Ausflug Zu Der Kanalisation

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Als wir draußen standen, brachte Bill den Plan ins Spiel. "Lasst uns nun zur Kanalisation gehen, so wie wir es geplant hatten." Eddie verzog angewidert das Gesicht und schluckte schwer. "Aber da drin ist Grauwasser", bemerkte er mit einem theatralischen Würgen. Ich begann zu lachen und klopfte meinem Bruder auf die Schulter. "Ach, komm schon, stell dich nicht so an", meinte ich lachend und holte mein Fahrrad aus der Garage. Eddie seufzte und holte ebenfalls sein Rad heraus, stieg auf und gab widerwillig nach.

"Okay, dann lasst uns loslegen", sagte Bill, und wir radelten durch einige Gassen statt auf den Straßen von Derry zu fahren. Dort war die Gefahr zu groß, dass wir auf Bowers und seine Gang treffen würden. Eddie murrte den ganzen Weg über und beschwerte sich über die schmutzigen Gassen. "Das ist so eklig hier", jammerte er.
Richie drehte sich zu Eddie um und grinste. "Aber immer noch besser als die Unterwäsche deiner Mum", sagte er und schaute dann wieder nach vorne. "Boah, Richie, du bist ekelhaft", lachte ich.

Schließlich erreichte Bill den Wald, wo wir unsere Fahrräder abstellten. "Hier begegnen wir wenigstens keinen Bowers, stimmt's?" fragte mich Stanley mit einem Lächeln. Ich nickte zustimmend und lächelte zurück, ohne zu bemerken, wie Richie uns aus der Ferne beobachtete.
Wir näherten uns dem Eingang der Kanalisation, und Bill ging hinein, gefolgt von Richie. Die anderen blieben draußen. "Jungs, wartet, ich komme mit rein", entschied ich mich schnell und folgte den beiden in die Dunkelheit.

Eddie beschwerte sich erneut, "Ihr seid so eklig... Das ist alles Grauwasser." Richie drehte sich zu Eddie und fragte, "Was ist Grauwasser?" Eddie klärte ihn widerwillig auf, "Es ist hauptsächlich Pisse und Scheiße von ganz Derry, und ihr steht mittendrin, es stinkt."
Richie konnte nicht anders als zu lachen. Richie grinste und konterte, "Bist du sicher, dass das nicht dein eigener Mundgeruch ist, den du riechst?" Eddie sah beleidigt aus und Richie warf ihm einen Müllbeutel mit einem Stock zu, was Eddie zu einem lauten Schrei und weiteren Beleidigungen veranlasste.

Mitten in dem Chaos rief Bill aufgeregt, "Hey Leute, ich habe etwas gefunden!" Er kam zu uns und hielt einen Schuh in der Hand. Ich stammelte, "Ist das... von Georgie?" Die Vorstellung war unerträglich. Bill schüttelte den Kopf. "Nein, Georgie trug Gummistiefel." Ein Hauch von Erleichterung überkam mich. "Wem gehört dieser Schuh dann?" fragte Richie. Bill überprüfte den Schuh und las den Namen vor, "Der Schuh gehört Betty Ripsom."

Ein trauriger Ausdruck legte sich auf mein Gesicht. "Arme Betty", murmelte ich. Richie versuchte, die Stimmung zu heben und sagte, "Es ist doch lustig, wenn sie mit nur einem Schuh durch die Gegend läuft." Aber keiner von uns konnte über seinen Witz lachen. Ich spürte, wie die Tränen in meinen Augen aufstiegen. Betty war eine gute Freundin von mir.

Bill bemerkte meine Veränderung und fragte besorgt, "Ist alles in Ordnung?" Ich versuchte, meine Tränen schnell wegzuwischen und sagte, "Ja, alles ist okay." Dann verließ ich die Kanalisation und wurde von einem Schreck überrascht, als wir Ben im Wasser knien sahen. "Ben!? Was ist passiert?" schrie ich zu ihm und lief mit den anderen auf ihn zu, um ihm zu helfen und ihn aus dem Wasser zu ziehen.

Ben kniete in dem stark strömenden Fluss und die Szene, die sich vor unseren Augen entfaltete, war beunruhigend. Eine riesige Blutlache hatte sich auf dem weißen Stoff seines T-Shirts ausgebreitet, und er war völlig verdreckt. Die Erde und der Unrat der Kanalisation klebten an ihm, und sein Gesicht trug einen Ausdruck der Qual und Verzweiflung.

Unsere Herzen schlugen schneller, als wir zu Ben eilten, um ihm zu helfen. Wir stützten ihn, zogen ihn aus dem kalten Wasser und legten ihn behutsam auf den Boden. Seine Hände klammerten sich an seine blutverschmierte Wunde, während er vor Schmerz stöhnte. Das Blut tränkte seine Kleidung und sickerte durch seine Finger, und der Anblick war schockierend.

Ich fühlte eine Mischung aus Entsetzen und Sorge, als ich mich fragte, was Ben zugestoßen sein konnte und wie er in diesen schrecklichen Zustand geraten war. Wir mussten schnell handeln, um ihm zu helfen und herauszufinden, was hier vor sich ging. Unsere Abenteuer in den dunklen Abgründen von Derry wurden von Minute zu Minute gefährlicher und unheimlicher.

The Girl who is broken [Richie Tozier FF] Pausiert Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt