Dangerous Love

21.

Empört schubse ich ihn weg von mir, ignoriere gekonnt die plötzlich entstehende Kälte.
" Du Arschloch, was hast du gerade gesagt? " , konfrontiere ich ihn und mache wütend einen Schritt auf ihn zu.
Ich hebe schon meine Hand, will ihn so fest es geht schlagen, aber ist schneller.
Im Handumdrehen blockt er meinen Arm und hält ihn fest.
Dann ziehen sich seine Augenbrauen zusammen.
Okay, da ist er wieder.
Arschloch - Hunter.
" Beruhig dich, verdammt nochmal.
Das war keine Beleidigung. Nur eine fucking Feststellung. " , erklärt er, wieder fluchend.
Mir fällt erst jetzt auf, das er bis eben nicht geflucht hat.
Was hat er nur?!
Aus Unsicherheit darüber, was ich antworten soll, entferne ich mich aus seinem Griff und nehme ihm das Putzmittel weg.
In Sekundenschnelle verschwinde ich mit allen Putzutensilien aus dem Raum und beginne draußen die Flure zu wischen.
Erst jetzt scheint mein Prozessor Namens Gehirn wieder zu funktionieren, denn mit einem Mal verarbeite ich alles was gerade passiert ist. Alles wofür mein Gehirn noch vor einigen Minuten zu benebelt war.
Seine ganzen Worte prasseln wie Regen auf mich herab. Ich wiederhole in meinem Kopf immer und immer wieder die eben gesprochenen Sätze von der Stimme die mir am meisten Angst macht.
Und die denkt, nein weiß, das ich Jungfrau bin.
Und das nur aufgrund meiner Reaktionen auf seinen Körper.
Wieso habe ich das alles zugelassen? Das er diese ganzen Dinge sagt? Und noch viel schlimmer - wieso hab ich nicht widersprochen?
" Ich denke dein Körper schreit danach von mir berührt zu werden. "
Das tut er nicht verdammt!
Irgendwie beruhigt mich das Putzen, so das ich beschließe dem ganzen keine Bedeutung beizumessen.
Er hat das einfach nur gesagt weil ihm gerade danach war, nicht weil er es tatsächlich so gemeint hat.
Eine ganze Stunde habe ich meine Ruhe.
Ich schaffe es alle 3 Stockwerke zu putzen, plus jeweils die Toiletten.
Was Hunter in der Zeit geschafft hat ist mir relativ egal.
Da es langsam spät wird laufe ich wieder nach unten.
Ich würde nur noch die Spinde putzen und dann nachhause gehen.
Als ich ihn wieder sehe überschlägt sich mein Herz.
Ich hasse diese Wirkung die er auf mich hat.
Er war gerade anscheinend dabei Staub zu wischen, denn er hat Handschuhe an.
Schnurstracks laufe ich an ihm vorbei und glücklicherweise lässt er mich in Ruhe.
Naja, fast.
" Hast du dich wieder beruhigt, Virgin? ", erdreistet er sich zu fragen als ich schon mit dem Rücken zu ihm stehe.
" Fick dich, Hunter. Außerdem, nicht das es wichtig wäre - ich bin keine Jungfrau mehr. " , lüge ich ohne mich zu ihm umzudrehen.
Sein lachen ertönt und ich weiß das er mir nicht glaubt.
" Allein meine beschissenen Worte haben dich vorhin schon zum durchdrehen gebracht. Stell dir Mal vor, was ich in dir auslösen könnte, wenn ich dich wirklich anfassen würde. " , sagt er, wahrscheinlich gewollt verführerisch.
Okay jetzt reichts.
Wie automatisch dreht mein Körper sich zu Hunter, ohne jedoch näher zu kommen, setze ich meinen Killerblick auf.
" Das wird NIEMALS passieren, verstanden? Du wirst mich NIEMALS anfassen! Eher würde ich sterben. " , übertreibe ich, klinge aber um einiges fieser als ich beabsichtigt habe.
Naja, um so besser für mich.
Hunter beißt sich aufgrund meiner Worte auf die Lippe und bricht dann in Gelächter aus.
"Fuck, glaub mir, ich kann mir eine Millionen schönere Dinge vorstellen, als das zu tun. " , so viel Verachtung liegt in diesen Worten.
Und obwohl ich ihn als erstes beleidigt habe, trifft er doch wieder ins schwarze. Immer übertrumpft er mich mit seinen Gemeinheiten.
Nein, ich will nicht das er mich anfässt.
Aber ich will das er mich anfassen will.
Macht das Sinn?
Wahrscheinlich nicht.
Aber ich bleibe gefasst.
" Wie auch immer. Ich putze jetzt die Spinde und werde dann gehen. " , wechsle ich das Thema und lasse ihn dabei nicht aus den Augen.
Ich werde diesmal nicht einknicken und wegschauen.
" Das hab' ich schon gemacht während du oben warst. Wenn du noch 5 Minuten wartest bring ich dich nach hause. " , überrascht er mich und ich kann nichts für den ungläubigen Blick mit dem ich ihn gerade anschaue.
Kein Fluchen, keine Beleidigung, sondern er will was nettes tun?
Kritisch mustere ich ihn.
" Warum? " , frage ich deshalb.
" Was warum? Bist du behindert? Welcher fucking Mensch hinterfragt es nachhause gefahren zu werden? " , fährt er mich an, und hat Recht.
Eigentlich.
Aber dieser befehlshaberische Ton nervt mich schon wieder so sehr, das ich sicherlich nicht nachgeben werde.
" Du wirst mich nicht fahren. " , sage ich also und kann in seinem Gesicht ganz genau beobachten wie sehr ich ihm gerade auf die Palme bringe.
" Hab' ich dir gestern was getan, huh? Nein! Also, wirst du verfickt nochmal in mein Auto steigen. " , redet er sich in Rage.
Aber noch werde ich nicht nachgeben.
" Nur, wenn du dir in Zukunft ein anderes Opfer suchst. " , fordere ich und beobachte genau seine Reaktion.
Er zieht eine Augenbraue hoch.
" Du wirst mich weder beleidigen, runtermachen oder sonst irgendwie auf mir herum hacken. Das bekommst du doch sicherlich hin wenn du mich so unbedingt nachhause fahren willst, oder? " , provoziere ich ihn weiter während ich ihn zuckersüß anlächle.
" Was? Soll das eine Drohung sein? " , lacht er wieder und fährt sich durch seine braunen Haare.
" Lauf nachhause, scheiß Zicke. Du tust zwar immer so als wärst du überdurchschnittlich schlau, aber vertrau mir, das war verfickt dumm von dir. " , wird er wieder ernst und mustert mich dabei.
Wie sehr mich das gerade getroffen hat kann sich keiner vorstellen.
Aber, um es mit seinen Worten zu sagen, war es tatsächlich dumm von mir.
Wie konnte ich denken er würde all diese Dinge tatsächlich lassen, um mich nachhause fahren zu können?
Wieso geht mir das so nah?
Da ich nun keinen Grund mehr habe hier zu warten, laufe ich zum Ausgang dieser Hölle.
Das muss ich tun, schließlich wäre alles andere ein Zeichen von Schwäche.
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Bin nicht soooo zufrieden mit dem Kapitel ABER ich weiß jetzt genau in welche Richtung diese Story geht also seit excited!
Ihr dürft entscheiden - soll das nächste Kapitel aus Hunter's oder Emilia's Sicht sein?
Let me know!