Woche 2

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Lily POV: 

Ich schreckte aus einem ziemlich merkwürdigen Traum hoch und atmete schnell. Ich hatte von James geträumt, wie er als Meermann im Pool schwamm. Er tauchte auf und ich sah viele Wassertropfen auf seiner muskulösen Brust glitzern. Ich selbst saß auf einer Liege und beobachtete ihn beim schwimmen. Sirius lief vorbei, gefolgt von einer riesigen Gruppe Mädchen, die alle ein Autogramm oder ein Foto von ihm haben wollten. Dann kam noch meine Mutter. Sie streute Rosenblüten über mich und James, zeigte mir verschiedene Entwürfe von Hochzeitskleidern und fragte ob ich mich schon entschieden hatte, welche Blumen ich für meinen Brautstrauß haben wollte. Ich war dann aufgewacht, als Severus und mein Vater anfingen sich darüber zu streiten, wer mich zum Altar führen würde. 

Es war erst halb fünf, aber ich spürte, dass ich wohl nicht mehr schlafen könnte. Ich zog mir eine dünne Jacke an, nahm mir ein Buch mit und ging an den Strand. Dort legte ich mich in den Sand und blickte eine Weile in den mit Sternen übersäten Himmel. Ich liebte es die Sterne zu beobachten. Man konnte ganz in Ruhe nachdenken oder sich einfach nur entspannen und einfach abschalten. Nach einer Weile drehte ich mich auf den Bauch und begann zu lesen. Vorhin hatte ich nicht gesehen, welches Buch ich gegriffen hatte, aber jetzt merkte ich, dass ich mir mein Lieblingsbuch genommen hatte. Ich hatte es bestimmt schon fünf mal gelesen, aber trotzdem fand ich es immer wieder spannend es von neuem zu lesen. 
"Kannst du auch nicht schlafen?" Ich zuckte zusammen, als Sirius plötzlich neben mir saß und zu mir herunter blickte. "Entschuldige Evans, ich wollte dich nicht erschrecken. Ich kann nicht schlafen und habe dich gesehen als ich aus dem Haus kam." " Ist schon in Ordnung. Ich hatte nur nicht damit gerechnet, dass ich um diese Zeit hier jemanden treffe." "Ich konnte nur nicht schlafen, weil ich an meinen Bruder denken musste. Er ist so ziemlich der einzige aus meiner Familie, den ich vermisse." Er lächelte leicht und blickte in Gedanken versunken aufs Meer. Ich würde ihm gerne helfen, aber ich habe leider keine Ahnung wie ich das machen soll. "Soll ich dich vielleicht alleine lassen oder kann ich irgendwas für dich tun?" Ohne den Blick vom Wasser abzuwenden sagte er leise: "Nein danke, ich komme schon klar." Ich war mir nicht sicher, da ich nur einen kleinen Teil seines Gesichtes sah, aber ich glaubte zu sehen, dass er weinte. Ich überlegte kurz und lief dann zum Ferienhaus der Potters. Die Terassentür stand noch offen und ich ging so leise wie möglich rein.

 Drinnen fand ich schnell das Zimmer in dem James schlief. Ich zögerte kurz und weckte ihn dann. Er setzte sich auf und murmelte ein paar unverständliche Sachen, bevor er mich entdeckte: "Was machst du denn hier?" Er fuhr sich durch die Haare, die  noch verstrubbelter waren als sonst und blickte auf seine Uhr, welche auf dem kleinen Nachttisch lag. Er stöhnte genervt auf, während ich ihn anstarrte. Ich hatte jetzt erst bemerkt, dass er offensichtlich nur mit einer Schlafhose bekleidet schlief und kein Oberteil trug. Im schwachen Mondlicht konnte man zwar seine Muskeln nicht so gut erkennen wie im Pool, aber trotzdem sah er wirklich gut aus. "Warum bist du um fünf Uhr morgens hier und nicht in deinem Bett?" "Ich konnte nicht schlafen und dann habe ich draußen Sirius getroffen und es geht ihm irgendwie nicht so gute und dann dachte ich, dass du ihm vielleicht irgendwie helfen kannst." Ich redete sehr schnell und direkt nachdem ich fertig war, sprang er auf, zog sich ein T-Shirt über den Kopf und lief los. Ich ging ihm hinterher und sah, dass er schnell zu Sirius rannte, sich neben ihn setzte und etwas zu ihm sagte. Die beiden unterhielten sich eine Weile leise, wobei ich sah, dass Sirius wirklich weinte und es noch stärker wurde, je länger sie sich unterhielten. Dann nahm James Sirius in den Arm. So saßen die beiden einfach eine ganze Weile da. Ich hatte von der Terrasse der Potters aus zugesehen. Es war wirklich toll, dass James sich so um seinen Freund kümmerte und für ihn da war. Er ist sofort aufgesprungen und zu ihm gerannt, obwohl er kurz davor noch geschlafen hatte und vermutlich Todmüde war. Remus hatte mir schon öfter erzählt, dass besonders James und Sirius eine sehr enge Bindung zueinander hatten und praktisch wie Brüder waren. Auch dass die Familie von James ihn einfach so aufgenommen hatte und ihn wie ihren eigenen Sohn behandelte. Das war einfach unglaublich von ihnen. 

JilyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt