Jungkook kam am Abend erneut zu Taehyung ins Krankenhaus. Doch dieses Mal in zivil, da er nach Feierabend noch schnell bei sich zu Hause war und die Gelegenheit nutzte sich noch schnell umzuziehen und die vom permanenten Schneeregen durchnässte Uniform abzulegen.
Als er die Tür zum Krankenzimmer öffnete, wurde er von einem strahlenden Taehyung begrüßt, der in seinem Bett saß und TV schaute.
„Hey", sagte Jungkook und setzte sich ans Fußende des Bettes. „Du siehst schon wesentlich besser aus. Wie geht es dir?"
Taehyung kicherte. „Noch genau so wie vor sechs Stunden, als du hier warst."
Was nicht die ganze Wahrheit war, denn Taehyung hatte seine Krankenschwester angefleht duschen zu dürfen. Irene hatte es zunächst für keine gute Idee gehalten, da sein Kreislauf noch recht instabil war, doch Taehyung hatte so lange gebettelt, bis sie schließlich klein beigegeben hatte. Er und Irene verstanden sich wirklich gut, und obwohl sie streng war, hatte sie doch Mitleid mit dem armen Jungen. Also hatte sie ihn im Rollstuhl überaus vorsichtig zur Dusche gefahren, wo sie während der gesamten Zeit vor der Tür stehen blieb, um schnell eingreifen zu können, falls er kollabierte.
Und sie hatte lange dort gestanden. Denn es war Taehyungs erste richtige Dusche seit Wochen — wenn nicht sogar Monaten — und er hatte mit geschlossenen Augen jede einzelne Sekunde unter dem warmen Wasserstrahl genossen.
Es war, als hätte er sich die ganzen Sorgen, Ängste und Schmerzen der letzten Wochen einfach von seinem mageren Körper gespült.
Endlich fühlte er sich wieder wie ein Mensch.
Trotzdem war es immer noch unangenehm in diesem dünnen Hemdchen, das hinten offen war, und einer Boxershorts vor Jungkook zu sitzen, der — wie hätte es auch anders sein können — in zivil mit seiner schwarzen Jeans und dem weißen Shirt genau so gut aussah wie in seiner Uniform.
Aber Taes alte Klamotten waren verdreckt und kaputt, quasi unbrauchbar, weswegen er keine andere Wahl hatte. Er hatte nicht einmal mehr Schuhe...Wie als wenn er Taehyungs Gedanken hätte lesen können, deutete Jungkook schließlich auf die kleine Sporttasche, die er mitgebracht hatte. „Ich, uhm... Ich habe ein Paar Klamotten für dich mitgebracht", sagte er und hielt die Tasche in seiner Hand etwas höher. „Es tut mir leid, ich wollte dir eigentlich neue Kleidung kaufen, aber ich bin diesen Monat leider etwas ausgebrannt." Er strich sich seufzend mit der Hand durch den Nacken. „Ich hoffe es stört dich nicht, wenn du vorerst nur Sachen von mir bekommst. Aber ich dachte alles ist besser als diese OP-Hemden."
Er überreichte Taehyung die Tasche, der sie mit großen Augen entgegennahm. „D-Danke! Aber du brauchst nicht—"
„Keine Widerrede", unterbrach ihn Jungkook, der es mittlerweile gewohnt war, dass der Jüngere immer erst alles ablehnen wollte, was man ihm anbot.
Taehyung öffnete die Tasche und holte das oberste Kleidungsstück hervor. Er hielt den schwarzen Hoodie vor sich und presste ihn dann strahlend gegen seine Brust. „Danke Jungkook!"
Der Schwarzhaarige lächelte, erleichtert darüber, dass der Jüngere scheinbar keine Probleme damit hatte, seine alten Klamotten zu tragen.
„Macht es dir etwas aus, wenn ich sie direkt anziehe?", fragte Taehyung aufgeregt.
„Nein, natürlich nicht." Jungkook schüttelte lächelnd den Kopf.
Strahlend schlug Taehyung die Decke zur Seite und setzte sich auf die Bettkante. Als seine nackten Füße den kalten Boden berührten, merkte er wie seine noch schwachen Knie nachgaben und er etwas nach vorne taumelte. Jungkook reagierte schnell, schnellte nach vorne und stützte den Jüngeren, indem er seinen Arm um dessen Taille schlang.
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𝔹𝔼𝔻𝕀ℕ𝔾𝕌ℕ𝔾𝕊𝕃𝕆𝕊 ᵗᵃᵉᵏᵒᵒᵏ
FanfictionDer junge Polizist Jungkook arbeitet auf den Straßen Seouls - Taehyung lebt auf ihnen. Bis beide eines Tages aufeinander treffen und Jungkook sich aus Mitleid um den Jüngeren kümmert... 🔸️ Taekook / Vkook 🔸️ Fluff 🔸️ BoyxBoy