Kapitel 1- Erster Schultag

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Heute ist mein aller erster Schultag an der neuen Schule in London. Aufgeregt wippe ich hin und her. Hoffentlich werde ich Freunde finden oder die anderen Jungen mögen mich nicht. Ein eiskalter Schauer durchfährt mich als ich an meine alte Schule denke. Täglich wurde ich zusammen geschlagen und beleidigt, aber das muss ich hinter mir lassen.

Ich trete an die Haltestelle des Schulbuses wo schon ein paar andere Schüler standen. Sie sehen mich schräg an. Alles wird gut, rede ich mir ein.

Ein schwarzes Auto rasst an uns vorbei. Sieht aus wie ein Mustang oder so etwas. Ich habe nicht sehr viel Ahnung von Autos.

Die anderen Jungs fangen an zu murmeln. Anscheind kennen sie denjenigen der im Auto gefahren ist oder gefahren wurde. Ein roter Doppeldecker fährt an die Haltestelle. Die Jungen steigen ein und ich folge ihnen einfach. Ich setzte mich ganz nach vorne hin, während die anderen lachend und schreiend in den hinteren Teil des Busses steigen. Ich senke den Kopf. Niemand hat Anstalten gemacht mich anzusprechen. Die Busfahrt dauert 10 Minuten.

Ich steige aus und erblicke ein großes Gebäude mit vielen Fenstern. Die Fassade ist ist rot und leicht mit Moos überwachen. Meine neue Schule. Hunderte Kinder stürmen über den großen Parkplatz zum Haupteingang des Gebäudes.

Ich gucke auf den Gebäudeplan den ich zugeschickt bekommen habe und begebe mich in das Sekretariat.

'John Watson', ruft mich eine weibliche Stimme auf.

Meine Hände schwitzen. Ich hoffe diese Schule wird besser als die letzte.

'Setz dich', sagt eine Frau, als ich in das Büro gehe.

Das Büro ist groß und geräumig. Auf dem Tisch sind viele Unterlagen. Auf der Unterlagenmappe in der Mitte des Tisches steht mein Name.

Ich setzte mich auf den rot gepolsterten Stuhl und sehe aus dem Fenster das direkt hinter dem Stuhl der Direktorin ist.

'An der alten Schule hattest du viel Ärger, was ?'

Ich nicke. Was soll ich darauf antworten ? Was erwartet sie zu hören ?

'Wieso', fragt sie mit sanftem Ton.

'Ich... ähm... hab nie viel geredet. Hab in den Pausen lieber gelesen als rum zu toben. Das... ähm... hat den anderen nicht gefallen.'

'Okay. Hier ist das anders. Das verspreche ich dir und sobald es Probleme gibt kommst du zu mir, okay ?'

'Okay...'

'Na gut. Dann geh zu deiner ersten Stunde. Viel Spaß.'

Leise murmel ich 'Danke' und verschwinde dann. In der ersten Stunde habe ich Sozialkunde.

Den Raum finde ich relativ schnell. Ein paar der Schüler stehen noch vor dem Raum und reden mit Schülern anderer Klassen. Ich setzte mich ganz nach Vorne wo überhaupt niemand sitzt. Ich befürchte es wird ein Fehler sein, aber ich setze mich trotzdem dorthin. Die Schüler blicken mich schräg an und beginnen zu tuscheln.

Es klingelt zum Unterrichtsbeginn und ich würde am liebsten wieder schreiend raus rennen.

'Also, meine Lieben. Wir haben, wie ihr sicher bemerkt habt, einen neuen Schüler in der Klasse. Er heißt John Watson und wird von nun an Teil dieser Klasse sein. Noch Fragen ?'

'Machen wir eine Vorstellungsrunde', fragt ein Mädchen das sehr schlicht gekleidet sowie geschminkt ist.

'Wenn alle einverstanden sind. Sehr gerne.'

Alle nicken und lächeln. Vielleicht sind sie ja doch ganz nett.

'Also wer möchte begin--'

Die Tür wird aufgerissen.

'Entschuldigung Miss Hamson. Ich hab... den Bus verpasst.'

'Er fährt nicht mit dem Bus', murmelt jemand hinter mir.

'Setz dich einfach hin Sherlock.'

'Jawohl 'Mam.'

Manieren hatte er auf alle Fälle. Er hatte wilde Locken die seinen Kopf umspielen und trägt einen grünen Pullover mit einem Hemdkragen.

'Also wer möchte mit der Vorstellungsrunde beginnen ?'

Sherlock sieht sich verwirrt um und unsere Blicke treffen sich kurz.

Als keiner die Hand hebt, mach ich es.

'John ? Du willst wirklich beginnen ?'

'Ja 'Mam. Also ich heiße John Watson bin 14 Jahre alt und liebe Bücher. Mein Traum ist es später Militärarzt zu werden und schwer Verletzten im Krieg zu helfen.'

'Das ist ein toller Berufswunsch. Ich wünsche dir viel Glück dabei.'

'Danke.'

'Möchte sonst noch wer ?'

Sherlocks Hand schießt in Sekundenschnelle in die Höhe. Miss Hamson nickt in seine Richtung.

'Ich heiße Sherlock Holmes und bin 14 Jahre alt. Ich liebe knifflige Rätsel. Sei es ein Kreuzworträtsel oder ein Soduku oder sonstiges. Zudem spiele ich gerne Geige. Mein Traumberuf ist Detektiv zu werden und alle Geheimnisse aufdecken die diese Welt hat.'

Wow. Das ist ein toller Wunsch, aber alle Geheimnisse dieser Welt zu kennen ist gefährlich. Man würde immer gejagt werden.

Der Reihe nach stellen sich alle vor. Die meisten hatten noch keinen Berufswunsch oder ähnliches. Ich hörte gespannt zu. Nach der Doppelstunde Sozialkunde haben wir eine Pause. Ich setzte mich in die hinterste Ecke des Schulhofs. Sherlock kommt an und setzt sich neben mich.

'Warum sitzt du alleine hier', fragt er mich.

'Ich... ähm... möchte die Andren nicht belästigen. Mit meiner Anwesenheit, meine ich.'

'Hmm. Mich belästigst du nicht. Sonst sitzte ich hier nämlich. Alleine', sagt er lächelnd.

'Wieso sitzt du sonst alleine hier ?'

'Ich hab hier nicht wirklich Freunde. Die anderen finden mich gruselig, weil ich nicht so wie sie bin.'

'Was heißt du bist nicht wie sie ?'

'Naja. Statt zusammen Party zumachen find ich es schöner ein Rätsel zu lösen oder Geige zu spielen.'

'Geht mir auch so. Dieses ganze Party machen ist auch nicht mein Fall. Ich liebe es Bücher zu lesen.'

'Bücher sind mir größtenteils so unrealistisch.'

'Du bist Realist ?'

'Ja. Unrealistisch Dinge machen mir Angst', sagt er in sehr ernstem Tonfall.

'Wirklich', frage ich lachend.

'Ja. Was ist daran witzig ?'

'Nichts. Ist schon okay.'

Wir sitzen die Pause lang schweigend nebeneinander. Ich habe das Gefühl er könnte ein Freund werden.

Jetzt steht uns eine Doppelstunde Sport bevor in denen ich Sherlock nirgens ausmachen kann. Vielleicht schwänzt er. Vielleicht hat er eine Befreiung. Vielleicht... schwänzt er. Ich lächel und mache mich an die Übungen die wir aufbekommen haben.

Die nächsten beiden Stunden haben wir Mathematik. Die reinste Quall. Mathe fiel mir schon immer sehr schwer. Das Thema das wir an dieser Schule bearbeiten hatte ich bereits an meiner alten Schule.

Die letzten beiden Stunden hatten wir Französisch. Sherlock sitzt bereits in der ersten Reihe der Klasse und schreibt etwas in sein Notizblock. Ich lächel ihm zu und er sieht mich verwirrt an. Wahrscheinlich hat er wirklich nicht viele Freunde. Statt aufmerksam dem Unterricht zu folgen schreibe ich an einer Geschichte. Ich lese soviel da kommen mir hunderte von eigenen Gedanken.

Als ich den Schultag endlich überwunden habe gehe ich zum Bus und fahr nachhause.

Zuhause, in unserem neuem Haus, ist niemand.

Johnlock- Wie alles begannWo Geschichten leben. Entdecke jetzt