Kapitel 11.

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Jungkook

Mit einem breiten Grinsen verließ ich das Appartement meiner Eltern, die kurz vor mir Essen gegangen waren und wahrscheinlich dachten, dass ich auch in meinem Zimmer sein würde, mich da verschanzt hatte und schlafen würde, sobald sie vom Essen und Poker Spielen zurück kommen würden. Nur war das nicht die ganze Wahrheit. Dass wäre nur das, was meine Eltern wissen würden, was definitiv nicht der Wahrheit entsprach.

Und irgend wie war es spannend, sie angelogen zu haben damit ich heimlich einen Kerl treffen konnte, der mich tatsächlich genau so interessant fand, wie ich ihn. Ich hatte meine Eltern davor noch niemals angelogen und schon gar nicht, um irgend jemand zu treffen.

Nur wusste ich noch nicht, ob und wie ich wieder hier her kommen würde. Denn Tae würde mich sicher nicht bei ihm übernachten lassen, auch wenn ich garnichts dagegen hätte, mit ihm in einem Bett zu schlafen, auch wenn das ein Absurder Gedanke war. Ich würde ja nicht einfach so mit jemand in einem Bett schlafen, den ich gerade mal einen Tag kannte.

Absurd. Mehr nicht.

"Na da bist du ja. Ist es dir zu dunkel, dass du fast an mir vorbei läufst oder zerbrichst du dir deinen hübschen Kopf wieder, Pretty?" hörte ich es dann auch schon auf einmal von Taehyung, der auf seinem Mottorad saß und sich wohl nicht viel dabei dachte, dass ich meine Arme hinter dem Rücken verschränkt hatte.

Denn ich wusste, dass Tae für mich einen Helm besorgen würde, für sich selbst aber nicht. Und das wollte ich sicher nicht verantworten, weshalb ich eine kleine Überraschung besorgt hatte. Auch wenn ich überrascht war, dass ich es so schnell noch bekommen hatte.

"Kannst mir ja später davon erzählen, an was du so alles denkst. Jetzt zieh den hier erst Mal auf, damit wir fahren können" erklärte mir Taehyung und wollte mir gerade den Helm entgegen strecken, da kam ich ihm zuvor und nahm den Helm von meinem Rücken hervor, um ihn dann auch schon Taehyung aufzusetzen.

Es war zwar ein Motorradhelm, den man einem kleinen Mädchen aufsetzen würde, da lauter kleine, pinke Schmetterlinge darauf waren und der halbe Helm aus Glitzer bestand. Aber es sah lustiger aus, als ich gedacht hatte. Während er eher dunkel gekleidet war, konnte man ihm mit dem Rosa Helm echt super gut erkennen.

Und genau deshalb konnte ich auch nur amüsiert anfangen zu kichern, während der ältere mich nur mit einem What-the-fuck Blick ansah.

"Wenn du schon mit mir auf ein Date gehst, dann will ich auch, dass du einen Helm trägst, nacher passiert uns was und dann bin ich geschützt, du aber nicht. Außerdem steht dir der Helm echt super gut" lachte ich und konnte auch nicht damit aufhören. Denn Tae sah wirklich... Anderst aus, mit dem Pinken Helm auf seinem Kopf.

Doch er seufzte nur, musterte mich, jetzt auch mit einem leichten Lächeln und deutete mir mit einer Kopfbewegung mich zu setzen, streckte mir dabei immernoch den Helm entgegen. "Dann steig mal auf, bevor ich es mir anderst überlege und dich den Helm anziehen lasse" meinte Tae mit einem amüsierten Unterton, weshalb ich mich, immernoch lachend auf sein Mottorad, direkt hinter ihn setzte und den Helm geschnappt hatte, um ihn mir aufzuziehen.

Nur hatte ich ein wichtiges Detail vergessen. Denn damit wir los fahren konnten, müsste ich mich an ihm fest halten. Und nicht nur etwas zaghaft, wenn ich nicht runter fallen wollte, dann müsste ich... Mich richtig an ihn drücken oder kuscheln oder was auch immer. Natürlich gefiel es mir eigentlich, die Vorstellung mich eng an ihn zu drücken und wie gut wir so wohl zusammen aussehen würden, trotzdem war ich schüchtern und so viel Mut hatte ich dann doch nicht.

Weshalb ich einfach nur seinen Rücken anstarrte und schwer schluckte, nicht genau wusste, was ich machen sollte und so wurde ich dann auch etwas nervös, als der ältere sich den Helm richtig aufgesetzt hatte und bereit war, los zu fahren.

Aber er schien schon gewusst zu haben, dass ich mich nicht einfach trauen würde, mich an ihn zu klammern. Also schnappte er, schneller als ich denken konnte nach meinen Armen, schlang sie um seinen Körper und zog mich so nah an sich, sodass meine Arme um seinen Unterkörper geschlungen waren und vorne gegen seinen Bauch drückten. Was ein komisches Gefühl war, da ich so leicht seine Muskeln durch sein Shirt spüren konnte und genau das ein wirklich eigenartiges Gefühl in meinem Bauch auslöste.

"Dann halt dich mal fest, Klammeräffchen. Wir wollen ja nicht, dass du runter fällst" sagte Tae noch, bevor er sein Mottorad auch schon startete und mit uns beiden los fuhr. Und wie komisch es auch klang, ich war noch nie mit jemandem auf einem Mottorad gefahren, weshalb ich mich etwas unsicher noch enger an ihn drückte und auch garnicht daran dachte, los zu lassen.

Denn das Gefühl des Windes der gegen uns prallte, da er ziemlich schnell fuhr, auch wenn er natürlich wusste, was er tat und auch genau so viel fuhr, wie er durfte. Es war ganz schön windig und deshalb fühlte es sich auch etwas unsicher an, anderst als in einem Auto. Aber, ein wirklicher Pluspunkt war, dass mir nicht schlecht wurde.

Auch wenn ich die Straße garnicht erst sehen konnte, da ich meinen Kopf mit geschlossenen Augen gegen Taes Rücken gelehnt hatte und mich immer enger an ihn drückte. Hoffentlich nicht zu arg, da ich dem älteren natürlich nicht weh tun wollte. Aber da er nichts sagte oder tat, ich irgend wann, als ich meine Augen doch kurz öffnete und in den Rückspiegel sah, erkennen konnte, dass er nur leicht grinste, als ich mich enger an ihn drückte.

Und wenn ich ehrlich war, war es auch ein angenehmes Gefühl, mich an ihn zu drücken und dabei seine Wärme zu spüren. Auch wenn seine blöde Jacke im Weg war, fühlte es sich intensiver an als ich dachte und ich fühlte mich sofort ein bisschen wohler und geborgener, sodass die Angst auch irgend wann weg war, dass irgend was passieren konnte, weil ich mich so unwohl fühlte.

Also konnte ich nach einer Weile, in der er gefahren war, ein wenig von ihm ablassen, um um uns herum zu sehen. Wir fuhren wieder an einer Straße am Meer vorbei, sodass ich auf dieses sehen konnte und sofort breit lächelte, da ich mich in diesem Moment so anderst fühlte.

So frei, irgend wie...

~

Writing this while constantly looping Map Of The Soul: 7

Bad Boys // 𝑇𝑎𝑒𝑘𝑜𝑜𝑘 ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt