereich wäre er fast über herumliegende, alte Bretter gestolpert. Als er auf diese stieg, brachen sie sofort. Sie waren alt, morsch und mit Wasser durchtränkt. Er sah sich ein wenig im naheliegenden Eingangsbereich um. Dieser Ort hatte nichts mehr mit der Ordnung gemein, die Robert zuvor hier oder in der Umgebung von Bartonville vorgefunden hatte. Überall lagen Holzbretter, alte Lacken und der Pfad aus den gepflasterten Steinen, der zum Eingang führte war größtenteils mit Gras und Laub bedeckt. Er betrat die alte Treppe, die zum Eingang des Sanatoriums führte. Sie gab mit jedem Schritt ein lautes Knarren von sich. Schließlich beleuchtete Robert die Eingangstür. Sie war tatsächlich mit Holzbrettern zugenagelt.
>>Okay, irgendwas stimmt hier nicht.<<
Flüsterte er sich selbst langsam zu. Benjamins Hilferuf war begründet, das erkannte Robert nun. Das Gebäude, ja gar die gesamte Umgebung hatte sich seit Roberts letztem Besuch komplett verändert. Er leuchtete mit der Taschenlampe das Gebäude an, sein Blick wanderte langsam am Gebäude hinauf. Kletterpflanzen überwucherten die Mauern und Fenstern, hatten sich in der Fassade des alten Gebäudes verfestigt. Es war auch deutlich sichtbar, dass einige der Fenster zugenagelt waren.
>>Was ist hier los?<<
Sprach Robert nun laut aus. Er versuchte das Brett von der Tür vor sich zu reißen, welches den Eingang blockierte. Plötzlich vernahm er einige schnelle und dumpfe durch das Gras schreitende Schritte. Schnell ließ er das Holzbrett los und richtete die Taschenlampe auf den Grund hinter sich. Er suchte das Gelände vor sich ab, konnte jedoch niemanden sehen. Nachdem er sich versichert hatte, dass niemand hinter ihm war, wandte er sich wieder um und nahm erneut das Holzbrett in Angriff. Er zog kräftig daran und schaffte es schließlich das festgenagelte Holzbrett von der Tür zu ziehen. Dabei zerbrach es in zwei etwa gleichgroße Teile. Dann hörte Robert ein Murmeln aus nicht allzu weiter Ferne. Der Ursprung des Geräusches war wieder hinter Robert. Er beleuchtete erneut den Boden, konnte zunächst nichts außer dem Gras sehen. Schließlich sprang ein Hase direkt in das grelle Licht der Taschenlampe. Robert atmete erleichtert auf. Als er die Taschenlampe zurückziehen wollte, beleuchtete er einen Punkt, der etwas weiter entfernt war. Der Umriss einer Person war zu sehen. Der Statur nach zu gehen, handelte es sich um eine männliche Gestalt. Er stand einfach dort und war in Roberts Richtung gewandt. Weatherby erschrak, schluckte schwerfällig, fing sich jedoch wieder. Dann rief er lauter werdend in Richtung der Person.
>>Hey – was soll das? Findest du das lustig?<<
Kurz daraufhin hörte man Schritte auf knarrendem Holz, die eindeutig aus dem Inneren des Gebäudes kamen. Dann begann die Person langsam auf Robert zuzugehen. Robert entschied sich kurzer Hand, sich schleunigst ins Innere des Gebäudes zu begeben. Er wusste nicht wer diese Person war. Doch jemand der im Dunkeln vor einer Anstalt stand, die den Anschein machte als sei sie schon seit Jahren geschlossen gewesen, konnte nichts Gutes oder zumindest nichts vernünftiges im Sinn haben. Schnell öffnete er die Tür mit einem quietschenden Geräusch und trat ein. Keine Lampe brannte, nicht einmal ein Kerzenschein war zu sehen. Trotzdem schloss er die Tür hinter sich schnell.
>>Wie in einem schlechten Film.<<
Merkte er für sich selbst an, nachdem er die Taschenlampe benutzte, um sich im Vorsaal ein wenig umsehen zu können. Keinerlei Personal befand sich hinter dem Tresen. Die Halle war leer und man hörte lediglich das Widerhallen der eigenen Schritte.
>>Hallo?<<
Auch die Stimme hallte durch den leeren Raum zurück. Er näherte sich dem Tresen ein wenig mehr und ihm fiel etwas äußerst eigentümliches auf. Das gesamte Holz des Tresens war mir einer dicken Schicht Staub übersät und Holzsplitter sowie Rattenkot schmückten das das Holz.
>>Bin ich hier richtig? Wie lang war ich in Vernon – 10 Jahre?<<
Er war äußerst irritiert, zweifelte daran, dass er hier richtig war.
>>Vielleicht hab ich mich verfahren.<<
Schlug er sich selbst als Lösung für dieses Rätsel vor. Das Gebäude sah anders aus als bei seinem letzten Besuch. Das Mobiliar sah alt und heruntergekommen aus. Überall war Schutt und Staub, überzog sämtliche Gegenstände. Als er sich herumdrehte, um sich nochmal einen Überblick verschaffen zu können, wirbelte er Staub vom Boden auf, der im Schein der Taschenlampe deutlich zu sehen war. Doch er war sich sicher – er befand sich inmitten des Bartonville Sanatoriums. Alles hier schien jedoch sehr viel älter geworden zu sein, als wäre der Verwaltungsapparat der Anstalt gar nicht mehr aktiv gewesen.
>>Wenn das ein Scherz ist, ist es ein äußerst schlechter.<<
Flüsterte er in die Dunkelheit hinein und machte sich auf den Weg, um in Benjamins Zimmer zu gelangen. Er hoffte, dass die Person vor dem Gebäude ihm nicht weiter folgen würde. Die Treppenstufen, die in die erste Etage führten, gaben lautes Knirschen von sich und bewiesen somit, wie alt sie denn schon waren. Die Mauern wirkten alt, bröckelig und äußerst nass. Die Sicherheitstür, die in die geschlossene Abteilung führte, stand speerangelweit offen und auch hier befanden sich weder Personal, noch Patienten. Die obere Etage präsentierte sich Robert im gleichen Aufzug, wie das Erdgeschoss. Es war sogar um einiges schlimmer. Löcher befanden sich in der Decke und der Regen drang durch das Dach hindurch. Die Mauern bröckelten und der beißende Geruch von Schimmel lag in der feuchtnassen Luft. Das Holz war bereits morsch geworden und Robert wusste, dass ein solcher Verfall eines Gebäudes eigentlich ein hinschleichender Prozess war. Das Sanatorium machte den Anschein, als wäre es bereits seit Jahren verlassen gewesen.
>>Ben?<<
Trat es mit Vorsicht aus Roberts Mund heraus. Er achtete mit jedem Schritt darauf, wo er denn hintrat, da die fortwährende Angst bestand, dass der Holzboden unter ihm hätte brechen können. Er wollte sich gar nicht vorstellen, was dann passiert wäre. Langsam aber sicher kam er Benjamins Zimmer immer näher. Die Türklinke war ebenfalls mit dem allgegenwärtigen Staub bedeckt. Er sah sich nochmal im Gang um. Am Ende des Ganges befand sich eine Einmündung, welche in einen anderen Gang des Gebäudes führte. Gerade als er diese Passage mit der Taschenlampe beleuchtet, war ihm so als hätte er gerade eben eine Person dort hinrennen sehen. Eilig, ohne weiter darüber nachzudenken, zog er die Tür in seine Richtung und trat in das Zimmer ein. Anschließend beleuchtete er das Bett, musste jedoch feststellen, dass die Matratze zerrissen war und schwarzer Schimmel sich breitflächig auf dem Bett gebildet hatte. Schrank sowie Tisch waren zerkratzt, dreckig, ramponiert und nicht mehr gebrauchsfähig. Auch das Regenwasser drang durch das zerbrochene Fenster hinein. Wasser sammelte sich auf dem Betonboden an und bildete eine kleine Pfütze.
>>Benjamin!<<
Schrie Robert dann in durch die Leere des alten Gemäuers. Schließlich untersuchte er den alten Schreibtisch etwas näher und fand etwas, dass ihm nur zu vertraut vorkam.
>>Bens Notizen...<<
Aber auch das Notizbuch war alt, abgegriffen und wurde von der Zeit gezeichnet. Die Schrift war zum größten Teil stark vergilbt. Noch während Robert die Notizen betrachtete, ertönte die altbekannte Stimme.
>>Mr. Weatherby, schön Sie wieder zu sehen.<<
Flauros schien aus dem Nichts aufzutauchen und zeigte sich wie eh und je hinter Robert. Schnell drehte sich Robert um.
>>Was ist hier passiert? Wo ist Benjamin und was ist mit den anderen Patienten? Was ist mit diesem Gebäude passiert?<<
Der Doktor zögerte nicht lange und stand für Rede und Antwort bereit.
>>Ihr Bruder war erst am gestrigen Tage hier Mr. Weatherby.<<
Robert legte die Stirn in Falten und war über diese Worte etwas verdutzt. Wo war Benjamin jetzt, wenn er nicht hier in der Heilanstalt war?
>>Was meinen Sie damit, dass er erst gestern noch hier war? Ich will wissen wo mein Bruder ist Flauros.<<
Der Arzt trug in der Rechten einige Unterlagen, blätterte darin herum, missachtete Roberts letzte Frage.
>>Sie wandern zu den Abendstunden öfters durch das Gebäude. Für was benötigen Sie dabei diese Taschenlampe Mr. Weatherby?<<
Fragend sah Robert in das Licht der besagten Lampe.
>>Im Dunkeln kann man nur schwierig die Hand vor Augen erkennen.<<
Drang es mit Sarkasmus aus Robert heraus. Schließlich hob Robert den Blick wieder an. Flauros notierte einige Worte in seinen Unterlagen.
>>Ist das so?<<
Hakte er dann nebenbei nach. Gleichzeitig bemerkte Robert eine Reihe an Veränderungen im Raum. Er erstrahlte in neuem Glanz. Die Möbel, das Bett und das Fenster befanden sich wieder in einwandfreien Zustand. Außerdem wurde der Raum wieder von einem warmen Licht durchflutet, welches von der Lampe der Decke kam. Misstrauisch sah sich Robert im Raum um. Das konnte nicht sein. Gerade eben war das gesamte Gebäude nicht mehr eine verblassende Erinnerung seiner selbst.
>>Okay Flauros, was wird hier gespielt? Wie haben Sie das gemacht? Wo ist Ben?<<
Mit der letzten Frage wurde Robert lauter und ungeduldiger.
Doch Flauros reagierte nicht sofort, er musterte Robert erst abschätzend.
>>Sie erinnern sich nicht daran, was passiert ist Mr. Weatherby?<<
Scharfsinnig fixierte Robert die gegenüberliegende Person und erwartete eine gründliche Antwort.
>>Sie erinnern sich also wirklich nicht? Die Gedächtnislücken zwischen den Persönlichkeiten sind gravierender als wir zunächst angenommen hatten. Eine äußerst beunruhigende Tatsache.<<
Flauros notierte sich etwas in der Akte, die auf seinem rechten Unterarm lag.
>>Persönlichkeiten?<<
Der junge Mann verstand den Sinn dieser Worte nicht, wollte weitere Erläuterung.
Flauros stellte eine erneute Frage.
>>Das Pflegepersonal sagte, dass sie sich vehement weigern würden ihre Medikation einzunehmen. Sie wollten sogar aus der Nervenheilanstalt flüchten. Ein Pfleger berichtete sogar, dass sie ihn angesehen hätten als sei er ein Geist gewesen? Sie haben sich danach ins Gebäude geflüchtet.<<
Robert runzelte die Stirn in Falten. Er wusste nicht von was Flauros da sprach.
>>Vor zwei Monaten genau haben Sie etwas getan, was uns erst auf Ihre Krankheit aufmerksam gemacht hatte.<<
>>Eine Krankheit?<<
Robert war misstrauisch.
>>Ich erzähle ihnen die Wahrheit immer wieder. Doch sie scheint nicht in ihrem Kopf bleiben zu wollen.<<
Weatherby hatte wirklich keine Ahnung von was Flauros da sprach. Doch noch mysteriöser war die Gesamtsituation, in der er sich befand.
>>Sagen Sie mir endlich was hier los ist Flauros. Ist das hier ein Spiel? Gibt es hier irgendwo eine verstecke Kamera? Wenn ja, dann ist das hier nicht mehr lustig.<<
Verlangte er dann mit äußerster Hartnäckigkeit, war bereits äußerst verärgert über die aktuelle Lage. Flauros begann dann mit seiner Erklärung.
>>Mrs. Law kam am besagten Abend durch ihre Hand ums Leben Robert. Nachdem die Polizei sie in der Wohnung gestellt hatte, wurden Sie auf dem Präsidium befragt. Dort erwähnten sie immer wieder den Namen des vermeintlichen Mörders.<<
Robert wusste nicht warum – doch in diesem Moment fuhr ihm nur ein einziger Name durch den Kopf. Zu oft wurde er im Zusammenhang mit Unfällen in Verbindung gebracht. Weatherby konnte nicht anders, musste ihn aussprechen.
>>Samael.<<
Flauros nickte anschließend nur etwas.
>>Doch Samael ist nur eine Projektion Ihres Geistes und das müssen wir Ihnen begreiflich machen Mr. Weatherby.<<
Robert schüttelte langsam den Kopf. Das war nicht die Wahrheit. Robert wusste, dass nicht er derjenige war, der an einen solchen Unfug glaubte.
>>Das ist eine Lüge...<<
Verzweifelt versuchte Robert an diesem Gedankengang festzuhalten. Der Gedanke, dass Rebecca etwas passiert sein konnte, quälte ihn zu tiefst. Doch das Schlimmste hierbei war die Vorstellung, dass er daran Schuld getragen haben sollte.
>>Sie sind in den letzten Wochen schon einige Male aus dem Sanatorium geflohen. Zunächst fanden wir Sie in der Wohnung von Mrs. Law und zuletzt waren sie auf der Route 51 unterwegs. Die Polizei konnte sie glücklicher Weise wieder zurück bringen. Sie sind durch die Heilanstand geschlichen, leuchteten mit der Taschenlampe herum und riefen den Namen Ihres Bruders. Es wird Zeit, dass wir Ihnen nun Ihre Medikation verabreichen. Ob Sie wollen oder nicht – es ist zu ihrem Besten Mr. Weatherby.<<
Roberts Kopf wurde von all diesen irrsinnigen Gedanken auf einmal durchflutet. Er wusste sich nicht mehr weiter zu helfen und als Flauros einige Schritte auf ihn zukam, trat Robert einige Schritte zurück.
>>Was haben Sie vor?<<
Schließlich zog Dr. Flauros etwas aus der Tasche.
>>Bleiben Sie mir fern oder ich kann für Nichts garantieren!<<
Warnte Robert den Arzt nervös.
>>Es ist ein Beruhigungsmittel Mr. Weatherby. Ihnen wird nichts passieren. Ich sorge für Ihr Wohlergehen.<<
Ohne groß darüber nachzudenken, was als nächstes passieren würde, griff Robert in seine Jacke und bemerkte, dass der Dolch, der ihm von Gesine überreicht wurde keine Illusion gewesen war. Der Doktor stoppte, hielt die Hände abwehrend nach vorne.
>>Beruhigen Sie sich Robert und geben Sie mir den Dolch.<<
Bedrohlich richtete Robert die Klinge gegen Flauros.
>>Ich weiß nicht was Sie mit mir gemacht haben, doch ich werde nicht zögern den Dolch einzusetzen.<<
Roberts Ärger wurde größer. Er würde nicht mehr zurückweichen wollen.
>>Geben Sie mir das Ding und kommen Sie wieder zur Vernunft Robert. Sie verschlimmern ihre derzeitige Situation nur um ein Vielfaches.<<
Doch Robert gab nicht so einfach auf.
>>Sagen Sie mir erst was hier vor sich geht und wo mein Bruder ist. Bevor Sie das nicht getan haben, werde ich gar nichts tun.<<
Für Robert stand fest, dass es sich hierbei um ein Komplott handeln musste. Eine Fehde, die sich gegen ihn und seinen Bruder richtete. Selbst wenn sich das Gegenteil herausstellen würde – dann war Rebecca nicht mehr und er selbst war so krank, dass er sich nicht mehr daran erinnern konnte. So oder so, hatte er nun nichts mehr zu verlieren. Robert wurde nur noch von seinen Gefühlen geleitet. Alles Andere schien ihm gerade in diesem Moment egal zu sein. Trotz Roberts Drohgebärde wagte der Doktor sich erneut an den jungen Mann heran, näherte sich ihm langsam.
>>Es wird alles gut und nun geben Sie mir den Dolch.<<
Nach diesen Worten schnellte Roberts Hand in Richtung Doktor. Der Dolch durchdrang den Bauch und ein nach Luft ringendes Schluchzen floh aus Flauros' Mund. Zu Roberts Erstaunen, war es weder Blut noch eine Flüssigkeit, die da aus Flauros' Wunde drang. . Zähflüssig, wie dicker Schlamm, trat eine grelle Substanz aus ihm heraus, die ein Licht, äußerst grell, weiß mit gelblichem Stich von sich gab. Auch wenn es nur unscheinbar klein war, so schmerzte es doch in Roberts Augen, als er direkt auf die Wunde sah. Es dauerte nur wenige Herzschläge, bis Flauros schließlich kraftlos zusammensackte und reglos vor Robert lag. Robert umklammerte immer noch den Dolch fest, atmete hektisch, griff sich mit der Hand, in der sich der Dolch befand an die Stirn und wusste sich nicht zu entscheiden, wie er denn die eigene Tat bewerten sollte. Zweifel über die Richtigkeit seines Tuns durchdrangen ihn, neben dem Ärger, der sich wegen Flauros' Worte, immer noch in Robert befand.
>>Das ist nicht möglich. Nein – das ist nicht möglich.<<
Sagte er sich selbst immer wieder vor. War er wirklich krank, hatte eine gespaltene Persönlichkeit und hatte soeben einen unschuldigen, hilfsbereiten und gleichzeitig genauso hilfslosen Arzt niedergestreckt? Er wandte sich in Richtung Fenster um, stützte seine Hände auf dem Tisch ab und richtete seinen Blick nach draußen. Es war immer noch dunkel. In der Ferne konnte er den Coupé erkennen. Er war am Straßenrand geparkt, in sicheren Abstand zum Sanatorium – so wie er ihn hinterlassen hatte, als er hier her zurückkehrte. Die Rückleuchten blinkten einige Male auf. Es war sein Auto, er war sich absolut sicher. Er erinnerte sich den Schlüssel abgezogen zu haben. Irgendwer musste die Bremsen betätigen und das in einem regelmäßigen Intervall. Er tastete seine Jacke ab – Ja der Schlüssel befand sich in seiner Jacke.
>>Was geschieht hier..?<<
Die Tür öffnete sich schließlich und Ben kam herein. Stillschweigend und mit einem Schrecken starrte er auf den am Boden liegendem Arzt.
Robert wandte sich um und warf seinem Bruder einen unsicheren Blick zu.
>>Was hast du getan?<<
Benjamin war aufgewühlt, seine Stimme zitterte aufgeregt.
>>Ben, er wollte den Schlüssel, er wusste davon.<<
Erst jetzt kletterte Benjamins Augenpaar an Roberts Arm hinab und landete auf dem Dolch.
>>Du hast ihn umgebracht! Erst Becca und jetzt Dr. Flauros!<<
Seine Stimme wurde lauter.
>>Nein Ben, du musst mich verstehen – so war es nicht. Sie wollen dich gegen mich aufhetzen!<<
Langsam hob Ben die Arme nach oben, in Roberts Richtung.
>>Gib mir den Dolch Robert.<<
Benjamin fixierte Robert äußerst aufmerksam und näherte sich ihm langsam.
>>Bleib wo du bist.<<
Forderte Robert schließlich und richtete den Dolch auf Ben. Dieser präsentierte ihm beide Handflächen und schritt auch weiterhin voran.
>>Ich werde dir nichts tun Robert. Gib mir einfach nur den Dolch und wir werden einen Ausweg finden.<<
Robert grübelte stark. Dieses Gefühl, das mit Flauros' Ankunft gekommen war, war immer noch allgegenwärtig. Der Ärger über das Spiel, das mit ihm gespielt wurde, wollte nicht ablassen. Wieso war Ben so sehr darauf verfestigt den Dolch zu bekommen? Benjamin musste doch wissen, dass Robert ihn niemals verletzen wollen würde.
>>Du wirst deinem eigenen Bruder doch nichts tun?<<
Kamen die Worte mit einem sanften Lächeln als Begleitung aus ihm heraus. Völlig unerwartet rannte Ben dann auf Robert los, wollte nach Roberts Hand greifen, doch dieser setzte seinem Bruder all seine Kraft entgegen.
>>Nein..<<
Kam es unter schwerer Anstrengung aus Robert heraus, der der Kraft von Ben nichts entgegen zu setzten hatte.
>>Gib mir den Dolch verdammt noch mal!<<
Benjamin drückte Roberts Faust fester zu, so dass er ihn zwanghaft daran hindern wollte, den Dolch los zu lassen. Robert ließ jedoch nicht locker, biss die Zähne fest aufeinander, kniff die Augen unter Schmerzen zusammen. Die Kraft, die ihm von Ben entgegen gesetzt wurde war viel mehr als er erwartet hatte.
>>Was bist du!?<<
Schrie Robert dann laut aus. Ben war so unnatürlich stark, viel stärker als Robert, viel stärker als Robert seinen eigenen Bruder in Erinnerung hatte.
>>Wenn du den Dolch nicht loslassen willst, werde ich Gewalt anwenden müssen!<<
Benjamins Gesicht wurde von einem unüblichen, diabolischen Grinsen geschmückt, wie es Robert noch nie zuvor gesehen hatte. Er benutzte schließlich seine Kraft um den Dolch auf Robert selbst zu richten. Lange konnte Robert gegen die ihm entgegengesetzte Kraft nicht bestehen. Benjamin war ihm kräftemäßig einfach zu sehr überlegen. Langsam kam der Dolch Roberts Kehle immer näher.
Robert hätte es sich eigentlich schon denken können, als er den Coupé am Straßenrand gesehen hatte. Alles was ihm vorgesetzt wurde, musste eine Lüge sein. Er versuchte den Angriff mit einem festen Fußtritt zu vereiteln, der den Oberschenkel von Benjamin traf und das einige Male. Dieser blieb jedoch standhaft, ließ sich keinen Schmerz anmerken und hielt das Grinsen auch weiterhin aufrecht.
>>Richte deinen Eltern schöne Grüße aus!<<
Nach diesem Worten wurde Robert klar, dass dieser junge Mann nicht sein Bruder sein konnte, doch es war zu spät. Die Spitze des Dolches berührte bereits Roberts Kehle und versuchte sich bereits durch die dünne Haut des Halses zu bohren. Blut tröpfelte bereits den Hals herunter und Robert versuchte immer noch mit aller Kraft das bevorstehende Ende zu verhindern. Hätte er nur ein wenig nachgegeben, wäre es um ihn geschehen – das wusste Robert.
>>Du bist nicht Ben!<<
In diesem Moment war er sich absolut sicher über diese Tatsache, während er immer noch Anstrengungen aufbringen musste. Er wusste, dass er dieser ungewöhnlichen Kraft nicht mehr lange hätte standhalten können. Er hatte bereits den Gedanken akzeptiert, dass dies das Ende seines Lebens war. Doch der vermeintliche Benjamin richtete seinen Blick nach oben, über Robert und setzte ein erschrockenes Gesicht auf, ließ vom Dolch und somit auch von Robert ab.
>>Nein, das darfst du nicht!<<
Ehe er seinen Satz vollenden konnte, wurde der Raum von einem gleißend warmen Licht erhellt und blendete Robert. Um das Augenlicht schützen zu können, kniff er die Augen fest zusammen. Die Schwerkraft schien für diesen Augenblick stärker zu werden, zwang ihn dazu auf allen Vieren zu landen. Die Luft wurde ihm regelgerecht aus den Lungen gepresst und er war unfähig zu atmen. Dann wurde das Licht unbändig heiß. Er spürte es auf der Haut. Der ganze Körper fühlte sich so an als würde er verbrennen. Doch das ganze Schauspiel dauerte nur wenige Sekunden an, ehe das Licht wieder verschwand. Mit dem Licht verschwand auch die enorme Hitze. Schließlich war da der leise Regen zu hören, die unnachgiebige Hitze und das lärmende Knistern. Das Haus hatte Feuer gefangen und das obwohl es durch und durch von Feuchtigkeit und Nässe durchtränkt war. Robert wusste nicht warum, vermutete, dass es etwas mit dem grellen Licht zu tun hatte, das erst wohlige Wärme und dann Schmerz ausrichtete. Reflexartig öffnete er die Augen und musste feststellen, dass er sich wieder in dem verfallenden Sanatorium befand. Es war alt, nass, verfallen und brannte. Schnell stemmte er sich auf, verstaute den Dolch in der Innentasche und musste mit Entsetzen feststellen, dass Benjamin auf dem alten, verschimmelten Bett lag.
>>Ben! Ben wach auf!<<
Robert rüttelte ihn stark, doch dieser gab keinerlei Regung von sich.
>>Verdammt!<<
Für Robert stand fest, wenn er und sein Bruder überleben wollten, musste er Ben aus dem Haus bringen. Obwohl die Schmerzen in der Hand immer noch präsent waren, legte er seine Arme unter Bens Schulter, richtete ihn auf und zog ihn dann an seine Seite.
>>Verdammt bist du schwer.<<
Doch Robert blieb in diesem Moment nichts anderes übrig. Er hievte den Arm seines Bruders über die eigene Schulter und trug ihn schließlich aus dem Raum. Das alte Holz knisterte stark. Wirklich alles in diesem Gebäude hatte wieder alte Gestalt angenommen und das belebte Sanatorium, in dem Ben seinen Bruder stets besucht hatte, war nicht mehr. Als er in den Flur kam, musste er glücklicher Weise feststellen, dass die Ursache des Feuers sich in Benjamins Zimmer befand. Er wusste, dass er schnell mit Ben entkommen musste, bevor der Rest des Sanatoriums Feuer fangen würde. Die Treppen, die in den Eingangsbereich führten, waren wohl das schwierigste Hindernis. Zusammen mit Benjamin, fürchtete er, dass die alten Stufen möglicher Weise einbrechen würden. Fast unten im Eingangsbereich angekommen, brach unverhofft einer seiner Füße zum Teil durch das Holz einer Treppenstufe. Das Gewicht von Benjamin und Robert konnte das morsche Holz einfach nicht aushalten. Weatherby stürzte und sein jüngerer Bruder mit ihm. Ben fiel auf die Seite, landete auf der Schulter und rutschte die letzten fünf Stufen nach unten. Robert hingegen steckte mit einem Fuß immer noch in der Treppe fest und kippte nach hinten um. Unsanft landete er auf dem Rücken, kniff die Augen unter Schmerzen - welche seinen Rücken durchdrangen - zusammen. Sein grünes Augenpaar erreichte das Ende der Treppen, im nächsten Geschoss. Ein Holzbalken fiel zusammen und das Feuer breitete sich äußerst schnell aus. Bald würde die Hitze auch die beiden Weatherby Brüder erreichen. Mitten in den Flammen meinte Robert den Umriss einer Person zu erkennen, die ruhig dastand und zu ihm hinunter sah. Gefasst festigte sich der Blick auf den Flammen – nein er täuschte sich nicht. Eine Person stand inmitten des lodernden Feuers. Es war ihm so als hätte er eine Stimme gehört. Er konnte sie keinem Geschlecht und auch keiner Person zuordnen, da sie nicht wirklich zu ihm sprach. Die Worte tauchten viel mehr in seinen Kopf ein, wie eine Botschaft. >>Wahrlich trägst du den Schlüssel zum Schlüssel bei dir. Dir soll eine Möglichkeit zum Unmöglichen gegeben werden. Kehre zurück nach Vernon und lass dich vom Blut deines Blutes zum Diener Gottes führen.<<
Robert wusste nicht was gerade passierte. Furcht durchdrang ihn, er zog einige Male kräftig den Fuß an, versuchte ihn aus dem Holz zu ziehen. Nach einigen Malen glückte einer der Versuche. Schnell drehte er sich auf den Bauch und richtete sich mit der Kraft seiner Arme wieder auf. Hektisch ging er die verbleibenden Stufen nach unten, bückte sich zu Ben hinunter. Augenscheinlich hatte er keine Verletzungen davongetragen. Doch den Brüdern blieb nicht viel Zeit. Er musste das Sanatorium so schnell wie nur möglich verlassen.
Es gelang ihm seinen Bruder unbeschadet nach draußen zu bringen, um ihn anschließend im Wagen absetzen zu können. draußen konnte er sich vergewissern, dass sein Bruder - Benjamin noch lebte. Doch er war bewusstlos und äußerst angeschlagen. Während er über das Gras stampfte, fielen Einzelteile des Hauses bereits ineinander. Er wagte einen Blick zurück und sah dann das Ausmaß des Feuers. Lange würde es nicht mehr dauern, bis das gesamte Gebäude zusammenbrechen würde. Am Ende brachte er seinen Bruder erfolgreich auf den Beifahrersitz in Sicherheit. Nach einem letzten Blick in den Rückspiegel, zündete er den Motor und trat die Pedale durch, um diesen Ort so schnell wie nur möglich verlassen zu können. Die Polizei hätten die beiden Brüder nun am wenigsten gebrauchen können. Mit der schrecklichen Erkenntnis, dass Benjamin allem Anschein nach die ganze Zeit über Recht behalten hatte, machte Robert sich wieder auf den Highway. Er traute sich kaum zu atmen, musste verarbeiten, was er gesehen, gespürt und gehört hatte.
Bens Sicherheit war nun das Wichtigste. In Vernon würde Benjamin sich zunächst ausruhen können.
>>Diener Gottes..<<
Sprach Robert leise aus und rief sich somit die unnatürliche Botschaft, die immer noch in seinem Kopf präsent lag, in Erinnerung. War die Stimme nur Einbildung oder Realität? Sie wünschte Roberts und Benjamins Rückkehr nach Vernon. Egal ob Wirklichkeit oder nicht - etwas anderes blieb den beiden zunächst nicht übrig. Die Welt, wie sie die beiden Brüder kannten, existierte nun nicht mehr und war nur noch der Teil einer alten Erinnerung. Auch wenn Robert nicht wusste wer oder was dieses Wesen in Benjamins Gestalt davon abgehalten hatte, ihn zu töten, so wusste er doch, dass Samael wohl real sein musste und den beiden Brüdern nicht wohlgesonnen war. Gedämpfte Musik erfüllte den Innenraum des Wagens. Benjamin hatte das Bewusstsein immer noch nicht zurückerlangt und lag immer noch reglos im Beifahrersitz. Robert pausierte die Fahrt nach einiger Zeit. Das Auto musste nach den zahlreichen Fahrten wieder einmal mit Sprit gefüttert werden. Nun hatte er einen Moment Zeit, um sich bei Rebecca melden zu können. Flauros' Worte saßen ihm immer noch tief im Nacken. Dieser hatte mutwillig mit Roberts Gedanken gespielt, um ihn gezielt manipulieren zu können. Die Nachhaltigkeit dieser Tat war immer noch spürbar. Robert sorgte sich, dass Becca vielleicht wirklich etwas passiert war – denn niemand konnte ihm das Gegenteil beweisen. Also blieb ihm einzig und allein der Anruf. Nachdem er die Nummer gewählt hatte, lehnte er sich gegen die Fahrertür. Bereits nach einigen Momenten bekam er die Rückmeldung.
>>Ja?<<
Es war Gesines Stimme.
>>Gesine, hier ist Robert.<<
>>Sind du und Ben in Ordnung?<<
Ihrer Stimmlage zu Folge, ähnelte sie eher einer sich sorgenden Mutter, die sich nach dem Befinden ihrer Söhne erkundigen wollte.
>>Es scheint so als hatte Ben mit Samael Recht behalten.<<
Doch Gesine schien von dieser Nachricht nicht sonderlich überrascht zu sein. Anders als für Robert, stand es für Gesine schon lange bevor Robert an die Existenz von Samael glaubte, fest.
>>Ist Benjamin in Ordnung?<<
Wiederholt stellte Gesine die ungeduldige Frage.
>>Er sitzt hier neben mir im Wagen und ist bewusstlos. Ich weiß nicht was dieser Flauros mit ihm angestellt hat, aber er scheint ziemlich erschöpft zu sein.<<
Nach diesen Worten sagte Gesine zunächst erst mal gar nichts. Robert wurde stutzig hakte nach.
>>Was ist los Gesine?<<
Dann ertöne ihre Stimme in einer beruhigten Tonlage.
>>Sieh zu, dass du ihn so schnell wie möglich unversehrt hier her bringst.<<
Robert hatte einen anderen Vorschlag.
>>Vielleicht wäre es besser, wenn ich ihn in sein Bett bringe.<<
Gesines Tonfall wurde lauter. Sie kämpfte gegen Roberts Vorschlag an.
>>Dort ist es vielleicht nicht mehr sicher. Komm einfach her Robert – vertrau mir bitte und hör auf darüber nachzudenken.<<
Robert schwieg für einige Sekunden.
>>Okay, wir werden in etwa zwei Stunden in Vernon sein.<<
Prompt antwortete Gesine – kurz und bündig.
>>Gut bis dann.<<
Doch da war noch etwas.
>>Warte Gesine.<<
>>Mh?<<
Robert zögerte dann für einen Moment.
>>Geht es Rebecca gut? Ich meine ist sie wohlauf?<<
>>Sie sitzt hier neben mir, möchtest du sie sprechen?<<
Diese Worte stellten Robert zufrieden, bestätigten Flauros' Lüge.
>>Nein, ist in Ordnung. Wir sehen uns dann.<<
Nach der Beendigung des Gesprächs starrte Robert in Gedanken versunken auf das Handy. Er fragte sich warum Gesine denn so besorgt war, schließlich hatten die Weatherby Brüder schon seit Jahren keinen Kontakt mehr zu ihr gehabt. Warum sollte Gesine also genau während dieser Ereignisse ein Familiengefühl entwickeln? Der Junge konnte sich selbst keine Antwort darauf geben und entschloss sich dafür, einfach weiter zu machen, wie zuvor auch. Denn es gab Dinge die weitaus außergewöhnlicher waren. Das nächste Ziel war also immer noch Wisconsin, Vernon.