Ist es nicht verrückt, wie Songs unser Leben beeinflussen? Oder Erinnerungen wachrufen, von denen wir nicht einmal wussten, dass wir sie noch haben? Wie sie uns helfen, durch eine schwere Zeit zu kommen?
Ich habe von Leuten gehört, dass sie extra traurige Lieder hören, wenn es ihnen nicht gut geht, damit sie noch trauriger werden und einfach alles auf einmal rauslassen können. Ich bin Leute. Aber darum geht es jetzt nicht.In diesem Abschnitt des Buches werde ich ein bisschen über die Lieder reden, die mein Leben geprägt haben. Keine Sorge, ich fasse mich kurz. Hoffentlich langweile ich Dich damit nicht.
So richtig begann alles auf der weiterführenden Schule, als ich mein erstes Handy und damit Zugriff auf sämtliche Songs bekam. Davor hatte ich nur die Lieder im Radio gehört, die zwar nett waren, aber keinen bleibenden Eindruck hinterließen.
Der erste wirklich wichtige Song, mit dem ich kostbare Erinnerungen verknüpfe, heißt 'Best day of my life'. Vielleicht kennst Du ihn.
Er erinnert mich an die Zeit, als ich noch Fußball gespielt habe. Frei. Unbeschwert. Hoffnungsvoll. Mir steigen jedes Mal Tränen in die Augen, wenn ich ihn höre.Dasselbe passiert mir bei 'Astronaut'. Ich hatte mal einen Freund, der es als Klingelton hatte. Er ist umgezogen und wir haben uns nie wieder gesehen, aber das Lied erinnert mich an ihn. Dazu eine kurze Anekdote.
Ich war auf einer Jugendfreizeit in Spanien und es war Karaokeabend. Alle waren gut gelaunt, lachten, tanzten, flirteten... Ich stand gerade in dieser Masse am Karaoketisch, wo die stehen, die nicht alleine singen wollen und deshalb einfach ohne Mikrofon im Chor mitgrölen. Plötzlich... "Ich heb ab! Nichts hält mich am Boden..."
Mit Tränen in den Augen drängte ich mich an all den Leuten vorbei. Ich glaube, keiner hat mich bemerkt, aber ich weiß, dass ich noch nie so schnell im Zelt verschwunden bin wie an dem Abend.Kennst Du das, wenn Du Lieder einfach mit Personen verbindest, ohne überhaupt zu wissen, wieso? Als ich meinen ersten Crush hatte, ging eine Freundin neben mir her und sang "Come on, come on, turn the radio on..." Jep. Seitdem verbinde ich Cheap Thrills mit ihm.
Die nächsten Jahre lassen sich leicht beschreiben. Viva la Vida. Sugar. Animals. Maps. Hall of fame. Heathens. Closer. Ich könnte ewig so weitermachen. Kurz und gut- ich entdeckte die ganze Welt der Musik.
Es gibt auch Lieder, die mich nur an Situationen erinnern. Der Abschied von der neunten Klasse damals, bei dem 'Everytime we touch' aus allen Lautsprechern dröhnte.
Oder als ich letztens neben meinem Crush saß und wir 'Senorita' hörten...
(Ja, ich weiß, dass auf dem n eigentlich so eine lustige Welle ist, aber mein Handy ist dumm und die Tastatur ist noch nicht so weit entwickelt.)
Ich schweife ab.Für mich sind meist die eigentlichen Botschaften der Songs nicht so wichtig. Nur das Gefühl, in eine Zeit zurückzukehren, die ich im Alltag oft vergesse. Wenn die ersten Noten angespielt werden, schließe ich die Augen und lasse mich fallen. In die Geborgenheit und Sicherheit. Die Wärme und Liebe der Vergangenheit.
Nostalgie. Funktioniert auch brilliant mit Intros aus alten Kinderserien. Im Ernst, hör dir nur mal Yakari oder Jim Knopf an.
Mein absolutes Lieblingslied ist übrigens 'Little talks'. Ich liebe die Zweistimmigkeit, die Atmosphäre und den Dialog, der sich daraus ergibt.Wie auch immer, das war alles, was ich loswerden wollte.
In diesem Sinne, danke fürs Lesen!

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Denk Mal Drüber Nach
General FictionDer Titel klingt langweilig, ja, ich weiß. Egal. Kurz gesagt - Ich gucke mir einige Themen aus dem Alltag an und gebe meine unwichtige sowie unprofessionelle Meinung dazu ab. Will jeder Aufmerksamkeit? Was haben wir davon? Tja, hoffentlich wirst D...