erste Konfrontation

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Dunkle Wolken schoben sich gänzlich vor den sonst so schönen blauen Himmel. Schon bald fing es an zu regnen. Die Tropfen schlugen unnachgiebig gegen die Fensterscheiben des Palastes. Der Wind blies durch die einzelnen Hütten und Wege des Königreichs. Der Donner grollte und war auch noch meterweit entfernt zu hören. Ein Blitz schoss im Mitten des Waldes auf einer kleinen Erhöhung nieder –wie durch ein Wunder erschlossen sich daraus aber kein Flammen.

Stöhnend fuhr sich der König des Düsterwaldes - wurde er doch von vielen noch so genannt, trotz, dass die dunklen Tage der Vergangenheit angehörten - mit Zeigefinger und Daumen über den Nasenrücken. Ein dumpfes Pochen hatte sich hinter seinen Schläfen bemerkbar gemacht. Seine Konzentration auf das Dokument vor ihm zerbrach langsam in kleine Teile. Das Gewitter half ihm dabei nicht sonderlich.

Das Klopfen an der Tür ließ ihn aufsehen. Ein genervtes Stöhnen entrang sich seinen Lippen. Wer vermochte ihn jetzt zu stören? „Herein!" Leise wurde die Tür geöffnet und ein hochgewachsener Elb kam herein. Er trug ein braunes Gewand. Seine Haare fielen ihm lose über die Schultern. Seine braunen Augen sahen ihn - seinen König - ruhig an, bevor er zu Sprechen begann. „König Thranduil. Wir haben soeben Kunde erhalten, dass die Kundschafter etwas Seltsames im Norden entdeckt haben. Eine kleine Höhle, dessen Eingang mit Edelsteinen in den Stein eingehauen bestückt ist. Zehn Meter um dieser herum, soll es nicht als kargen Fels geben." Still hatte der Sohn Orophers dem Elda zugehört, verstand aber nicht recht, was ihn das bringen sollte. Es gab einige solcher Höhlen, insbesondere die Zwerge nutzen solche. Die Edelsteine... höchstens diese weckten einen kleinen Teil seines Interesses.

„Was befand sich im Inneren?", fragte er den Berichter schließlich, mit einem Hauch Neugier in den reinen blauen Augen. Dieser trat unsicher auf der Stelle umher, bevor er hilflos mit den Schultern zuckte und etwas murmelte. Sofort hoben sich die Augenbrauen des Königs und in seinen Seelenspiegel war der blanke Zorn zu erkennen. „Was soll das heißen, sie waren nicht drinnen?! Was bringt es mir dann, wenn ihr mir davon berichtet? Sprich!" Thranduil war durch und durch ein gerechter Herrscher, jedoch kein besonders geduldiger. Er, als alleiniger Herr über den Düsterwald hatte einiges zu verrichten. Da musste er sich vollkommen auf seine treuen Untertanen verlassen und wenn diese ihm so eine unvernünftige, nichts bringende Nachricht überbrachten konnten schon einmal die Pferde mit ihm durchgehen.

Ängstlich zog der Elda seinen Kopf ein. „Verzeiht... Ich werde sie sofort wieder dorthin zurückschicken und die Höhle durchsuchen lassen." Genervt lehnte Thranduil sich an seiner Stuhllehne an. „Mach das. Aber warte den Sturm zuvor ab." Knapp verbeugte sich der Berichter und verschwand kurz darauf aus dem Raum. Erneut fuhr sich der Herrscher des Düsterwalds über den Nasenrücken.
„Das kann doch alles nicht wahr sein..."

...

Zur gleichen Zeit, im selben Reich, gar nicht weit entfernt von dem Herrn des Palastes, lag ein kleiner Elbling auf seinem weichen Bett und starrte hoch zur Decke. Die Langeweile hatte ihn gepackt und er wusste nicht, was er noch tun oder machen konnte. Gemalt hatte er schon zu genüge, war doch der ganze Boden von Malstiften und seinen großartigen Bildern bedeckt. Seufzend atmete er aus. Was könnte er nur tun? Wegen dem doofen Regen, könnte er nicht raus um mit seinem Bogen zu trainieren oder einfach zu spielen. „Ach man!", schrie er seinen Frust hinaus und warf dabei sein Kopfkissen weg von seinem Bett. Dieses landete wenige Meter neben ihn auf den Boden.

Im selben Moment erwacht in dem jungen Elben, welcher gerade einmal fünf Sommer zählte, eine Idee. Wenn er nicht wusste, was er machen konnte, wusste es sein Ada vielleicht! Gedacht – Getan. Zu mindestens fast. Voller Vorfreude lief er aus seinem Zimmer hinaus und tapste durch die langen Gänge zu dem Arbeitszimmer seines Vaters. Dabei traf er auf die Diener und Mägde des Palastes. Doch dafür interessierte er sich nicht. Einzig sein Vater wollte der Elbling nun sehen.

kleiner Elbling - großes Abenteuer (Legolas Thranduil Fanfiction) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt