-- Kapitel 3 --

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Die Kirchenglocken rissen mich frühzeitig wieder aus meiner Träumerei.

Ich schüttelte mich und versuchte für eine Sekunden wieder einen klaren Gedanken zu fassen.
Kurz darauf setzten sich die ersten Reihen schon wieder in Bewegung und es wurde Zeit für den nächsten Punkt des Tages.

Ich musste mich mit den anderen Mädchen von der schlichten kleinen Kirche zurück in das große Hauptgebäude begeben.
In der Halle standen schon einige Weidenkörbe, voll gefüllt mit Roben, Mänteln und allen möglichen anderen Kleidungsstücken der im Kloster Lebenden Schwestern.
Jeder von uns schnappte sich einen der Körbe und wir machten uns wir jeden Tag auf den Weg zum Fluss.

Ich mochte es Wäsche zu waschen.
Natürlich nicht aus dem Grund weil es mir Spaß machte die dreckigen Klamotten der Mönche und Nonnen zu waschen.
Ich liebe es dir Mauern des Klosters zu verlassen.
Denn um zu dem Fluss zu kommen musste man Gute fünf Minuten durch die reine Natur laufen.
Durch Wiesen, kleine Waldflächen und sogar ab und an Weiden wo das ganze Jahr über Rinder und sogar ab und an ein paar Schafe standen.

Die fünf Minuten waren für mich immer wieder aufs neue dir schönsten Minuten des Tages.
Die Natur, die Tiere, den Wald, ich liebe es, das hatte ich schon immer.

Wir streiften uns unsere dünnen, dunkelbraunen Jacken über und machten uns mühsam wie eh und je mit den Körben auf den Weg.

Nach ein paar Minuten die wir in Stille über den Verschneiten Asphalt gelaufen waren kamen wir an dem großen, altmodischen Eisentor an.
Der einzige Ausweg den diese Hölle zu bieten hatte.

Wie in damaligen Zeiten wurde das Tor immernoch von einer Person per Hand hochgezogen.

Uns war es nur gestattet in Begleitung eines Erwachsenen überhaupt das Gelände zu verlassen. Daher beschränkte sich unsere Zeit unter freiem Himmel meist nur auf einzige Minuten.

Wir trampelten einen kleinen Feldweg entlang, immer darauf bedacht nicht zu stark an dem noch nicht ganz eingefrorenen Gedicht zu streifen.

Als der Weg langsam breiter wurde und es  möglich war neben einander zu laufen nutzen die meisten Mädchen ihre Chance um kleine Gruppen zu bilden in denen sie sich Heiter über den alltäglichen Klatsch und Tratsch unterhielten.

Hauptthema war natürlich hauptsächlich die Möglichkeit eines Tages ein normales Leben zu führen, von dem die meisten hier nur in Büchern gelesen hatten.

Es gab eine geringe Chance aus diesem Ort gerettet zu werden.
Diese war aber sehr rar und betraf meist nur die besten und vor allem schönsten der Mädchen.
Manche Familien oder ältere, gläubige Ehepaare kamen ab und an hier her um ein Mädchen zu adoptieren oder in ihren Dienst zu stellen.
Dies war logischerweise nur mit der Einwilligung des Vorstands möglich, was die Möglichkeit so eines Vorfalls noch um einiges senkte.
In meiner Zeit an diesem Ort hatte ich dieses Ereignis noch nie mitbekommen und vermutlich würde das auch noch lange so bleiben.

Durch ein Kichern würde ich auf eine Gruppe Mädchen aufmerksam, die sich angeregt miteinander unterhielten, natürlich nicht ohne mich dabei jede paar Sekunden mit einem höhnischen Grinsen anzusehen.

Mir entwich ein leises Grummeln und ich versuchte mich schnell wieder auf die Umgebung zu konzentrieren, Ehe mich der Nächste Erdhügel auf den Boden transportieren würde.

Der Frost der den Boden leicht wie eine seidige Decke umhüllte glänzte wunderschön im Licht der Sonne.
Es war einfach traumhaft.
Der Moment des Tages für den es sich zu warten lohnte.

Fasziniert von diesem Anblick wurde ich einen Moment unaufmerksam und lief promt mit dem Kopf gegen das Mädchen das ruckartig vor mir zum stehen gekommen war.

Sie drehte sich kurz um, ihre Augen waren vor Schock geweitet und trotz der Kälte sah ich einen Tropfen Schweiß ihre Stirn hinunterlaufen. Ihre Atmung gieng stockweise und sie brauchte einen Moment um sich zu fassen, bevor sie in einem schnellen Tempo an mir vorbei lief.

Verwirrt blickte ich ihr nach, als sie sich zu ein paar Mädchen einige Reihen hinter mir gesellte und sich einem davon weinend in die Arme warf.

In Schock lief die letzten Schritte die mich von der vordersten Gruppe trennte und sah nun auch hinab auf das was sich dort zu meinen Füßen befand.

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Moinsen. :3

Langeweile lebt.

Lu, Pia. Habt Spaß hier dran xD

Danke fürs lesen :*

- Jasi

So Cold Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt