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AN: Heyo gays^^
Da ich dashier nicht unnötig in die Länge ziehen will und es ja ursprünglich eh nur ein One Shot werden sollte, werde ich es mit diesem Kapitel beenden.
Prinzipiell finde ich, dass das letzte Kapitel auch schon gut als Ende dienen kann (ich persönlich halte es sogar für ein besseres Ende, weil im Leben nunmal nicht alles Friede Freude Eierkuchen ist), also ist das hier möglicherweise nur etwas für Leute, die sich ein schöneres Ende mit einem tatsächlichen Happy End gewünscht hätten. Denjenigen wünsche ich an dieser Stelle auf jeden Fall mal viel Spaß beim Lesen^^

POV Jungkook (30. Dezember 2022)

Ich stand wieder einmal vor Taehyung’s Tür und wartete darauf, dass er sie mir endlich öffnen würde. Es war das erste Mal, dass ich nicht komplett durchdrehte und vor Nervosität fast starb, denn tatsächlich hatten wir beide uns im letzten Jahr immer besser kennengelernt.

Ich erinnere mich noch genau an seinen irritierten Blick, als ich nur ein paar Tage nach seinem Geburtstag wieder bei ihm aufgekreuzt war. Es war nicht so, als hätte ich das wirklich gewollt, aber ich hatte es irgendwie fertig gebracht, meinen Schlüsselanhänger zu verlieren, den mir Sunghee mal geschenkt hatte, und Taehyung war meine letzte Anlaufstelle gewesen.

Ich hatte wirklich gehofft, dass ich ihn zuhause irgendwo wieder finden würde. Ich hatte deshalb alles auf den Kopf gestellt, musste mich dann aber wohl doch überwinden, nochmal zu Taehyung zu gehen und dort zu suchen, denn der Anhänger war mir heilich und ich musste ihn unbedingt wieder haben! Er war das einzige, was mir von Sunghee geblieben war und ich würde es mir nicht verzeihen, würde ich ihn nicht wiederfinden.

Ich hatte also wieder bei Taehyung geklingelt und hatte ihn damit wohl ziemlich überrascht. Ich hatte auch gar nicht darauf gewartet, ob er mich rein lassen würde. Ich hatte mich einfach an ihm vorbei gedrängt und war ins Wohnzimmer gestürmt, um beim Sofa danach zu suchen.

Als ich den Anhänger endlich in einer der Sofaritzen gefunden hatte, war ich vor Erleichterung in Tränen ausgebrochen und Tae hatte mich daraufhin in ein Gespräch verwickelt.

Wenn ich auch am Anfang noch eher rare Antworten auf seine Fragen gegeben hatte, so war ich mit der Zeit immer mehr aufgetaut. Es war aber ja auch viel einfacher, denn ich musste ihm nicht mehr erklären, wie ich mit Sunghees Tod zusammenhing und er war ebenfalls viel gelöster, weil er nach zwei Jahren endlich  nicht mehr der Unwissende war.

Ich hatte ihm davon erzählt, wie Sunghee mich das erste Mal angesprochen hatte und was sein Ziel für mich gewesen war und Taehyung hatte mir scheinbar gerne dabei zugehört.

Am Ende des Tages hatte er wohl für sich beschlossen, die Mission seines Freundes weiterzuführen und hatte es tatsächlich geschafft, dass ich ihm meine Adresse gab.

Ich könnte jetzt gar nicht mehr sagen, wie, aber ich hatte ihm irgendwie einfach genug vertraut, dass ich zumindest kein ganz so großes Problem damit hatte, wenn er wüsste wo ich wohnte.

Seitdem verging auch eigentlich kein Tag, an dem wir nicht irgendwie zusammen waren.

Die ersten Wochen war er immer zu mir gekommen und ich hatte ihn versucht wieder weg zuschicken, doch er gab nicht auf und ich akzeptierte ihn dann einfach in meiner Nähe, so wie es auch damals mit Sunghee gewesen war.

Dann war er aber irgendwann nicht mehr zu mir gekommen und ich hatte mich mehr oder weniger bei ihm eingenistet.

Mit ihm war es ohnehin so ne Sache gewesen. Anders als damals mit Sunghee, hatte ich mich viel zu schnell an Taes Nähe gewöhnt und als er sich dann dazu entschied, nicht mehr täglich bei mir vorbei zu schauen, fühlte ich mich einsam und alleingelassen.

Zuerst war mir mein Stolz im Wege gestanden und ich versuchte mir einzureden, dass ich es auch gut ohne ihn aushalten konnte, doch dann musste ich mir doch recht schnell eingestehen, dass das so wohl nicht so ganz stimmte.

Irgendwie hatte er es tatsächlich geschafft, dass ich abhängig genug von ihm war, um meinen Stolz zu überwinden und seine Wohnung aufzusuchen.

Er hatte sich darüber sichtlich gefreut und bei dem breiten Lächeln, dass er mir schenkte sobald er mich erblickte, hatte ich mich glatt noch ein Stückchen mehr in ihn verliebt. Seitdem war ich immer weiter für ihn gefallen, aber es störte mich nicht weiter, denn er mochte mich doch zumindest genug, dass er es tagelang mit mir aushielt.

Es war aber nicht nur dass. Er mochte mich auch genug, um alles daran zu setzen mich wieder aufzubauen. Er sagte mir jedes Mal, dass ich keine Schuld hatte. Jeden Tag, solange, bis ich irgendwann anfing es zu glauben.

Es tat gut, die Stimme endlich zu besiegen, die mir immer wieder vor hielt was ich falsch gemacht hatte. Es tat gut und dafür war ich ihm dankbar. Er hatte sich sosehr darum bemüht. Er hatte so viel für mich getan, wie hätte ich ihn dafür nicht lieben können?

Gesagt hatte ich es ihm nicht. Ich war mir zwar sicher, dass er auch etwas für mich empfand, aber ich war mir nicht sicher, ob seine Gefühle zu mir ausreichten, um Sunghee gänzlich hinter sich zu lassen. Ich würde einfach warten, denn wenn er genug für mich fühlte, dann würde er es mir schon sagen. Ich wollte ihn zu nichts drängen.

Es reichte mir völlig aus, dass er für mich da war und dass wir über alles miteinander reden konnten. Er wusste von meinen dunkelsten Schattenseiten und ich wusste von seinen. Doch genauso, kannten wir auch die Sonnenseiten des anderen und die waren es, die mich vollends in seinen Bann zogen. Ich liebte jede einzelne Facette von ihm. Ich liebte, dass ich ihm so sehr vertrauen konnte und das er mich tatsächlich weiter voranbrachte, wenn es um das Ziel ging, dass er nach Sunghee noch immer vehement verfolgte.

Ich liebte auch, wenn wir uns stritten und uns dann wieder vertrugen, weil wir ja doch  nicht ohne einander konnten. Ich liebte es, dass ich ihm blind überall hin folgen konnte, weil ich wusste, dass er mir niemals was böses tun würde. Er besaß mein vollstes Vertrauen. Er besaß mein Herz und einzig und allein er war es, der mich gleichzeitig zum glücklichsten sowie traurigsten Menschen machen konnte, den es gab. Ich brauchte ihn und ich wusste, ich würde ihn immer brauchen.

Viele würden mein Verhalten vielleicht als überstürzt empfinden, doch ich wusste einfach, dass es das richtige war. Das er der richtige war. Und ich würde solange warten wie es nunmal dauerte, dass auch er das nicht mehr leugnete.

Bis dahin würde ich weiterhin jedes Jahr am 30. Dezember bei ihm auf der Matte stehen und mein Versprechen halten, welches nun längst nicht mehr der einzige Grund war, weshalb ich lebte.

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Ende

Ihjaaa, es ist jetzt hiermit tatsächlich beendet. Ich hoffe euch gefällt dieses Ende. Wie gesagt, meiner Meinung nach könnte man auch das vorherige Kapitel als ein mögliches Ende sehen, aber ich wollte auch unbedingt noch ein Happyend schreiben, denn wenn ich mich recht erinnere, habe ich einem gewissen Kind des Mondes bereits gesagt gehabt, dass Vkook sich auf jeden Fall zumindest anfreunden soll xD

However, ich hoffe ihr hattet beim Lesen auch nur halb so viel Spaß, wie ich beim Schreiben, denn ich hab es wirklich gemocht^^

Und jetzt verabschiede ich mich und vielleicht lesen wir uns ja bei einem nächsten Projekt^^

Bernd is out
✌️

Every year againWo Geschichten leben. Entdecke jetzt