Kapitel 12

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Punkt sieben Uhr. Ich saß auf den Boden und schaute in den Himmel. Ob Shikamaru jetzt auch die Wolken beobachtet?
Ich wünschte mir, ich wüsste wo wir beide stehen. Diese Scheiß Seele hat unser Date ruiniert. Oh man war das Peinlich. Ich schlug mir gegen den Kopf.
Ich wollte das alles nicht.
Was war so falsch daran ein normales Leben zu führen, ohne irgendeine außergewöhnliche Aufgabe. Ohne gespaltene Persönlichkeit. Ein durchschnittliches Leben. Mit einem durchschnittlichen Mann. Irgendwann mal eine Tochter und einen Sohn. Und im Alter ruhig sterben.
Aber hey, wer war ich schon um mir sowas zu wünschen. War ja wohl zu viel verlangt. Scheiß Schicksal.
Je länger ich hoch schaute desto wütender wurde ich. Ich stellte mir grad vor wie das Schicksal sich böse die Hände reibt und verschiedene Figuren auf einem Brett anschaute. Hier und da bewegte er die Figuren hin und her. Zu seinem Entzücken und zum Leid der Menschheit. Ich streckte meinen Mittelfinger gen' Himmel aus.
"Du kannst mich mal"

"Was hat dir der Himmel den getan?"
Ich schreckte hoch und erblickte den grau haarigen Jonin.
Augenblicklich entspannte ich mich wieder.
"Es ist weniger der Himmel, mehr ein Jemand. Oder eine Sie."
Kurz runzelte ich die Stirn.
"Aber wenn ich genauer darüber nachdenke. Weiß ich nicht mal ob es ein Geschlecht hat. Oder ob es überhaupt eine Person ist. Sogesehen weiß ich nicht mal ob der Himmel die richtige Richtung ist."
Verwirrt blickte er mir in die Augen.
"Übrigens ist es nicht nett, jemanden zwei Stunden warten zu lassen."
Verlegen reibte er sich den Hinterkopf.
"Ich bin einer schwarzen Katze begegnet und musste den langen Weg gehen."
Mit hochgezogener Augenbraue musterte ich ihn.
"Zu schade, das die Mühe umsonst war. Hinter Ihnen ist eine."
Mein Finger deutete auf eine Stelle hinter den Mann, welcher sich erschrocken umdrehte, sich aber schnell wieder fing, als er die Lüge durchschaute.
"Also, wollen wir anfangen?"
Er nickte nur und die Tortur fand hier ihren Anfang.

Viele Runden, Sit Ups und jegliche andere Arten von Trainingseiheiten später lag ich erschöpft in der Wiese.
"Wie soll mir das helfen, mit der Sense umzugehen?"
Meine Stimme war nicht mehr als ein Flüstern.
"Koordination und Ausdauer. Du hast nichts davon. Beides brauchst du um eine Waffe zu führen. Und wenn dir diese Antwort nicht gefällt, dann sieh es als Lektion fürs Leben. Such dir was aus."
Während dieser ganzen Rede hat er mich nicht einmal angeschaut. Die ganze Zeit über, las er in diesen komischen Buch.
Ich stöhnte auf, als ich mich aufrapelte.
"Das Einzige was ich gelernt habe ist, dass es Muskeln an Stellen gibt, an denen ich es nicht vermutet hätte. Mir tut alles weh."
Wieder ohne jegliche Regung sprach er:" Keine Sorge morgen wird es schlimmer."
Er machte auf dem Absatz kehrt.
"Morgen selbe Zeit."
Und dann war er weg. Verpufft.
Jetzt war nur die Frage, ob er dieses Mal auch pünktlich kommen würde.
Irgendwas sagte mir, dass ich nicht darauf hoffen sollte.

Zuerst wollte ich zurück in meine neue Unterkunft. Das Problem lag nur daran, dass ich keine drei Schritte kam ohne Schmerzen zu verspüren. So kam es also dazu, dass ich auf den Rücken lag und den Sonnenuntergang beobachtete.
"Wunderschön, nicht wahr?"
Zum zweiten Mal an diesem Tag schrack ich auf. Nur dieses Mal bereute ich es. Scheiß Muskeln.
In der nächsten Sekunde saß der einzig wahre Shikamaru neben mir.
"Was meinst du? Den Sonnenuntergang oder mich?"
Im selben Moment, bereute ich diese Worte. Scheiß Seele.
"Such es dir aus."
Ich verkniff mir eine Antwort und sagte stattdessen garnichts mehr.
Unangenehme Stille umhüllte uns.
Plötzlich fühlte sich jeder Muskel erholt an und mein Fluchtinstinkt stieg. Was zum Teufel war das? In seiner Nähe spielten meine Gefühle einfach nur verrückt.

"Was ist eigentlich das?"
Verwirrt sah ich zu Shikamaru, welcher in einer Tasche wühlte.
Er holte eine Box raus, welche mir ziemlich vertraut vor kam. Als er sie öffnete erblickte ich ein Buch. Aber nicht irgendeins. Es war das Buch.
Ich riss es ihm aus der Hand.
"Woher hast du das?"
Er zog eine Augenbraue nach oben.
"Das hast du mir vor meine Tür gelegt, als du plötzlich verschwunden bist, um dann wieder mit dieser komischen Waffe zu kommen."
"Vor die Tür gelegt? Das stimmt nicht, ich habe..."
Was habe ich eigentlich? Ich wusste es nicht mehr. Super, also nicht nur plötzlich eine gespaltene Persönlichkeit, sondern auch noch Demenz. Egal wie sehr ich mich anstrengte, mir wollte einfach nicht einfallen, was ich ihm vor die Tür gelegt hatte.
Alles war neblig. Aber hatte ich das Buch nicht noch auf meiner Reise? Ich verstand gar nichts mehr. Ich wollte einfach nicht mehr.
Shikamaru schien meinen Unmut zu bemerken. Er legte mir seine Hand auf die Schulter und sah mich doch tatsächlich fürsorglich an.
"Egal was in letzter Zeit passiert ist. Behalt einen ruhigen Kopf. Früher oder später wird alles Sinn ergeben."
Mit diesen Worten ließ er mich und das Buch zurück.
Verdutzt blickte ich ihm nach.
Als ich ihn nicht mehr sah, suchte ich meinen Weg zurück, zur Unterkunft. Meine ganzen Schmerzen waren wie weggeblasen.
Irgendwann wird alles Sinn ergeben, ja?
Das wird eine lustige Zeit, bis ich das Erreichen werde.

My Hero (Shikamaru FF) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt