Kapitel 10

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Es war drei Uhr morgens, als Marinette zu Hause ankam und sich erschöpft auf die Couch warf. Ein leises Schnarchen, welches aus dem Schlafzimmer zu hören war, verriet ihr, das ihr Freund da war.

Sie konnte nicht fassen, dass dieser Seelenruhig schlief, obwohl er vor Stunden einen Hilferuf von ihr erhielt. War sie ihm wirklich so egal?

Seufzend sah Marinette zum Schlafzimmer, ehe sie sich auf die Couch legte und in einen unruhigen schlaf fiel.

Noch lange gingen ihr die Ereignisse nicht aus dem Kopf. Nicht nur das, was heute geschah, sondern allgemein die Zeit mit Luka.

Wieso küsste sie ihn, ohne sich dabei schlecht gegenüber Adrien zu fühlen? Wieso wollte sie plötzlich keine Informationen mehr herausfinden? Konnte es möglich sein, dass sie sich letztendlich neu verliebt hatte?

Dies und weitere Fragen gingen ihr durch den Kopf, ehe sie schließlich doch noch einschlief.

Es war gerade einmal halb sieben, als Marinette wieder wach wurde und sich verschlafen die Augen rieb.

Gähnend stand die junge Frau auf, als sie sich in der Küche einen Kaffee machte und zurück ins Wohnzimmer ging.

Es dauerte auch nicht lange, kam Adrien die Treppe runter, ging ohne ein guten Morgen in die Küche und kam nach wenigen Sekunden zurück.

„Wo ist mein Kaffee!"

Sauer blickte er zu Marinette, welche eher Desinteressiert ihren Kaffee trank. Sie kannte ihren Freund und ohne den schwarzen Wachmacher am Morgen, konnte der blonde relativ Unangenehm werden.

„Soll ich mich etwa wiederholen?"

Marinette die Tasse aus der Hand geschlagen, blickte Adrien erbost zu seiner Freundin, welche diesen Blick ebenfalls konterte.

„Ich könnte dich auch fragen, wo zur Hölle du gestern warst! Ich habe dir geschrieben, dass ich Angst habe und Hilfe brauche und du liest die Nachricht und reagierst nicht mal! Im Gegenteil, komme ich irgendwann Heim und du schläfst Seelenruhig."

Wütend stellte sich die Blauäugige mit verschränkten Armen vor dem blonden, welchen das allerdings nicht interessierte.

„Was hast du dir erhofft? Das ich dich orte und hinfahre? Am Ende wäre es eh zu spät gewesen und wenn er wüsste, dass du ein Spitzel bist, hätte er dich vorher sowieso abgeknallt, also warum sollte ich mir erst Mühe geben und dich suchen?"

Geschockt sah Marinette zu ihrem Freund, konnte sie nicht fassen, wie er gerade sprach. Es gab keinerlei Anzeichen, dass er sich Sorgen macht oder gemacht hatte.

Ohne ein weiteres Wort, lief sie ins Schlafzimmer, holte sich frische Kleidung und sprang erst einmal unter die Dusche.

Als Marinette etwas später fertig war, hatte Adrien die Wohnung bereits verlassen, worüber sie mehr als froh war.

So konnte sie in Ruhe über alles nachdenken und die letzten Wochen Revue passieren lassen.

Marinette musste zugeben, fühlte sie sich bei Luka immer wohler, während sie sich bei Adrien, welcher ihr Freund war, immer mehr fremd vorkam.

Es wurde bereits später Nachmittag, als Marinette eine Nachricht von Juleka bekam, welche sich unbedingt mit ihr treffen wollte.

Warum sie die blau-schwarzhaarige Treffen wollte, schrieb Lukas Schwester jedoch nicht dazu, weswegen Marinette skeptisch zum Treffpunkt ging.

Gegen halb sechs kam die junge Frau auch schon dort an, wo Juleka bereits wartete und die Freundin ihres Bruders in eine herzliche Umarmung zog.

„Hallo Marinette, schön, dass du kommen konntest."

Miraculous La vie dans le sous-solWo Geschichten leben. Entdecke jetzt