Rückkehr nach Hogwarts

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Lily POV: 

Der Rest der Ferien war wie im Flug vergangen. Ich hatte mir die neuen Schulbücher angesehen, mich noch ein paar mal mit James getroffen und viel mit Remus oder meinen Freundinnen unternommen. Ich hatte mir auch die neue Nachbarschaft und Umgebung angesehen. Es waren wirklich sehr schöne Ferien gewesen. Leider verging schöne Zeit immer viel zu schnell, weshalb ich heute schon wieder nach Hogwarts zurückkehren würde. Zum Glück würden meine Freundinnen, Remus und James auch mitkommen. Nur auf das Getuschel, Gerede und Getratsche wegen meiner Beziehung mit James freute ich mich gar nicht. Aber wenigstens würde ich auch das einzige loswerden, was meine perfekten Ferien gestört hat: meine Schwester und ihr Verlobter. Die beiden waren ständig in unserem Haus gewesen und meine Eltern hatten mich gezwungen nett zu ihm zu sein und ich durfte auch nicht auf mein Zimmer flüchten, sondern musste dabei zusehen, wie sie ihre pinke, rüschenbesetzte Hochzeit planten. 

Ich hatte zwar in den letzten Tagen schon alles fertig gepackt, trotzdem klappte ich den Koffer nochmal auf und kontrollierte, ob alles drin war. Dann packte ich mein Lieblingsbuch und etwas Geld in eine kleine Handtasche, damit ich während der Fahrt nicht den Koffer öffnen musste. Da ich mit James im Schulsprecherabteil fahren würde und am Anfang der Fahrt auch die Vertrauensschüler einweisen musste, zog ich mir nach dem Duschen direkt meine Schuluniform an, während meine nassen Haare locker geflochten über meiner Schulter lagen. Unten wartete meine Mutter schon mit dem Frühstück. Gegen zehn fuhren wir los in Richtung London. 

Es kam mir vor, als wäre es erst gestern gewesen, als ich nach meinem sechsten Schuljahr aus dem Zug gestiegen war und mich von meinen Freundinnen verabschiedet hatte. Es waren in Wirklichkeit ein paar Wochen gewesen, in denen sich sehr viel verändert hatte. Ich umarmte meine Eltern und stieg dann zusammen mit meinem Koffer in das vorderste Abteil. Das Abteil der Schulsprecher war viel gemütlicher, als die anderen. Es war mit gemütlichen Sesseln und Sofas eingerichtet, dazwischen stand ein Holztisch mit einem Brief für James und mich. Vermutlich stand darin was wir für Aufgaben hatten und was wir den Vertrauensschülern sagen mussten. Am Rand stand ein weiterer kleiner Tisch mit Getränken und verschiedenen Süßigkeiten. Ich hätte wirklich nicht erwartet, dass wir so einen Luxus zur Verfügung gestellt bekommen würden. Das war wirklich beeindruckend. Ich versuchte meinen Koffer über einem der Sessel in der Gepäckablage zu verstauen, was aber natürlich nicht funktionierte, da der Koffer gefühlt doppelt so viel wog wie ich. Ich ächzte und mühte mich weiter ab, als ich hinter mir eine belustigte und mittlerweile vertraute Stimme wahrnahm: "Brauchst du vielleicht Hilfe?", ich ließ den Koffer los und drehte mich zu James um. Er lehnte im Türrahmen und grinste, dann kam er rein, hob meinen Koffer hoch, als wäre er eine Feder und legte ihn auf die Ablage. Das gleiche machte er mit seinem Koffer und seinem Besen. "Danke." 

Nachdem wir uns begrüßt hatten, setzten wir uns hin und lasen gemeinsam den Brief. Darin stand, wo genau sich unsere Wohnung befand und das Passwort, mit dem wir das Porträt von Merlin öffnen konnten: Schokofrosch-Sammelkarte. Außerdem waren nochmal alle Schulregeln aufgelistet, es wurde erklärt, dass wir einen Plan für die Patrouillen erstellen mussten, den Vertrauensschülern helfen müssen und das wir das Recht haben Punkte abzuziehen, zu geben oder Strafarbeiten zu erteilen. Zudem würden wir die Verbindung zwischen Schülern und Lehrern sein. Also würden uns alle ihre Probleme mitteilen, wir mussten entscheiden was wichtig ist und das wichtige an die Lehrer weitergeben. Ich hatte direkt die Idee, dass wir einfach irgendwo eine Box aufstellen konnten und die Leute da einfach Zettel reinwerfen. James gefiel die Idee. Bevor wir weiterreden konnten, ging ein Ruck durch den Zug und wir fuhren los. Wir legten die Papiere schnell beiseite, als auch schon die Vertrauensschüler anklopften und eintraten. Sie setzten sich und wir fingen an ihnen ihre pflichten und Privilegien zu erklären. 

Eineinhalb Stunden später waren wir endlich fertig. Alles war erklärt, alle Fragen beantwortet und wir hatten eigeteilt, wer während der Zugfahrt wann patrouilliert. Zum Glück waren die neuen Vertrauensschüler der fünften Klasse besonders übereifrig und wollten uns unbedingt gefallen, weil wir am Ende des Jahres jeden Vertrauensschüler bewerten mussten. So hatten James und ich den Rest der Fahrt nach Hogwarts frei und konnten uns entspannen. "Schon merkwürdig, oder?", fragte James mich, "Es ist als wären wir erst gestern zum ersten Mal nach Hogwarts gefahren und jetzt ist es das letzte Mal. Die Zeit ist echt schnell vergangen." "Stimmt. Ich will noch nicht, dass meine Zeit in Hogwarts endet. Ich habe noch nicht wirklich eine Vorstellung, was ich danach machen will und habe auch irgendwie Angst. In der richtigen Welt tobt ein Krieg und jeden Tag sterben Menschen. In Hogwarts ist alles so friedlich und schön, als würde es diese grausame Welt dort draußen gar nicht geben.", sagte ich. Er nickte und blickte aus dem Fenster. "Ja, ich weiß was du meinst. Mir geht es ähnlich."

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⏰ Letzte Aktualisierung: Oct 05, 2020 ⏰

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