-- Kapitel 8 --

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Mein Handgelenk schmerzte von dem Druck den sie ausübte.

Spinnenweben hingen an den Ecken des langen Flurs.
Eine schwarze, große, stählerne Tür klaffte an der rechten Seite des Ganges.

Hildegard lies für eine Sekunde mein Gelenk los um einen schwer aussehen ebenfalls schwarzen Schlüsselbund aus ihrer Manteltasche zu ziehen. Ich machte erst garnicht die Anstalt wegzurennen, denn ich wusste ganz genau das es die Sache nur um einiges schlimmer machen würde.

Sie nahm mich an meinem Ärmel und schob mich grob in den stockfinsteren Raum. Ein lauter Knall durchfuhr den kleinen Raum bevor alles um mich herum dunkel wurde.

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Am morgen wurde ich wieder durch das Geräusch des Schlüssels wach, der harsch im Schloss umgedreht wurde. Kaum hatte ich mich versehen wurde die Tür auch schon aufgestoßen und Hildegard stand im Türrahmen. Sie musterte mich forschend und schien schon fast amüsiert darüber das ich die Nacht auf dem harten Zimmerboden verbracht hatte.

„Steh auf. Ich habe eine Überraschung für dich.",

Sagte sie in einem Tonfall der mir das Blut in den Adern gefrieren lies. Sie lies mir keine Zeit um mich in irgendeiner Form frisch zu machen, sondern zerrte mich ohne weitere Worte aus dem Zimmer.

Mein Sichtfeld flimmerte und meine Augen öffneten und schlossen sich im schnellen Takt vor lauter Müdigkeit. Dank dem harten Boden hatte ich die ganze Nacht kaum ein Auge zugebracht.

Ich nahm kaum etwas von meiner Umgebung war, erst wieder als wir im großen Hauptsaal ankahmen und 30 Augenpaare gebannt in die meinen blickten.

"Ranja hat heute eine Überraschung für euch meine Kinder."

Meine Rückenhaare sträubten sich vor Widerwillen.

Um mich herum sahen mich alle fragend an, eine Mischung aus Staunen und Neugier was ich wohl dieses mal wieder angestellt hatte. „Also Mädchen,", fing Hildegard an zu erzählen, „Ranja war so nett und hat sich bereiterklärt heute die ganze Wäsche zu übernehmen, was für euch alle bedeutet das ihr den ganzen Tag frei bekommt".

Kaum hatte sie das letzte Wort ausgesprochen weiteten sich meine Augen vor Überraschung. Vor mir standen gute dreisig Körbe, vollgefüllt mit Wäsche und es war bereits zehn Uhr am morgen. Es bis Sonnenuntergang zu schaffen war nahezu unmöglich

Hildegards scheußliches Grinsen machte mir bewusst das ihr das nur allzu bekannt war. Sie trennte den letzten Abstand zwischen uns bis ihr warmer Atem mein Ohr streifte.

"Der kalte Boden im Keller erwartet dich schon, sorg lieber dafür das ich bis heute Abend keinen Korb Wäsche mehr hier sehe."

Bevor es zu auffällig wurde machte sie ein paar Schritte rückwärts und wante sich wieder grinsend an die Anderen.

Alle Mädchen schienen erleichtert und fröhlich über diese gute Nachricht, manche kamen sogar auf mich zu um mich zu umarmen oder mir gar irgendwelche dankbaren Worte entgegenzuwerfen, obwohl sie doch alle ganz genau wussten wie unangenehm mir die Lage war.

Ich hatte sie noch nie so sehr verabscheut wie in diesem Moment.

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Nachdem alle losgelaufen waren um sich einen schönen freien Tag zu gestalten, schnappte ich mir den ersten Korb um mich auf den Weg zum Fluss zu machen. Ich müsste mich beeilen um die ganzen Fuhren zu schaffen bevor es Nacht werden würde. Eine schiergar unmögliche Aufgabe die mich langsam verzweifelt lies.

Einige irritierte Blicke trafen mich als ich mich mit meinem Korb in Richtung Ausgang begab.

Meine Stirn legte sich in Falten, wäre es nicht so unmöglich hätte ich protestiert.

Der Mönch der für das Tor zuständig war, warf mir nur kurz einen fragenden Blick zu bis ihm anscheinend auffiel um wen es sich bei meiner Wenigkeit handelte und mir nur einen mitleidigen Blick zuwarf als er seine Hände an die Kurbel legte.

Quälend langsam zog sich das Tor hoch und ich stapfte los.

Als ich das karge Gebäude endlich verlassen hatte, stieg meine Laune wieder um ein gutes Stück. Die Natur um mich herum fasste mich und lies mich die schrecklichen Ereignisse der letzten Tage sogut es nun mal möglich war vergessen.

Ich nahm mir kurz die Zeit um einen Moment stehen zu bleiben und die Frische Morgenluft einzuatmen. Die Sonne strahlte in mein Gesicht und ich seufzte unter dem warmen prickeln, welche diese auf meiner Haut zurück liesen.

Langsam setzte ich meinen Weg fort, ich konnte es mir nicht leisten zu viel Zeit zu vergäuden.

Ich lief den kleinen Pfad entlang, der nun im Sommer von allen Seiten mit langen Gräsern bewachsen war, die beim Laufen meine Beine streiften. Die Wiesen um das Kloster waren grün und voll mit allerlei Arten von Blumen die dort jedes Jahr wuchsen. Ab und an sah mal auf manchen Feldern ein paar Kühe oder Schafe grasen. Ich liebte diesen Anblick, bei dem mir die Ausmaßen meiner Strafe doch schon um einiges angenehmer erschienen.

Am Fluss angekommen nahm ich den Korb, den ich den ganzen 5 Minuten langen Weg vom Gebäude bis hier her auf meinem Kopf getragen hatte und stelle ihn vor mir auf dem Boden ab.

Ich zog eine dunkelrote Robe aus dem Korb und tauchte sie in das erfrischend kalte Wasser. Sanft erfüllte das Gefühl der Erfrischung meine von der Sonne erhitzen Arme.

Ich schrubbte sanft etwas Seife in die Robe und wrang es mit ein paar schnellen Bewegungen aus.

Wassertropfen landeten auf meiner Kleidung, bei der Hitze ein verdammt angenehmes Gefühl.

Verdammt so konnte es nicht weitergehen. Hildegard kontrollierte mein komplettes Leben. Was soll ich den in ein paar Jahren machen, ich halte es hier keine Wochen mehr aus.

Ich war spät dran, traurig schob ich meine Gedanken beiseite und wusch weiter.

So wusch ich eine Kutte nach der anderen, eine Jacke nach der anderen, bis nur noch eine einzige Kutte im Korb übrig war.

Meinen Arm gerade nach der letzten Kutte ausgestreckt schrack ich zurück.

Ein ohrenbetäubendes Heulen durchschütterte den Wald. Vögel um mich herum brachen aus dem Gebüsch und flüchteten voll Angst in Richtung Himmel. Blätter raschelten, alles schien sich zu bewegen, alles schien zu fliehen. Die Schafe stießen panische Laute aus und rannten an das andere Richtung der abgezäunten Ebene.

Der markerschütternde, unmenschliche Schrei erfüllte erneut die Stille.

Die ganze Welt um mich herum schien für einen Moment still zu stehen.

Panisch umsehend realisierte ich was alle anderen schon vor Ewigkeiten realisiert hatten.

Das Geräusch kam aus meiner Nähe.

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Hello :)

Na, was denkt ihr was die Liebe Ranje jetzt tun wird? :D

Btw. vielen vielen Dank für die 100 Reads. :P

Sry das ich so lange auf mich warten lasse c,:

- J

So Cold Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt