Kapitel 2

854 47 2
                                    

Gerade wurden die Türen geöffnet. Heute war die große Neueröffnung. Zwei Wochen lang haben meine Mutter und ich, früh das Bett verlassen um bis zum späten Abend am Restaurant zu arbeiten. Wir schrieben Speisekarten auf, dekorierten den Sitzbereich, besorgten genug Vorräte, verteilten Flyer im Dorf und heute war es soweit. Meine Mutter neben mir zitterte leicht vor Nervosität. Es waren erst zehn Minuten vergangen und noch keiner betrat das Lokal. "Was ist wenn keiner kommt? Dann wären alle Bemühungen umsonst.", fragte sie mich mit leichter Panik in den Augen. "Keine Sorge, es wird jemand kommen.", ich legte meine Hand auf ihre Schulter und schenkte ihr ein aufmubterndes Lächeln. Zumindest hoffte ich, dass es eins war.
In diesem Moment ertönte eine Glocke und unsere beide Blicke raschten zur Tür, bereit Gäste zu begrüßen. Doch anstatt von hungrigen Leuten stand mein Vater an der Tür. Dieser sah sich um. Er war seit unseren Umzug nur einmal hier, er meinte wir würden alles alleine schaffen. Er hingegen ging in eine Kneipe und trank bis spät Abends.
"Schön, dass du vorbei schaust.", meine Mutter lächelte ihn warm an "Sieht so aus als wäre ich der Einzige." Das Lächeln von Mom verflog, während mein Vater sich auf einen Platz, an der Theke niederließ. "Gibt es hier auch was zum essen, oder habt ihr vor da die ganze Zeit so rum zu stehen?"
Ich knirschte meine Zähen zusammen und verschwand in die Küche. Ich konnte ihm nicht mehr ins Gesicht sehen, sonst würde ich ihn wahrscheinlich anspucken. Wie kann man nur so respektlos sein? Während ich ihm einen Salat zubereitete, dachte ich darüber nach was wir machen würden, wenn das Geschäft nicht gut lief. Nach einigen Augenblicken schüttelte ich meinen Kopf. So durfte ich nicht denken. Es wird gut laufen. Vielleicht nicht heute oder morgen, vielleicht auch nicht  nächste Woche, doch irgendwann wird das hier ein gut besuchtes Restaurant sein, welches im ganzen Dorf bekannt sein wird. Da bin ich mir sicher.

Als ich wieder vor zur Theke ging knallte ich meinem Vater den Teller vor die Nase, ohne ihn anzuschauen ging ich Richtung Tür und schnappte mir paar Flyer. "Bin bald zurück." Mit diesen Worten verschwand ich. Ich wusste, dass es nicht nett von mir war, meine Mutter jetzt mit ihrem Mann alleine zu lassen. Dennoch tat ich es.

Schon seit einer halben Stunde stand ich auf den Straßen und  verteilte Flyer. Zumindestens versuchte ich es. Die meisten Bewohner beachteten mich garnicht oder sie warfen mir komische Blicke zu. Anscheind ist man hier nicht sonderlich offen, gegenüber neuen Gesichtern. Dann als es auch noch zu regnen anfing, suchten alle Schutz in ihren Häusern und auch ich machte mich auf den Weg. Mit gesenkten Blick ging ich Richtung Restaurant, als ich plötzlich mit jemanden zusammenstieß. Die Flyer fielen mir zu Boden und waren auf der Stelle nass. Ich machte mir nicht die Mühe sie aufzuheben. Stattdessen schaute ich der Person hinterher die schon weiter gegangen war. Nicht mal wenn ich mit jemanden zusammenstieß, werde ich beachtet. Gute Voraussetzungen.

In den nächsten Wochen gab es nur spärlich Gäste. Es reichte gerade so aus um uns über Wasser zu halten. Doch meine Mutter verlor nicht den Mut. Der Lob der wenigen Besucher drückten sich in den Vordergrund. Nachmittags durfte ich Pause machen, so ging ich jeden Tag zu einer Bank am Rande des Dorfes und ließ mich dort nieder. Ich liebte diesen Ort hier, da es ruhig war und nicht so überfüllt wie auf den Straßen Konohas.
Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als ich laute Stimmen hörte.
"Man Leute ich hab Hunger."
Ich schaute nach links und sah eine Gruppe von Ninjas, die in meine Richtung gingen.
"Choji du isst den ganzen Tag, wie kannst du da nur so viel Hunger haben", beschwerte sich ein blondes Mädchen und schaut grimmig zu einem Jungen mit einer Chips Tüte in der Hand. Neben ihm ging ein junger Mann, der gerade an seiner Zigarette zog und das Schlusslicht bildete ein anderer Junge, welcher seine Hände in den Hosentaschen hatte und genervt zu sein schien. Ihn musterte ich am meisten. Auch wenn ich es nur ungern zugab, er war definitiv die Sorte Mann die ich anziehend fand. In diesem Moment fiel sein Blick auf mich. Für einen kurzen Moment schien es so, als würde er seine Augen erschrocken hoch reißen. Mein Blick glitt zum Boden. Sah ich so gruselig aus?
Das Mädchen und der Junge mit der Chips Tüte diskutierten immer noch als der Älteste von ihnen, die beiden unterbricht: "Jetzt hört mal auf. Ich denke wir alle könnten etwas vertragen. Lass uns was suchen. Ich lade euch auch ein."
Alle nickten dann einverstanden und lächeltem ihm zu. Nach ein paar Minuten sah ich, wie sie in Richtung Innenstadt liefen.
Da fiel mir wieder ein, dass ich mich wohl auch langsam auf den Weg zurück machen sollte.

Den ganzen Weg lang zog es mir mein Herz zusammen. Ob es wohl immer noch wegen dem einem Jungen war? Ein Seufzen entkam mir als ich vor dem Restaurant stand. Ich öffnete die Tür und sah zwei Gäste. Ich lächelte und grüßte sie als ich an ihnen vorbei ging. In der Küche traf ich wieder auf meine Mutter. Mein Vater schien schon wieder gegenagen zu sein. "Bin wieder da!", rief ich ihr zu als ich meine Hände wusch.
"Hallo mein Schatz, würdest du bitte vorschauen, vielleicht braucht ein Kunde ja etwas."
"Klar mach ich."
Gerade als ich wieder vor zur Theke ging, sah ich wie die Gruppe von vorher ins Restaurant gehen. Sie sahen sich ein wenig um und der Blick vom Ältesten traf mich. Er lächelte mir zu während ich auf sie zu ging. "Hallo. Darf ich Ihnen einen Tisch anbieten?",fragte ich sie freundlich und schielte leicht zu dem süßen Typen von vorher.
"Ja bitte, ich hab einen riesen Hunger.", antwortete einer. "Folgt mir bitte."
Ich führte sie zu einem Tisch am Fenster und brachte ihnen auch zugleich eine Karte.
"Meldet euch einfach, wenn ihr wisst was ihr wollt."
Sie nickten mir zu und blätterten in der Karte rum. Ich ging hinter die Theke doch ich fühlte mich beobachtet. Ob er mich wohl anschaut? Oder bildete ich mir das nur ein? Irgendwie hoffte ich ersteres.
Doch als ich mich zu ihnen drehte, schauten alle in die Karte. Irgendwie fühlte ich mich enttäuscht.

My Hero (Shikamaru FF) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt