Chapter 5

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Ich blickte ihm hinterher. War das eine Drohung? Vermutlich. Ich spürte wieder alle Blicke auf mir,  sowohl gierige als auch feindselige. Das konnte ja lustig werden. Schon am ersten Tag verscherzte ich es mir mit jedem. Erst der Typ beim Frühstück, nun der gutaussehende Typ, von dem ich immer noch nicht den Namen kannte. Generell kannte ich niemanden hier. Ich fühlte mich allein. Eventuell würde es Monate dauern, bis ich hier raus kam. Diese Aussicht ließ mich verzweifeln. Ich guckte auf den Boden. Ich vermisste mein Zuhause, meine Familie. Sie dachten ich wäre zwei Wochen mit Freunden im Urlaub, somit würden sie sich vermutlich erst in 11 Tagen wundern. Aber was war mit meinen Freunden? Tz die konnten mich mal. Ich hatte gedacht, dass sie mich direkt heute versuchen hier rauszuholen, schließlich hatten sie Kontakte und konnte mit wenigen Anrufen herausfinden, wo ich mich begab. Aber Fehlanzeige, wenn sie mich nicht in drei Tagen anriefen oder besuchten, würde ich mich rächen, sobald ich hier raus war. Schließlich war ich gegen diese bescheuerte Idee und war nun trotzdem diejenige, die im Knast saß. Ich blickte wieder auf und hob mein Kopf:"Du schaffst das, du hälst das durch und du lässt dich nicht unterkriegen!" flüsterte ich mir leise zu. Ich schwor mir, mich nicht einschüchtern zu lassen.Nicht unterkriegen lassen redete ich mir ein und schwor mir mich nicht einschüchtern zu lassen. Es klingelte und eine laute Stimme schrie : "Abendbrot"! Alle sprungen direkt auf, als wären sie aushungerte Hyänen. Ich hatte das Mittagessen verpasst, durch mein Gespräch mit der Anwältin. Mir war auch nicht aufgefallen wie spät es schon war. Außer mir war der Raum inzwischen leer. Ich stand langsam auf ,als plötzlich ein dunkelhäutiger Mann vor mir stand "So Kleine, jetzt hast du niemand der dich rettet!" "Was willst du von mir?"fragte ich selbstbewusst, obwohl ich innerlich doch etwas ängstlich war. Der Typ war riesig und hatten einen Körperbau wie Dwayne the Rock Johnson. „Du verrätst mir erst mal warum du hier bist!" Wieso interessierte das jeden? Das ging alle einen Scheiß an. Genauso antwortete ich dann:"Das geht euch alle einen Scheiß an!" Ich war echt genervt von diesen unfreundlichen Kriminellen. "Okay, jetzt hör mal zu, eigentlich hatten wir beschlossen, dich an deinem ersten Tag zu verschonen aber wenn du weiter so frech bist, reiß ich dir gleich hier die Klamotten vom Leib und wir bringen es hinter uns. Und das eins klar ist, ich steh bestimmt nicht auf Blümchensex, also antworte mir oder du wirst Schmerzen spüren. Irgendwie schien mich hier niemand erst zu nehmen, das sollte sich aber schnell ändern. Ohne lange zu überlegen, trat ich den Mann in seine Kronjuwelen. Der Mann schrie vor Schmerz auf und krümmte sich. Genau in diesem Moment kam ein Wärter durch die Tür: „Warum seid ihr noch nicht bei Abendbrot?" Daraufhin antwortete ich schnell, bevor Mr. Freundlich antworten konnte:„ Der Gentleman hier hat mich aufgehalten, ich wollte gerade gehen!" Der Wärter sah mich kurz prüfend an, zuckte mit den Schultern und verließ den Raum. Ich folgte ihm und stellte mich an die Schlange, die mittlerweile recht kurz war. Es gab Lasagne. Ich liebte Lasagne. Nur das diese Lasagne zum kotzen aussah. Ich nahm mir trotzdem ein großes Stück dazu ein Wasser und setzte mich an einen allein stehenden Tisch, weit weg von den anderen, aber den gleichen Platz wie heut morgen. Als ich gerade meine Gabel in die Lasagne stieß ,setzte sich jemand an meinen Tisch. Ich schaute auf und konnte den gutaussehenden Typen erkennen. Ich guckte ihn erwartungsvoll an. Als er aber nicht anfing ein Gespräch aufzubauen, guckte ich wieder auf meine Lasagne und nahm den ersten Bissen. Ich kaute genüsslich und schluckte alles auf einmal hinunter dann trank ich ein Schluck Wasser. Schmeckte doch nicht so schlecht wie vermutet, nahm ich zufrieden war und war gerade dabei den zweiten Bissen zunehmen als mein Gegenüber aufeinmal seine Sprache wieder gefunden hatte:„Du sitzt an unserem Tisch!" schnaufte er wütend. "Ach, echt? Hier gibt es noch eine Tischaufteilung?" fragte ich amüsiert. "Ja, hast du ein Problem damit?" fragte er immer noch sauer. "Ne, ne quatsch, frag mich nur gerade ob ich auf der Highschool oder im Kindergarten gelandet bin?" Er schnaufte wütend. "Jungs, setzt euch einfach, die wird schon von alleine gehen!" Oh, noch ein Gentleman, wow freundlich wie eh und je, dachte ich ironisch. Die haben hier aber auch echt Manieren, Mama würde durchdrehen. Okay, Mama wäre auch niemals hier gelandet. Er blickte mich provozierend an und begann zu essen. "Jason?" sagte plötzlich eine Stimme neben mir, worauf mein Gegenüber, seinen Blick neben mich schweifen ließ. Jason hieß er also, passte irgendwie. Er wäre mit Sicherheit, der totale Badboy auf meiner alten Highschool. "Die ist echt heiß, wann dürfen wir sie flachlegen?" fragte ein anderer. Ein komisches Gefühl machte sich in meiner Magengegend breit und ein Schauer lief mir den Rücken runter. Ich schaute Jason an. Der spannte seinen Kiefer an und schaute böse. "Keiner fässt sie an!" sagte er mit einem Ausdruck in der Stimme, die ich zuletzt von meinem Bruder gehört hatte, als er nicht wollte das ich auf dein Date mit Brad ging. Ich schaute ihn überrascht an und dankte ihm innerlich. "Aber wieso denn? Das ist unfair!" stöhnte der Tisch auf. Sag mal , waren wir hier an einem Verhandlungstisch? Es ging nicht um irgendeine Sache, die sie haben wollten sondern um MICH! Einen Menschen, verdammt nochmal! Aber warum fragten sie Jason überhaupt? War er hier sowas wie der Chef? "Halt deine Fresse."war das letzte Wort von Jason, bevor sich alle schweigend dem Essen widmeten. "Danke" murmelte ich mit aller Überwindung. 



Info:

Sooo, jetzt habe ich alles überarbeitet und ab morgen kommen dann regelmäßige Updates! :) hoffe es gefällt euch jetzt besser!

Schönen Abend :*

Prison LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt