Brief der Liebe(12)

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Seitdem hatte ich ihn nicht mehr besucht. Ich dachte, dass mein Gelaber ihm schon genug schaden hinzufügen würde. Warum sollte er mich lieben? Ich bin ein junge! Und es ist nun mal nicht wie in jedem Liebesfilm! Wenn es aber doch nur so einfach wäre... 

Ich war gerade am Frühstücken, als sich plötzlich jemand zu mir setzte. Es war Uraraka. Sie lächelte mich an. "Deku-kun...wie geht es Shoto?", fragte sie. Ich brach unseren Blickkontakt ab.

"Ihm geht es super...", antwortete ich. Kurz blieb es still. Im Augenwinkel sah ich wie sie mich besorgt anstarrte, bevor sie etwas aus ihrer Hosentasche nahm.  Sie drückte es mir in die Hand. 

Es war ein Brief. 

Ich blickte sie verwundert an. Auf einmal sah ich ein leichten schleier von pink auf ihrer Wange. "Mach es auf wann immer du willst! Ich lass dich dann mal allein!", rief sie hektisch und lief plötzlich weg. 

Ich blickte den Brief kurz an, bevor ich mich dazu entschied ihn zu öffnen. Zum Vorschein kam eine pinke Karte. Ich zog sie heraus und las die Aufschrift. 'Written with love' (Mit liebe geschrieben)

Ich öffnete die Karte und blickte auf die Überschrift. 'Von Uraraka für Deku♥'

Ich fing an weiter zu lesen.

'Lieber Deku. Seitdem wir uns kennengelernt haben, habe ich so ein komisches Gefühl in deiner nähe. Wenn ich in Schwierigkeiten bin, überlege ich immer was du tun würdest. Ich bin immer erstaunt davon wie du jeden Tag trainierst. Und ich glaube..bei mir hat es gefunkt...'

Kurz verstand ich nicht was sie damit meinte. Ich zuckte mit meinen Schultern und las die nächste Seite.

'Ich weiß nicht, ob du das gleiche fühlst wie ich, aber ich kann es nicht mehr lange verbergen. Jedes mal kommst du so kaputt nachhause und das macht mir große Sorgen. Du legst alles was mit Todoroki passiert ist auf dich. Damit will ich dir einfach nur sagen, dass es weh tut dich so zu sehen. 

Falls du doch nicht das gleiche wie ich fühlst, dann kannst du diesen Brief weg schmeißen und mir aus dem Weg gehen. Aber bitte bedenke immer...

Ich liebe dich Deku...'

Nun kam es mir in den Sinn. Was sie mit 'gefunkt' meinte. Sie hatte...sich in mich verliebt?! Ich fühlte mich zwar leicht geschmeichelt, aber es tat weh zu sagen, dass ich nicht das gleiche fühlte. 

Aber nun dachte ich nach. Ich liebe jemanden, der mich nicht zurück liebt. Sollte ich aufgeben und Urarakas anfrage annehmen? Es wäre vielleicht eine gute Idee. So könnte ich meinen Kopf etwas von ihm weg bekommen...

Vielleicht könnte ich ihn dann auch komplett vergessen! Ja! Das ist gut...ein leben mit Uraraka. Was kann schon schief gehen?

Shoto POV

Langsam spürte ich, wie ich wieder in meinen Körper zurückkehrte. Zuerst meine Finger, dann meine Hände, Arme, Schulter, Brust, Bauch, Beine , Füße und Zehen. Alles kam wieder zu mir. 

Jedoch waren meine Augen immer noch schwer zu öffnen, aber es ging. Ich war wieder da...

Ich wechselte mich schließlich ab. Ich schloss meine Augen und öffnete sie wieder, als ich dachte mich an das Licht gewöhnt zu haben. Bis ich es dann einigermaßen schaffte.

Ich schaute um mich herum. Meine Arme waren von Verbänden bedeckt und so ebenfalls mein nun höllisch weh tuender Bauch. Zu meiner rechten war ein riesiges, offenes Fenster.

Es war wie, als würde ich die Welt zum ersten mal seit Jahren sehen. Die Aussicht war wunderschön. Zu angezogen von der Natur hörte ich nicht wie jemand das Zimmer betrat. 

"Sh-...Shoto?...", fragte die Stimme. Ich zuckte kurz zusammen, bevor ich mich umdrehte und der Person in die Augen schaute. Tränen stiegen der Person in die Augen. Ich neigte meinen Kopf etwas schief und schaute die Person verwundert an. 

"Momo...", sagte ich.

Sie drückte ihre Augen zusammen und ließ die Tränen ihre Wangen herunter laufen, bevor sie mit weit ausgebreiteten Armen und einem großen lächeln auf mich zu kam. Sie umarmte mich und weinte in meine Schulter. 

"Ganz ruhig Momo. Mir geht es gut. Hör auf zu weinen...", flüsterte ich ruhig und streichelte ihren Rücken. "Ich-...ich bin so glücklich Shoto...! I-...ich dachte du kommst nie wieder..!", rief sie.

"Nahh. So einfach gebe ich nicht auf...", sagte ich. Langsam löste sie sich von mir und wischte ihre Tränen weg. "Stimmt! Ich muss unbedingt den anderen bescheid sagen!", rief sie glücklich. Ich nickte nur. 

Bevor sie das Zimmer verließ winkte sie mir noch einmal und sprintete den Gang entlang. Wieder war ich allein in diesem ruhigen Zimmer. Ich schaute wieder hinaus zum Fenster, als ich bemerkte, dass etwas auf meinem Nachttisch lag. 

Neugierig schaute ich nach und zu sehen waren ein Brief und Rosen in der Farbe weiß und rot. Ich konnte mich nicht mehr richtig erinnern, aber ich hatte das Gefühl, dass sie von O-kāsan waren.

Ich lächelte an dem Gedanken von ihr. Genau in diesem Moment kam mir aber auch ein anderer Gedanke. Was ist mit Midoriya?..geht es ihm gut? Wo ist er? Hm.. vielleicht kommt er mich ja bald besuchen...

Blind (Tododeku)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt