Body Positivity

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"Body Positivity" ein Begriff, der seit einigen Jahren überall auf uns lauert, ob in Werbungen, Frauenzeitschriften und natürlich vorallem auf Social Media. Überall wird nun diese Form von Selbstaktzeptanz und Selbstliebe vermittelt, doch was bedeutet das überhaupt?

Viele Menschen sehen vielleicht, wenn sie den Begriff "Body Positivity" irgendwelche Bilder von  fülligeren, vielleicht auf übergewichtigen Frauen, die ihren Körper glücklich in die Kamera strecken in ihrem Kopf. Und natürlich ist das ein Teil von dieser  Bewegung, aber eben nicht nur.

Böse Zungen mögen behaupten, "Body Positivity" wäre für übergewichtige Menschen nur eine Ausrede oder ein Vorwand, um nichts an ihrem Gewicht zu verändern zu müssen, so wie es unsere Schönheitsideale vorschreiben.

Aber sind unsere Schönheitsideale im Jahr 2019 nicht schon längst überholt? Ja!

Und dazu hat nichts zuletzt auch die Bewegung der Selbstliebe und der Selbstakzeptanz gesorgt.

"Body Positivity" bedeutet nämlich nicht nur eine Ausrede zu finden, nichts an seinem Körper zu verändern und es bedeutet auch nicht, dass man jetzt gezwungen ist sich zu lieben, auch wenn man es nicht tut. In erster Linie hat es etwas mit Akzeptanz zu tun. Akzeptanz für seinen eigenen Körper und das Ende vom ständigen Vergleichen mit anderen, sei es physisch oder psychisch.

Ganz nach dem Motto: "Ich muss mein Leben in diesem Körper verbringen, warum sollte ich ihn also nicht akzeptieren und mit mir selbst Frieden schließen, anstatt dauert gegen ihn anzukämpfen!"

Wir werden durch "Body Positivity" dazu aufgerufen unseren Körper wertzuschätzen, zu akzeptieren und ihn nicht dauernd zu mängeln. Ob es nun eine Speckrolle ist oder eine Zahnlücke oder die Cellulite oder was auch immer.

Ich denke, dass diese Akzeptanz ein erster Schritt in Richtung Selbstliebe ist, denn nur wenn wir uns akzeptieren, sind wir irgendwann auch bereit uns zu lieben.

Die Bewegung gegen "Body Shaming" (Fat UND Skinny Shaming, etc.) ist aufjedenfall ein Schritt in die richtige Richtung, wie ich finde. Sie zeigt uns die riesige Diversität an Körpern, vor der wir viele Jahre lang die Augen verschlossen haben und gibt uns einen wichtigen Impuls für das richtige Körpergefühl, egal ob bei Männern, Frauen oder als was auch sonst man sich fühlt.

Natürlich kann ich aber auch einige (absolut nicht alle) Stimmen verstehen, die sich negativ äußern. Ich persönlich habe auch manchmal das Gefühl, wenn ich zum Beispiel Instagram öffne, dass es kein anderes Thema mehr gibt als:

"Liebe dich!"

"Du bist schön!"

"Akzeptiere dich, so wie du bist!"

Denn natürlich hat jeder mal Tage, an denen er sich vielleicht nicht so gut fühlt und nicht im Einklang mit seinem Körper ist. Jeder hat auch mal einen Tag, an dem das negative Körpergefühl siegt und man sich einfach nicht wohl fühlt und nur negative Dinge an sich sieht.

Da kann es einen wirklich stören, immer wieder auf seinen Körper hingewiesen wird, obwohl man vielleicht Social Media gerade dafür nutzen will, um sich von genau diesem Thema abzulenken.

Und natürlich kann es auch mal stören, wenn man das Gefühl hat, dass manche Leute gar kein anderes Thema mehr finden, über das sie reden können. Jeden Tag tanzen sie in Unterwäsche durch deine Timeline oder in ihren Instagram-Storys und zeigen dir, wie wohl sie sich in ihrem Körper fühlen und, dass du dich auch so fühlen sollst.

Aber manchmal da tut man das eben nicht und das ist auch vollkommen in Ordnung.

Trotzdem finde ich "Body Positivity" wichtig. Vorallem in unserer Gesellschaft, in der man sowieso ständig das Gefühl hat, dass alles negativ aufgefasst wird, sollte man nicht aufhören positiv dagegen zu wirken.

Denn schließlich ist jede Körperform, jeder Körper, jede Persönlichkeit und jeder Menschen etwas einzigartiges und besonderes und das gehört gefeiert!


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