Zusammentreffen und Gefangenschaft

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Ruckartig hob Legolas sein Kopf, als er den Schall einer Stimme, die seinen Namen rief, hören konnte. Das war doch sein Ada! Er wollte gerade zurückrufen, als eine schwielige Hand seinen Mund bedeckte und er kurz darauf hochgenommen wurde. Der Mensch hatte die Stimme ganz genauso wie der Prinz zuvor vernommen. Ein leises Knurren entkam seinen Lippen. Dass sie jetzt schon nach ihm suchen würden. So war das nicht geplant gewesen. Er beschleunigte sein Schritttempo und hielt auf eine weitere Lichtung zu. Er musste sich erst einmal verstecken. Sonst würde er bald tot am Boden liegen, denn ihm war nur zu gut bewusst, wenn er hier gerade entführte. Den Prinzen des Düsterwalds! Das Kind von Thranduil selbst.

Nahe einer kleinen Steinhöhle kam er zum Stehen. An dessen Eingang waren seltsam leuchtende Rubine angebracht. Doch das interessierte den Wilden nur bedingt. Zusammen mit dem Elbling trat er in die Höhle hinein, hoffend hier nicht gefunden zu werden.

Mit Tränen in den Augen bemerkte Legolas, wie seine Hoffnung zu schwinden drohte. Sein Ada war doch ganz in der Nähe, er suchte nach ihm! Und er... konnte nicht antworten. Ein Schluchzen verließ seine Kehle. Plötzlich wurde er auf den Boden geworfen und kam hart auf. Ein schmerzerfülltes Keuchen verließ seine Lippen. Kurz darauf wurde er am Arm gepackt und weiter voran gezogen. „Komm schon! Hier wird dich niemand mehr hören.", fauchte der Mann ihn an. Still folgte Legolas ihm und sah dabei immer wieder entgegen dem Ausgang, der schon gar nicht mehr zu erkennen war. Zu weit waren sie inzwischen hineingegangen. Ihm war so unsagbar kalt. Sein ganzer Körper tat weh und die Müdigkeit nahm langsam überhand.

Bleib ruhig. Ich werde dir helfen.

Erschrocken sah sich der Elbling um, konnte jedoch niemanden entdecken. Hatte er sich die Stimme nur eingebildet? War es nun schon so spät, dass er die Realität nicht mehr von der Wirklichkeit unterscheiden konnte? Auf einem Mal blieb der Mann stehen. Krampfhaft umfasste er das Messer in seiner rechten Hand und sah sich mit zusammengekniffenden Augen um. Ein Knacken hallte in der Höhle wieder. Sie waren nicht alleine.

Duck dich.

Weder wusste Legolas wer diese Stimme war, noch ob er ihr vertrauen konnte. Doch in diesem Moment kam ihm dies als einzigste logische Option vor. Blitzschnell duckte er sich und entging so knapp dem heißen Atem, der den Menschen geradewegs traf. Mit großen Augen sah der Elbling die Feuerbrunst über sich, die den Mann verbrannte, an. Diese schrie auf und viel dann zu Boden. Im selben Moment hört der Flammenstoß auf und etwas Kleines flog über den Prinzen hinweg und landete auf den Menschen. Kurz darauf war von diesem ein röchelndes Geräusch zu vernehmen. Als Legolas zu ihm aufsah, erwiderte eine kleine Kreatur mit hell leuchtenden Augen seinen Blick. Angst kroch in den jungen Elben hoch. „W-was bist du?"

Ein lautes Brüllen war alles, was er als Antwort bekam, bevor die Gestalt in die Dunkelheit der Höhle verschwand. Mit vor Angst schlotternden Knien sah Legolas dieser nach.

Verschwinde so schnell du kannst.

Und das tat der Prinz auch. Mit einer für den Kleinen unglaublichen Geschwindigkeit rannte er aus der Höhle hinaus und kam draußen hart auf den Boden auf. Etwas brachte ihn zum stolpern, sodass er knapp vor dem Eingang der Höhle zum liegen kam. Gerade rechtzeitig. Einen Moment später stürzte der Höhleneingang ein.

.....

Das laute Geräusch der einstürzenden Höhle war bis zur Lichtung zu hören, auf der Thranduil und Arnor waren. Diese sahen sich kurz an, bevor sie ihre Pferde in die Richtung, aus der das Geräusch kam, lenkten. Im vollen Galopp stürmten sie darauf zu. Den Regen beachteten sie schon längst nicht mehr.

„Legolas, bitte... Sei wohl auf.", dachte Thranduil an seinen kleinen Sohn. Er würde sich niemals vergeben, sei sein kleiner Liebling aufgrund seines Fehlers verletzt worden. An der Möglichkeit ihn nie wieder zu sehen, wollte er erst gar nicht denken. Schließlich kamen sie auf der gleichen Lichtung raus, aus der zuvor der Mann mit Legolas unter dem Arm gerannt war. Eine kleine Gestalt saß reglos vor dem Höhleneingang und bewegte sich keinen Millimeter. Thranduil wusste sofort um wen es sich dabei handelte. Noch im Galopp sprang er von seinem Pferd ab und rannte auf seinen Sohn zu. Arnor brachte seinen schwarzen Hengst zuvor zum Halt, bevor er ihm folgte.

kleiner Elbling - großes Abenteuer (Legolas Thranduil Fanfiction) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt